Ich habe am Ende auch nicht mehr so recht durchgeblickt und das soll schon was heißen...
Am seltsamsten fand ich das mit der angeblich nicht vorhandenen Macht der Kaiser in den Kreisen. Das war doch extrem unterschiedlich. Einige Kreise funktionierten halt schon um 1700 garnicht oder fast nicht mehr und andere waren noch bis mindestens 1803 ziemlich \"agil\". Eine große Krise trat im Reich immer dann ein, wenn wichtige Mächte ausscherten und damit der Reichsverfassung widersprachen. Man nehme den Seperatfrieden von Basel als Beispiel 1795. Offiziell war ja Reichskrieg gegen Frankreich und den konnte man de jure nicht einfach von sich aus beilegen. Da zeigte sich aber eben die Schwäche des HRR, dass sich der Kaiser bzw. die Reichsversammlung im Grunde nie gegen mächtigere Stände - das heißt dann schon ab Baden-Durlach aufwärts - durchsetzen konnte und es praktisch keine Sanktionen gab, wenn das Handeln der Reichsstände der Politik des Reiches und vor allem des Kaisers widersprach.
Generell war seit dem Spanischen Erbfolgekrieg die Macht des Kaisers faktisch permanent am Schwinden. Dass Karl VII. ein schwacher Kaiser mit einer schwachen Hausmacht war und dann Franz I. Stephan im Grunde auch kaum Reichspolitik betreiben konnte/wollte, tat dann sein Übriges. Joseph II. konnte daran nichts mehr ändern, auch wenn er von der aufklärerischen Intelligenz als eine Art Heilsbringer angesehen wurde, der es nun auf Reichsebene richten sollte.
Man kann eigentlich schon immer einen farbenprächtigen Wargaming-Tisch mit Ösies besetzen. Im Siebenjährigen hat man bspw. Panduren, viele bunte Husaren und ähnliches, schon allein bei den \"normalen\" Österreichern. Obendrein hat man bei Schlachten wie Leuthen auch noch blaue Württemberger und dann auch noch Bayern. Ganz bunt wird es, wenn man den fränkischen Kriegsschauplatz nimmt. Da wogte ja laufend die Reichsarmee hin und her gegen die Preußen. Überhaupt gibt es da viele interessante Scharmützel und Gefechte, die man gut im Tabletop nachstellen kann, weil die Einheitenanzahl zum einen überschaubar war, zum anderen die Zusammensetzung spannend war. Da agierten dann oft österreichische und die bunt zusammengewürfelte Reichsarmee nebeneinander. Etwas abwechslungsreicheres als die Reichsarmee mit ihren Uniformen von preußischen Vorbildern bis hin zu österreichischen gibt es ja kaum. Und dann als Gegenspieler hat man oft die typischen Kombis im kleinen Krieg von Grenadieren, Husaren etc. auf preußischer Seite. Die Reichsarmee suchte immer wieder die Verbindung mit den Österreichern einerseits und den Franzosen andererseits, was die Vielfalt noch erhöht. Man muss sich dann halt nur dazu aufraffen, eine sich so wenig mit Ruhm bekleckernde Seite wie die Reichsarmee zu spielen (ich würde es tun/werde es tun). Hat man halt primär die Aufgabe, seine Truppen aus preußischen Umklammerungen zu retten - so als Siegbedingung.
Im 1. Koalitionskrieg gibt es auch interessante Kombinationen v.a. am Oberrhein. Überhaupt wird die Verteidigung der Rheinlinie viel zu wenig gespielt. Hier lebte ja erstaunlicherweise ein letztes Mal für VÖ die Landesdefension wieder auf, als Erzherzog Karl die Abwehr der Franzosen übernahm. Breisach wurde in Schutt und Asche gelegt (1793), es gab immer wieder Rheinübergänge und die Emigrantentruppen rannten da auch immer wieder in Schwaben rum. Obendrein spielte zumindest der Schwäbische Kreis mit seinen Truppen ein letztes Mal eine wichtigere militärische Rolle. :smiley_emoticons_pirat:
Ich würde mich eh an Deiner Stelle halt einfach auf einen möglichst interessanten Zeitschnitt festlegen (z.B. 1. Koalitionskrieg) und dann finden sich schon massig interessante Kombinationen mit Verbündeten für die wackeren Ösies. :thumbsup: