Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 19. Mai 2024 - 15:47:55
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Warum Sturmgewehre nicht früher?  (Gelesen 16160 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lordkane

  • Kaufmannstochter
  • **
  • Beiträge: 81
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #30 am: 21. Dezember 2012 - 13:39:35 »

Zitat von: \'Davout\',\'index.php?page=Thread&postID=126779#post126779
Zitat von: \'Lordkane\',\'index.php?page=Thread&postID=126758#post126758
Nicht nur im Sezessionskrieg, die Österreicher hatten im Krieg von 1866 teilweise noch Musketen aus dem Siebenjährigen Krieg, also knapp 100 Jahre alte Waffen die nur gut gepflegt worden und bei denen Verschleißteile getauscht wurden.
Bei allem Respekt, das halte ich für ein Gerücht. Kannst du dafür einen einwandfreien Beleg bringen? Welche Einheiten sollen das denn gewesen sein?

Grüße

Gunter
Das war mal bei irgendeiner Doku im TV. War weder \"Die Deutschen\" noch irgendwas von Guido Knopp. Is schon lang her.

Zum BAR:
War es nicht so das das Browning Automatic Rifle zu unhandlich war und so nicht als \"Assaultrifle\" genutz werden konnte? Dewegen soll doch die Thompson MP entwickelt worden sein.
Gespeichert

Longshanks

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.353
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #31 am: 21. Dezember 2012 - 15:33:13 »

Zitat von: \'Lordkane\',\'index.php?page=Thread&postID=126979#post126979
War es nicht so das das Browning Automatic Rifle zu unhandlich war und so nicht als \"Assaultrifle\" genutz werden konnte? Dewegen soll doch die Thompson MP entwickelt worden sein.

Na das klingt doch mal nach gut recherchiertem Fachwissen   :thumbup:  

Gespeichert

SisterMaryNapalm

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.591
  • Würfelfee in Action
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #32 am: 28. Dezember 2012 - 15:52:59 »

Wenn ich mich recht entsinne, hatten die Entwicklung des BAR und die der Thompson SMG nur am Rande war miteinander zu tun.

Entwickelt aus den Rückschlüssen, die man im Ersten Weltkrieg erfahren hatte, wurde 1919 mit der Fertigung der leichten Maschinenpistole Thompson begonnen, die aus dem fallengelassenen Prinzip des Thompson-Selbstladegewehrs entstand.
Dieses war noch während des Ersten Weltkriegs unter Leitung von General John T. Thompson von der Auto Ordnance Company entwickelt und später aufgrund eines zu komplizierten Verschlusssystems verworfen worden.
Stattdessen wandte sich Thompson der Entwicklung eines „trench brooms“ (Grabenfegers) zur raschen Bewältigung der blutigen Nahkämpfe in Schützengräben zu, in denen er einen Schlüssel zur Überwindung feindlicher Verteidigungslinien sah. Dieser Trench Broom sollte später als die Tommy Gun bekannt werden.
Die Entwicklung dieser Waffe begann bereits 1917, war aber auf zwei Exemplare beschränkt. Diese Exemplare waren der Persuader und Annihilation. Sie wurden erst 1918, kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs, fertiggestellt und waren mit einem 10 und einem 20 Schuss fassenden Magazin ausgerüstet. Zusätzlich wurden 50 und 100 Schuss fassende Magazine konstruiert. (Zur Information: Das war auch die Zeit, um die die BAR entwickelt wurde, aber anders als die Thompson kam sie noch im 1. WK zum Einsatz)
1919 wurde die erste Serie mit insgesamt 40 Exemplaren hergestellt. Diese hatte eine durchschnittliche Kadenz von 1200-1500 Schuss, was für eine Maschinenpistole überdurchschnittlich hoch war.
Ab dem Modell 1921,das die ersten seriengefertigte Variante der Thompson war, wurde die Kadenz auf erst 750, ab dem Modell 1923 auf 600 Schuss begrenzt, um den hohen Verschleiß der Abnutzungsteile zu reduzieren.
In diesem Status ging die Tommy-Gun mit Trommelmagazin in die Geschichte ein als die Law-Enforcement und Gangsterwaffe der frühen 1930ger-Jahre.
Dennoch wurde die Waffe laufend weiterentwickelt.
Mit dem Eintritt in den Zweiten Weltkrieg begann die US-Army, die verbesserten Thompsons einzusetzen und machte sie damit unsterblich.
Die Thompson-Maschinenpistole war 852 mm lang und wog ungefähr 5 Kilogramm. Sie feuerte Kugeln mit einem Kaliber von .45 aus Stangen- oder Trommelmagazinen mit einem Fassungsvermögen zwischen 10 und 100 Kugeln bei einer Kadenz von 600 bis 1500 Schuss, je nach Variante. Ihre effektive Reichweite betrug dabei zwischen 50 und 100 Metern.
Die unterschiedlichen Varianten besaßen außerdem verschiedene Griffe, Visiere, zusätzlich gab es Rückstoßdämpfer und sogar Bajonetthalterungen.
Insgesamt wurden über 1,7 Millionen Stück produziert.
Gespeichert

