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Autor Thema: Neue Pläne  (Gelesen 998 mal)

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Wolfgang Meyer

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Neue Pläne
« am: 27. Oktober 2013 - 13:46:04 »

Es ist geschafft!

Nach einer logistisch sehr aufwändigen Aktion sind unsere beiden Großdioramen „Möckern 1813“ und „Cröbern 1813“ wieder wohlbehalten in unseren Räumlichkeiten in Münden angekommen und verstaut worden.
Fast eine Woche lang konnten wir im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht die Dioramen in einem von uns dazu extra mitgeführtem Festzelt der breiten  Ã–ffentlichkeit zugänglich machen.
Es war für unsere kleine Mannschaft des Vereins eine sehr anstrengende Woche mit einigen winzigen Widrigkeiten, wie z.B. dem Ausfall der Zeltheizung, die wir dann aber auch in den Griff bekamen.
Auf jeden Fall, war es ein tolles Erlebnis, welches wir alle so schnell nicht mehr vergessen werden und uns für die viele Arbeit in den letzten Jahren mehr als entschädigt hat.
Wir hatten während dieser Tage viele wunderbare Gespräche mit unseren Ausstellungsbesuchern, ob es nun die vielen Reenactor , Liebhaber oder Spezialisten der napoleonischen Epoche, Modellbauer, Wargamer oder eben die ganz normalen Besucher aus dem Leipziger Umland waren, die bei diesem großen Event dabeisein wollten. Nicht zu vergessen die meist sehr emotionalen Eindrücke der ehemaligen Einwohner Cröberns, die in den 1970 Jahren ihre Heimat durch den Braunkohletagebau verloren hatten. Ich glaube, sie waren fast alle da und sind teilweise von sehr weit angereist.

Patrick und ich, wir möchten uns auch im Namen unserer Ehefrauen und Vereinsmitglieder für diese netten Gespräche und das Erlebte bei euch allen, die ihr in diesen Tagen dabei gewesen seid, bedanken.

Mit soviel Euphorie im Rücken haben wir deshalb schon wieder die weiteren Pläne für das kommende Jahr 2014 geschmiedet.
Als erstes werden wir unser Dioramenmuseum fertig gestalten um es in der ersten Aprilwoche 2014 eröffnen zu können.
Zur napoleonischen Epoche wollen wir, wie schon berichtet mit einem großen Diorama der Schlacht bei Hanau 1813, beitragen.
Dieses Projekt wird ein Langzeitprojekt werden da es sehr figurenlastig wird. Da die Figuren meist immer erhebliche Kosten verursachen, müssen wir dieses auch langsam angehen.
Als kurzfristiges Projekt zur napoleonischen Epoche werde ich die Schäferei Auenhain mit ihrem vorgelagerten Teich bauen. Allerdings wird es keine Kampfhandlungen auf diesem Diorama zu sehen geben. Ich werde eine Episode, einige Tage vor der Völkerschlacht, in Szene setzen. Zu sehen sein, wird Poniatowski mit seinem Stab, der die Schäferei in Augenschein nimmt. Ich werde versuchen, hier die Schäferei in ihrem 1813er Bauzustand zu rekonstruieren. Die Platten hierzu, sowie der Präsentationstisch fürs Museum sind schon fertig.

Dann haben wir unseren Freunden vom Torhaus Markkleeberg versprochen ihr Diorama, welches im Schloss Markkleeberg die Kämpfe auf den Feldern zwischen Markkleeberg Wachau und Auenhain zeigt, zu restaurieren. Ich werde hierzu die Schäferei Auenhain auch vollkommen neu gestalten.
Einen nicht unerheblichen Teil des Dioramas habe ich ja zusammen mit dem „Freundeskreis Napoleonische Geschichte“ damals mitgestaltet.
Während der Gedenkfeierlichkeiten gab es ein paar gute Gespräche mit dem „Freundeskreis“, welche die Hoffnung begründen, dass dieses Diorama für die Zukunft erhalten bleiben kann.

Der Ausstellungsort im Schloss ist doch ideal, das Diorama steht dort am Ort der damaligen Geschehnisse.

Apropos Ausstellungsort, viele Besucher welche unsere Völkerschlacht-Dioramen gesehen haben, monierten, dass diese Dioramen in Zukunft in Münden zu sehen sein werden und nicht wie eigentlich nachvollziehbar in einem Museum im Leipziger/Markkleeberger Raum. Mit dieser Meinung sind die Besucher jedoch bei uns offene Türen eingelaufen. Eigentlich war uns immer klar, dass diese Völkerschlacht-Dioramen auch ins Leipziger Land gehören. Wir haben jedoch in der Vergangenheit nichts unversucht gelassen um dies zu realisieren. Ich glaube, erst jetzt, nachdem die beiden Dioramen zu sehen waren, hat man verstanden, welche Gelegenheit hier vergeben wurde.

