1. DBA
Der Klassiker. Für mich ist DBA immer noch das Maß der Dinge für ein wohldurchdachtes System, das auf wenigen Seiten Regeln und mit einfachsten Mechanismen ein spannendes und vielschichtiges, dabei aber einfaches und schnelles Spiel bietet. Erstaunlicherweise schafft DBA es, ein richtiges Schlachtenfeeling mit nur 12 Elementen und ca. 40 Figuren pro Seite zu simulieren, was andere mit 200-300 Figuren nicht schaffen. Man muß den hohen Abstraktionsgrad oder die Reduzierung auf den Würfelmechanismus mit nur einem Würfel nicht mögen. Über Barkers Regelschreibweise muß man nichts sagen. Aber das alles ändert nichts an der Genialität des Spielmechanismus.
2. Field of Glory (Ancient/Medieval oder Renaissance)
Das beste Regelwerk, daß ich bisher gespielt habe. FoG schafft es, den für mich perfekten Mix aus Planbarkeit und Unwägbarkeit zu bieten. Die Regeln sind komplex und schwer zu lernen, aber nicht überreguliert. Es gibt einige Tabellen zu lernen, aber auch das ist noch im für mich erträglichen Rahmen.
Bei FoG gewinnt manchmal derjenige, der besser würfelt, sehr viel häufiger aber der mit der besseren Taktik (und/oder der mit dem besseren Wissen über die Spielmechanismen). Durch die sehr durchdachten Truppentypen und deren individuelle Fähigkeiten, bei denen es keine „Ich kann alles“-Truppen gibt, sowie deren individuelle Beeinträchtigung durch verschiedene Geländetypen kommen bei jedem Spiel neue taktische Herausforderungen auf einen zu. Somit wird FoG niemals langweilig.
Interessanterweise ist die wahrgenommene Statik des Spiels genau der Hauptkritikpunkt derjenigen, die das Spiel nicht mögen.
Ich könnte jetzt noch viel sagen oder einfach auf WCt verweisen, der es in einem Satz perfekt zusammengefasst hat:
Das taktische Element und die zu beachtenten Variablen sind so hoch, wie bei sonst keinem Tapletopspiel
3. SAGA
Ich mag keine Skirmishspiele. Vor allem deswegen, weil sie eigentlich nie eine echte taktische Herausforderung darstellen, sondern nettes Figurengeschiebe bieten, bei dem am Ende eher der Zufall entscheidet. Außerdem sind mir zu wenige Figuren auf dem Feld. Es werden halt keine Schlachten gespielt, sondern allenfalls Scharmützel. Dennoch kommt man um Skirmishspiele nicht herum, wenn man auf Conventions spielt, nur begrenzt Zeit hat oder auf einem elaborierten, aufwändig gestalteten Spieltisch spielen will, was mit großtaktischen Systemen kaum möglich ist.
Daher bin ich sehr dankbar für SAGA, denn durch die Einführung des Battleboards kommt eine (für ein Skirmishspiel) hohe taktische Komponente ins Spiel. Außerdem sind immerhin 40-50 Figuren pro Seite auf dem Feld. Das ist nicht ganz so mickrig. Andererseits sehe ich die Kritik an den Battleboards. Sie sind ein spielfeldfremdes Vehikel und das Spiel findet zu einem wesentliche Teil auf dem Battleboard statt, ohne Interaktion mit dem Mitspieler. Das ist nicht sehr kommunikativ.
Ob SAGA langfristig in diese Auflistung der besten Spielsysteme gehört, wird sich noch zeigen. Ich bin da noch nicht sicher.
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Systeme, die ich aus verschiedensten Gründen für gut, brauchbar oder zumindest ganz nett empfinde:
Warmaster (Fantasy und Ancients), Blitzkrieg/Cold War Commander, Flames of War, FoG Napoleonics, Shako in der ersten und vor allem in der zweiten Edition, Dystopian Wars, DUST Warfare, Impetus, Quatre Bras, Triumph & Tragedy, Star Wars
Systeme, die ich probiert und befunden habe, daß sie überhaupt nicht mein Ding sind:
Hail Ceasar, Black Powder, BROM Napoleonics, Sword & Flame, alle Chris Peers Regeln, Warhammer Ancient Battles, Warhammer Fantasy in den Editionen 3-6, Lord of the Rings, Ringkrieg, Mortheim, 45 Adventure, Songs of…irgendwas, die Legends-Reihe von GW, Confrontation, 40 K, Disposable Heroes, Spearhead, Mein Panzer, WRG 6. Edition, Crusader, Clash of Empires, Great War, This very ground, Full Thrust, Battlefield Gothic, alle anderen See- und Fliegerspiele und wahrscheinlich noch eine Menge mehr, die mir gerade nicht einfallen.