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Autor Thema: Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)  (Gelesen 25959 mal)

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Grandmaster

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« am: 27. November 2013 - 14:30:33 »

Hier eine Zusammenfassung unserer Hausregeln / Änderungen für das System Black Powder.

Dieser Threat dient dazu Hausregeln / Änderungswünsche für Black Powder zu äußern und diese zu diskutieren.

Änderungen werden von mir hier im ersten Post eingefügt, so dass jeder immer einen Überblick über den aktuellen Stand der Regeln hat.


Black Powder: Hausregeln

Nachfolgende Regeln ergänzen bzw. ersetzen die jeweiligen
Ursprungsregeln.

- Spielaufbau:
Um von Beginn an sicher zu stellen, daß die Gegner beim Aufeinandertreffen nicht genau wissen, wer wo steht, wird verdeckt aufgestellt. Das geht so: Für jede Einheit in einer Brigade wird auf einem Zettel eine entsprechende Nummer notiert. Dann werden Marker mit diesen Nummern auf dem Spielfeld an den Stellen ausgelegt, wo die betreffenden Einheiten später aufgestellt werden sollen. Somit weiß der jeweilige Gegenüber nur wo Einheiten stehen, aber nicht um welche es sich dabei handelt. Erst bei Spielbeginn werden die Nummernmarker durch die betreffenden Einheiten ersetzt.

- Re-roll des Brigade-Kommandeurs:
Wenn ein Brigade-Kommandeur die Aktivierung eines Befehls vermasselt, darf er für eine Einheit seiner Brigade einen Wiederholungswurf (Re-roll) durchführen. Schlägt dieser Wurf auch fehl, kann er in dieser Runde keine weiteren Befehle mehr für Einheiten seiner Brigade aktivieren. Danach kann der Oberbefehlshaber lediglich für die verbleibenden Einheiten beliebiger Brigaden versuchen Befehle zu aktivieren. Einheiten, deren Befehlsaktivierung bereits beim Brigade-Kommandeur fehlschlagen, können in dieser Runde keine Befehle mehr vom Oberbefehlshaber erhalten.

- Fernkampfreichweiten
Fernkampfreichweiten der Infanterie werden halbiert, die der Artillerie-Batterien behalten die volle Reichweite der Ursprungsregeln. Es geht darum einen größeren Wirkungsbereich der Artillerie bei halber Schußentfernung zum Ziel abzudecken, weil bei Entfernungen von mehr als der halben Feuerreichweite die Wirksamkeit der Artillerie stark nachlässt.

- Bewegungsmanöver \"Durchdringen\"
Formierte Infanterie darf andere formierte Infanterie durchdringen, wenn sie mit einer Aktion an die vor ihr stehende Infanterie bündig heran rückt und mit einer zweiten Aktion diese dann durchdringt. Sie darf eine Bewegungsweite davor wieder in Linienformation Stellung beziehen. Infanterie in aufgelöster Ordnung (Jäger, Voltigeure etc.) durchdringt aktiv/passiv ohne Abzüge. Grund hierfür ist das spezielle Manöver, wie Infanterie andere Infanterie durchdringen konnte und mindestens so viel Zeit verbrauchte wie beim Überwinden von Hindernissen (Mauer/Hecke). Kavallerie darf gar keine anderen Einheiten durchdringen, weil sie sonst befreundete Einheiten und auch sich selbst in völlige Unordnung stürzen.

- Einheiten in aufgelöster Schützenordnung können keine Kavallerieangriffe abwehren.
Sie müssen versuchen mit einer Bewegung auszuweichen. Misslingt das, werden sie an Ort und Stelle von der Kavallerie nieder geritten.
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Grandmaster

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #1 am: 27. November 2013 - 20:24:27 »

Letztes Treffen ist es nun doch nicht zu einer tieferen Gesprächsrunde bezüglich Hausregeln gekommen, aber hier in Kürze das Wenige, was angesprochen und für verbindlich festgehalten wurde (wäre gut, diese Änderungen in die Regelerrata aufzunehmen, falls noch nicht geschehen):

Geänderte Regeln/Zusatzregeln (Diese Änderungen werden nach und nach ins EP oben eingefügt und dann hier gelöscht):

- Das Durchdringen von Einheiten ist nur für Infanterie erlaubt. Kavallerie darf nicht durchdringen. Für dieses Manöver verliert die Einheit eine Bewegungsaktion (vgl. das Überschreiten einer Mauer/Hecke). Lockere Formationen (z.B. Jäger durchdringen aktiv/passiv ohne Abzüge).

