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Autor Thema: Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)  (Gelesen 8440 mal)

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Hanno Barka

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #15 am: 14. Dezember 2012 - 10:09:30 »

Ich muß mich schon wieder Niko anschließen - die Hölle friert bestimmt bald zu... :D - abgesehen vom 3D - das ist und bleibt in meinen Augen eine billige (nicht finanziell gesehen) Effekthascherei - da man mit dieser Technik keine Plastizität erzeugen kann, sondern eher mehrere 2-dimensionale Filmebenen, die hintereinandergestaffelt ablaufen. Zudem ist es für einen Brillenträger eine Zumutung noch ein zweites Gestell auf der Nase zu haben, aber im Prinzip Geschmacksache, manche begeistert diese Technik ja auch ;)

Zu den Kritiken:
1. Der Hobbit ist KEIN Kinderbuch und war es auch nie. Bitte einmal in englisch lesen. Was den Übersetzer des Bittnerverlags damals geritten hat ist mir schlicht unbegreiflich außer vielleicht er hat eine Überdosis Kraut geraucht. So wie man die Carroux Übersetzung vom HdR oft als Beispiel für eine wirklich gute Übersetzung heranzieht, müßte man die Hobbitübersetzung als Negativbeispiel heranziehen - ca so wie wenn man einen original Hardy/ Laurel Film mit den \"Dick und Doof\" Synchronisationen vergleicht...

2. Dramaturgscher Spannungsbogen - zugegeben eine Schwäche von Jackson, aber diesmal hat er wirklich die Kurve gekriegt und die Bögen sind durchaus akzeptabel - sicher diesbez. der beste Film den Jackson gemacht hat.

3. Abweichungen vom Buch: Man kann ein Medium nicht 1:1 in ein anderes übertragen - alte Binsenweisheit. Und in diesem Film machen die Abweichungen durchaus Sinn, indem sie information oder zumindest Humor beisteuern und führen nicht wie beim Hdr in eine handlungstechnische/ dramaturgische Panne...

4. Azog - auch bei ihm macht die Abweichung vom Original durchaus Sinn, da es nun zwischen Thorin und ihm eine emotionale Beziehung gibt, die ein viel intensiveres Spannungsverhältnis ergibt, als etwa ein diffuser Saurongeist der irgendwo im Osten als Feind lauert...

5. der Goblinkönig - ich finde ihn einfach großartig. Durch seine Meldungen, die teilweise sogar Humor haben, gibt er einen viel plastischeren Gegenspieler ab als ein eindimensionaler \"Tötet-sie-alle-08/15-Bösewicht\"
Überhaupt haben die \"Bösen\" viel mehr Tiefgang und Charakter als bei Fantasyfilmen üblich...

Radagast: Einfach nur cool - sicher eine Neuinterpretion, vom bisher gewohnten. Aber ich muß zugeben, auch die asiatisch gestylten Elbenschwerter m HdR waren für mich erst mal gewöhnungsbedürftig. Newline hat einiges an Tolkienmaterial neu interpretiert und visualisiert und dabei auch etwas modernisiert... Dunedain mit 3 Tagebart? In den Tolkienbüchern sind die immer glattrasiert - auch nach 3 Wochen in der Wildnis etc. pp. Tja und diesmal ist Radagast nicht mehr der Althippie mit großem Bauch, der seine Tiere streichelt und den Rest Mittelerdes Mittelerde sein lässt - er wuselt herum wie seine geliebten Kleintiere und benimmt sich auch ein bisschen wie sie. Im Endeffekt macht es dadurch die Tolkiengeschichte, daß er  letztlich in seinen Tieren aufgeht, Sauron und den Ring aus dem Sinn verliert und zum Waldgeist wird wesentlich glaubhafter - großes Plus von mir daher für diese Interpretation.
Ich hab auch im HdR weder einen \"Legolas Silversurfer\" noch einen Legolas der Elefantenzirkusakrobat gefunden - daher sind imo die Hasen durchaus akzeptabel - bilden irgendwie sogar eine brücke zur nordischen Mythologie wo vieles von Tolkien seine Wurzeln hat - Ostaras Wagen wurde auch von Hasen gezogen :D

Und ja, Saruman zögert das Eingreifen des Rates gegen Dol Guldur hinaus - jahre und jahrzehntelang indem er immer wieder beschwichtigt und die von Dol Guldur ausgehende Gefahr untertreibt. Erst als die Hinweise das da Sauron irgendwie im Spiel ist unübersehbar werden gibt er seine Zustimmung gegen Dol Guldur vorzugehen. Das wird in mehreren Schriftstücken Tolkiens erwähnt - u.a. in der Thorinnachbetrachtungsgeschichte, die Gandalf in \"Nachrichten aus Mittelerde\" erzählt und in der er auch zum Schluß kommt, daß offenbar damals Saruman bereits begonnen hatte, die Sache der Saurongegner zu verraten.

