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Autor Thema: Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo  (Gelesen 18663 mal)

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Franz

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #45 am: 14. Oktober 2013 - 10:50:06 »


Die Garde kommt näher. Die Engländer versuchen eine Auffangstellung einzunehmen.


Wellington bittet die Preußen erneut um Hilfe. Was können sie noch abstellen ?


Die Gardejäger sind durchgebrochen.

Sieg !!!

Wellington gratuliert dem Kaiser
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Ich habe etwas Lächerliches über die Menschen herausgefunden. Sie sind bereit, für Orden und bunte Bänder zu sterben.

von Napoleon

Decebalus

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #46 am: 14. Oktober 2013 - 12:30:32 »

Für die Statistiker.

Regeln: Black Powder
Figuren Maßstab: 28mm

22 Spieler:
11 Franzosen, 7 Alliierte, 4 Preußen (die die halbe Zeit den Alliierten halfen)

3 Tische:
Linke Flanke (Hougomont): 1,80 breit, 2,40 tief (6*8 Foot)
Zentrum (La Haye Saint): 4,20 breit, 1,80 tief (14*6 Foot)
Rechte Flanke (Papelotte/Placenoit): 1,80 breit, 2,40 tief (6*10 Foot)
Gesamt: 192 Square Foot

Truppen:
(Ca.-Werte, da ich vor allem kleine und große Einheiten beim Rechnen nicht unterschieden habe. Dass Dirk regelmäßig auf seinen Basen nicht nur 4 sondern 6 Modelle hat, ist auch nicht einberechnet. )
Von der Originalaufstellung der Schlacht wurde Infanterie und Artillerie auf Drei Viertel heruntergerechnet, Kavallerie-Regimenter 1:1 umgesetzt.
Die Truppen sahen teilweise mehrere Einsätze, da gebrochene Einheiten sich im Reserveraum wieder sammeln konnten.

Franzosen:
80 Infanterie Bataillone = 1280 Figuren
34 Kavallerie Regimenter = 272 Figuren
27 Artillerie Batterien = 27 Kanonen + ca. 100 Besatzung)

Alliierte:
59 Infanterie Bataillone = 964 Figuren
30 Kavallerie Regimenter = 240 Figuren
16 Artilleire Batterien = 16 Kanonen + ca. 64 Besatzung

Preußen (weniger als historisch, da wir das Erscheinen der letzten Preußen als Sudden Death Ergebnis gegen die Franzosen nahmen):
28 Infanterie Bataillone = 448 Figuren
12 Kavallerie Regimenter = 96 Figuren
10 Artillerie Batterien = 10 Kanonen + ca. 40 Besatzung

Gesamt:
über 2900 Fuß-Modelle, über 600 Kavallerie Modelle
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MASS Terrain

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #47 am: 14. Oktober 2013 - 12:41:33 »

Wirklich beeindruckend was ihr da auf die Beine gestellt habt.

Ein tolles Event das hoffentlich im nächsten Jahr wieder stattfindet. Da nehm ich die 6 STunden Autofahrt gerne in Kauf :)
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Frank Becker

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #48 am: 14. Oktober 2013 - 13:08:26 »

Auch von mir noch dickes Lob für dieses tolle Wochenende! Dieses Erlebnis einer „Großschlacht“ mit vielen Teilnehmern war wirklich einzigartig und gibt die Sicht frei für neue Ideen und Möglichkeiten. Ich habe außerdem einige neue Leute kennenlernen dürfen und alte Bekanntschaften getroffen. Die gemeinsame Führung der Alliierten mit Bernhard hat mir viel Spaß gemacht. Auch wenn ich teilweise etwas nörgelig war…das kann ich leider nicht unterdrücken ;-) Ich glaube außerdem, dieser Umgang spiegelt gut den Konflikt zwischen den Generälen auf dem damaligen Schlachtfeld wieder. In bin gern wieder dabei! :thumbup: Danke auch für die tollen Fotos! Leider hatte ich nicht viel Gelegenheit, um eigene Bilder zu machen. Ich hoffe außerdem, jeder ist wieder gut zu Hause gelandet!? CheersFrank

Wellington

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #49 am: 14. Oktober 2013 - 13:29:21 »

Hä hä ... in der tat ha es teilweise ziemlich geknistert in der luft.

Ihr habt es wieder mal geschaft neue Wargaming Standards in Deutschland zu setzen. Wie schon mit der Tactica!
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Weniger labern, mehr spielen ...

Wellingtons Martktplatz

Decebalus

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #50 am: 14. Oktober 2013 - 14:03:03 »

Folgend ein ziemlich langer Bericht, wie ich als Schiedsrichter (bei den Alliierten) die ganze Schlacht mitbekommen habe. Noch habe ich es im Kopf. Ich hoffe, ich kann den Ablauf und die Hektik etwas einfangen.

Aufbau und Schlachtplan (Freitag abend):

Siegbedingung: Auf zwei von vier Bereichen (linke Flanke, linkes Zentrum, rechtes Zentrum, rechte Flanke) mit einer Infanterie-Einheit durchbrechen. Wenn das nicht gelingt, gewinnen die Allierten automatisch um 9.00 Uhr Waterloo-Zeit durch Eintreffen der letzten überlegenen preußischen Truppen.

Aufbau:
Franzosen: Napoleon stellte genau andersherum auf als es historisch geschah. Lobau wurde zum Angriff und der Umgehung von Hougomont eingesetzt. Im Zentrum stand D’Erlon mit mit Donzelot, Marcognet und dem unterstellten Kavallerie-Corps von Kellermann. Rechts in Placenoit stand das Corps Reille mit Jerome und Foy. In Reserve stand ein weiteres Kavallerie-Corps und die riesige Garde. Der Angriffsplan sah ein Vortäuschen rechts vor, für das sich besonders Reille als lautstarker und auftrumpfender  General anbot. Der wirkliche Angriff sollte jedoch mit später eingesetzten Reserven links stattfinden, indem über Hougomont hinaus durchgebrochen werden sollte und gleichzeitig Kellermann (linkes Zentrum) den Durchbruch erreichen sollte. Die Mitte des Zentrums, die durch eine Hügelkette mit Hecke geschützt war, sollte eher ignoriert werden.

Alliierte: Wellington stellte den Prinz von Oranien gegenüber von Hougomont auf. Er sollte, wozu es nie kam, dort offensiv werden. Im Zentrum stand rechts Hill, links Picton. General Alten sollte Papelotte verteidigen. Wellington behielt alles zurück, was er an Reserven hatte, um flexibel zu sein und den Franzosen nicht zu verraten, wo seine Truppen standen.
Eindruck nach dem Aufbau: Bei den Alliierten begann schon nach dem Aufbau das Zähneklappern. Ihrer „dünnen roten Linie“ standen, besonders im Zentrum, die tiefgestaffelten Franzosen gegenüber.

Ablauf der Schlacht:

(Es gab zwar eine Uhr, die uns „Waterloo-Zeit“ anzeigte und für den Einsatz von Reserven und das Eintreffen der Preußen wichtig war, die Ereignisse hat aber wohl keiner zeitlich genau eingeordnet. Deswegen der grobe Ablauf.)

-   Die Schlacht begann im Zentrum mit einem großen Angriff von Donzelot auf La Haye Saint. Es kam wie es kommen musste: Nicht nur scheiterte das angreifende Infanterie-Bataillon, sondern es riss auf der Flucht auch noch die zweite Reihe mit, so dass sich plötzlich ein Loch in der französischen Linie auftat. Glücklicherweise war La Haye Saint auch von Marcognet angegriffen, so dass hier kein Gegenangriff der Engländer geschehen konnte.