Den lokalen Bezug zwischen Ausstellungsort und Gezeigtem sollte man nicht unterschätzen, dass haben auch wir gelernt. Da stehen dann auch die Anfragen von Mündener Bürgern sowie Vereinsmitgliedern dann in einem ganz anderen Licht.
„Wieso stellen wir in unserem Mündener Dioramenmuseum nicht auch Geschichte Mündens dar?“
Patrick und ich, wir haben dann diskutiert und innerhalb der Diskussion wurde die Begeisterung für ein ganz anderes Dioramenthema von Sekunde zu Sekunde stärker und stärker.

Wir werden also kurzfristig die Planungen zu einem sehr großen Diorama des 30jährigen Krieges aufnehmen.
Zu sehen sein wird die Belagerung der Stadt Münden zu Pfingsten 1626 durch eine Armee der Katholischen Liga unter Tilly.
Hier wurde die Stadt Münden belagert und schließlich eingenommen. Mordend, plündernd und vergewaltigend zogen schließlich die Eroberer in die Stadt Münden ein. Diese Gräueltaten gehören mit zu vielen dunklen Kapiteln dieser Epoche. Da wir jedoch auch Schulklassen an die Geschichte heranführen wollen sollte man jedoch von der Darstellung dieser Gewaltszenen absehen ohne jedoch die dramatischen Ereignisse der Geschichte verniedlichen oder schönfärben zu wollen.
Ich glaube es ist schon ein Unterschied ob man solche Gewaltszenen in einem historischen Buch mit zeitgenössischen Bildern oder in einem dreidimensionalen Diorama sieht.
Wir werden uns deshalb auf eine Szenerie der Belagerung mit dem Beschuss der Stadt verständigen oder auf eine Szene kurz vor dem Fall.
Was Münden von vielen anderen heimgesuchten Städten des dreißigjährigen Krieges unterscheidet, es gab damals keine Brandschatzung.
Für uns Dioramenbauer ist das natürlich Fluch und Segen zugleich. Die historische Bebauung hat auch schon so 1626 gestanden. Viele Gebäude, Zeitzeugen sozusagen sind fast unverändert geblieben, und ich kann nur sagen es sind tolle alte Gebäude darunter. Auch die damals umkämpfte alte Steinbrücke über die Werra steht noch. Für den ambitionierten Dioramenbauer ist die Mündener Altstadt mit ihren zwei Zusammenflüssen von Werra und Fulda zur Weser ein Fest.
Wir können praktisch in diesem Diorama eine mittelalterliche Stadt mit Stadttoren, Stadtmauern, Türmen, Flüssen, Brücken sowie angelegten mittelalterlichen Schiffen zeigen. Quasi sind alle Attribute vorhanden, die ich auch schon für ein Großdiorama zur Zeit der Kreuzzüge (Akkon 1191) geplant hatte. Dieses werden wir dann natürlich erstmal nicht mehr bauen können.
Aber ich glaube „Münden 1626“ ist von der Szenerie her nicht zu toppen. Es soll ein von allen Seiten anschaubares Schaustück werden. So, dass man in die Lager der Belagerer sowie in die Gassen und Straßen der Stadt mit ihrem mittelalterlichen Leben beste Einblicke bekommt.
Wir sind jedenfalls von den Plänen völlig begeistert. Die ersten Anschreiben an offizielle Stellen sowie an historische Archive sind schon auf dem Weg.
Wir haben vor, dieses Projekt auch wissenschaftlich begleiten zu lassen um den historischen Wahrheiten noch näher kommen zu können. Die Recherche wird wie immer bei unseren Projekten einen großen Raum einnehmen.
Aber nicht nur wir sind begeistert. Namhafte Modelleure haben zugesagt ganz neue Figuren zu dem Projekt zu entwickeln und zu mastern.
Wir haben uns jedenfalls vorgenommen dieses Dioramenprojekt in bisher noch nicht erreichter Qualität zu verwirklichen.

Und wie immer bei uns, Szenerie sowie Figurenanzahl im Maßstab 1/72 im Verhältnis 1 zu 1.

Wir werden euch über unsere Aktivitäten wie immer auf unserer Website http://www.geschichte-in-miniaturen.de und auch hier im Forum auf dem Laufenden halten.

Viel Spaß dabei!

Wolfgang und Patrick
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1383930582 »
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Wolfgang Meyer

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Wolfgang Meyer

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Münden 1626
« Antwort #1 am: 17. November 2013 - 20:26:20 »

Münden 1626 wird wohl unser bis dahin anspruchsvollstes Projekt werden. Auf einer Fläche von 4 x 4 Metern möchten wir einen Teil der Stadt Münden so darstellen, wie er sich während der Belagerung an den Pfingsttagen 1626 präsentiert hat.