_______________________________
Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika

WULT

  • Totengräber
  • *
  • Beiträge: 17
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #33 am: 05. Januar 2013 - 12:53:28 »

Ich bin mal wieder erstaunt über diese Diskussion.

Ich weis, was man benötigt um eine Erfindung umzusetzen:

- Die richtige Idee.
- Die technischen Voraussetzungen.
- Einen Grund das Geld auszugeben.

Wir müssen einfach den 2. WK anschauen und erkennen recht fix, wo es möglich war eine solche Waffe zu entwickeln.

USA:
- Fehlte die Idee.
- Hatte die technischen Voraussetzungen.
- Fehlte aber der Grund, da sie bereits Selbstlader eingeführt hatten.

GB:
- Fehlte die Idee
- Ich habe keine Informationen, ob sie die technischen Voraussetzungen hatten.
- Sie hatten jeden Grund ein Sturmgewehr zu erfinden.

UDSSR:
- Hatten die Idee.
- Offensichtlich fehlten die technischen Voraussetzungen.
- Sie haben versucht eines zu erfinden.

3.Reich:
- Die Idee lag vor.
- Die technischen Voraussetzungen mussten erst aufwendig geschaffen werden.
- Geld und Notwendigkeit (Verzweiflung) ein Sturmgewehr zu erfinden lagen vor.

Folge war, dass nur das 3. Reich eines in Dienst stellte, obwohl es der USA sicher am leichtesten gefallen wäre in den 20iger Jahren bereits eines auf den markt zu bringen.
Gespeichert

hotraider

  • Totengräber
  • *
  • Beiträge: 29
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #34 am: 06. März 2013 - 09:51:10 »

Hi Leute,

Ich glaube über die Thematik ist wohl genug geschrieben worden. Aber ich wollte mal auf 2 Bücher aufmerksam machen, die vielleicht sehr Interessant sein könnten.

Das Erste kommt aus dem Motorbuch Verlag:

Waffenenzyklopädie: 7000 Jahre Waffengeschichte

In diesem Büch ist eine Geschichtlicher Abriss der Waffenentwicklung von der Steinzeit bis Heute.

und das Zweite aus dem Pegasus Verlag:

Cthulhu - Waffen-Handbuch
Ja das ist ein Rollenspielquellenbuch, ABER ein so gutes und qualitativ hochwertiges Quellenbuch hab ich lang nicht in der Hand gehabt. Hier werden die einzelnen Waffentypen nach Epochen aufgeführt und die geschichtliche Entwicklung dargestellt. Die einzelnen Untertypen der Waffen werden gezeigt. Es lohnt auf jeden Fall mal rein zu schauen.

