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Autor Thema: Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg  (Gelesen 18910 mal)

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Sigur

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #60 am: 22. Mai 2014 - 22:54:47 »

@J.S.: Besten Dank!

Ok, ich glaub nach ca. 17 Monaten wirds glaub ich Zeit für ein kleines Update hier im Thread, und zwar in chronologischer Reihenfolge. :)

Erstmal ein paar Offiziere, angefangen mit den Protestanten und ihren Freunden:
Graf Ni(e)ls Brahe, Kommandant der Gelben Brigade bei Lützen und generell ein Wichtiger:





Das Wams (hängt jetzt in der Bielke Armoury in Schweden) das er am Tag der Schlacht getragen hat war entweder gelb oder war mal weiß und ist vergilbt. Hilft jedenfalls ganz gut bei der Identifizierung wohin er gehört. Mit 28 zum General der Infanterie aufgestiegen kommandierte er bei der Schlacht von Lützen die vordesten vier Brigaden. Zusammen mit ihm auf dem Base zu sehen sind ein Trommler und ein Leibwächter, beide aus der Leibgarde des Königs (in hellgrauer Uniform).

Als nächster hier nun der dritte Mann hinter Gustav Adolf, der unnachahmlich benamte Dodo von Innhausen und zu Knyphausen:





Bei Lützen der Kommandant der Infanteriereserve in der Mitte der protestantischen Schlachtlinie. Nach dem Tod Gustav Adolfs auf dem Schlachtfeld spielte er eine wichtige Rolle dabei die Armee zusammenzuhalten und letztendlich den Sieg der Schweden und ihrer Verbündeten zu erringen. Da war er schon 50 Jahre alt was für Offiziere im Feld ein beeindruckendes Alter war. Er war wahrscheinlich der älteste und erfahrenste der Generäle im Dienst der Schweden und eine ausgleichende Kraft zu den Hitzköpfen Gustav Adolf und seiner Nummer 1 - ob ers wollte oder nicht - Bernhard von Sachsen-Weimar. Dodo, aus einer alten deutschen Adelsfamilie stammend, fällt außerdem dadurch auf dass er im Laufe des Krieges niemals die Seite wechselte. Beinahe schon unübliches Verhalten, nachdem die Obristen und Söldnergeneräle damals Kriegsunternehmer waren und ideologische oder religiös begründete Loyalitäten oft eine eher untergeordnete Rolle gespoielt haben. Dodo wurde als Protestant geboren und blieb seiner Sache treu. Dabei half sicher auch, dass er ein wichtiger Mann im Dienst des wichtigsten Repräsentanten der protestantischen Sache war, und sicher nicht schlecht bezahlt. Dodo hat die ersten vernichtenden Niederlagen der Protestanten miterlebt und war vorsichtig was offene Feldschlachten anging, aber mutig wenns in der Schlacht drauf ankam.

Das Modell das ich bemalt habe zeigt ihn hauptsächlich in blau und gelb. Blau war generell eine populäre Farbe unter deutschen Protestanten und ein Überbleibsel an seine Zeit im Dienst des \"Tollen Halberstädters\" Christian von Braunschweig dessen Armee zu großen Teilen blau oder dunkelblau eingekleidet war. Das Wappen der Innhausen-Knyphausens ist schwarz und gelb, also hab ich diese Farben auch in sein Outfit eingebaut. Die Protestanten haben einigen Quellen zufolge breitere Verwendung von Uniformen gemacht, deswegen tragen die beiden Burschen auf dem Base (ein Trommler und ein Scharfschütze) auch blau, allerdings von minderer Qualität. Um den Charakter von Dodo zu veranschaulichen hab ich ein Modell gewählt das, anders als die meisten anderen Kommandanten in den Armeen, eine kleine Landkarte studiert anstatt nach vorne zu stürmen (bzw. stürmen zu lassen).



Hier die ersten beiden Kommandanten aus dem katholisch-habsburgischen Lager, als erstes der einzige, der leibhaftige Feldmarschall Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim:





Sicherlich einer der bekanntesten Kommandanten der Katholiken. Pappenheim war der archetypische Kavalleriekommandant. Eigensinnig, Überfallstaktiken hinter feindlichen Linien, in jedem Gemetzel ganz vorn dabei. Im Grunde hat er bei Lützen die gleiche Rolle gespielt die die Preußen bei Waterloo spielten. Also fast. (Eigentlich ziehe ich den wackeligen Vergleich nur um ein paar Leute zu ärgern. :D ) Im Grunde ist er mit seiner Kavallerie, allen voran den berühmten Kürassieren, aufgetaucht, ist sofort an der Spitze seiner Reiter (der Überlieferung nach mit offenem Visier, wie es ihm am Liebsten war) gegen die schwedische rechte Flanke gestürmt, kam dabei ums Leben und der Angriff versandete. Das raubte der kaiserlichen Seite die durch das Eintreffen der \"Pappenheimer\" gewonnene Initiative. Pappenheim hatte diverse Spitznamen, hauptsächlich Varianten von \"Narbengesicht\" (offenes Visier, s.o.), war - anders als die meisten Kommandanten auf katholischer Seite - kein Kriegsunternehmer und -profiteur, sondern Soldat durch und durch. Das Modell zeigt ihn mit Hut und an der Seite eines seiner Kürassiere (die angeblich zu großen Teilen Helme im \"östlichen\" oder \"polnischen\" Stil trugen, im Gegensatz zu den weiter verbreiteten Helmen deutschen oder italienischen Typs). Er trägt eine große rote Schärpe, das Feldzeichen Wallensteins Armeen, gemeinsam mit anderen roten und gelben Details die typisch für kaiserliche Truppen waren. Ich habe versucht ihm eine buntere Erscheinung zu geben (Kaiserliche Offiziere waren tendenziell aufwändiger und pompöser gekleidet als ihre protestantischen Kollegen).


Als nächstes heißen  wir Bernhard, Herzog von Sachsen-Weimar im Thread willkommen:





Sachsen war Schwedens wichtigster deutscher Verbündeter und kämpfte vom Beginn des Krieges auf Seiten des Protestantismus. Bernhard, selbst 1604 geboren, bekämpfte kaiserlich-katholische Armeen seit seinem 18. Lebensjahr. Erst unter dem Kommando Mansfelds, dann unter dem dänischen König und in den Niederlanden, wo er gegen die Spanier kämpfte und natürlich, wenn man schonmal dort war, modernen Befestigungsbau und Belagerungen studierte.

