Hallo,
da in unserem lokalen Forum erst ein emsiger cage-fight zwischen mir (kürzlich vom GroßWirtschaftlichem-Glauben abgefallen) und einem anderen Spieler entbrannte hier auch mal kurz mein Senf:
Ich kam 1998 ins Hobby (jaja, jetzt kommt erstmal der Nostalgie-Teil: ), damals fing das so an, das ein Schulfreund so ein rundenbasiertes WH40k-Epic-PC-Spiel hatte das wir dann spielten. Ich stolperte über den GW-Schriftzug und erkannte die Marke von unserem örtlichen Model-und Spielzeugladen. Es folgten die tollen Perry Dogs of War, (natürlich) SpaceMariens und so weiter.
Ich glaube auch nicht das es etwas bringt betriebswirtschaftliche Fragen der Firma hier zu erörtern. Zum einen weil die strategischen Erwägungen nicht transparent bekannt sein dürften und zum anderen weil es an dem Zustand nichts ändert.
Wie die Meisten hier bin ich vor zwei Jahren vom GW-Hobbie ausgestiegen weil ich die Preispolitik (1) nicht weiter tragen wollte, mir der Hobby-Aspekt immer weiter aus der \"kreativ\" in die \"kauf das mal\" Ecke (2) gedrückt wurde und weil ich mittlerweile mit der Optik der meisten Miniaturen (3) nicht mehr zurecht komme.Und weil ich gemerkt habe das ich der Zielgruppe (4) entwachsen bin.
1. Die Preise steigen in irrationalem Maße. Ich lasse mich von den Firmen ja wirklich gerne belügen -Hobby ist Hobby und ich verstehe zum Beispiel auch nicht wie einige Leute mehrere hundert Euro für ein Pferd im Stall oder ähnliches ausgeben können - aber für ein Regelbuch bzw. Codex/Armeebuch soviel auszugeben wievor 5 Jahren noch für eine Starter-Armeebox sprengt mein Verständnis.
2. Alles ist mittlerweile erhältlich (für den entsprechenden Betrag versteht sich). Ich erinnere mich wehmütig an die Zeit (WD33) als noch Hobbiisten ihre selbstgebauten Burgen (mit Bauanleitung für einen Tiermenschen Ringwall) zeigten.
3. Zu massige Waffen, zviel Schnickschnack wie Schädel bei den imperialen Staatstruppen.
4. Bei meinem letzten Aufenthalt in einem örtlichen Spielevent war ich fast doppelt so alt wie der Durchschnitt.
Aber ich glaube
Rohirrim trifft es sehr gut.
\"GW ist ein geschlossenes System. Und das kommt an, da man selbst nicht
mühsam recherchieren muss. Man kann sich praktisch in fünf Minuten alles
kaufen. Dass eine Mehrheit vieler Jüngerer damit danach überfordert
ist, spielt keine Rolle. Die einen verkaufen ihr Zeug dann bei eBay und
der Rest landet früher oder später dann bei anderen Herstellern.
Ich gehe sogar soweit und behaupte, dass GW als »Einstiegsdroge«
funktioniert und die anderen Hersteller sogar davon profitieren.\"
Es ist schlicht einfacher alles an einem Ort zu finden und schnell verfügbar zu haben, ein einheitliches Regelsystem zu haben und zu wissen, das eine gigantische Community den Rücken stärkt.
Ich bin grad erst im hist. Wargaming angekommen und stehe immernoch vor der Wahl des richtigen Systems, damit ich nicht immer nur gegen mich selbst spiele...
Da ist das GW-Hobby (ich glaube GW nennt das selbst mittlerweile oft so, um ein eigenes Genre zu definieren) klar im Vorteil!
Dieser Tellerrand ist ja per-se nichts schlechtes er gibt Sicherheit und Orientierung.
Und ich finde es dennoch gut, das es GW gibt. Ohne GW würde es nicht (oder sehr viel weniger) die missmütigen, in würde gealterten Nerds geben die dann anfangen sich Gedanken über byzantinische Helmtypen und die realistische Farbgebung der Uniformen der Kings German Legion zu machen.
Ich bin da eher zuversichtlich, das aus den hunderten jungen Spielern auch eine gewissen Anzahl irgendwann anfängt über den Tellerrand zu gucken.