Und ich muß auch noch ein Lob für die Darstellung von Elrond loswerden. Endlich ist er nicht mehr das präpotente Arschloch aus dem HdR Filmen sondern ein freundlich/ humorvoller Charakter, wie ihn Tolkien eigentlich beschreibt.

Generell ist der Film einfach weniger düster als HdR und humorvoller, denn es darf auch des öfteren gelacht werden. Schließlich steht diesmal nicht das Schicksal von ganz Mittelerde auf dem Spiel sondern es geht vordergründig \"nur\" um die Probleme von 13 Zwergen und einem Hobbit - etwas \"bodenständiger\" sozusagen ;)
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mordor

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #16 am: 14. Dezember 2012 - 22:43:05 »

Naja, das stimmt nicht so ganz, Greymouse.
Der Hobbit IST ein Kinderbuch und war als solches schon immer geplant, Tolkien hat das auch explizit erwähnt.
Bei den anderen Punkten bin ich aber fast immer deiner Meinung. Grandioser Film, er hat meine (sehr hohen) Erwartungen sogar noch übertroffen, einige kleine Ungereimtheiten fallen da nicht so sehr auf. Die neue Technik war in meinen Augen DER Hammer, unglaublcih was das ausmacht. DIe ersten drei Minuten war es erschreckend, danach einfach nur noch brilliant.
PJ hat in meinen Augen alles richtig gemacht. (Gut, das Ringgeistthema bei Azog am Schluss hätte nciht sein müssen, aber sonst..  :D )
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Hanno Barka

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #17 am: 14. Dezember 2012 - 23:43:15 »

Zitat von: \'mordor\',\'index.php?page=Thread&postID=126442#post126442
Der Hobbit IST ein Kinderbuch und war als solches schon immer geplant, Tolkien hat das auch explizit erwähnt.
Auch hier ein Übersetzungsproblem... der Hobbit war nicht (nur) für Erwachsene geplant, ja stimmt. Allerdings nicht so \"kindlich\" wie die Übersetzung geraten ist. Die würde ich als für die 2 oder maximal 3. Klasse Volksschule geeignet sehen. Der Hobbit richtet sich an etwas \"ältere Kinder\" so ca. 10 - 12 Jahre* und darüber, würde also im Deutschen eher in die Kategorie Jugendbuch passen...

*edit: So alt waren seine beiden älteren Söhne etwa als er den Hobbit schrieb und er schrieb dieses Buch ja eigentlich für seine Kinder und rechnete zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das das Buch je publiziert werden würde.
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Poliorketes

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #18 am: 14. Dezember 2012 - 23:58:10 »

Was Elrond angeht, muß ich zustimmen. Der ist diesmal viel besser geraten, in HdR war er für mich die größte Katastrophe neben dem \'Der Zwerg ist der Depp\'-Klischee.
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Driscoles

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #19 am: 15. Dezember 2012 - 07:44:40 »

Märchen waren ursprünglich auch keine Kinderbücher.

Engländer definieren Kinderbücher etwas anders und haben eine ganz andere Beziehung zu fantastischer und gruseliger Literatur als die Deutschen. Vielleicht sind sie fantasiebegabter als die übrigen Europäer. Vielleicht haben sie sich eine Art der Kindheit bewahrt, die uns inzwischen abgegangen ist oder die wir nie hatten.

Der Hobbit ist ein Kinderbuch das gerne auch erwachsene lesen dürfen. Genau wie Harry Potter !

3d kommt für mich eh nicht in Frage. Ich schaff ja noch nicht mal die 20 Minuten 3d Abenteuerkino im Hansapark Sierksdorf ohne das ich kotzen muss.

Danke für die Kurzkritik Polio. Sonntag schau ich den Hobbit mit meiner Tochter aber nur, wenn sie ihre Vokabeln fleissig gelernt hat  :P
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Jimo

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #20 am: 15. Dezember 2012 - 18:12:28 »

Zitat von: \'Driscoles\',\'index.php?page=Thread&postID=126455#post126455
... Engländer ...

