Nun ja GW ist nunmal ein global agierender Konzern, der mit einem Nischenprodukt am Weltmarkt partizipiert. Und viele der marktpolitischen Entscheidungen dieses Konzern unterliegen nunmal dem Diktat des Kapitalismus. Ob man die Marktstrategien des Unternehmens oder die allgemeinen Bedingungen dieses Markt akzeptiert ist nicht von Relevanz, da diese Regularien weltweit alle Märkte diktieren.
Zum Kaufverhalten der Konsumenten ist zu sagen, dass meiner Beobachtung nach GW-Filialen fast ausschließlich dazu dienen, dass Neukundschaft rekrutiert wird. Es geht nicht um die Veteranen, die schon x Armeen zu Hause horten oder wissen, wo sie welche Artikel billiger im Internet bekommen, sondern darum Profit zu generieren durch Neukunden. Das ist völlig legitim, denn so sind nunmal die Marktbedingungen. Zweifelsohne ist GW auf der Basis der Plastikherstellung von Miniaturen in Sachen Qualität führend, oder aber zumindest am oberen Ende der Spirale und es ist bis jetzt das am weit verbreiteste Tabletop mit Filialen in fast jeder größeren Stadt in Deutschland und auch in Europa. Das sollte man nicht außer Acht lassen.
Aus meinem Umfeld kann ich nur behaupten, dass 40K mit Sicherheit die größte Zugmaschine des Unternehmens ist. Es ist das populärste System, wenn man nur bedenkt wieviele Lizenzen es für den Video- / Computerspielemarkt von GW gibt. Dort sind bei weitem mehr, und vor allem erfolgreichere Titel im 40K Universum beheimatet als im Fantasy-Bereich. Somit kann man fakultativ festhalten, den größten Umsatz macht das Unternehmen mit 40K Produkten, die vorrangig von Neukunden erworben werden.
Hinzu kommen diverse Entscheidungen, die auf Unternehmensseite getroffen werden, die den Umsatz beflügeln. Ob es jetzt die Verdrängung von Einzel- oder Internethändlern ist, denn wenn ein Kunde direkt bei GW kauft, dann bekommt der Konzern nunmal mehr Erlös für seine Produkte, da es seitens GW keine Rabbate gibt, nur für Einzelhändler oder das Etablieren von Ein-Mann-Shops. Ich kann mich noch daran erinnern, dass es Zeiten gab, da arbeiteten in einem GW-Laden mindestens 1 Festangestellter und bis zu 2 Aushilfen. Heute werden die meisten Filialen nur noch von einem Mitarbeiter betreut. Das spart Personlakosten. Es gibt eine hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern. Das ist ein neuer Trend, denn die wenigstens Mitarbeiter arbeiten länger als 3 bis 4 Jahre dort. Sie werden sobald Verkaufszahlen nicht stimmen (oder was auch immer) durch neue Mitarbeiter ersetzt, dies spart auf lange Sicht auch wieder Personlakosten, denn es werden wenig bis keine Gehaltserhöhungen fällig. Allgemein wird eh wenig bezahlt bei GW.
Das sind alles Faktoren, die dazu führen, dass das Unternehmen Gewinne erwirtschaften kann.