Langsam aber sicher zieht der Stein, den wir ins Wasser werfen immer weitere Kreise. Waren es am Anfang nur Stefan, Sven und ich, die die BG Fahne hochhielten, gelingt es uns zunehmend neue Opfer zu finden, die wir dazu nötigen, an unseren Spielen teilzunehmen.
So konnten wir uns am Sonntag darüber freuen, dass sowohl Patrick – Wraith -, als auch Bernhard – Ghibeline – sich als neue Brigadekommandeure am Tisch einfanden.
Sven, der Verrückte, hatte sich auch die Kritik zu eigen gemacht – zu wenige Amerikaner auf dem Tisch – und mal schnell noch das 3. New Yorker Regiment angemalt.

Na nachdem wir den Sonntag zunächst einmal mit ein bisschen quatschen begonnen hatten – Stichwort Rob Broom ;-)) – wuselte Sven schon mal um den Tisch und baute Gelände und Szenario auf.
Diesmal waren die Franzosen mit von der Partei – oder auch nicht. Warum werdet Ihr noch sehen. Sie waren hinter einem Fluß in Stellung gegangen und wollten die Furt überqueren. Der Besitz dieser Furt war im Übrigen auch das Missionsziel der angreifenden Briten.

Die Amerikaner waren in zwei Brigaden aufgeteilt. Die eine Brigade stand gut verschanzt hinter Zäunen in Deckung, die andere war im Anmarsch und sollte am rechten Flügel anschließen.
Letzterer war auch wieder die Kavallerie zugeteilt.


Zu Beginn war von den Briten noch nicht allzu viel zu sehen. Zwei Regimenter – die Elite, Grenadiere und Leichte quasi als Avantgarde – waren bereits auf dem Platz, unterstützt von zwei 6 Pfündern, die nur darauf lauerten, dass die Amerikaner einen taktischen Fehler begehen.

Der erste Initiativwurf konnte von den Amerikanern allerdings gewonnen werden, und diese begannen direkt mit dem Fernkampf. Die Artillerie schoss sich schon einmal auf Ihr Ziel ein und schaffte es, dass die erste britische Einheit ein paar Disruption Points kassierte. Noch war das nicht gefährlich.
Die zweite Initiative gewann auch die amerikanische Seite, aber die, schon gönnerhaft das Schlachtfeld betrachtend, gab den Briten den Vortritt. Dies ist bei BG möglich. Allerdings finden dann auch alle anderen Aktionen in dieser Reihenfolge statt. Der Gegner bewegt sich dann zuerst, schießt zuerst, geht zuerst in den Nahkampf etc.
Was die beiden amerikanischen Kommandeure aber fast vergessen hatten …; in just diesem Spielzug kamen weitere britische Infanterieregimenter auf die Platte. Na und quasi direkt vor die Flinten der Amerikaner. Allerdings durften, wie eben erklärt, die ja nicht zuerst schießen. Bibbern war angesagt.
Nicht nur die Amerikaner, auch der Arbeiter auf dem Feld konnte seinen Augen nicht trauen.


Würden die Briten wieder von Ihrer schnellen Ladefolge und den verheerenden Salven Gebrauch machen ?
Ich sag nur – „Three Shots in 46 seconds“
http://www.youtube.com/watch?v=SJMbxZ1k9NQ&feature=relatedZum Glück nicht. Die Würfelergebnisse richteten nicht wirklich viel an.
Ganz im Gegensatz dazu die Amerikaner. Diese beharkten die vorrückenden Briten zunächst mit der Artillerie, jagten dann mit der Linieninfanterie Salven hinterher und nahmen noch durch gezielte Schüsse der Skirmisher (diese treffen auf eine 6) langsam die Einheiten der Briten auseinander. Man konnte förmlich zusehen, wie sich die Disruption Points auf 3 pro Einheit anhoben, und danach die Treffer in die geschwächten Einheiten einschlugen.

Derweil war Stefan damit beschäftigt seine Franzosen über den Fluß bzw. an ihn heran zu führen.
Dabei gelang es ihm sehr, sehr schöne geometrische Formen auf das Schlachtfeld zu zaubern: Zuerst standen die Franzosen so ---- , dann so ||||, dann so V, dann so < , dann irgendwie so > aber über die Furt kamen sie nicht. :wacko1: Zum Glück schaute der regelkundige Sven nochmals ins Buch und wir beschlossen, die Franzosen dürfen auch in breiter Front, also so -------- über den ganzen Fluß. Dabei bekämen sie aber nasse Füße und würden somit 2 Disruption Points pro Regiment kassieren, wenn sie es versuchen.