Brits

Zitat
definieren Kinderbücher etwas anders

Aye. The Hobbit is therefore a \"young adult\" book. So seen by Brit and US teachers, professors etc.

Zitat
und haben eine ganz andere Beziehung zu fantastischer und gruseliger Literatur als die Deutschen.

Aye. Same case as with their humour ...

Zitat
Vielleicht sind sie fantasiebegabter als die übrigen Europäer.

Maybe ... *grin* ... British modesty allows me no further comment ...

Zitat
Vielleicht haben sie sich eine Art der Kindheit bewahrt, die uns inzwischen abgegangen ist oder die wir nie hatten.

Bingo! May I quote you in the future?!? Which btw may also explain why more Brits wargame than Germans ...

Zitat
Der Hobbit ist ein Kinderbuch das gerne auch erwachsene lesen dürfen. Genau wie Harry Potter !

See above

However: Gestern gesehen, jede Minute geliebt, auf 3D hätte ich verzichten können. Egal. Die fast 3 Stunden vergingen wie im Fluge (leider).

Bester Moment jedoch des ganzen Filmabends: Szene wo Gandalf (der Graue) vor Bilbo steht. Bilbo sitzt auf seiner Bank und raucht seine Pfeife, begrüsst Gandalf. Gandalf hinterfragt das Begrüssungsritual von Bilbo. Just in dem Moment fragt ein ca. 7 jähriges Mädchen ziemlich laut, vier Sitze rechts von mir: \"Mama, ist das der Weihnachtsmann?\" Die Reaktion/Antwort der Mutter war nicht vernehmbar, da der grösste Teil des Publikums sich vor Lachen nicht einkriegen konnte. Oscarreif  :ok:
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Winston Churchill ... nicht wirklich

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Donald T. Trump ... habe ich gehört, oder hat man mir gesagt, oder hab ich es von meinen Mitarbeitern?

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #21 am: 15. Dezember 2012 - 20:35:22 »

Hab ihn nun auch gesehen und muss sagen, dass ich mich der vorherrschenden Hochstimmung nicht nicht anschließen kann. Den völligen Verriss kann ich allerdings auch nicht nach vollziehen.
Eins vorweg: Der Film ist nicht schlecht, aber er ist viel. viel viel zu lang. Der Hobbit (Roman) gibt einfach keine 8-9 Stunden Film her. Wer das raus bringen will muss den (die) Film(e) mit überflüssigem Schnickschnack und Fantasy-Standadaction aufblasen.
Das Gute zu erst. Die Darsteller sind gut gewählt und die Rollen gut angelegt. Alles wird sauber und glaubwürdig rüber gebracht.
Die Umsetzung (gerade was das Design angeht) war für mich schon beim HdR nicht immer gelungen (Disney Elben, 08/15 Standard Fantasy Monster und vor allem natürlich die albernen spitzen Ohren - die gehören auf die Brücke der Enterprise und haben in Tolkiens Welt nichts verloren) das wird aber größten Teils konsequent fortgesetzt und wer sich daran stört wusste schon beim zweiten Teil vom HdR worauf er sich einlässt. Gut
finde ich, dass die Zwerge zwar durchaus humorvoll, keineswegs aber albern (Gimli!) rüber kommen.
Der Film lässt sich Zeit. Sehr gut! Die Charaktere werden sauber eingeführt und sind durch die Bank glaubwürdig.
Die optische Umsetzung ist sauber und professionell. Nicht mehr, nicht weniger. Einige logische Lücken des Buchs werden sinnvoll geschlossen (die Zwerge gehen wirklich völlig unbewaffnet auf eine solche Reise?
Doch wohl eher nicht).
Die Schwachpunkte sind imo einzig der völlig überflüssigen Länge des Films geschuldet. Um allein im ersten Teil auf fast drei Stunden Spielzeit zu kommen werden frei erfundene Zusatzszenen
eingefügt (Weißer Rat, ich sehe kaum eine Schauspielerin lieber als die grandiose Cate Blanchett, die ein hervorragendes Schauspielerisches Talent mit klassischer Schönheit verbindet, aber Ihre Szenen waren
einfach überflüssig) und (die größte Schwäche des Films) langweilige, vorhersagbare und völlig überflüssige 08/15 Standard Fantasy Action (beim Kampf in den Minen konnte ich prima pinkeln gehen und wusste genau: ich verpasse nichts) eingefügt.
Lässt man allen überflüssigen Mist raus, bleibt ein guter Film von 70-80 Minuten über. Bei drei Stunden Spieldauer hätte man den kompletten Roman ohne Verlust verfilmen können.
Mein Fazit: Für Fantasy Fans sicher ein Muss, Für Tolkien Fans (wie die HdR Filme) nur bedingt nötig und alle anderen wissen sicher besseres mit drei Stunden ihrer Zeit anzufangen (ich sollte hinzu fügen, dass ich mit Fantasy nichts, aber auch gar nichts anfangen kann, obwohl ich sowohl den Hobbit, als auch den HdR sehr gerne und mehrfach gelesen habe).
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DonVoss