- Der Re-roll wird wie gehabt beibehalten.

- Reichweiten für Fernkampf: Halbierte Reichweiten => Ausnahme: Geschütze.

- Der Sichtwinkel wird immer vom Kommandomodell (muss erkennbar dargestellt sein) der Einheit gemessen.


Bei folgenden Änderungen besteht noch Diskussionsbedarf / müssen genau erläutert werden (Hier bitte Gedanken machen und unten diskutieren. Entweder ich werde eine Abstimmung hier im Forum machen oder wir stimmen auf einem privaten Treffen darüber ab):

- Kolonnen im Angriff auf Linieneinheiten

- Stamina-Verluste beibehalten

- Ausmessen von Fernkampf- und Angriffsdistanzen

- Verhalten von Plänklern bei Kavallerieangriffen

- Handhabung von Ari im Gefecht (Batallionsgeschütze, stationäre Ari, etc.)

- Alle Geschütze können die \"Kartätsche\"-Regel anwenden


Wer noch weiter Punkte hat, bitte hier kurz benennen, danke.
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Eversor

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #2 am: 27. November 2013 - 21:51:21 »

Zitat von: \'Grandmaster\',\'index.php?page=Thread&postID=151351#post151351
- Der Sichtwinkel wird immer vom Kommandomodell (muss erkennbar dargestellt sein) der Einheit gemessen.
Also das, was sowieso im Regelbuch steht. Ich gehe auch mal davon aus, dass diese Regel nach wie vor nicht für plänkelnde Einheiten und das Karree gilt.

Zitat von: \'Grandmaster\',\'index.php?page=Thread&postID=151351#post151351
- Verhalten von Plänklern bei Kavallerieangriffen
Wie bereits von mir angemerkt wurde, halte ich hier (und nicht nur in Bezug auf Plänkler) die erweiterten Karree-Regeln aus Albion Triumphant II für sehr tauglich.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1385586020 »
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Flotter_Otto

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #3 am: 27. November 2013 - 22:36:19 »

Hallo!

Von den unzufrieden stellenden bzw. nicht vorhandenen Regeln in Black Powder, will ich schon mal eine davon aufgreifen - die Bataillonsgeschütze:

Bataillonsgeschütze bestehen aus 2-3 Mann und einer bis zu 6-Pfer großen Kanone. Sie können jedem zweiten Bataillon Infanterie in einer Brigade
gegen zusätzliche Punktekosten zugeteilt werden. Sie können nur defensiv schießen, wenn der Gegner am Zug ist und bevor dieser geschossen hat.

Feuerkraft und wirkunksvolle Reichweite sind gegenüber Positionsartillerie reduziert:
- Feuereichweite 18 Inch (keine Halbierung)
- 1 W6 mit 5+ über halbe Reichweite,
- 2 W6 mit 4+ bis zu halber Reichweite
- 2 W6 mit 3+ auf kurze Reichweite (3 Inch)

Wenn das Bataillonsgeschütz weiter als 6 Inch vom Bataillon entfernt steht, wird die Kanone aus dem Spiel genommen. Beim Nahkampf gilt der
Angriff immer der Infanterie und nicht dem Bataillonsgeschütz. Wenn die Infanterie zurück weicht und die Kanone noch Feindkontakt hat, ist die Kanone vernichtet. Die Bataillonskanone darf die Bewegungen der Infanterie mit machen, weil sie als Teil der Einheit gilt. Verluste gehen immer auf das Infanterie-Bataillon. Die Kanone hat keinen eigenen Nahkampfwert. Die Artilleristen bringen sich immer in Sicherheit.