Bernhard und Gustav Adolf, beides junge und leidenschaftliche bzw. hitzköpfige Kommandanten, verstanden sich gut und so stieg Bernhard, als wichtiger deutscher  Adeliger auch aus politischen Gründen, schnell zum ranghöchsten Kommandanten nach dem schwedischen König auf. Da war er 28. Bei der Schlacht von Lützen bekam er erstmals sein eigenes Kommando, den linken Kavallerieflügel (Reiter, der schwedeischen Doktrin folgend, unterstützt durch kleinere Einheiten von Musketieren die mit der Kavallerie vorrückten, notfalls ihren Rückzug deckten, usw.). Nach dem Tod Gustav Adolfs im Feld übernahm er das Kommando über die protestantische Armee und entschied sich, entgegen Dodo von Knyphausens Ersuchen, gegen den geordneten Rückzug und verwandelte die dunkelste Stunde der Protestanten in einen Sieg. Knphausen, der seine Reserven frisch und  außer Reichweite der gegnerischen Kanonen gehalten hatte, stoppte die Flucht der vorderen protestantischen Truppen, Bernhard formierte sie zur Angriffsstreitmacht und führte den finalen Angriff gegen die katholischen Linien. Sowohl in der schwedischen als auch den deutschen protestantischen Armeen war Gustav Adolf hoch angesehen, ein Status den Bernhard nach dem Tod des Königs nie ganz erreichte, besonders auf schwedischer Seite, wo er nie so recht als Oberkommandierender in Deutschland anerkannt wurde.

Das Modell hebt die Hand zum Signal, was recht enthusiastisch und dynamisch wirkt und damit ganz gut zu Bernhard passt, dachte ich mir. Das Fähnchen, das sein Stabsoffizier trägt zeigt ein design das auf einer der Fahnen seines \"Grünen\" Leibregiments basiert. Ansonsten finden sich schwarz, gelb und grün auch auf dem Rest des Modells.
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Hanno Barka

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #61 am: 22. Mai 2014 - 23:42:17 »

Großes Kino im kleinen Maßstab - Daumenkino?  :smiley_emoticons_pirate_lol:  Nö im Ernst - super Arbeit!
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Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.

Sigur

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #62 am: 23. Mai 2014 - 00:43:44 »

Greymouse: :D Ja, Flohzirkus. ;) Besten Dank!


Verwundeten-/Verlustmarker!



8x infanterie, 4x Kavallerie, viel zu wenige für eine Schlacht nach Pike&Shotte, aber ein Anfang. Die Kerle hab ich zusammengebastelt/-modelliert und dann in Resin abgegossen. Jeden einzelnen als einen Verlustpunkt zu behandeln wäre glaub ich Wahnsinn, denn die Spiele die ich bisher so gespielt habe zeigen dass dazu sehr, sehr viel mehr Marker erforderlich wären und sie einfach zu viel Platz wegnehmen würden auf dem Spielfeld. Allerdings die Dinger auf größere Bases kleben und Aussparungen für ganz kleine Würfel die die Verluste anzeigen einbauen könnte hinhauen.

Als nächstes habe ich nochmal zwei Einheiten für die Kaiserlichen gebaut und bemalt (die Kerle mit der gelben Fahne könnten ohne Probleme auch Spanier darstellen, z.B. für die Schlacht von Nördlingen):






Und gleich wieder Kommandanten, denn mein erstes richtiges P&S-Spiel stand an und ich hatte zu wenige von denen.
Von rechts nach links: Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani (oder Isolano), ein kaiserlicher Kommandant ohne Namen (deswegen auch der Vollhelm. Keiner weiß wer er ist. In der Regel denke ich mir einen Namen für ihn aus, ich glaube meistens heißt er Gerlich. Hab noch keinen passenden echten Kommandeur gefunden der passen würde und ich brauchte nur schnell ein Modell) und Octavio Piccoomini, Herzog von Amalfi.





(erst nach dem Fotoshooting hab ich gemerkt wie Isolani und sein Kamerad sich zur Seite neigen. Mittlerweile sind sie zuerchtgebogen)


Johann Ludwig Hektor Graf von Isolani


Isolani, ursprünglich zypriotischer Adel, diente wie sein Vater vor ihm in der kaiserlichen Armee. Nachdem er einige Jahre in Kroatien verbracht hatte und dort die Osmanen bekämpft hatte war er den gesamten Dreißigjährigen Krieg über bis zum Franzosenkrieg im Dienst und bei allen größeren Schlachten dabei. Er diente unter Tilly, aber erst unter Wallenstein \"kam er groß raus\" nachdem dieser ihn zum Kommandanten aller kroatischen Einheiten ernannte. Kroaten war ein Sammelbegriff für leichte Reiterei, berittene Plänkler und Kundschafter, die erst irreguläre Truppen waren und erst im Laufe des Krieges instituationalisiert wurden. Diese Reiter waren wegen ihrer Wildheit gefürchtet und eine wertvolle Waffe im Arsenal der kaiserlichen Armeen. Diese Wildheit richtete sich, wie damals üblich, auch sehr oft oder noch öfter als gegen den Feind gegen die Zivilbevölkerung und die kroatischen Reiter waren in dieser Hinsicht als besonders Blutrünstig verschrien..

Aus militärischer Sicht erfüllten Isolanis Kroaten wichtige Rollen in der kaiserlichen Armee, sei es als Flankenschutz auf dem Marsch, als Kundschafter, zur Störung des feindlichen Nachschubes, zur Verwirrung des Gegners und nicht zuletzt in der Schlacht als leichte Kavallerie. Schnell wurden diese Reiter zu einem essenziellen Bestandteil in der kaiserlichen und auch anderen Armeen in Europa. Die Reiter trugen ihre Halstücher in einer besonderen Weise, die besonders die französischen Bürger und Adeligen beeindruckte und gegen Ende des 17.Jahrhunderts wurde es Mode das Halstuch \"á la Croate\" zu tragen, was in weiterer Folge zur \"Krawatte\" wurde. (Bildungsauftrag erfüllt :P )



Wie ihr sehen könnt unterscheidet sich das Modell von den anderen Kommandanten durch seine Tracht und ist schnell als kroatischer bzw. östlicher Reiter identifizierbar. Er wird von einem Lanzenreiter begleitet denn, wie Wallenstein selbst, führte auch Isolanis berittene Leibgarde lange Lanzen in der Schlacht. Das Modell ist leicht modifiziert insofern als dass ichdie Haare und den Schnauzbart entfernen musste. Der Kerl hatte der Überlieferung nach syphilisbedingt kein Haar am Leib. Anders als Pappenheim, Piccolomini und seine anderen Vorgesetzten und auch Gleichgestellten, hatte Isolani keine universitäre Ausbildung. Eine Quelle beschreibt ihn als \"geistig beschränkten Mann\" was, falls es wahr ist, wahrscheinlich auf seine Krankzeit zurückzuführen wäre. Isolani starb im winter 1640 im Alter von 54 Jahren in Wien.




Octavio Piccolomini


Piccolomini ist eines der besten Beispiele für die Art von Karriere die einige Männer im Laufe des dreißigjährigen Krieges machten. Wie viele andere im multinationalen Offizierskorps der kaiserlichen Armee entstammte er einem angesehenen italienischen Adelsgeschlecht. Italienische Offiziere waren in den katholischen Armeen (die unter chronischer Knappheit an fähigen Kommandeuren litten) sehr begehrt, ganz im Gegensatz zu ialienischen Söldnern dieser Zeit. (bei den Spaniern verhielt sich die Verteilung des Ansehens von Offizieren und Soldaten übrigens genau andersherum) Piccolomini erlebte den gesamten Krieg mit und drückte ihm zu großen Teilen seinen Stempel auf. Er begann als Rittmeister in einem Kavallerieregiment, wurde bald Pappenheim unterstellt und zum Oberstleutnant in einem Kürassierregiment befördert. Als Wallenstein zum Generalissimus der kaiserlichen Streitkräfte befördert wurde stieg Piccolomini mit ihm auf und wurde der Kommandant von Wallensteins Leibgarde, ein wichtiger Vertrauter und Teilzeitdiplomat in Wallensteins Diensten. Natürlich halfen Piccolominis weit verzweigte Verbindungen zu Adeligenhäusern in ganz Europa dabei.