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #22 am: 15. Dezember 2012 - 20:57:43 »

Komme auch gerade zurück und bin ziemlich begeistert.
Habe in 2D geschaut und fand das total ausreichend.

Durch die Ankündigungen hier habe ich mit ner sehr freien Übertragung gerechnet. Und wurde daher nicht enttäuscht.
Ein genaues Nachspielen des Buches hätte ich auch weniger reizvoll gefunden. Am Beeindruckensten fand ich die eher ruhigen Szenen, also das erste Zusammentreffen, das Auenland, Bruchtal, Die Zwergenfestung etc.
Etwas zu übertrieben für meinen Geschmack waren die Actionszenen: Goblinstadt, Bergriesen, Radgast auf Schlitten. Aber vielleicht bin ich da schon zu alt für und man braucht das heute, um junges Publikum anzulocken...

Ich bin jedenfalls hoh erfreut und super gespannt auf die nächsten 2 Teile... :D

Cheers,
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Poliorketes

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #23 am: 15. Dezember 2012 - 21:25:28 »

Zitat von: \'Jimo\',\'index.php?page=Thread&postID=126469#post126469
Zitat von: \'Driscoles\',\'index.php?page=Thread&postID=126455#post126455
... Engländer ...
Bester Moment jedoch des ganzen Filmabends: Szene wo Gandalf (der Graue) vor Bilbo steht. Bilbo sitzt auf seiner Bank und raucht seine Pfeife, begrüsst Gandalf. Gandalf hinterfragt das Begrüssungsritual von Bilbo. Just in dem Moment fragt ein ca. 7 jähriges Mädchen ziemlich laut, vier Sitze rechts von mir: \"Mama, ist das der Weihnachtsmann?\" Die Reaktion/Antwort der Mutter war nicht vernehmbar, da der grösste Teil des Publikums sich vor Lachen nicht einkriegen konnte. Oscarreif  :ok:

Womit wir mal wieder beim FSK-Thema sind. Da ist man versucht, die Altersfreigabe ab 12 in Frage zu stellen, und dann lassen die da Grundschulbotten rein...
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« Antwort #24 am: 15. Dezember 2012 - 21:43:29 »

Hör blos mit den Kiddies auf: bei mir waren so drei ca. 9-11-jährige, nervtötende Rotzlöffel drin. Ich wäre fast zum Klopper geworden.
Erst knöteln die die ganze Zeit rum, dann geht eine nette Frau zu denen hin und bittet sie wirklich freundlich etwas ruhiger zu sein. Worauf die 3 Spitzbuben ihr vorschlagen, sie siollen doch die Vorstellung verlassen und nen anderen Film schaun.

Zum Glück kam dann die Pause... :rolleyes:

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AndréM

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Von Zwergen und Hobbits (*Spoiler-Alert*)
« Antwort #25 am: 18. Dezember 2012 - 12:39:17 »

Kann Greymosue da nur vollständig zustimmen.

Was 3D und 48p angeht:

Wenn der Mann am Projektor seinen Job richtig macht ist das ein geniales Erlebnis. Der 3D-Effekt kommt nicht offensichtlich rüber, sondern ergänzt nur wenn nötig das Geschehen. Und dank 48p sieht man deutlich mehr Details und die Schwenks ruckeln nicht mehr. Allerdings muss dafür auch der Projektor richtig justiert sein, was leider auch in vielen großen Kinos aus Kostengründen nicht geschieht. Da darf schon mal die Popcornaushilfe den Projektor bedienen und hat natürlich keinen Schimmer, was sie da genau macht.

Zitat
Der Hobbit IST ein Kinderbuch und war als solches schon immer geplant, Tolkien hat das auch explizit erwähnt.