-   Nur bei Hougomont hatte man das Gefühl, dass es Platz gibt. So ging Lobau zu einem großen Schwenk auf der linken Flanke vor, während sein General Jeanin versuchte Hougomont zu erobern. Wellington und Uxbridge sahen die Gefahr, der der Prinz von Oranien ausgesetzt war und mobilisierten die ersten Reserven für den Prinzen. Aus Sicht des allierten Generalstabs wurde diese Flanke zur Knochenmühle in die immer weitere Brigaden gesteckt wurden, die oft schon nach wenigen Runden vernichtet waren.

-   Auf der rechten französischen Flanke ging Reille vorwärts und Foy besetzte Frichermont. Alten spielte auf Zeit. In der Folge entspann sich ein intensiver Depeschenwechsel zwischen Wellington und Alten, der von einigen Missverständnissen begleitet war.

-   Lobau versuchte den Prinzen auszuflanken und ein Infanterie Bataillon ganz außen vorbeizuschieben. Doch Uxbridge aus dem Zentrum nahm das mit seinen Adleraugen wahr. Nachdem der Prinz weitere Reserven direkt nach vorne geschickt hatte, statt abzuriegeln, sah Uxbridge die Gefahr für so drohend, dass er selbst mit Reserven zum Prinzen ritt. Er kam gerade rechtzeitig, denn jetzt setzte dort der Hauptstoß der Franzosen ein: Ney griff mit den Kürassieren der Reserve und der ganzen Jungen Garde an. Die vorher eher leere Flanke war nun voller Truppen. Jeanin hatte inzwischen erst das Chateau und dann den Garten von Hougomont erobert, ein persönlicher Triumpf.

-   D’Erlon selbst war fast in einen Privatkrieg gegen Picton verwickelt. Mit geschicktem Vorgehen arbeitete er sich Schritt für Schritt vorwärts.

-   Kellermanns Angriff lief erst ein wenig langsam, dann jedoch wurde auch hier der Druck immer stärker. Mit Unterstützung von Donzelot arbeitete er sich Stück für Stück vorwärts, zwang Infanterie ins Karree und vernichtete sie. Der Blutzoll forderte jedoch auch hier seinen Zoll, irgendwann waren alle Kürassiere des ersten Angriffs erschöpft aus der Schlacht zurückgewichen und mussten sich im Reserveraum wieder sammeln. Allerdings hatte er inzwischen die Gardejäger unterstellt bekommen.

-   Die ersten Preußen erschienen. Reille ging sofort in die Defensive über. Der preußische General Losthin biss sich in der Folge die Zähne an dem besetzten Frichermont aus. Alten war in der Lage zu ihm geschickte Braunschweiger zurückzuschicken.

-   Die Schlacht erreichte ihren ersten Höhepunkt. An drei Punkten drohten die Franzosen durchzubrechen. Linke Flanke (Lobau), linker Rand des linken Zentrums (Kellermann) und rechter Rand des rechten Zentraums (D’Erlon). Würde jetzt die Entscheidung fallen. Doch die Generalstabsarbeit von Wellington und Uxbridge war – trotz kleiner Unstimmigkeiten und einer großen Hektik – im Ergebnis fehlerlos. An allen Punkten kamen zum richtigen Zeitpunkt Reserven an.

-   Ney und Lobau hatten den Prinzen soweit zurückgedrängt, dass Lobau Jeanin zum Zentrum schickte, damit er Kellermann hilft. Doch da kam genau richtig niederländische Kavallerie, die sich viel Zeit aus Brüssel gelassen hatte, um die Front zu stabilisieren.

-   D’Erlon hatte Picton fast überwunden, als dieser ebenfalls gerade rechtzeitig Reserven bekam. Vor allem aber tauchte plötzlich eine ganze Brigade preußische Landwehr-Kavallerie des Prinzen Wilhelm, die den Tisch wechselte in seinem Rücken auf. Die konnte zwar schnell durch herangeführte Kürassiere gebrochen werden, aber der Angriffsschwung war dahin.

