Hallo,
1813 war größtenteils noch die alte Uniform gängig, die Bardinröcke begannen bei der Infanterie erst langsam aufzutauchen. Mäntel würde ich nur für ganze Bataillone oder sogar Regimenter bringen. Das mit Röcken in einer Einheit zu mischen sieht 1. doof aus und erscheint mir 2. unlogisch, denn sowas wurde eben befohlen und zwar für alle Soldaten einer Einheit.
Die Marie-Louisen waren doch eigentlich die Neuausgehobenen 1814, die besonders jung waren (vorzeitig einberufen). Mit 1813 hat das wohl nichts zu tun. Sie wurden als Ersatz in die ganz normalen Regimenter geschickt.
1813 gab es verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Truppen zusammensetzen konnte:
-wenige 1812 nicht mit in Russland gewesene Einheiten (z.B. in Italien), die nach Deutschland gezogen wurden
-1812 vernichtete und aus Rekruten wiedererrichtete Einheiten
-aus der Nationalgarde in die Linie übernommene Einheiten
-Einheiten der Spanienarmee
Bei den wiedererrichteten Regimentern wurden viele Bataillone so ins Feld geschickt, wie sie fertig wurden, d.h. sie wurden mit Bataillonen anderer Regimentern in provisorische Regimenter kombiniert und teilweise erst im Laufe des Feldzuges mit den übrigen Bataillonen ihres eigenen Regiments zusammengeführt und auch das nur zum Teil.
Etliche Bataillone existierten praktisch nur noch auf dem Papier, da man annahm, dass sich die ersten Bataillone von nach Russland gezogenen Regimentern noch irgendwo befinden sollten, was aber kaum der Fall war. Daher hatten manche Bataillone auch so seltsam hohe Nummern. Die ehemaligen Nationalgardisten bildeten eigene Regimenter, die in der Nummerierung an die älteren Linienregimenter anschlossen. Da stellt sich die Frage, ob diese Einheiten noch die Zinnknöpfe der Nationalgarde statt der messingnen der Linie trugen. Adler hatten sie möglicherweise. Bei den wiedererrichteten Regimenter ist es nicht so klar, ob sie noch Ersatzadler für die in Russland verlorenen bekommen haben. Manche konnten ihre Adler 1812 sogar retten - um sie 1813 zu verlieren.
Grüße
Gunter