Der Sinn hinter diesen Regeln ist folgender: Die Bataillonskanone kann nur defensiv schießen, um mit der vorrückenden Infanterie Schritt halten
zu können. Die Feuerkraft und die wirkungsvolle Reichweite ist reduziert, weil hier keine ganze Batterie steht und auf größere Entfernung wegen fehlender Geschützkonzentration so gut wie nichts mehr trifft. Ist die Kanone zu weit weg von der Infanterie, gilt sie als verlassen, weil die Artilleristen keinen Schutz mehr in der Nähe haben würden.

Gruß
Bernd
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1385648160 »
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Eversor

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #4 am: 27. November 2013 - 23:30:39 »

Vielleicht sollten wir die Hausregeln zumindest für die angepeilte Epoche kennzeichnen. Das verhindert, dass wir aneinander vorbeireden.

Die meisten Armeen haben ihre Bataillons- oder Regimentsartillerie im Laufe der napoleonischen Kriege wegen Ineffizienz abgeschafft und die Geschütze - soweit vom Kaliber noch sinnvoll - in Divisionsartilleriebatterien zusammengefasst. Lediglich die Schweizer haben sie erst 1812 (wenn ich mich nicht irre) eingeführt.
Auf der anderen Seite war die Bataillonsartillerie im SYW noch deutlich häufiger anzutreffen.

Ãœbrigens findet sich im FAQ zu Black Powder auch etwas zu Bataillonsartillerie, wenn auch nicht viel.

Flotter_Otto

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #5 am: 27. November 2013 - 23:31:38 »

Zu der Infanterie in aufgelöster Schützenordnung, die von Kavallerie angegriffen wird, steht sogar in Volume 1 und 2 von Albion Triumphant, daß die Infanteristen sich auf den Boden werfen und tot stellen sollten, bzw. bei benachbarten Einheiten oder in Waldstücken Schutz suchen sollten. Von irgendeiner Gegenwehr ist keine Rede. So der historische Rückblick. Das ist eine korrekte Beschreibung. Ganz zu schweigen von winzigen oder kleinen Einheiten, die mangels Masse einfach von der Kavallerie weg gefegt werden. Da gibts nur eins: Abhauen! Daher die Regel: Ausweichen oder untergehen.

Gruß
Bernd
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Flotter_Otto

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #6 am: 28. November 2013 - 01:49:58 »

Bis jetzt ging es immer um die napoleonische Zeit, die wir mit Black Powder spielen. Die Preußen von 1806 waren z.B. umfangreich mit Bataillonsgeschützen ausgerüstet, als sie bei Jena und Auerstedt gegen Napoleon kämpften. 1809 hat Napoleon wieder Regimentsartillerie eingeführt. Dass die beweglichere Feldartillerie die Bataillonsartillerie überflüssig machte, ist eine andere Geschichte. Der Vollständigkeit halber wollte ich diese Thematik auch geregelt haben. Es gibt auch noch ein paar Leute, die die Feldzüge von 1805, 1806/07 ebenfalls interessieren.
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Wilhelmshöher

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #7 am: 28. November 2013 - 07:50:30 »

Ich spiele zwar in Kassel leider nicht mehr mit, aber warum versucht ihr nicht einfach ein Regelwerk, dass für die Napo-  Epoche besser passt. Black Powder ist ohnehin von vorne bis hinten \"unhistorisch\". Es erhebt auch keinen Anspruch darauf es zu sein. Hier werden ja vor allem Details geklärt, aber selbst Grundmechanismen müssten für mehr Authentizität überdacht werden.
Dazu kommt, dass das Regelwerk furchtbar unübersichtlich geschrieben ist und sich sogar hier und da Regeln widersprechen. Es ist eben ein Spiel und keine Simulation.

Regelwerke wie General de Brigade würden die Napo Epoche vom Grundstock auf besser darstellen.

Um mich in die allgemeine Diskussion nochmal einzubringen:
Da ja bei euren Spielen die Schlachten von 1812+ dargestellt werden, halte ich Eversors Einwand für durchaus berechtigt, dass gekennzeichnet werden sollte, welche Epoche mit den Hausregeln gemeint ist. Vor allem, da ja hier eine Epoche ergänzt werden soll, die nicht gespielt wird. Ob sich Leute dafür interessieren oder nicht.

