Hallo allerseits!
In diesem Thread werde ich Bilder, Hintergründe und hoffentlich irgendwann
einmal Spielberichte zu meinem Projekt über die Novemberrevolution in und um
den fiktiven Ort Schragstadt zeigen.
Auszug aus dem Baedeker \"Deutsches Reich\" von 1910:
\"- Die ehemals freie Reichsgrafschaft Schragstadt-Sodau zeichnet eine liebliche Landschaft von
Bergen und Tälern aus. Die herzhaften Einwohner sind jedem Reisenden offen
zugetan und tragen den Stolz auf ihre blühende Heimat sichtlich zur Schau.
Dem Reisenden seien insbesondere die kleinen Dörfer um Schragstadt selbst ans
Herz gelegt. Ihr pittoresker Charme lädt zum Verweilen und Wandern in der
gesunden Bergluft ein. Sie stehen so in direktem Kontrast zur in den letzten
Jahren durch Industrie und Bergbau weit über seine ursprüngliche Größe
angewachsen Ortschaft Kündringen welche hierdurch viel an ihrem ursprünglichen
Liebreiz eingebüsst hat. Dem historisch Interessiertem sei neben dem Dom von
Schragstadt die gräfliche Burg im weiter östlich gelegenen Sodau angeraten.\"Weit von der malerischen Darstellung im Baedeker entfernt haben sich nach dem
Ende des Krieges und dem Ausbruch der Novemberrevolution einige blutige
Umwälzungen ergeben die nun drohen die \"liebliche Landschaft\" in ein
Schlachtfeld zu verwandeln...
Das Soldaten und Arbeiter Comitee KündringenDurch harte Arbeit, Hunger und immer wahlloser erfolgende Rekrutierungen im Laufe des Krieges zunehmend demoralisiert brauchte es nur einen Funken um die revolutionäre Stimmung im industriell geprägten Kündringen zu entzünden. Als die Nachricht von der Revolution der Matrosen im Norden des Reichs in der Stadt eintraf erhoben sich die Arbeiter der Waffenwerke und brachten ohne größere Gegenwehr die Ämter und Behörden der Stadt unter ihre Kontrolle. Die wenigen um Kündrigen stationierten Truppen und in Ausbildung befindlichen Rekruten liefen lieber zu den Rebellen über als auf ihre eigenen Mitbürger und Verwandten zu feuern.
Jedoch brach ohne geregelte Verwaltung die magere Versorgung Kündrigens innerhalb weniger Tage zusammen. Nach heftiger Debatte entschlossen sich daher die führende Kräfte der Revolte, Gewerkschaftsführer, Vorarbeiter und die in immer größerer Zahl von der Front heimkehrenden Soldaten ein zentrales Verwaltungskomittee zu gründen, das
Soldaten- und Arbeiter-Comittee Kündringen.Unter dem Vorsitz des ehemaligen Volksschullehrers Paul \"Gisi\" Gieshardt wurde zur Verbesserung der Versorgungslage beschlossen Lebensmittel unter Ausgabe von \"Volkskrediten\" in den umliegenden Dörfern zu requieren. Angesichts der unsicheren Lage und des drohenden Winters waren aber nur die wenigsten der konservativen Bauern und Landarbeiter bereit ihre Vorräte gegen eine wertlose Währung einzutauschen. Immer wieder brachen Kämpfe aus und die Revolutionären Kräfte setzten immer mehr auf Gewalt um ihre eigenen Familien vor dem Verhungern zu bewahren...
Aufständische Arbeiter nahe Kündringen, Frühjahr 1919
Weitere Bilder und Fraktionen werden im Laufe der Woche oder des Wochenendes folgen.