-   Da plötzlich marschierte ein französisches Bataillon, das zur Division Marcognet gehörte einfach durch eine Lücke an der Straße nach Brüssel und drohte den Rückraum der Alliierten zu durchbrechen. Wellington stand vor einem Nervenzusammenbruch. Gerade noch rechtzeitig konnte auch dieses Bataillon abgefangen werden.

-   Bei Blücher und bei Alten in Papelotte gingen immer drängendere Hilferufe von Wellington ein. Immerhin wurde durch Alten eine braunschweigische Infanterie-Brigade, die verschollen war, weil sie den Weg zum Zentrum für eine lange Rast genutzt hatte, wieder entdeckt. Der Angriff auf Placenoit nahm Fahrt auf, aber was sollte mit den Hilferufen Wellingtons geschehen. Treffend stelle Blücher zu Alten fest: „Du kommst vors Kriegsgericht, nicht ich.“ Alten wechselte mit seinen Truppen ins Zentrum, um dort zu helfen. Da auch inzwischen die Preußen unter Rüssel vernichtet waren, ging der Angriffsschwung jedoch verloren.

-   Damit war die Krise überwunden. Bei den französischen Generälen und bei Napoleon machte sich Verzweiflung breit. Wo zauberten die Alliierten denn immer nur wieder Reserven her.

-   Während die ganze Schlacht zwar weiterlief, weil das Töten nicht beendet werden konnte, aber doch an Schwung und Hoffnung verloren hatte, kam doch die entscheidende Wende. Ney und Lobau hatten die Truppen des Prinzen von Oranien vernichtet. Nachdem die ihre Siegesmüdigkeit überwunden hatten, wechselten sie ins Zentrum und fielen Hill in die Flanke.

-   Jetzt ging es um alles. Um 9 Uhr würde die Hauptmacht der Preußen kommen und die Schlacht wäre für Napoleon verloren. Da entdeckte Kellermann die entscheidende Lücke, da sich Hill mehr um Ney und Lobau kümmern musste. Ein Bataillon der Gardejäger riss sich aus der Unordnung (Elite 4+) und blockierte eine alliierte Artilleire-Batterie, ein anderes Bataillon wurde von ihrem Brigadegeneral Morand persönlich angeführt und brach durch die britischen Linien. Um 8.20 Uhr gelang den Franzosen der zweite Durchbruch. Vive la France.
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markus

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #51 am: 14. Oktober 2013 - 14:38:37 »

Sehr schön zusammengefasst - :thumbsup:

besonders :
\"Da plötzlich marschierte ein französisches Bataillon, das zur Division
Marcognet gehörte einfach durch eine Lücke an der Straße nach Brüssel
und drohte den Rückraum der Alliierten zu durchbrechen. Wellington stand
vor einem Nervenzusammenbruch\"
Das Gesicht war ne Brigade wert. (Junge Generale kommen auf unkonventionelle Ideen) :smiley_emoticons_outofthebox: Hat auch mich überrascht

Mad Mö

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #52 am: 14. Oktober 2013 - 18:11:27 »

Vielen Dank an alle, die dabei waren und es zu dem machten was es dann war: Großartig! :thumbsup:


Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=148396#post148396
.“ Alten wechselte mit seinen Truppen ins Zentrum, um dort zu helfen. Da auch inzwischen die Preußen unter Rüssel vernichtet waren, ging der Angriffsschwung jedoch verloren.