Jein, ursprünglich als Geschichte für seine Kinder gedacht, wobei die ja durch ihren Vater schon recht fit in nordischer Mythologie waren. Allerdings hat er die Geschichte dann nochmal neu verfasst um sie an den HdR anzugleichen, hat es dann aber wieder abgebrochen. Die deutsche Fassung war wie auch Shakespeare deutlich abgemildert.

@Driscoles

Lies mal Grimm in der Originalfassung (ok, man muss meist Altdeutsch lesen können) das sind eigentlich eher Volkssagen und teilweise extrem heftig. Die wurden teilweise auch extrem weichgespült. Da tun sich die Volksmärchen europaweit nix, die sind alle recht schwere Geschütze und nur die modernisierten Versionen sind \"lahmer\".

Zitat
Wer das raus bringen will muss den (die) Film(e) mit überflüssigem Schnickschnack und Fantasy-Standadaction aufblasen.

Nope, wie der HdR umfasst der Hobbit etwa ein Jahr Erzählzeit. Und Gandalf macht sich ja auch immer wieder vom Acker, um \"wichtige Dinge\" erledigen zu müssen. Und PJ hat statt einer ganzen Reihe von Kurzfilmen drehen zu müssen sich dafür entschieden die ganzen Handlungen, die durch den HdR eh später zusammengeführt werden in einem Dreiteiler zu packen. In diesem Jahr passiert eine ganze Menge Dinge in Mittelerde die das Ende des Dritten Zeitalters vorbereiten. Eigentlich ist der HdR eher zu kurz geraten, wenn man sieht was er rausnehmen musste und der Hobbit hat grade so die richtige Länge. Eigentl. wäre es sinnvoller gewesen jedes der 6 Unterbücher des HdR in einen eigenen Film zu verfrachten. Aber das wäre nicht durchsetzbar gewesen.

Zitat
Um allein im ersten Teil auf fast drei Stunden Spielzeit zu kommen werden frei erfundene Zusatzszenen

Nope, praktisch alle Szenen kommen in den Werken Tolkins vor, wenn im Hobbit teilweise auch nur in einem Halbsatz erwähnt, werden aber anderswo ausführlicher abgehandelt.

Ãœbrigens auch die Transformer-Steinriesen. Die Spielen wirklich mit Felsen im Buch und zerlegen schon mal ein paar Gipfel.

Nebenbei sind auch Hasenschlitten in der nordischen Mythologie nicht unwichtig. Von daher ist das eine wunderschöne Verbeugung vor den nordischen Göttern.
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« Antwort #26 am: 18. Dezember 2012 - 14:37:15 »

Zitat von: \'AndréM\',\'index.php?page=Thread&postID=126703#post126703
Lies mal Grimm in der Originalfassung (ok, man muss meist Altdeutsch lesen können) das sind eigentlich eher Volkssagen und teilweise extrem heftig. Die wurden teilweise auch extrem weichgespült

Kurzer Offtopic (sollt ja bei einem Barfred nicht so schlimm sein) - ich hab mal eine nach modernen pädagogischen Erfordernissen adaptierte Version von Rotkäppchen als Bilderbuch in einem Buchladen gefunden - bis zum Zeitpunkt wo Rotkäppchen bei der Großmuter eintrifft stimmts mit der Version aus meinen Kindertagen ja halbwegs überein, aber als Rotkäppchen die \"Warum hast Du so große Augen\"-Frage stellt, kommt der Wolf nicht mal zum Antworten, denn da stürzt der Jäger herein, scheucht den Wolf aus dem Fenster und die Großmuttter kommt aus dem Kasten, wo sie sich vor dem Wolf versteckt hatte, heraus - Happy End.
Rotkäppchen war zwar als Kind nie mein Lieblingsmärchen aber diese Version hätte sich meine Oma in irgendeinen lustigen Körperteil stecken können, wenn sie versucht hätte mir die zu erzählen :D
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« Antwort #27 am: 18. Dezember 2012 - 18:27:48 »

Zitat von: \'AndréM\',\'index.php?page=Thread&postID=126703#post126703
das sind eigentlich eher Volkssagen und teilweise extrem heftig

Volkssagen sind das in den seltensten Fällen. Ein Großteil wurde u.a. bei Familien hugenottischen Ursprungs gesammelt und weist daher deutliche Parallelen zu den Märchen Perraults auf - und bei dem gibt es dann wieder Verbindungen zu früheren italienischen Erzählungen. Andere Motive sind wiederum international verbreitet.
Aber neben den erzieherischen Intentionen kamen dann eben auch wieder die romantisierenden Tendenzen dazu, die dazu führten, dass man die Erzählungen als urtümlich deutsch darstellen wollte und bei verschiedenen Festen einen heidnischen Kern annahm, der aber eben so nicht zu beweisen war.

