Auweia, mit den diversen Reichs- und Königsfahnen kann man sich einen ziemlichen Stiefel anziehen. Ganz zu schweigen von der persönlichen Heraldik der Kaiser und Könige. Ich versuch\'s mal, allerdings ohne Gewähr:
Zunächst, es kommt grundsätzlich wohl drauf an, in welcher Funktion der Wappenführer - in deinem Fall Sigismund - auftritt. Je höher der Anspruch (und je größer der Adressatenkreis) desto höher der Rang des Wappens.
Die Hussitenzüge waren wohl mehrheitlich Kreuzzüge, an denen Sigismund als Schutzherr der Christenheit, sprich Kaiser teilnahm. Bei Personalunion mit anderen Kronen hätte diese Funktion in seinen persönlichen Hoheitszeichen also sicher Vorrang. Die ungarische Fahne könnte dennoch dabei sein, wenn entsprechende Kontingente beteiligt sind; das Luxemburger Banner wird dann vom nächstniedrigeren Familienmitglied bzw. von dessen Bannerträger geführt.
Für die Zeit Karls IV. ist noch bezeugt, dass Adlerbanner und altes Reichbanner (silbernes Kreuz auf rotem Grund) gleichzeitig geführt wurden. Ob 1420 schon die Reichsrennfahne (schwarz-silbern mit roten Schwertern) den Standort des Kaisers anzeigte, weiß ich nicht. Die Reichssturmfahne (Adlerbanner mit rotem Wimpel o.ä.) wurde dagegen meist an bestimmte Kontingente vergeben, vornehmlich an eine der nach Landschaften organisierten Ritterschaften (Franken, Schwaben etc.). Jedenfalls behauptet man das später gern, um daraus einen jeweiligen Vorrang abzuleiten; also keineswegs eine sicher belegte Praxis.
Für das persönliche Wappen Sigismunds würde ich mich an einem zeitlich passenden Siegel orientieren und auch hier danach gehen, welche seiner Herrschaftsgebiete er an dem betreffenden Feldzug beteiligt hat. Die Kombinationen scheinen mir hier recht beliebig. Die ihm zugehörige
Wikicommons-Seite bietet ein paar Anregungen. Allerdings lebte Sigismund in einer Zeit, in der sich das ganze Banner- und Heraldikwesen gerade erst zu formalisieren begann (auch dank seiner Initiativen). Im Endeffekt produziert man hier also wahrscheinlich immer eine Fiktion.