Ja, der gute Rüsssel war schon ein hartes Stück Arbeit.
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Tellus

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #53 am: 14. Oktober 2013 - 18:56:56 »

Ja, das war echt ganz große Klasse! Danke das Ihr so ein Event auf die Beine gestellt habt da hofft man natürlich auf mehr...irgendwann..
Was mir auch sehr gut gefallen hat war,soweit ich das mitbekommen habe, das lockere und stressfreie spielen aller Teilnehmer.
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Old Nosey

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #54 am: 14. Oktober 2013 - 19:01:18 »

Ja, das war wirklich ein unvergessliches Wochenende mit tollen Leuten in bester Stimmung. Vielen Dank an alle Organisatoren, Figurensteller und Mitspieler!
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khr

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #55 am: 14. Oktober 2013 - 22:36:41 »

Zitat von: \'Ghibelline\',\'index.php?page=Thread&postID=148338#post148338
... Nein ich hab tatsächlich davon geträumt wie die bezaubernde Aurora ihre Kolonne in unsere Lücke geschickt hat. Das wird mich noch länger verfolgen! ...

Ein Bild zum Träumen...



Links an der Tischkante wurden letzte Reserven zusammengekratzt, um den Durchbruch von Mlle.Marcognets Kolonne zu verhindern. Wie wird der Wurf ausgehen?

Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=148396#post148396
-   Da plötzlich marschierte ein französisches Bataillon, das zur Division Marcognet gehörte einfach durch eine Lücke an der Straße nach Brüssel und drohte den Rückraum der Alliierten zu durchbrechen. Wellington stand vor einem Nervenzusammenbruch. Gerade noch rechtzeitig konnte auch dieses Bataillon abgefangen werden.


Gruß
Karl Heinz
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Blücher

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #56 am: 15. Oktober 2013 - 10:53:05 »

Das Wochenede war phänomenal. Von den Eindrücken und Inspirationen werden wir noch lange zehren können.

Mein Dank gilt den Organisatoren, Schiedsrichtern, allen Mitspielern und insbesondere meinen preussischen Kollegen.
Die Lokalisation war gut gewählt und es gab ausreichend Platz für die Figuren, sowie das spätere Grillen und Essen.

Doch nun zum Spiel:
Meine Rolle war im allgemeinen Blücher, sowie im speziellen die, des Kommandeurs des preussischen IV. Corps Bülow mit drei Brigaden, von welchen ich eine auch selber führten durfte. Bis zum Eintreffen der Preussen konnte ich Picton mit seinen eigenen Truppen etwas unterstützen, damit er seinen großen Truppenverband nicht alleine bewegen  mußte.

Als dann endlich die Preussen auf die Platte kamen, konnten wir zusammen mit Alten eine Überlegenheit gegenüber den Fanzosen auf dieser Flanke erzielen und begannen diese Richtung Placonoit zurückzudrängen. Soweit der Plan. Da nun die Anfragen nach Unterstützung der Alliierten immer drängender und regelmäßiger wurden, änderte sich unser Ziel. Da wir das Szenario auch gewonnen hätten, wenn den Franzosen kein Durchbruch gelungen wäre, opferten wir den Angriffschwung zugunsten einer mehr aggressiven Verzögerungstaktik. So hofften wir die Franzosen über die Zeit  hin zu beschäftigen. Im Laufe des Spieles ging die komplette Divison Alten, sowie 5 Schwadronen Kavallerie und eine preussische Brigade (Größe einer Division in anderen Nationen) zu Wellington über um die entstehenden Löcher zu stopfen. Für den Angriffsschwung verblieben nur zwei Brigaden und 4 Schadronen Kavallerie. Das war zuwenig für das französische Corps unter MadMö Reille.

Ein besonderer Höhepunkt war für mich, als das preussischen Kavalleriekorps von Peter auf der Zentrumsplatte hinter den französchen Linien auftauchte und ein hektischer Napoleon angelaufen kam und brüllte. \"Wie kommen die da hin. Was machen die da?\" Aber Jens/Old Nosey hatte die kritische Situation für die Franzosen schnell mit viel Geschick und Glück gelöst.