Besten Gruß
Moritz
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Eversor

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #8 am: 28. November 2013 - 12:52:07 »

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151372#post151372
Zu der Infanterie in aufgelöster Schützenordnung, die von Kavallerie angegriffen wird, steht sogar in Volume 1 und 2 von Albion Triumphant, daß die Infanteristen sich auf den Boden werfen und tot stellen sollten, bzw. bei benachbarten Einheiten oder in Waldstücken Schutz suchen sollten.
Das trifft dort zu, falls sie kein Karree bilden können. Leider hat Warlord die Errata noch nicht hochgeladen, der Autor der Supplements hat nämlich dazu bereits geäußert, dass plänkelnde Infanterie wie Infanterie in Linie behandelt wird.

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151381#post151381
1809 hat Napoleon wieder Regimentsartillerie eingeführt.
Das ist allerdings der Tatsache geschuldet, dass man bei den Österreichern viele leichte Geschütze (Dreipfünder) erbeutete, die nicht nich den Divisionsbatterien eingesetzt werden konnten. Außerdem hatte man noch etliche Vierpfünder. Das war also eher Resteverwertung.

Da wir allerdings momentan Schlachten ab den Befreiungskriegen austragen, sollten wir uns bezüglich der Hausregeln eben an einer Stelle darauf konzentrieren und andere Epochen oder Unterepochen getrennt diskutieren. Ansonsten kommt mitten in der Napo-Diskussion noch jemand an und möchte eine detailliertere Unterscheidung zwischen Feldl und Coffee Mill oder realistischere Verluste im britisch-amerikanischen Grenzkonflikt von 1859 (a.k.a. Pig War).

Flotter_Otto

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #9 am: 28. November 2013 - 16:39:16 »

Das hier ein Spiel vorliegt ist sowieso klar. Das ist aber jedes Wargame. In BP wird alles mögliche simuliert, weil der Autor befehlshabende Persönlichkeiten mit bestimmten Eigenschaften und Werten charakterisiert und die Armeen sind auch mit den ihnen typischen Eigenschaften in den Regeln ausgestattet. Wenn die französische Armee gegenüber den anderen Armeen bei der Befehlsaktivierung bevorteilt wird und z.B. die preußische Landwehr noch mit Abzügen bei der Befehlsaktivierung bedacht wird, ist das etwa keine Simulation der historischen Gegebenheiten? Immer wieder rede ich von einer tendentiellen oder groben Annäherung an die Historie und nicht mehr. Aber jedes mal kriege ich den Unsinn zu hören, daß das ein Spiel und keine Simulation sei. Jetzt gehts nur noch um Wortglauberei oder was?
Dann noch Beispiele von 1859 anzuführen, wenn es um die Zeit von 1792-1815 geht, ist schon albern.
Von verschiedenen Seiten wurde ich angesprochen, was es mit der Bataillonsartillerie in der napoleonischen Zeit auf sich hatte. Also schreibe ich etwas dazu. Wem es nicht passt, kann es ja ignorieren. Es spielt auch keine Rolle, ob es sich bei den Bataillonsgeschützen um massenhaft Beutewaffen handelte. Schließlich wurden sie als Bataillonsgeschütze eingesetzt, auch wenn sie offiziell schon für abgeschafft erklärt wurden.
Die Rede war von Infanterie in aufgelöster Schützenordnung und sonst nichts. Sie ist in dieser Formation extrem anfällig für Kavallerieattacken und das bringt die Hausregel zum Ausdruck. Wenn der Autor manche Regelmechanismen falsch gewichtet, wichtige Sachverhalte einfach ignoriert oder Differenzierungen unterlässt, wo es nötig wäre, dann entsteht Handlungsbedarf.
Schaut man sich im Internet um, gibt es viele Amendments zu BP. Da sind wir keine Ausnahme. Es gibt viele Spieler, die BP mit ihren Hausregeln spielen und dann zufrieden sind. Man muss nur mal nach England schauen. Die Gründe für ein paar Hausregeln haben auch nichts mit fehlenden Regelkenntnissen zu tun. Gerade wenn uns etwas komisch vor kam, lasen wir nach, ob das denn wirklich so in der Originalregel gedacht war.
Eins will ich auch klar stellen, hier werden wir Ideen zu BP-Hausregeln ansprechen und nicht im Keim ersticken lassen. Natürlich können wir Ideen besprechen und auch wieder ändern oder verwerfen. Aber von vornherein alles in Bausch und Bogen abzulehnen ist inakzeptabel.