Piccolominis Wappen das ihr schon von den Arkebusenreitern die ich früher gepostet habe kennt

Bei der Schlacht von Lützen übernahm Piccolomini nach Pappenheims Tod das Kommando über sein Korps, führte es weiter in Angriffe gegen die schwedischen Linien. Währenddessen wurden an dem Tag nacheinander (nicht gleichzeitig :P ) fünf Pferde unter ihm weggeschossen, und er leicht verwundet. Er leistete einen wichtigen Beitrag dazu einen schwerwiegenderen Sieg der Schweden zu verhinden und eine Quelle spricht davon dass Piccolomini schinbar überall gleichzeitig war um die Kaiserlichen zusammenzuhalten und zu weiteren Angriffen anzufeuern.

Nach Lützen zeichnete Piccolomini sich weiter als fähiger Kavalleriekommandant aus und würde General der Kavallerie. Als Wallenstein Geheimpläne zu nicht zugelassenen Friedensverhandlungen mit den Schweden schmiedete, sowie Soldaten und Offiziere nicht mehr auf den Kaiser sondern sich selbst einschwören ließ wurde dies speziell von italienischen und spanischen Offizieren als Verrat angesehen. Piccolomini, u.a. unter Aussicht auf eine dicke Belohnung,  stellte sich an die Spitze dieser Offiziere. Sie informierten den Kaiser über Wallensteins Pläne und wurden beauftragt den Generalissimus tot oder lebendig vor den Kaiser zu schleifen. Wie ausgerechnet bekam Piccolomini nach der Ermordung Wallensteins 1634 einen großen Batzen Gold, Mitgliedschaft beim Orden des goldenen Vlies,  und weite Ländereien in Böhmen die vormals der Familie eines weiteren engen Vertrauten Wallensteins gehört hatten.


Wallensteins Ermordung in Eger1634


Über den Rest des Krieges nahm Piccolomini bei fast allen erfolgreichen Aktionen der Kaiderlichen teil, von 1635 an für die Spanier im Kampf gegen die Franzosen. 1636 führte er seine Armee nach Nordfrankreich und bedrohte Paris, 1639 vernichtete er eine französische Armee in einer der letzten Schlachten des Krieges. Später wurde er zum Kommandeur aller kaiserlichen Truppen ernannt. Er behielt die Funktion für einige Jahre, dankte nach einer Reihe von Niederlagen allerdings ab um wieder in der spanischen Armee zu dienen. 1648 schloss er sich wieder der österreichischen Seite als Oberkommandeur und Feldmarschall an, doch es gab kaum noch eine Armee die zu kontrollieren oder zu befehligen gewesen wäre. Nach dem Krieg übernahm er die Entwaffnung der Söldnerheere und stieg weiter auf. Er starb 1656 in Wien.

Wegen seiner Führungsrolle in der Ermordung Wallensteins und der Charakterisierung durch Schiller wird Piccolomini oft als sehr zwielichtiger Charakter angesehen. Zweifellos war er einer der fähigsten kaiserlichen Kommandanten über den Verlauf des gesamten Krieges, ein schlauer Politiker und nicht zuletzt vergab er Aufträge an Maler in Höhe eines Vermögens was ein Wesenszug ist den ich sehr schätze. :p

Zwischendruch ein paar Musketiere:




Das Schöne an diesen Kerlen ist, dass sie universell einsetzbar sind. Bei den Bases links könnt ihr sehen wie das zweite Glied die Musketen nicht im Anschlag hat, sondern geschultert, was ein bisschen die verschienden Kampfdoktrinen der Schützen damals veranschaulichen soll. Auf schwedischer Seite setzte man auf gewaltige Salven, oft aus drei Rängen, die erst auf \"den letzten Drücker\" abgefeuert wurden um jeden Ansturm durch einen gewaltigen Kugelhagel zu brechen (deswegen auf protestantischer Seite mehr bases wo aus beiden Rängen gefeuert wird). Auf katholischer Seite wurde weiter auf das Rangweise, \"rollende Feuer\" gesetzt (ja, falscher Ausdruck, aber mir fällt grad nicht ein wie das Ding heißt) bei dem jeweils das vordeste Gled feuert und sich dann entweder ganz zur Seite der Formation oder kompanieweise durch \"Gassen\" in der Formation  in den hintersten Rang begibt und beginnt nachzuladen. Währenddessen ist das zweite Glied nach vorne getreten, feuert und trabt zum Nachladen nach hinten, was ein stetiges Feuer ergibt währendessen die Formation entweder an Ort und Stelle verbleibt oder sich gliedweise nach hinten oder vorne bewegt.



...uuund noch mehr Protestantencharaktere:

Óberstleutnant Hans Georg aus dem Winckel, 1632 Kommandant des Blauen Batalions (weswegen er natürlich zwei Gardemusiketiere in Blau auf seinem Base hat deie er nach vorne scheucht):





Keine herausragende historische Figur, aber er war dafür bekannt sich sehr gut zu kleiden und einen großen Schnauz- und Kinnbart zu haben sowie langes Haar was gegen die damalige Mode war nach der das Haar zwar mit der Zeit immer länger, doch die Bärte immer kürzer getragen wurde. Hans Georg entschied sich für das beste aus beiden Welten. Abgesehen davon war er als fähiger Kommandant und Trunkenbold bekannt, aber letzteres trifft auf fast alle Offiziere der Zeit zu (vielleicht mit der Ausnahme von Tilly. Und vielleicht Wallenstein, doch die beiden hatten ihre ganz eigenen Eigenheiten). Auf der anderen Seite könnte die spezielle Erwähnung des Trinkens natürlich auch darauf hinweisen dass er selbst nach damaligen (Un-)Sitten maßlos viel getrunken hat.



Aus dem Winckels Wappen

Zwischendurch habe ich ein kleines Solospiel veranstaltet um etwas Sattelfester in Sachen Regeln zu werden:




Einige Monate später malte ich weiter, und zwar eine Einheit hessischer Pikeniere:



...und ein paar Pikeniere aus Sachsen-Anhalt:




Um das Festival des Protestantismus abzurunden hab ich dann noch eine zweite Einheit leichter schwedischer Reiterei bemalt, diesmal vom Upplands Regiment:






Danach brauchte die kaiserlich-katholische Seite wieder etwas Verstärkung und sie bakamen eine weitere Einheit leichter Reiterei, diesmal Kosaken (ohne Fahne, sorry):





Okay, sie mögen in dem Maßstab und den Farben ein bisschen wie Gartenzwergreiterei aussehen, aber sie sind echt unheimlich und fies. Ganz echt. :/



Mehr Charactere!