Wie immer bei unseren Projekten werden wir auch hier das Szenario 1 zu 1 im Maßstab 1/72 zeigen

Wir möchten also die Belagerung der Stadt von der Werraseite her zeigen. Auf der Fläche von 4 x 4 Metern können wir unter anderem den Ortsteil „Blume“ darstellen. Dieser Ortsteil lag außerhalb der Stadt Münden, bestehend aus einfachen Häusern und Hütten. Hier mündete auch die alte Steinbrücke über die Werra, einziger Zugang von der Werraseite in die Stadt.
Vorausschauend waren die Häuser der „Blume“ durch die dänische Besatzung Mündens  vor dem Eintreffen der ligistischen Truppen niedergebrannt worden. Man wollte den Truppen unter Tilly hier die Möglichkeit der Deckung rauben.
In den Ruinen der Häuser bzw. auf den Wiesen und Hängen richteten die Truppen Tillys hier eins von drei Lagern ein. Dieses Lager, welches wir darstellen möchten, unterstand dem Generalfeldzeugmeister Tillys, Jakob Ludwig Graf von Fürstenberg. Vor Münden unterstand ihm außerdem schon die ganze ligistische Artillerie.
Zeigen möchten wir hier den Einmarsch ins Lager von Infanterietruppen, bestehend aus Pikenieren und Musketieren, dazu 200 leichten Reitern der ligistischen Truppen. Dazu das Lager der katholischen Liga mit seinem Lagerleben und den dazugehörigen Schanzarbeiten.
Dazu gibt es eine Schanze mit sieben schweren Geschützen die in Richtung Alt-Münden in Stellung gebracht werden.
Zwischen dem Lager der ligistischen Truppen unter Fürstenberg und der Stadt Münden liegt die Werra. Dieser Fluss wird in unserem Diorama eine Breite von ca. 130 cm und eine Länge von 400 cm haben. In der Flußmitte befinden sich kleinere und größere Inseln, welche auch den mächtigen steinernen Brückenpfeilern der Werrabrücke Standhaftigkeit bieten.
Die Brücke selbst wird schon eins der architektonischen Highlights dieses Projektes werden und 132 cm Länge haben. Im Stadtbereich Mündens werden Stadttore, Stadtmauern, Mauerpforten, Fachwerkhäuser, Gassen und Plätze der Stadt zu sehen sein. Belebt werden wird die Stadt durch die Besatzung der dänischen Truppen sowie die Einwohner der Stadt mit ihrer Bürgerwehr und Bürgern aller Stände.
Dabei möchten wir viele individuelle Szenen kreieren. Außer den ca. 80 Fachwerkhäusern, die nach alten Plänen und ihrem aktuellen Aussehen in ihrem alten historischen Bauzustand von 1626 rekonstruiert werden, gibt es noch ein weiteres Highlight. Das alte mächtige Welfenschloß wird im Diorama schon eine Länge von 118 cm haben.

Zeigen wollen wir also eine eingefrorene Szene vor den eigentlichen Kampfhandlungen. So können wir eine noch größere Vielfalt der einzelnen Figurenszenen erreichen. Unser Ziel ist es dieses Diorama so realistisch wie möglich zu präsentieren. Dadurch, dass noch ein großer Teil der Stadt, natürlich modernisiert, aber noch in ihrer alten Struktur vorhanden ist, kann sich der Betrachter und Besucher unseres Museums in diese schlimme Zeit sehr gut hinein versetzen.

Da neben dem klassischen Dioramenbau auch noch eine Vielzahl an neu modellierten Figurenszenen zu dieser Epoche im Maßstab 1/72 entstehen werden, widmen wir den „Figuren“ eine eigene Rubrik auf unserer Website.

Ich bin überzeugt, dass wir bei diesem Dioramenprojekt bestens personell aufgestellt sind. Neben dem bewährten Dioramenbauteam Daniela und Patrick Ullrich, Isa und Wolfgang Meyer werden auch Torsten Burgdorf und Bill Worlitzsch beim Häuserbau mit dabeisein.
Mit Jörg Schmäling und Andreas Hofmann haben wir auch zwei hochmotivierte und sehr gute Figurenmodelleure für das Projekt gewinnen können.
Und um die Figurenbemalung müssen wir uns auch nicht sorgen, hier haben sich Andreas Hofmann, Roland Kupski, Paul Hedges, Peter Bonami und Michel Vogt bereiterklärt diese zu übernehmen. Sie alle werden Garant dafür sein, dass diese ganzen geplanten Szenen auch exzellent gemalt sind.

Wir werden alle Fortschritte auf unserer Website dokumentieren und sie auch gerne hier im Forum mit euch diskutieren.

Schöne Grüße

Wolfgang
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Wolfgang Meyer

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