Gruß
Bernd
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Redcoat1

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Hinweis zum Umgang mit Kosten und Sonderregelnfür Artillerie
« Antwort #10 am: 28. November 2013 - 17:58:52 »

Zur Regeldiskussion für Black Powder habe ich gleich eine Anmerkung zu machen: Wenn wir festlegen, dass alle Nation Kartätschen verschießen können, dann müssen wir das auch bei den Kosten für die Artillerie beachten. Im Ergänzungsband Albion I zahlt man für die britische Artillerie 30 bzw. 31 Punkte und hat dafür u.a. die Sonderregel \"Shrapnel\". Die Franzosen bekommen ihre Batterien schon für 27 Punkte (natürlich ohne diese Sonderregel).

Aus historischer Sicht wäre es mir lieber, wenn nur die Briten die Shrapnel-Regel hätten. Einmal weil grad die Franzosen ihre Artillerie massiert eingesetzt haben um einen Frontabschnitt im Vorfeld auf große bis mittlere Reichweite mit der Artillerie möglichst kurz und klein zu schießen (da sind Kartätschen nicht besonders hilfreich). Zum anderen haben vor allem die Briten ihre Artillerie als direkte Unterstützung ihrer Infanterie gesehen, da bringen die Kartätschen mehr. Außerdem hat Wellington ja meist die Franzosen erst mal kommen lassen und dann einen Gegenattacke eingeleitet.

Gruß, Tobias
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Eversor

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #11 am: 28. November 2013 - 19:00:40 »

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151403#post151403
Aber jedes mal kriege ich den Unsinn zu hören, daß das ein Spiel und keine Simulation sei. Jetzt gehts nur noch um Wortglauberei oder was?
Nein, es geht nicht um Wortklauberei sondern um eine begriffliche Bestimmung. Sicher, es gibt keine abschließenden Definitionen für den Begriff \"Simulation\", es herrscht jedoch ein Konsenz darüber, dass auf der Grundlage einer Simulation Rückschlüsse auf die Realität gezogen werden können.
Demnach müsste sich, nach Deiner Sichtweise, der tatsächliche Ausgang einer Schlacht durch das Spielen einiger Runden Black Powder vorhersagen lassen. Aber nur, weil Aspekte der Realität wie die leichter zu steuernden französischen Angriffskolonnen die Parameter des Spiels bestimmen, heißt das nicht, dass diese Parameter wiederum zwangsläufig zu einem realitätsnahen Ergebnis führen.

Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=151403#post151403
Dann noch Beispiele von 1859 anzuführen, wenn es um die Zeit von 1792-1815 geht, ist schon albern.
Das geht aber auch nur für uns Eingeweihte aus der Diskussion hervor. Auf andere mögliche Interessenten im nordhessischen Raum (oder Leser aus anderen Regionen der Republik oder Welt) dürfte eine nicht in den entsprechenden Kontext gerückte Regeldiskussion verwirrend oder gar abschreckend wirken. Ganz allein aus diesem Grund habe ich vorgeschlagen, dass wir die diskutierte Epoche immer kennzeichnen.

Eversor

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #12 am: 28. November 2013 - 19:54:12 »

@ Redcoat1
Du hast recht, der Einsatz der Artillerie unterschied sich bei den einzelnen Nationen. Ich kenne jetzt die Shrapnel-Regeln im AT1 nicht, im AT2 sind sie jedenfalls nicht mehr enthalten.
Du musst aber grundsätzlich zwischen Kartätschen, die bei allen Armeen verschossen wurden,  und Schrapnellmunition unterscheiden.