Heinrich Holk (1599-1633)


Der Bursche links, mit dem großen Schwert

Sagen wir mal Heinrich Holk war ein Kind seiner Zeit. Er begann auf protestantischer Seite in der dänischen Armee (Dänemark war ja die erste ausländische Macht die die deutschen Protestanten aktiv unterstütze (hauptsächlich um sich Schleswig-Holstein oder so einzuverleiben), wurden aber zum Friedensschluss gezwungen. Holk stieg im dänischen Militär die Karriereleiter hinauf und bewies sich oftmals als fähriger Kommandeur, besonders in der Verteidigung Stralsunds gegen Wallensteins Armee. Nach dem Frieden mit dem Kaiserreich schloss Holk sich Wallensteins Armee an (was natürlich nicht als Seitenwechsel interpretiert werden darf, denn der Krieg mit Dänemark war ja vorbei ;) ).


Das ist er. Ihr könnt sehen dass das linke Auge fehlt. Eine Verwundung die wahrscheinlich im Kampf gegen kaiserliche Truppen in den späten 1620er Jahren passiert ist.

Er bekam das Kommando über ein Kürassierregiment. Die Holkschen Reiter und Holk selbst \"erarbeiteten\" sich rasch einen Ruf von außerordentlicher Grausamkeit bei der Plünderung und Verwüstung ganzer Landstriche, sogar nach den Maßstäben der damaligen Zeit. Andere Quellen besagen, dass diese Berichte übertrieben und/oder Erfindungen seiner Vorgesetzten später waren. Bei Wallenstein besaß Holk hohes Ansehen und er war einer der wenigen die es wagten Wallenstein direkt zu widersprechen. 1632 war Holk Wallensteins wichtigster Berater und stellvertretender Kommandeur bei der Schlacht von Lützen. Dies führte natürlich zu Missgunst gegenüber Holk bei den anderen Offizieren (größtenteils Karrieristen) was ein Grund dafür sein kann dass über Holk so unglaublich viele Schauergeschichten kursierten. Auf der anderen Seite...  Zwischen 1629 und 1632 zählte es zu seinen Hauptaufgaben eine Verwüstungskampagne in Sachen zu führen um die Wirtschaft des Landes zu schädigen und um sächsische Armeen zu stellen bevor sie sich organisieren konnten um in kaiserliche Ländereien einzufallen. Ein bisschen das Äquivalent zu Flächenbombardements. Außerdem war er Teil der Streitmacht die Magdeburg stürmte. Alles natürlich nicht unbedingt Beiträge zu seiner guten PR.

In der Schlacht von Lützen kommandierte er die linke Flanke bis zur Ankunft von Pappenheims Korps. Abgsehen von seinem fürchterlichen Ruf war er ein wagemutiger Taktiker und geschickter Logistiker und leistete seinen Beitrag die Armee Wallensteins bei Lützen zusammenzuhalten. Es wurde ihm erspart die ganze Geschichte um Wallensteins Ermordung mitzuerleben den Holk erkrankte im Frühjahr 1633 an der Pest nachdem er Friedensverhandlungen mit Sachsen aufgenommen hatte. Keiner der sächsischen Vertreter wollten ihn aufgrund der Krankheit treffen und die Verhandlungen endeten. Auf dem Weg zurück starb Heinrich Holk im Alter von 34 einsam am Wegesrand nachdem sein Kutscher weggelaufen war um einen Priester zu holen.

Irgendwie wirken die Biographien vieler dieser Offiziere dem Plot von US Gangsterfilmen.



Ernst I. \"der Gläubige\", Herzog von Sachsen-Gotha(1601-1675)



Ernst war Bernhard von Sachsen-Weimars Bruder und, wie es aussieht, das Gegenteil zu Heinrich oben. Wie die meisten seiner Brüder und vieler anderer protestantischer Adeliger war Ernst Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft (eine Art mischung aus Club für aufgeklärte Renaissancedenker und Ritterorden mit dem Ziel Sprache, Denken, Literatur usw weiterzuentwickeln. Jedes Mitglied bekam einen Gesellschaftsinternen Spitznamen bzw. ein Anhängsel. Ernst war inter als \"der Bittersüße\" bekannt. Aber das macht nix, die hatten alle solche schwülstigen Namen. Trotzdem lustig. :) Jedenfalls sehr interessant, diese Gesellschaften damals. Irgendwas zwischen vergeistigtem, cutting-edge Wohltätiskeitsverband und Herrenclub).



\"Hi, ich bin der bittersüße Ernst\"

Und wie die meisten seiner Brüder diente Ernst als Offizier in der schwedisch-protestantischen Armee. Bei Lützen kommandierte er die Reserve an der linken Flanke. Um ehrlich zu sein habe ich nicht viel herausragendes gehört über seine Performance a, Tag der Schlacht selbst.

Allerdings hat Ernst nach dem Krieg so richtig auf den Putz gehauen. Nach den Verwüstungen des Krieges (und wir sprechen hier vom dreißigjährigen, also richtige, richtige Verwüstung) hat er Sachsen-Gotha wieder auf Vordermann gebracht. Er hat effiziente und (kaum) korrupte institutionen und ein Rechtssystem eingeführt, Steuern gesenkt, die Wirtschaft wieder in Schwung gebracht und so weiter. All die guten Sachen. Außerdem haben seine Reformen viele der späteren Theorien beeinflusst wie ein geeintes Deutschland zu verwalten wäre.

Das bringt die Gesamtzahl der Kommandeure nun auf fünf pro Seite. Irgendwann werde ich mich dran machen müssen einen ordentlichen Wallenstein und Gustav Adolf zu basteln.
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Nikfu

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #63 am: 23. Mai 2014 - 01:05:44 »

Sigur verfällt dem Schreibschwall, unglaublich!  8o

Sehr gelungen, sowohl die Minis als auch die Erläuterungen, Bravo!  :thumbsup:
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Sigur

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #64 am: 23. Mai 2014 - 01:15:27 »

@Nikfu: Naja, ich hab den Thread hier 1,5 jahre liegenlassen, da kommt was zusammen. :D Und da hab ich mir gedacht, ich übersetze \"mal schnell\" das ganze Zeugs das ich so in die englischsprachigen Plogs geschrieben hab auf deutsch. ;)

Ende Februar diesen Jahres hatte ich ein wirklich nettes Spielchen Pike&Shotte. Es ist ein wenig problematisch dass ich nur etwa ein- bis zweimal pro Jahre dazukomme es zu spielen und deswegen logischerweise viel Zeit draufgeht beim Regelnachlesen. Ich weiß, Black Powder, Hail Caesar und Pike&Shotte sind so konzipiert dass man sich nach der Arbeit treffen, eine anständige Schlacht spielen kann und trotzdem noch rechtzeitig ins Pub kommt vor der unnatürlich frühen britischen Sperrstunde. Ich hab keine Ahnung wie Leute sowas schaffen. :D

Nunja. Das Setting ist bekannt, dreißigjähriger Krieg, Schwedenkrieg, so um 1631 rum, die Schlacht nahe bei Stade in Niedersachsen (alles nur schnell ausgedacht so dass es ungefähr zeitlich zusammenpassen könnte und die Schlacht einen Namen hat). Tilly und seine Leute haben vor einigen Jahren die Stadt eingenommen, jetzt taucht eine schwedisch-protestantischeArmee auf um sie für den rechten Glauben  zu befreien. Eine kaiserliche Streitmacht wurde entsandt um die Belagerer zu stellen.