Es war den ganzen Tag über ein entspanntes und lustiges Treiben an dieser Flanke mit vielen lustigen Einlagen von MadMö  :D

Begeistert an dem Event hat vor allem seine Vielschichtigkeit. Als Divisionskommandeur sieht man eher seinen Gefechtabschnitt und die Armeekommandeure / Generalsstab den großtaktischen Verlauf. So war für jeden in seiner entsprechenden Rolle etwas dabei. In einem normalen Spiel hat der Spieler in der Regel immer alle Informationen. Hier bekam man als Divisionskommandeur nur seinen Sektor mit und sah vielleicht das Treiben an den Flanken, hatte aber keine gesicherten Informationen. Nachrichten / Befehle wurden schriftlich per Melder (Schiedsrichter) übermittelt und erreichten erst nach einiger Zeit ihr Ziel. Gerade diese Art der Koordination und Kommunikation zwischen den Kommandoebenen  machte für  mich einen besonderen Reiz des Wochenendes aus.

Durch das Spiel wird klar, das man in einem großtaktischen Ansatz seinen Anteil leisten muß, aber man nur begrenzt Anteil auf den Ausgang des Ganzen hat.

Am Sonntag wieder zu Hause angekommen kam ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus.

Freue mich schon Euch alle auf der Taktika wiederzusehen,
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“Sir, we\'re surrounded!”
“Excellent. We can attack in any direction!”

Cpt Alatriste

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #57 am: 15. Oktober 2013 - 12:24:43 »

Wäre so gern dabei gewesen..... ;(  ;(
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\" es ist gut das der Krieg so schrecklich ist, sonst würden wir ihn lieben\"

R.E.LEE (Fredericksburg 1862)
Angemalt bis jetzt:
6mm: 660
15mm: 500
20mm: 700
28mm: 1000
15 & 28 mm Gelände: Massig
Sontiges: Zu viel :rolleyes:
und noch mehr ;(

Rusus

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #58 am: 15. Oktober 2013 - 13:39:00 »

Die Bilder und Spielberichte sind phänomenal. Schön, dass Ihr so ausgiebig berichtet. Das bringt ne ganze Menge Flair rüber. Blüchers Zitat mit dem Kriegsgericht ist mein Highlight. Ein ganz dolles Event. Gratulation an Organisatoren, Mitspieler und Sieger.
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Gruß und Nice Dice
Rusus

Angefarbelte Püppchen 2009:158 2010:139 2011:262 2012:223 2013:205 2014:502 2015:333 2016:378 2017:25 2018:120 2019:865 2020:885 021:346 2022:291 2023:340 2024:193 2025:211
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Tabris

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Großes Napoleonik-Event: Die Schlacht von Waterloo
« Antwort #59 am: 15. Oktober 2013 - 19:46:27 »

Zitat von: \'markus\',\'index.php?page=Thread&postID=148400#post148400
Sehr schön zusammengefasst - :thumbsup:

besonders :
\"Da plötzlich marschierte ein französisches Bataillon, das zur Division
Marcognet gehörte einfach durch eine Lücke an der Straße nach Brüssel
und drohte den Rückraum der Alliierten zu durchbrechen. Wellington stand
vor einem Nervenzusammenbruch\"
Das Gesicht war ne Brigade wert. (Junge Generale kommen auf unkonventionelle Ideen) :smiley_emoticons_outofthebox: Hat auch mich überrascht

\"Junge Generälinnen ...\" soviel Zeit muß sein  :girl_pinkglassesf:

Meine persönlich Bemerkung zu der Gelegenheit war eigentlich auch nur \"und es wird zusammengeschossen\", aber das \"Wellington stand vor einem Nervenzusammenbruch\" war ein Battalion auf jedenfall wert :)
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\"Ein Mann, der unterwegs von plötzlichem Regen überrascht wird, rennt die
Strasse hinunter, um nicht nass und durchtränkt zu werden. Wenn man es
aber einmal als natürlich hinnimmt, im Regen nass zu werden, kann man mit
unbewegtem Geist bis auf die Haut durchnässt werden. Diese Lektion gilt
für alles.\"

HAGAKURE von Yamamoto Tsunetomo