----------------------------------------------------------------------

Den Film fand ich persönlich sehr gelungen und wurde drei Stunden lang ziemlich gut unterhalten. Die Darstellung der Goblins gefiel mir besser als im Herrn der Ringe - Film. Abstriche würde ich eigentlich nur für ein paar übertriebene Actionsequenzen geben.
Kurz: Ich schließe mich DonVoss\' Urteil an.  :thumbsup:
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« Antwort #28 am: 18. Dezember 2012 - 19:43:29 »

Zitat von: \'AndréM\',\'index.php?page=Thread&postID=126703#post126703
(1) Nope, wie der HdR umfasst der Hobbit etwa ein Jahr Erzählzeit.


(2) Nope, praktisch alle Szenen kommen in den Werken Tolkins vor, wenn im Hobbit teilweise auch nur in einem Halbsatz erwähnt, werden aber anderswo ausführlicher abgehandelt.

(1) Und? Das Buch, so wie es geschrieben wurde hat etwa 320 Seiten der HdR
hat fast 1.100. Über welchen Zeitraum die Handlung spielt ist völlig
belanglos.Der tatsächlich erzählte Inhalt des Hobbit ist sehr, sehr, sehr viel kürzer als der des HdR.

(2) \"Werke\" Tolkiens gibt es nur zwei. Den Hobbit und den HdR. Alles andere ist bestenfalls fragmentarisch (selbst das Silmarillion, welches noch am ehesten ein \"echter\" Tolkien ist und auch dem nicht eine der Zusatzerfindungen stammt)und Jahre nach Tolkiens Tod von anderen zusammen getragen worden. Dabei wurde reichlich, ausführlich und umfassend \"Interpretiert\". Und selbst wenn man jeden noch so provisorischen Fetzen Papier zu unbedingt zu Tolkiens \"Werk\" zählen will hat Jackson viel zu viel völlig frei hinzu erfunden (Karnickelschlitten, Azog, Streit mit Elrond etc.)

Jackson wollte unbedingt auf Teufel komm raus eine Trilogie raus bringen und hat deshalb eher einen Film \"frei nach Motieven von J.R.R. Tolkiens Hobbit\" gemacht.
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« Antwort #29 am: 18. Dezember 2012 - 21:08:41 »

Der Hobbit selber hat weniger Seiten, fasst einiges aber auch kompakter zusammen als der HdR und es kommen ja noch die Nebenhandlungen hinzu, die in anderen Büchern ausführlicher behandelt werden, aber zum Verständnis des HdR nicht unwichtig sind.

Und du solltest dich deutlich besser informieren. Die 10+ Bücher wurden nicht von irgendwem zusammengetragen, sondern vor allem von einem seiner Söhne, der schon immer an der Entstehung der Werke Tolkiens mitbeeteiligt war. Die Werke Tolkiens sind keine Werke eines einzelnen Mannes, sondern zu einem guten Teil auch ein Familienwerk. Tolkien hat Unmengen an Notizbüchern und Aufzeichnungen hinterlassen. Und sein Sohn hat vor allem dieses Material gesichtet, geordnet, zusammengeführt etc. Nebenbei hat er auch viel mit seinem Vater über seine Werke gesprochen. Von daher denke ich schon, dass er eine Ahnung hat, was er da tut. Wenn man genau ist, dann sind die bisher erschienen Bücher auch nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Material zum HdR. Wie jeder gute Autor hat Tolkien eine Menge Material erschaffen, nur um für sich selbst die Welt plastischer zu gestalten. Rowling z.B. hat bei Harry Potter extrem viel mehr geschrieben, als in den Büchern vorkommt, aber vor allem als Referenz für sich selbst und um die Welt für sich auszugestalten.

PJ mag einiges anders interpretiert haben, aber Szenen absolut neu erfunden hat er nicht. Da machst du es dir zu einfach.

Sieht man sich die Gestalt Radagasts an, dann ist die nicht unähnlich der von Freya, die einen Katzenschlitten benutzte und einige Eigenschaften mit ihm teilt. Es ist kein Geheimnis, dass Tolkien sich mächtig der Religionen und Legenden bendient hat. Nebenbei galt er ja auch schon immer als etwas schräg  und da passt so ein Hasenschlitten ganz gut...
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