Das Szenario ist eine reguläre Feldschlacht. Als erstes würfelten wir aus wer welche Armee spielen würde, ich bekam die Schweden zu spielen. Es war im Grunde eine \"Stellen wir was an Modellen da ist auf den Tisch und schauen mal\". Zufälligerweise waren die Armeen die ich soweit bemalte hatte in etwa punktegleich nach den armeelisten im P&S Regelbuch.

Hier die Armeelisten:

Kaiserlich-Katholische Armee:

Heinrich Holk (General, Command Rating 8 )


Ottavio Piccolomini (Command Rating 8 )

1 x Pikeniere
2 x Musketiere
1 x Pikeniere
2 x Musketiere
1 x Schwertkämpfer aus Spanien



Hans Heinrich IX. Freiherr von Reinach (Command Rating 8 )

1 x Pikeniere
2 x Musketiere
1 x Pikeniere
2 x Musketiere



Graf Johann Ludwig Hektor von Isolani (Command Rating 8 )

1 x Kroaten
1 x Kosaken
1 x Dragoner



Graf Gottfried Heinrich zu Pappenheim

3x Kürassiere
1x Arkebusenreiter



Schwedische und Verbündete Armeen:

General Bernhard von Sachsen-Weimar (Command Rating 8 )


Nils Brahe (Command Rating 9)

1x Pikeniere (Gelbe Brigade, Elite, Guard)
2x Musketiere (Gelbe Brigade, Elite, Guard)
1x Commanded Shot (Gelbe Brigade)
1x Pikeniere (deutsche Veteranen aus der Kurpfalz)
2 x Musketiere
1x leichte Kanonen



Hans Georg aus dem Winckel (Command Rating 9)

1 x Pikeniere (Blaue Brigade)
2 x Musketiere (Blaue Brigade)
1x leichte Kanonen
1x mittelschwere Kanonen



Ernst von Sachsen-Gotha (Command Rating 8 )

1 x Pikeniere (Sachsen)
2 x Musketiere (Sachsen)
1 x Pikeniere (Hessen-Kasseler, zählen als Sachsen)
2 x Musketiere (Hessen-Kasseler, zählen als Sachsen)


Dodo zu Innhausen und Knyphausen (Command Rating 8 )

1x Leichte Kavallerie (Uplands-Regiment)
1x Leichte Kavallerie (Västgöta-Regiment)


Die schwedischen Linien, Mitte und linke Flanke:

Von unten nach oben: Unten links auf dem runden base haen wir Nils Brahe als Kommandant der Gelben Brigade, über ihm den General Bernhard von Sachsen-Weimar, weiter oben und ein wenig weiter vorne die Blaue Brigade und etwas Artillerie unter Hans Georg aus dem Winckel. Ganz oben (und recht verschwommen) haben wir Ernst von Sachsen-Gothas Sachsen und Hessen.


Die schwedische rechte Flake - Dodo zu Innhausen und Knyphausens leichte schwedische Reiterei



Katholische linke Flanke: Isolanis leichte Reiterei


Eine Übersicht des Kräfteverhältnisses der Kavallerie der beiden Kontrahenden. Kosaken und Kroaten sind bereits nix Schönes, doch drei regimenter Kürassiere und noch ein Arkebusenreiterregiment verdüstern das Gemüt des Schweden. Ich glaube ich war etwas zu enthusiastisch beim Bemalen katholischer Kürassiere. Vielleicht sollte ich eines der Regimenter zum Protestantismus übertreten lassen, oder zumindest etwas Geld zustecken damit sie die Seiten wechseln.




Freiherr von Reinachs kaiserliche Mitte (höhö)


Hier wahrscheinlich die bizarrste Szene des Spiels. Eine Einheit kaiserlicher Dragoner (Infanterie zu Pferd, leichte Störtruppen) sind von den Pferden gestiegen, haben eine nette Position in einem kleinen Wald bezogen und machten sich dazu bereit  ein bisschen Herauszuschießen. Sie würden eh nix Schlimmes machen, nur eben stören. Als plötzlich ihr Kommandant einen Blunder würfelt und die Rotjacken beschließen aus dem Wald zu stürmen und den nächsten Feind in Reichweite anzugreifen - die leichte Batterie. Die Kanoniere waren dermaßen überrascht dass sie scheinbar nichtmal dazu kamen Kartätschen zu laden. Sie mussten sich mit allerhand Werkzeug ihrer Haut gegen die wahnsinnigen Dragoner erwehren. Sie schlugen sich wacker und keine Seite wollte so recht nachgeben bis nach längerem Gehaue und Gesteche die Dragoner Verluste erlitten und sich in den Wald zurückzogen. Interessante Episode die Anlass gab zu überlegen  wieso die Dragoner so eine tollkühne Aktion gestartet hatten (Bär im Wald? Lustige Pilze gefunden?)

Letztendlich mussten wir das Spiel abbrechen da die Zeit zu schnell verging (u.a. durchs Regelnachblättern). Es war allerdings recht klar dass die Situation übel aussah für die Schweden, hauptsächlich durch die erdrückende Übermacht an gepanzerten Reitern. Nichts Schlimmes per se, die kaiserliche Kavallerie sollte mehr oder weniger überlegen sein aber hier wars etwas zu extrem glaube ich. Die Schweden brauchten unbedingt mehr Reiterei. Und überhaupt brauchten beide Armeen von allem mehr, außer vielleicht kaiserliche Reiter. In der HInsicht wars erstmal gut. :p

Das Spiel war sehr unterhaltsam. Zwischendurch wurde erwähnt, dass die Regeln im grunde das tun was Impetus auch tut, allerding smit ein paar Details mehr. Wir beschlossen das Spiel zu wiederholen sobald Full Baroque erscheint. Abgesehen von den Regeln ist es einfach schön meine kleinen Kerle über den tisch krebsen zu sehen. Es sind ja mittlerweile doch schon ansehnliche Armeen. Die Bilder sind nicht so ganz gelungen, ich hatte Probleme mit dem Blitz.
 
Nunja, ich hoffe der Spielbericht hat euch gefallen!
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Sigur

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #65 am: 23. Mai 2014 - 01:47:44 »

Weiter geht\'s...

Inspiriert von der berittenen Ungleichheit zwischen den Parteien hab ich mich einige Wochen später hingesetzt und endlich ein Regiment finnische Reiter gemalt:






Hoffe sie gefallen euch. Finnische Reiter sind natürlich diese ikonische must-have formation auf schwedischer Seite. Während des späten 16.Jahrhunderts/Anfang des 17.Jahrhunderts sind finnische Reiter erstmals in den Kriegen Schwedens gegen Polen und Russland in Erscheinung getreten. Während des dreißigjährigen Krieges wurden sie berühmt und gefürchtet duch ihren angeblichen Kriegsruf hakkaa päälle (heißt soviel wie \"Hackt sie nieder\", \"schlagt sie nieder\". Nicht sehr einfallsreich, aber zum Brüllen sicher brauchbar). Hakkapeljitta (bzw. 20 verschiedene Schreibweisen davon), wie der Name später institutionalisiert wurde, existierten bis ins späte 17.Jhdt. und waren Teil aller schwedischen Feldzüge. Seit der Gründung Finnlands als eigenständiger Staat wurden diese Reiter immer bemüht wenns darum ging zu Propagandazwecken an Nationalbewusstsein/Patriorismus und so weiter zu appelieren. (es werden allerdings auch Autoreifen unter dem Namen verkauft).

