Boh, glaubse, dat war aber auch wieder ein Höllenritt und jetzt sitz ich hier, ohne die Jungs.
Aber ich fang mal ganz am Anfang vonne Chronologie an:
Mein Name ist William S. Buckett Ti (nicht zu verwechseln mit Pete Townshend) und es begann vor langer Zeit in einem fernen Land.
Es war im Mondjahr 421 nach der dritten Machtergreifung von Helmut Kohl (Ihr wisst: der Typ, der bei Stavros den Jabba mit Hut dargestellt hat) als wir einen spezialgelagerten Sonderfall-Auftrag bekommen haben. Uns kannte man zu der Zeit in allen Welten als das „Dreckige Halbe Duzend“, weil wir alle unheimlich dreckig waren und morgens immer auch ein halbes Duzend Tassen Kaffee getrunken haben. Genau für jeden eine, denn wir waren ja zu sechst (hatten aber ein ganzes Duzend Schuhe, aber das ist eine andere Geschichte). Das „Dreckige Halbe Duzend“ war sozusagen unser Ehrenname. In offiziellen Publikationen der damaligen Zukunft wurden wir als die Stahlelefanten-Luftlandedivision der KfW (Kubas freie Weltenretter) tituliert.
Wir hatten also wieder einen der üblichen Spezialaufträge: Prinzessin vom Scheiterhaufen befreien und in Indien den Dschungel unsicher (oder auch sicher, je nach Veranlagung) machen. Getarnt haben wir uns mit unserem Liebling, dem Stahlefanten, den wir auch gerne Kleiner Onkel nannten, als Romangeschichte von diesem Franzosen, dem wir damals so einiges in die Schuhe geschoben haben. (Ich kann mich noch gut an den Goldraub erinnern, der dann als Entdeckung des Erdmittelpunktes bekannt wurde. Als wenn nicht jeder wüsste, wo der Erdmittelpunkt ist. Da gibt es doch nix mehr zu entdecken.) Wir also als Roman verkleidet mitten im indischen Dschungel und dann isset passiert. Zuerst war ja noch alles Banane (Prinzessin befreit und Scheiterhaufen fachmännisch gelöscht), aber dann geschah das unfassbare. Meine 5 Kumpels kamen in der Geschichte gar nicht vor und jetzt stand ich plötzlich allein da, mit so einer eingebildeten Tussi am Hals.
Ich also raus aus dem Dschungel und wollte den Stahlelefanten starten (die Prinzessin hatte ich glücklicherweise an so’n Typen mit ner Öllampe weitergeben können), da viel mir dann auf, dass ich den ja gar nicht allein fliegen kann, weil meine Kumpels ja fehlten. Ich also mit dem Kleinen Onkel zu Fuß ins Meer und rüber nach Kuba (vielleicht sind die Jungs ja im Hauptquartier [von uns zur Tarnung als HQ bezeichnet]) marschieren und dann isset passiert. Wir waren gerade im Marianengraben (ganz unten haben wir auch Günter Wallraff getroffen) und da gehen uns die Kohlen aus.
Das Ende vom Lied war, dass der Kleine Onkel so langsam verrostet ist und ich verhungert bin. Zum Glück hatte ich mein Zombie-Rescue-Kit dabei und konnte so noch einige Jahrhunderte weitermarschieren. Irgendwann habe ich dann auch Kuba getroffen. Ist gar nicht so einfach zu finden, wenn man von unter Wasser guckt. Ich also rauf auf den Strand, an den Cliffs of Moher vorbei (die sind wohl mittlerweile umgezogen) und was ich dann gesehen habe glaubt mir eh kein Schwein. Deswegen habe ich mal schnell meine Helm-In-Ear-Kamera eingeschaltet und ein paar Bilder gemalt.
Unsern Turm (der ja eigentlich ein Mondrakete ist) habe ich ja noch wieder erkannt.
Auch die Lavaeruption, mit der man prima abtauchen kann um Fowly, das alte Pferdegesicht, zu besuchen, ist noch da.
Dann habe ich mich aber schon geärgert, dass wieder jemand die Tür offen gelassen hat.
Ich also rein ins HQ und seh erstmal nix. Also keine 5/6 vom Dreckigen Halben Duzend anwesend.
Dann quatscht mich so’n Tortenarsch an, der sich als Urururururgroßonkel von Anthony Quinn vorstellt und mit Vornamen wohl Freddie hieße. Bei seinem Anblick ist der Kamera allerdings die Linse geplatzt. Aber der Typ hat die Sache auf den Punkt gebracht:
JUNGS, KOMMT BALD WIEDER, BALD WIEDER NACH HAUS !
PS: Hiermit vermache ich, William S. Buckett Ti, meine Lebensgeschichte an das Kamerateam aus Grimms Dinodschungel zur fachgerechten Verfilmung oder Vertabletoppung.
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