Ghibeline rückte langsam auf die Franzosen zu, na und clever, clever, ließ seine Leichten Truppen in offener Ordnung vorrücken, was zum einen die Wirkung der auf ihn abgegebenen Schüsse verpuffen ließ, zum anderen auch zu keinem Punktabzug in schlechtem Gelände führte.
Na und dann kamen SIE (bitte Lautsprecher aufdrehen):
http://www.youtube.com/watch?v=m7wEUlpaYjYund sie
http://www.youtube.com/watch?v=umzRoqtWvrA&feature=related
Die Grenadiere und Schotten von Ghibeline rückten vor, allerdings von der französischen Artillerie unter Feuer genommen, denn die stand richtig.
Derweil brachte Patrick seine Jungs in Stellung. Die Skirmisher vorne weg ins Weizenfeld, die Linie hinterher. Schön sahen sie aus.

Das dachten sich allerdings auch die Briten. Na und nach einem erfolgreichen Einsatz der Artillerie musste sich das erste Regiment auch schon zurückziehen. Na und wenn man auf 2 W6 eine 6 würfelt, gibt das eben 12 und das ist auch schon ziemlich weit für einen Rückzug. Na jedenfalls nach dem Vormarsch war das Regiment wieder an seiner Ausgangsposition angekommen. Patrick sollte später behaupten: Mit Absicht …
Seine beiden anderen Regimenter marschierten aber schnurstracks auf die Franzosen zu, was ich nicht ganz verstand. Ich weiß bis heute nicht, ob Patrick der Fuchs das absichtlich tat, oder ob er durch den Fog of War nicht erkannte, dass die Franzosen unsere Verbündeten waren. Na ja … jemand, der aus der Nähe von Heidelberg kommt, kann in Franzosen keine Verbündeten sehen: Heeeeeuuuuuuuuuuuullllllllllllllllllllllllll unser schönes Schloß; aber das ist eine andere Geschichte.
Nachdem ich jedenfalls nochmals auf diese Allianz verwiesen hatte, machten die Amerikaner einen wirklich schönen Schwenk nach links. War gut so. Sagte Patrick auch an dieser Stelle:
Mit Absicht ...?(ich weiß es nicht mehr so recht).
In den nächsten Runden entwickelte sich die Schlacht jedenfalls so, dass die hinter den Zäunen verschanzten Amerikaner die englischen Einheiten nach und nach zu Klumpp schossen. Hier waren am Ende des Spiels fast alle Regimenter auf dem Rückzug.
In der Mitte des Schlachtfeldes stritten sich die hessischen Schützen mit amerikanischen Rifles herum. Aber es kam zu keiner wirklichen Entscheidung.

Die Franzosen bekamen eine Einheit auf den Fluß. Juchu !!! La regiment Saintonge arrive. Vive le roi.

Während die anderen Franzosen Ihre Waffen weggeschmissen hatten und Menuett tanzten. Die Kanone die mit Ihren Salven die Musik unterstützen wollte, war nebenbei noch so effektiv, dass die Schotten flüchten mussten.
Britische Leichte und französischer rechter Flügel beschossen sich gegenseitig ohne nennenswertes Ergebnis.
Na und zum Abschluß nochmals zu meinen Lieblingen: der Kavallerie.
Die amerikanischen Reiter waren in 6 Runden nicht zu bewegen, sich zu bewegen. Die ausgegebene Move Order vom Anfang konnte nicht zu einer Assault Order umgewandelt werden. Die dafür nötige 8 auf 2W6 war ein zu hohes Ziel.
Die Briten hatten erst im sechsten Zug Ihre Reiterei ins Spiel bringen können. Na und die erschien ganz gefährlich im Rücken der amerikanischen Linien. Aber …, da war ja …. Richtig!!!
Patrick und seine Infanterie, die sich in Ihre Ausgangstellung zurückbewegt hatte. Ein kleiner Schwenk und schon standen die Amis da und bedrohten die Briten.
Mit Absicht …

Man sieht, das selbst Zivilisten überrascht waren und stiften gehen mussten.
Nun nach ungefähr 3 ½ h war das Spiel beendet. Die Amerikaner hatten weiter Ihre beiden Missionsziele fest in Ihren Händen, die Amerikaner waren weiter verschanzt, die britischen Reiter bedroht, der britische linke Flügel teilweise im Rückzug, na und die Franzosen

Die Franzosen tanzten; diesmal vor Glück.
Ich freu mich schon auf das nächste Spiel; auch wenn ich befürchte, das nach dem Bericht Stefan nicht mehr mit mir spielen wird :girl_cray2: , denn die wirklich klasse bemalten Franzosen - ich bewundere immer wieder Menschen, die weiße Uniformen anständig malen können, ich kann es nicht - stammen alle von ihm.
Eine wirklich tolle Truppe.