Was den dreißigjährigen Krieg angeht waren die finnischen Reiter in etwa Schwedens Äquivalent zur kaiserlichen leichten Reiterei aus Ungarn, Polen und Kroatien. Allerdings führte die chronische Knappheit (und die Vorliebe des Königs für aggressive Kriegsführung) von Schlachtenkavallerie auf protestantischer Seite dazu, dass die Finnen auch als solche eingesetzt wurden, zusätzlich zu ihren Aufgaben als leichte Kavallerie (Flankenschutz, Kundschaften, Stören, etc.). Zeitgenössische Quellen beschreiben die Finnischen Reiter als miserabel ausgerüstet und auf kleinen, borstigen Pferden reitend die teilweise so klein ware dass die Füße des Reiters auf dem Boden schliffen. Finnische Einheiten waren generell nicht hoch angesehen in der schwedischen Armee und mussten in der Regel herhalten wenn es um besonders gefährliche oder verlustreiche Aktionen ging. Ähnlich wurden sie von der Gegenseite gesehen, also sind Berichte aus der Zeit womöglich übertrieben. Der Dreißigjährige war u.a. wegen der weiten Verbreitung gedruckter Medien ein ziemlicher Propagandakrieg. Außerdem ist bekannt, dass Gustav Adolf ziemlichen Wert darauf legte dass seine Truppen zumindest nach der Landung auf deutschem Gebiet einen guten visuellen Eindruck machten (Schweden wollte ja den Status als Supermacht erringen/zementieren und da muss die Armee was hermachen. Man erscheint auch nicht zu einem Wargaming-Event mit unbemalten Modellen), also ist es nicht unwahrscheinlich dass auch die finnische Reiterei zumindest anfangs halbwegs uniformiert war.

Die Ausrüstung war wohl ziemlich gemischt. Die schwerste Rüstung die ein finnischer Reiter wohl trug waren Brust- und Rückenpanzer, vielleicht ein Helm, aber wahrscheinlicher waren es nur ein Lederwams (wie heißt eigentlich Buff Coat auf deutsch? :S ) und Hut, besonders da ja die Schweden einen großen Teil der Rüstungen die sie herstellten ins Ausland verkauften. Jedenfalls bemalte ich die Reiter also teils in Leder, hie und da ein Brustpanzer, viele auch nur in Überhemden. Den Standards der Zeit folgend sind sie mit Reiterschwert und Pistole(n) bewaffnet. Diese wurden allerdings, ganz anders als bei der kaiserlichen Reiterei, nur vom ersten Glied oder höchstens den beiden ersten Gliedern auf nächste Distanz direkt vor dem Sturmangriff abgefeuert, die restlichen Reiter sparten die Ladungen für den Nahkampf. Es ist nicht unwahrscheinlich dass die Finnen weniger Pistolen einsetzten als andere Reiter dieser Zeit.

Zusammengefasst wurden die Finnen oft ohne große Rücksicht auf Verluste ins schlimmste Schlachtengetümmel geschickt, hatten große Probleme mit der Kommunikation da sie kein Schwedisch spachen UND kein hohes Ansehen genossen. Und trotzdem erwiesen sich die Burschen als unheimlich zähe und verlässliche Truppen. Einige Historiker behandeln sie unheimlich gut und es kursieren nach wie vor Geschichten von der finnischen Kavallerie die auf Rentieren in die Schlacht reitet. Die Hakkapeliitta wurden jedenfalls zum fixen Bestandteil der schwedischen Armee und eine perfekte Umsetzung Gustav Adolfs Doktrin der nur leicht gerüsteten, schnellen Schockkavellerie.
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Sigur

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #66 am: 23. Mai 2014 - 02:23:10 »

Ende April gabs dann schon das nächste Spiel, nachdem sich ein längerer Spieltag ergeben hat hielten wirs für eine gute Idee mal wieder Pike&Shotte auszupacken. Nachdem das ja eines der Spiele ist die länger brauchen. Nennen wirs mal die zweite Schlacht bei Stade.

Hier einige Impressionen:

Die Aufstellung. Linien zeigen die Bataillone an, die Kommandeure sowie die Einheiten sind drunter bzw. drüber geschrieben und ca. dort wo die jeweilige Einheit auch steht. ;)


Wie letztes mal auch würfelten wir wieder wer welche Seite spielt. Diesmal würde ich die kaiserlichen Truppen befehligen. Abgesehen davon, dass die finnischen Reiter jetzt auf der Schwedenseite mitmitschten wechselte außerdem ein Regiment Kürassiere die Seiten. Dafür bekamen die kaiserlichen die mittelschweren Kanonen. Das änderte natürlich das Kräfteverhältnis laut Armeelisten zu Gunsten der Schweden, doch es erschien viel ausgeglichener als letztes Mal.

Die kaiserlichen Truppen unten im Bild sind im Grunde in Linie angetreten (man könnte von protestantischer Aufstellung sprechen), mit der leichten Reiterei zur Linken, im Zentrum Pikeniere und Musketiere, die Schwertkämpfer und mittlere Artillerie, während sich rechts zwei Kürassierregimenter und die Arkebusenreiter tummelten, mit den Kosaken ganz rechts als Flankenschutz.

Die Schweden und deutschen Protestanten traten in zwei Linien an. Leichte Kavallerie auf der rechten Flanke, Finnen und Kürassiere links auf einer Anhöhe, gemeinsam mit einer mittleren Batterie und dem General. Ganz auf der rechten Flanke kamen die Gelben und BlauenGarderegimenter anmarschiert.



Die leichten Kanonen, ganz nach Gustav Adolfs Befehlen als Regimentskanonen zwischen der Infanterie



Die farbenfrohe protestantische Allianz. Schwedische leichte Reiterei, Söldner aus Hessen-Kassel, der Kurpfalz und Veteranen aus Sachsen.


Nicht weniger farbenfroh - die kaiserlichen Truppen, die immernoch die spanischen Schwertkämpfer im Gepäck dabei hatten:






Die kaiserliche rechte Flanke sah recht bedrohlich aus mit den Massen von schwarzen (ehem) Reitern und Arkebusenreitern, alle unter der Fuchtel des bösen alten Heinrich Holk


Hier eine sehr hübsche Aufnahme des Reitergetümmels auf der linken Seite:


Da die schwedische leichte Kavallerie sich als ein wenig weniger hart als die Kroaten erwies waren die Dinge auf der linken Flanke recht schnell geregelt. Zugegeben, das Würfelglück und die Feuerunterstützung der Dragoner waren auf der kaiserlichen Seite. Das bedeutete natürlich allerhand Bewegungsfreiheit für die katholischen Truppen.

Die kaiserliche schwere Kavallerie hatte den klugen Plan mitten in die Zahlenmäßig unterlegene gegnerische Kavallerie zu rauschen, sie in alle Winde zu zerstreuen und die Linien zu durchbrechen bevor die blauen und gelben regimenter die schwedische Falle zuschnappen lassen konnten.



