@Constable: Ich sage ja auch nicht das kommerz und qualitÀt/professionalitÀt sich ausschliessen, Tom. Ich bemÀngele nur das es scheinbar hÀufig verwechselt oder gleichgesetzt wird. Wenn jemand ein Spiel das eine grosse Spielerschaft und eine bereits recht lange \"Lebenszeit\" vorweisen kann ablehnt, weil es nicht kommerziell vertrieben wird finde ich das seltsam. Ich verstehe das halt einfach nicht und dabei spiele ich selbst wfb, sehe aber darin das es von einem Konzern vertrieben wird eher keine Vorteile...
Der Vorteil von Professionell vermarkteten Systemen ist mMn dreigestalt:
- Sie wirken optisch attraktiver und verleiten leichter dazu sich mal mit ihnen zu beschĂ€ftigen selbst wenn man eigentlich bisher kaum BerĂŒhrung mit der Materie hatte. Unscheinbare, oft optisch abschreckende BleiwĂŒsten erreichen das nicht. Das hat gar nicht so sehr etwas mit QualitĂ€t zu tun, sondern mit Psychologie und der menschlichen Wahrnehmung.
- Auch Aufgrund von (1) begegnet man solchen Systemen mit höherer Wahrscheinlichkeit als erstes. Hat man aber erstmal angefangen, gibt es idR drei Möglichkeiten wenn man auf ein anderes System stöĂt.
- Man lehnt es ab... das ist die hĂ€ufigste Reaktion, gespeist durch viele bewusste und unbewusste Ăberlegungen wie z.B. es ist anders (man \'fĂŒrchtet\' eben was man nicht kennt), ich habe nicht die Zeit/das Geld noch ein System zu spielen (wenn man mit GW angefangen hat, fĂŒr mich höchst nachvollziehbar).
- Man fĂ€ngt es auch an (seltener und fĂŒhrt oft dazu sehr viele Systeme parallel zu spielen... wohl dem der die Zeit dafĂŒr hat).
- Man wechselt komplett das System, sehr selten und meist von auĂen (nur fĂŒr das andere System finden sich Partner) erzwungen.
[/li][li] Besserer Support wie z.B. eine klare Anlaufstelle fĂŒr Regelfragen; Ăbersetzungen in diverse Landessprachen, etc.
[/li][/list]
Die Diskussion erinnert stark an open source versus kommerzielle Software und ich wundere mich sehr das hier im Hobbybereich ebenfalls die Meinung vertreten wir, das wir mehr kommerziell vertriebene Spiele brauchen.
Der vergleich mit Open Source zu ProprietĂ€rer Software hinkt hier ĂŒbrigens. Erstens ist auch DBx, Armati, etc. zumeist nicht freigegeben um es selber weiterzuentwickeln etc., noch sind sie Gratis zu haben.
Zweitens, VerfĂŒgbarkeit, Aufmachung etc. angeht steht Open Source Software den kommerziellen Produkten auch nicht nach (genaugenommen ist Open Source Software durch das Repository System oft sogar leichter erhĂ€ltlich), die Aufmachung von \'klassischen\' Tabletopregeln ist hingegen eher schlecht und auch funktional verbesserungswĂŒrdig (schön DBM hat ein paar Diagramme zur ErlĂ€uterung (nicht viele und nichts schickes, aber immerhin) nur... warum finden die sich im Anhang statt da da wo sie vom Zusammenhang her hingehören?). Auch von der ErhĂ€ltlichkeit ist es Mager du findest zwar so ziemlich in jedem Spieleladen GW, aber Armati, Crusader, DBM(M), etc. findest du höchst selten.
Kurz, Open Source Software steht Kommerzieller Software oft in nichts nach wÀhrend zum Zwecke der besseren Vermarktung designte TT Regelwerke den anderen hingegen durchaus (noch) in diverser Hinsicht voraus sind.