Was bei den Tagebüchern des Herzogs auf eine, halbwegs zeitgenössische Sprache schließe lässt, ist, dass er die Tagebücher nur für sich geschrieben hat. An direkte Sprache erinnere ich mich jetzt nicht, häufig werden aber Gespräche indirekt wiedergegeben, aber bitte nagel mich nicht darauf fest.
Ich hatte das Glück Herrn Pleschinski über seine Idee und seine Arbeitsweise befragen zu können. In der Runde kam dann auch die Frage auf, wie es um die \'Natürlichkeit\' stünde, dabei kam heraus, dass die Sprache, nach allem was man weiß, nahe an der Sprache der Zeit ist. Richtig arbeiten könnte man wahrscheinlich nur mit einer edierten Ausgabe, die gibt es leider nicht und wird es wohl auch nicht geben.
Man muss für die Zeit am besten ein Person finden, die schreiben kann, aber nicht in einem schriftsprachlichen Umfeld verortet ist. Ich glaube aber dieser ideale Zustand lässt sich nicht erreichen, auch heutige Kurznachrichten im Internet (wohl die günstigste jemals verfügbare Art der Schriftlichkeit und teils weit weg von allem Wissen um Sprache/Schrift) unterliegen ja einer gewissen Formalisierung und weichen von unserer gesprochenen Sprache ab.