Der Plan scheiterte (verlasse dich bei Pike&Shotte NIEMALS darauf, dass sich IRGENDWER der soll bewegt, besonders \"schnell\"), der Ansturm der Kürassiere wurde aufgehalten und bald fanden sich die Reiter in einem fürchterlichen Kreuzfeuer zwischen Kurpfälzischen und schwedischen Regimentern zu ihren Seiten und gegnerischen Reitern zu ihrer Front. Es gab kein nach vorn oder nach hinten.



Zu ihrer Verteidigung, die Kürassiere im Besonderen erwiesen sich als extrem widerstandsfähig und  sicher könnte man Einkesselung und Vernichtung auch als das Binden wichtiger gegnerischer Kräfte verkaufen.  :blink_1:
.

Im folgenden Bild könnt ihr genau das Dilemma der kaiserlichen Armee sehen - der Plan war dass das Infanteriezentrum nach vorne stürmt und die theoretisch unterlegene (dazu später mehr) protestantischen Truppen niederringen solange man auf der rechten Seite mit der Erosion der Kürassiere beschäftigt ist. Die Hälfte der kaiserlichen Infanterie stürmt nach vorne während die andere Hälfte wohl falsche Befehle bekommen hat bzw. garkeine und sich nicht bewegen.



Später haben es die kaiserlichen Truppen bis rüber geschafft. Eine truppe Bayerischer Veteranen marschierte mit gesenkten Piken auf die Truppen aus Hessen zu - und zerbröselten. Trotz all dieser Fürchterlichkeiten gelang es den Kaiserlichen einen haarscharfen Sieg zu erringen.

Wir brauchten ca. 7 Stunden für das Spiel, wobei dazugesagt werden muss dass wir uns am Anfang echt nicht gestresst haben sondern an Kameraeinstellungen rumfummelten, Regelbuch lasen usw.
War der erste Einsatz dieser Decke als Untergrund und es hat nicht schlecht funktioniert. Jedenfalls mal was Anderes und \"in echt\" sieht das Ding auch etwas grüner aus als auf den Fotos hier. Das Spiel war sehr spannend. Jedes Mal wenn ich Pike&Shotte spiele bin ich eigentlich sehr angetan von dem Regelwerk. Es scheint eine sehr gelungene Mischung aus \"Realismus\" und \"Beschleunigen wir Dinge wo es sinnvoll ist\" zu sein.

Außerdem: Ich habs geschafft innerhalb von kurzer Zeit direkt vor dem Spiel noch vier Bases Musketiere zu bemalen. Hurra!

Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen. Ich hab nun die letzen 17 Monate an Updates zu meinem TYW-Projekt nachgeholt. Üblicherweise gibts immer wieder längere Pausen zwischen den Updates zu diesen Armeen, aber ich hab noch genug winzige Metallleute im Kasten liegen und ich muss sagen dass ich sehr gern mit den 10mm-Figürchen arbeite. Außerdem ist es halt mein \'pet project\' (abgesehen von all den anderen. :D Also ich hoffe, ich kann demnächst wiedermal was posten. Ansich hab ich vor einiger Zeit Armeefotos versprochen. Außerdem hab ich ein paar Modellbahn-Fachwerkhäuser in Spur N rumliegen. Hab sie letztes Jahr gekauft und bin mir nicht 100%ig sicher ob sie passen. Aber mal schauen.
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Tetsou

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mensch sigur
« Antwort #67 am: 23. Mai 2014 - 07:07:12 »

das nenn ich mal input du hattest auf jedenfall nachholbedarf :)

aber es hat sich gelohnt deine minis auf dem feld zu bestaunen dort sehen sie noch besser aus :thumbsup:


freu mich auf mehr
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Dareios

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #68 am: 23. Mai 2014 - 07:49:19 »

Da soll noch einer sagen 10mm ist kein gloreicher Maßstab. Die Bemalung ist wundervoll und die Schlachtbilder geben wirklich den Eindruck einer Schlacht, nicht eines kleinen Scharmuetzels.
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Nikfu

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #69 am: 23. Mai 2014 - 08:29:18 »

Großartig! Müssen mal FoG:r damit spielen. ;)

Die sich nicht bewegenden Einheiten haben mich mit Schaudern an meine warmaster Orks erinnert. Ob das en Zufall sein mag?  ;)
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Black Guardian

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #70 am: 23. Mai 2014 - 09:28:46 »

Yeah, was lange währt wird endlich gut! Super Sache, sowohl von der Bemalung als auch mit den Hintergrundinformationen, war alles sehr lesenswert und teilweise sogar noch lehrreich :thumbsup:
Und man sieht wieso 10mm für solche Sachen funktioniert, die Massenwirkung ist um einiges imposanter als das übliche 15mm mit 4 Figuren auf der Base.

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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #71 am: 23. Mai 2014 - 09:52:59 »

Sonst gefallen mir solche kleinen Maßstäbe ja garnicht, aber bei Dir sieht das einfach großartig aus. Schöne Massen an Truppen! Gibts eigentlich in dem Maßstab keine Fahnenträgerfiguren mit den korrekt langen Fahnenschäften oder muss man sich mit den Pikenieren behelfen?

Besonders haben es mir Deine Mengen an Reiterei angetan! Da sieht man oft zu wenig auf den Tischen, dabei war ja Reiterei so massig in dem Krieg vorhanden. Prima! :thumbsup:
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Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #72 am: 24. Mai 2014 - 01:26:46 »

Danke für die Kommentare!

@Tetsou: Besten Dank! Dort sollen sie ja auch vorrangig gut aussehen. ;)

@Dareios: Danke, danke. 10mm kam mir wie ein guter Kompromiss vor. Die Piken sind nach wie vor eindrucksvoll lang und können durch Metallstifte dargestellt werden, aber es ist doch genug \"Masse\" da um ordentlich auszusehen und nicht wie acht Kerle die eine Fahne spazieren führen. Ich will die Armeen auf jeden Fall noch ausbauen. Ich glaub Kavallerie ist erstmal genug da, aber zumindest noch 2x Pike+Shot auf jeder Seite geht auf jeden Fall noch! Außerdem brauchen beide Seiten noch Lager bzw. einen Tross.

@Nikfu: FoG:R, was? Kann das denn was? ;) Naja, sowas passiert halt. Ich hätt ansich für meinen Plan die Kerle in Marschkolonne aufstellen sollen, dann hätten sie auch verstanden dass es jetzt ums Marschieren geht. :D Ich glaub die mittelschweren Kanonen waren auch ein Problem. Die wollten einfach nicht nach vorn. Sind dann eh brav losmarschiert und sind grade noch rechtzeitig gekommen.

@Black Guardian: Freut mich dass es dir gefallen hat und interessant war. In 15mm gibt\'s unheimlich viele extrem schöne Püppchen, aber der Preis und der fehlende \"Pikenwald\"-Look hat mich dann doch eher in Richtung 10mm gebracht. Das einzige Problem an 10mm ist, dass die meisten Miniaturen für den ECW gemacht wurden und deswegen  einige typische Dinge fehlen wie z.B. Birnhelme.

