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Tactica 2013: Das Frankfurter Geschütz

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Hindu:
Doch Ruß schon, an der Front/Stirnseite der Kanone und zwar rund um die Mündung und von der Mündung aus nach oben weg. Das Problem beim Schwarzpulver ist, das es mit vielen Rückständen verbrennt, welche sich im Rohr festsetzen und den Durchmesser verengen und damit das Laden erheblich erschweren. Weiterhin können sich in diesen Rückständen glühende Reste befinden, die unter Umständen die nächste Ladung zünden. Der Vorteil dabei ist, dass diese Rückstände wasserlöslich sind. Deshalb wird regulär nach jedem Schuss ausgewischt, am besten nass. Aber eben nur das Rohrinnere, ob bei einer mittelalterlichen Bombarde, zumal in so früher Zeit wie ihr sie darstellt, die Furcht bzw. der Respekt vor dieser Waffe (und auch die Schussfolge) noch so groß waren, dass auch die Mündung nach jedem Schuss gereinigt wurde, müsste man überdenken. Meine obige Schilderung bezog sich mehr auf die napol. Kriege. Auf jeden Fall muss die Kanone nach Gebrauch gründlich mit heißem Wasser ausgewaschen werden, da die oben beschriebenen Rückstände durch den Schwefelanteil die unangenehme Eigenschaft haben mit der Luftfeuchtigkeit schweflige Säure zu bilden, welche das Gusseisen sofort rosten lässt. Da frühe Bombarden meist aus geschmiedeten Trapezförmigen Metallbarren, welche durch Ringe wie bei einem Fass zusammengehalten wurden (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Stabringgesch%C3%BCtz), bestanden, ist das Rostproblem sicher relevant.

Rohirrim:
Ich möchte auch noch meine Bewunderung zum Ausdruck bringen, obwohl ich eigentlich nichts hinzuzufügen habe was eh schon gesagt worden ist. Es ist ja nicht nur diese Arbeit, der man deine Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit anmerkt, das zieht sich ja auch durch die andern Beispiele, die ich von dir gesehen habe. Für mich immer wieder Quelle der Inspiration und des Mutes, gepaart mit der Illusion irgendwann auch einmal Ähnliches schaffen zu können.

Die Kette ist mir überhaupt nicht als zu groß aufgefallen. In der Binnen- und Hochsee-Schifffahrt sind solche Proportionen völlig real. Warum soll sich der Erbauer nicht einer solchen Kette bedient haben? Abgesehen davon, dass sich in diesem Hobby immer noch eine größere Toleranz durch die nötige Abstraktion ergibt. Ich finde sie absolut passend, irgendwie Teil des bulligen Charakters und der Furcht, den das Geschütz beim Gegner auslösen soll: schwer zu bändigen.

Völlig rätselhaft ist mir die Gestaltung der Base. Ich gehe davon aus, dass du Figuren, Geschütz und Material zuerst bemalt und erst nachträglich auf die Base klebst. Aber wie bemalst du die Base? Lässt du Lücken für die Figuren oder arrangierst du die zuerst, klebst sie fest und besandest und bemalst du danach den Boden? Versaut das Trockenbürsten des Sandes nicht den Beinbereich der Figuren? Oder arbeitest du da noch einmal nach?

Ach, und die Kisten und die Kanonenkugeln, woher hast du die?

Tankred:
Immer dran bleiben Rohirrim! Du startest auf hohem Niveau, dann kommt man auch weit.

Danke für die Hinweise zur Kette, hilft mir viel zu hören, dass das plausibel aussieht.

Die Kanonenkugeln sind im Perryset mit drin. Eine habe ich mit Greenstuff erstellt, indem ich eine Kugel über eine gesandete Base gerollt habe. Sieht besser aus als die Zinnvarianten. Geht also sehr einfach.

Das Geschütz und den Krams drumherum habe ich zuerst auf die Base geklebt. Ich nehme zum Besanden die Sandpaste von Vallejo. Die ist schon eingefärbt, bleibt lange noch etwas flexibel und man kann super noch Sand draufwerfen. Trotzdem habe ich dann die Lafette der Kanone und die Kisten grundiert auf der Base. Dann habe ich das bemalt. Getrennt davon habe ich die Figuren bemalt. Dann die fertigen Figuren draufkleben, dann mit der Modellierpaste nacharbeiten. Trocken lassen, inken, trocknen lassen. Bürsten. Lackieren, dann begrasen.

Ich versaue mir immer wieder kleine Details mit dem Bürsten, aber das sieht eher authentisch aus. Wer öfters mal ein paar Schritte über die Wiese macht weiß, wovon ich rede. Nach meinem letzten Spaziergang/Wanderung sahe ich aus als wäre ich quer durch den Wald gelaufen.

Die Figuren stelle ich ihn einem sehr frühen Stadium testweise zusammen. Oft ändere ich auch noch was.

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