Gruß

Roland
Gespeichert

The Desertfox

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.186
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #35 am: 06. März 2013 - 10:03:04 »

Cthulhu waffenbuch ist sehr ausführlich! Owohl ja bei CoC deine Beine die besten Waffen sind^^

Für das Sturmgewehr 44 ist dieses Buch absolut top und wirklich erschöpfend vollgepackt mit Infos:

http://www.amazon.de/Sturmgewehr-44-Dieter-Handrich/dp/3936632561/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1362560498&sr=8-1
Gespeichert
\"Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.\"

hotraider

  • Totengräber
  • *
  • Beiträge: 29
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #36 am: 06. März 2013 - 10:50:28 »

Es ging mir weniger um Cthulhu, sonder darum, das die sehr gute Quellenbücher herausbringen, die geschichtlich Korekt sind. und da kann man zu diesem Thema auch einiges lesen.

Aber zum Stug 44. Hab mal in einer Doku auf DMax gesehen, das die Entwicklung des Stug 44 für die Panzerbesatzungen des Ferdinand gewesen sein soll. Da der Ferdinand keinen drehbaren Turm hatte und somit auch kein MG im Turm, um sich gegen russische Soldaten zu erwähren, die sich von der Seite oder von hinten Anschlichen. Man konnte damit dan aus der Öffnung schiessen, die für die Munitionsbeladung gedacht waren. Witzigerweise hatt man einen Aufsatz für das Stug 44 gebaut, womit man um die Ecke schiessen konnte. :mosking:

Wie hoch der Warheitsgehalt davon ist, sei dahingestellt.
Gespeichert

Mandulis

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.371
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #37 am: 06. März 2013 - 11:18:07 »

Den Aufsatz gab es wirklich, er wurde aber nie wirklich eingesetzt, da zu ineffektiv.
Gespeichert
schneller Reichtum , Guter Sex

Kommt zu den Dice Knights oder [url=http://www.sweetwater-forum.de/index.ph

Davout

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 777
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #38 am: 06. März 2013 - 11:44:57 »

Der Aufsatz hatte aber nichts mit dem Panzer zu tun. Es soll für das Gewehr auch eine Nachtsichtoptik gegeben haben. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man für einen Panzer mit sehr geringer Stückzahl ein eigenes Gewehr entwickelt haben soll. Gut, die Nazi haben noch sehr viel schwachsinnigere Projekte durchgezogen, aber das ist doch sehr unwahrscheinlich. Es ist natürlich möglich, dass man die entwickelte Waffe nach oben als was anderes verkaufte als es eigentlich sein sollte.

Grüße

Gunter
Gespeichert
Ich zähle keine Knöpfe - aber alles andere! ;)
Jetzt gehts los! Anzahl der bemalten Figuren auf ZWEI verdoppelt!

The Desertfox

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.186
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #39 am: 06. März 2013 - 11:57:20 »

Was dt. Nachtsichtgeräte angeht, hab da meine Masterarbeit über dieses Thema geschrieben! Dt. Nachtsichtgeräte auf dem StG 44 genannt Vampir, waren soweit Quellenlage nie im Einsatz (gleiches für den Panther und Uhu mit Nachtsichtgeräten!) Bei weiteren Fragen zu diesem speziellem Thema helfe ich gerne weiter!!!!! Die Amis haben ihre erfolgreich bei Okinawa eingesetzt. Auch über diesen Aufsatz zum um die Ecke schießen, gibt es leider viele Halbwahrheiten, aber auch dazu dürfte was im Buch von Handrich sein (war aber nicht mein Thema^^)
Gespeichert
\"Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und außerdem sollte man immer eine Schlange dabei haben.\"

severus

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 156
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #40 am: 16. November 2015 - 22:30:06 »

Ich kapere einfach mal das Thema um eine Frage loszuwerden, die aber auch etwas mit dem Sturmgewehr zu tun hat. Und zwar stelt sich mir schon seit Langem die Frage, wie die Waffen in der Truppe aufgeteilt waren. Nimmt man eine Standardinfanteriegruppe zu Beginn des Krieges, findet man eine MP beim Gruppenführer, ein MG und acht KArabinerschützen. Wurden die STG nun komplett an die ganze Gruppe ausgegeben oder je nach Verfügbarkeit an einzelne Schützen innerhalb der Gruppe? Wurden ganze Kompanien mit dem neuen Gewehr ausgerüstet? Oder hatte ein Infanteriezug eher eine Gruppe mit STG als Strumelement, während das Deckungselement mit Karabinern und dem MG ausgestattet war.