@Pappenheimer: Fahnenträger gibt\'s einen ganzen Haufen. Nur bei der leichten Kavallerie musste ich teilweise etwas tricksen, also Schwert aus der Hand schneiden, anbohren und Fahnenstangen ankleben. Bei den Pikenträgern hab ich einfach Piken als Fahnenstangen verwendet und etwas höher angesetzt weil ich Angst hatte dass die Fahnen in der Mitte der Pikenformationen leicht untergehen könnten. Ja, mitunter war so viel Kavallerie unterwegs dass sie zu Fuß gehen mussten weils keine Pferde mehr gab. ;) Die Reiterei hab ich hauptsächlich schon früh gemalt, und zwar en masse damit ichs hinter mir hab. Dabei ist Pferdchenmalen in 10mm garnicht so problematisch. Und die Kavallerie bringt halt im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung ins Spiel, während die Piken und Musketen entweder aufeinander zutrotten (oder eben nicht :P ) oder stehen und warten was passiert.


Was mir besonders am letzten Spiel aufgefallen ist ist dass besonders die Schweden und Freunde sich komplett aus allen Nahkämpfen rausgehalten und sich vollkommen auf Musketen, Pistolen und Kanonen verlassen haben. Und es ist nachvollziehbar. In fast allen Nahkämpfen die wir ausgefochten haben haben die Angreifer in etwa ebensoviel eingesteckt wie die Verteidiger Spiegelt wohl die Zeit ganz gut wider.
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Re: Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #73 am: 23. Dezember 2022 - 11:19:57 »

Heho, ich glaub es ist Zeit für ein kurzes Update.

Erst hab ich Trossbasen gebastelt.
Wagen mit Kühen


Die vornukleare Familie

(Dame und Kind im grünen Kleid hab ich aus Green Stuff geknetet)

Zwei hohe Herren (einer noch höher zu Ross), die sich unterhalten.


...während die Unterschicht den Wagen zerren muss:


 Der Ochs', der den roten Wagen ziehen soll, ist störrisch, ...


 ...die Packpferde hinten sind es nicht, denn ihr Vorgesetzter hat einen langen Stecken dabei.


 Hier sind die berühmten 10mm-Schafe von Irregular Miniatures:


 Hier ein Mann mit Sack überm Rücken und einem Schäferhund, den ich geschickter hätte färben können:


 Hinten am Wagen sitzt ein kleines Mädchen:


Hier noch ein großer Wagen, es reitet ein feiner Herr Kavallerieoffizier vorbei, und eine unfeine Dame winkt und refft neckisch den Rock und winkt ihm zu:








Anfang 2018 hab ich Gelände gebastelt:


Im Jahr darauf kam das exzellente Twilight of Divine Right auf den Markt:


...also hab ich angefangen wieder Einheiten zu produzieren:




Immerhin hatte ich ja noch einiges an Restbeständen, und in der Zwischenzeit hatte ich den ECW-Kickstarter von Lancer Miniatures gebackt.


Als der Bestand ausreichend war, hab ich dann zu Twilight of Divine Right eine Rezension geschrieben und ein paar Spielberichte (größtenteils Solospiele): https://www.tabletopstories.net/?s=twilight+of+divine




Das war für mich das Nonplusultra der Spielregeln für den TYW. Kurz darauf kam In Deo Veritas. Da hab ich auch ebenfalls einen Review und Spielberichte geschrieben:
https://www.tabletopstories.net/?s=in+deo+veritas

Sehr interessantes Ding, das alles anders macht als Twilight of Divine Right. Bis heute kann ich nicht sagen, welches der Regelwerke ich vorziehe.

Natürlich hat mich das schlechte Gewissen geplagt, dass ich ständig Baroque (das Ding, das auf dem guten Impetus basiert) seit einem kleinen Testspiel bei Release links liegengelassen hatte. Also hab ich Anfang letzten Jahres noch ein Testspiel gemacht:
https://www.tabletopstories.net/2022/01/baroque-review-und-testspiel/

Auch super, das Baroque. Wieder bisschen anders als die beiden oben genannten.





Darauf folgten auf der Figurenseite Artikel, in denen ich ein paar Hersteller von 10mm-Figuren für den TYW bzw. den ECW vergleiche.

Infanterie: https://www.battlebrushstudios.com/2021/08/10mm-thirty-years-war-overview-infantry.html
Kavallerie: https://www.battlebrushstudios.com/2021/08/10mm-overview-thirty-years-war-cavalry.html
Kanonen, Kommandeure und andere Knechte: https://www.battlebrushstudios.com/2021/08/10mm-overview-commanders-cannon-and.html

Ja, und dann hab ich mehr Einheiten gemalt.





Recht viele Lancer Miniatures, denn nachdem der Kickstarter verarbeitet war hab ich nochmal dort bestellt. Die sind schon sehr knubbelig, aber hübsch zu malen, und solang man sie nicht in der gleichen Einheit mit Old Glory oder Pendraken mischt sehen sie am Tisch neben andern Herstellern auch voll ok aus.

....und nochmal mehr Kavallerie:


Nach längeren Hin und Her hab ich mich dazu entschlossen, 6mm Gebäude für meine 10mm-Spiele zu verwenden. Einige von Baccus hatte ich ja schon, dann hab ich welche von Leven dazugekauft:
https://www.battlebrushstudios.com/2019/12/review-leven-miniatures-6mm-buildings.html


Davor hatte ich mit Spur N experimentiert, das hatgarnicht gepasst. Dann recht teure Häuschen für 10mm bei Total Battle eingekauft, die waren auch zu groß. Jetzt bin ich mit 6mm sehr zufrieden.

Dann wurde mir das ganze Kleingefuzel zu mühsam, und ich hab zwischenzeitlich was Größeres gemalt:





...und dann auf die Schnelle für ein Szenario (Schlacht bei Höchst) Verschanzungen:




...sowie mehr Chefs:


Letzten Herbst hab ich mir die Mühe gemacht, alle Einheiten zu katalogisieren und mir einen Überblick zu machen. Der Letztstand waren 27x Kavallerie (inkl. Dragoner. :P ), 14x Artillerie, 12-37x Infanterie (das kommt drauf an, ob ich frühe und sehr dicke Einheiten aufstelle oder spätere, die in Richtung Linientaktik gehen). Meistens stelle ich so mittelgroße Einheiten mit einem Footprint von 10x4cm. Hängt vom Szenario ab. Bei der Infanterie fehlen mir noch ca. 10 Musketierbasen, damit das alles hinhaut. Die mach ich bei Gelegenheit. Aber soweit kann ich zumindest die meisten Schlachten aufstellen. Außer so absurden kram aus den Twilight of Divine Right Szenariobüchern, die nach 30 Kürassiereinheiten oder so verlangen.



Ja, und damit sind wir eh wieder up to date. Hoffe, dass die Figuren euch gefallen und ihr die Artikel interessant findet!
« Letzte Änderung: 23. Dezember 2022 - 11:22:18 von Sigur »
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Parmenion

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Re: Sigur wird historisch - Dreißigjähriger Krieg
« Antwort #74 am: 24. Dezember 2022 - 17:31:14 »

 :o :o

Sehr interessant und die Bilder....wahnsinn!!

Parmenion
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