Aus meinem Schottlandurlaub habe ich mir das nicht ganz billige Paperback (£25,00 - hätte es aber bei Amazon m Nachhinein deutlich billiger bekommen) gekauft und auch sofort durchgearbeitet. Der Inhalt basiert auf den Daten von Kronoskaf, die Abbildungen sind bis auf 48 Farbseiten s/w und zeigen oft Knötel- oder Morier-Darstellungen. Bei den Farbseiten ist allerdings eine vollständige Darstellung französischer Uniformfarben nach LienharT/Humbert enthalten, die wirklich lohnt.
Die Beschreibungen der Einheiten in 17 nach Nationen aufgeteilten Kapiteln (teilweise sind mehrere Kleinstaaten zusammengafaßt worden) erscheint mir nicht immer wiederspruchsfrei (insbesondere bei Reichstruppen), was aber sicher der nicht einfachen Materie und Quellenlage geschuldet ist. Den Abschluß bilden 3 Anhänge über Schlüsselschlachten, Schlüsselpersonen und Schlüsselorte, eine eigentlich gute Idee, die aber m.E. nach die größte Schwäche des Buches bildet. Bei den Kurzbiographien tauchen eine Menge Protagonisten auf, die am 7JK nur als Subalterne teilgenommen haben und erst päter zu Bedeutung gelangt sind, andere wie Wenzel Graf Kaunitz fehlen ganz. Der Artikel über den alten Dessauer schmeißt Leopold I. mit Moritz zusammen und ist entsprechend unsinnig. Am schlimmsten geht ist mit D. Smith bei den Schlachten durch - er behandelt mehrere Seeschlachten, Quebeck, Plasey und Wandiwash, obwohl Kolonialeinheiten im Hauptteil des Buches keinerlei Berücksichtigung finden. Das auf der anderen Seite Kunersdorf fehlt, halte ich für einen Fauxpas ersten Kalibers. Die Schlachtbeschreibungen sind kurz, übersichtlich und mit einer OdB versehen, im Farbteil sind einfache Karten enthalten - diese hätten auch s/w sein können, wenn dafür mehr Uniformtafeln farbig abgebildet worden wären.
Insgesamt trotz der beschriebenen Mängel ein gutes Standardwerk, für das ich etwas zuviel bezahlt habe. Kein Muß, solange es Kronoskaf gibt, aber wenn man es für unter 20 EUR bekommt lohnenswert.