Mir erscheint es irgendwie verfehlt, eine solche Waffe nach dem Geißkannenprinzip auf die Truppe zu verteilen. Schon allein weil dadurch die Vielfalt an Munition von zwei Sorten( 9mm, 7,92 lang) auf drei anwächst.
Gespeichert

Krautwerk

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 285
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #41 am: 17. November 2015 - 07:33:14 »

Zitat von: \'severus\',\'index.php?page=Thread&postID=207033#post207033
Wurden die STG nun komplett an die ganze Gruppe ausgegeben oder je nach Verfügbarkeit an einzelne Schützen innerhalb der Gruppe? Wurden ganze Kompanien mit dem neuen Gewehr ausgerüstet? Oder hatte ein Infanteriezug eher eine Gruppe mit STG als Strumelement, während das Deckungselement mit Karabinern und dem MG ausgestattet war.

Soweit ich weis, wurden die Sturmgewehre zugweise in den Kompanien ausgegeben und dann dort quasi die Standardwaffe. Hat man seit der Ersterprobung im Feld im Oktober 1943 bei der 93. Infanteriedivison an der nördlichen Ostfront so gemacht. Erleichterte die Ausbildung und Versorgung mit Munition. Außerdem wollte man ja auch, dass diese Waffe quasi die Standardwaffe der Infanterie wird und deshalb systematisch verteilt wird.
Dass das dann eher Wunschdenken und fern jeder Realität war angesichts der schlechten Versorgungslage zum Kriegsende hin, ist natürlich auch klar.

\"Die Ausrüstung mit Sturmgewehren 44 (Kurzpatrone und 30 Schuß-Magazin) war völlig unzureichend, in jeder Kompanie konnte nur ein Zug damit ausgerüstet werden.\"
(Hans Jürgen Pantenius: Letzte Schlacht an der Ostfront - Von Döberitz bis Danzig 1944/45)

severus

  • Leinwandweber
  • **
  • Beiträge: 156
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #42 am: 17. November 2015 - 11:07:01 »

Danke. Ich vermute mal, bei den Fallschirmjägern wird es wohl ähnlich gehandhabt worden sein, in Bezug auf das FG 42.
Gespeichert

mike-72

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.066
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #43 am: 17. November 2015 - 11:20:46 »

....und dieses wurde ja bereits entgegen der Führerweisung durch Göhring an selbigem vorbei hin in Auftrag gegeben.
Gespeichert

Regulator

  • Edelmann
  • ****
  • Beiträge: 4.307
    • 0
Warum Sturmgewehre nicht früher?
« Antwort #44 am: 17. November 2015 - 12:10:04 »

Das Sturmgewehr war ja schon seit der späten 20er Jahre geplant, wurde dann aber wieder fallen gelassen, aufgenommen, wieder fallen gelassen. Man muss bedenken, dass in den frühen Kriegsjahren die meisten Nationen so gut wie nur Waffen aus dem ersten Weltkrieg genommen haben. Erst im Laufe der Zeit wurden die Waffen moderner. Vor allem halbautomatische Waffen wurden gebraucht, das StG44 wurde dann ab der Mitte des Krieges wieder heraus gekramt und lange daran gearbeitet.
Das Gewehr 41 war anfangs ein totaler Flopp, der Nachfolger, das berühmte G43 war dann aber ein voller Erfolg (bis auf ein paar Mängel).
Das FG42 ging aber aus einem anderen Grund hervor: die FJ brauchten eine Waffe, die sie beim Absprung tragen konnten. Einzel und Dauerfeuer sollte möglich sein, sowie eine Scharfschützenversion, ein Granatbecher und eine Gurtzuführung als leichtes MG.
Es war seiner zeit komplett voraus, aber genau das war das Problem. Zu komplizierter Bau, zu teuer, zu viele \"Kindheitsprobleme\", nicht genug gefördert etc.
Gespeichert
'Let us cross over the river, and rest under the shade of the trees.'