Kartätschen waren Schrotladungen aus Bleikugeln oder geschmiedeten Eisenkugeln, die sich direkt beim Verlassen des Laufs ausbreiteten und auf etwa 300m verheerende Wirkung unter dem Feind anrichteten. Schrapnell hingegen waren von Henry Shrapnel erfundene Granaten, die mit Bleikugeln gefüllt waren und wie Kugeln abgeschossen wurden. Kurz vor Erreichen des Ziels (im Idealfall 50m) wurde der ebenfalls enthaltene Sprengstoff gezündet und ein Kugelhagel wurden in den Gegner geschossen. Dadurch konnte die effektive Reichweite von Streugeschossen von etwa 300m auf 1100m gesteigert werden.
Schrapnellgranaten hatten übrigens nur die Briten in entsprechender Anzahl, auch wenn der kleine Korse sehr daran interessiert war.

Flotter_Otto

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #13 am: 28. November 2013 - 19:57:10 »

Hallo Tobias!
Wie du schon geschrieben hast, sind Shrapnelgeschosse und Kartätschen auf unterschiedliche Distanzen eingesetzt worden. Hier sollte Kartätschenfeuer auf kurze Distanz auch für Haubitzen möglich sein. Die englische Artillerie kostet etwas mehr, weil sie RELIABLE ist. Shrapnelgeschosse hat sie dann sowieso.
Trotzdem können wir das nochmal ansprechen, wenn das als Erklärung noch nicht ausreicht.

Gruß
Bernd
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Friscco

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Hausregeln für Black Powder (napoleonisch ab 1813/1815)
« Antwort #14 am: 28. November 2013 - 20:16:22 »

Hallo an alle !

Also zuerst zu Eversor, da oben genau beschrieben ist um welche Epoche es sich handelt ist keine Kennzeichnung nötig. Wenn jemand über eine andere Epoche sprechen möchte sollte er einen neuen Thread einfügen.

Als 2tes ist mir aufgefallen das bis jetzt keiner über die meiner Meinung nach sehr fragwürdige Regel das man ein -1 bekommt für das \"überkopf schießen\" mit Ary gesprochen hat. Meiner Meinung nach beeinflusst es einen gelernen KAnonier nicht wenn 50 Meter vor ihm 3 meter tiefer eine eigene Einheit steht. Denn er weis wie er die GEschütze auszurichten hat. und ab einer gewissen nähe ist der BEschuss halt nicht mehr möglich. Also -1 total unnötig.

Als 3tes und letztes vorerst. Es gibt in BP keine unterscheidung zwischen Jägern (wie zb. Rifles bei den Briten, Schlesische Schützen bei den Preussen oder Österreichische Jäger) und leichter Infantrie (Chasseure, Russische \"Jäger\", Preussische Füselliere, Britische Leichte Infanterie -\"KGL\") das ist falsch. Genannte Jäger sind nur in kleineren Verbänden eingesetzt worden und verteilt worden. Deshalb würde ich auch sagen das man bei diesen Einheit die Größe Standart rausnimmt. Genauso wichtig ist das kleine Einheiten kein Karree bilden sollten denn die Stärke einer kleinen Einheit reicht auch im Karree nicht aus um einen Kavallerie Angriff zu überstehen und dessen waren sich Soldaten bewusst.
Generell sollten wir sagen das kleine Einheiten kein Karree bilden können und nur die Flucht möglichkeit haben. Leichte Infantrie in Standart Größe hingegen sollte ein Karree bilden können dürfen.

Hausregel wäre:

-Kleine oder Winzige Einheiten dürfen kein Karree bilden. Einzige möglichkeit ist Flucht.
-Jäger (wie zb. Rifles bei den Briten, Schlesische Schützen bei den Preussen oder Österreichische Jäger) sind auf kleine oder winzige Einheiten begrenzt.
- das -1 für \"überkopf\" schießen fällt weg


Noch eine kleine Anmerkung für Redcoat

Die 31 Punkte kommen deshalb zustande weil Reliable 4P kostet. Schrapnel ist Sonderregel und kostet nichts.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1385667710 »
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