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Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte

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Maréchal Davout:
Nun bin ich im Forum schon eine Weile unterwegs und möchte nun meine Armee bzw. unser Grande Armee-Projekt in 1/72 vorstellen. Mittlerweile ist mein Freund Olli (olli5445) auch im Forum und vielleicht ergänzt er aus seiner Perspektive und steuert Fotos bei.

Zum Hobby bin ich eigentlich schon als Kind ca. 1989/90 gekommen, als mir mein Vater eine Box keltischer Krieger von Revell in 1/72 schenkte, auf die bald eine Kiste Römer folgte. Die ersten Minis wurden damals noch mit wasserfestem Playmobil-Stift angemalt, aber bald folgten Revell-Farben und feine Pinsel - viel wurde aber lange nicht angemalt. Ein breiteres Hobby mit regemäßigem Malen, Community und Turnieren erschloss sich dann mit Warhammer Fantasy seit 1996. Dabei bin ich dann bis heute geblieben und habe fast alle Armeen für Warhammer gesammelt, komplett bemalt und gespielt.
Ein Freund und ich überlegten seit Anfang 2013 schon länger, auch historisch zu spielen. Ich bin Historiker, habe im Netz schon lange die verschiedenen historischen Systeme am Rande verfolgt, nur andere Interessierte fehlten bisher. Wir einigten uns auf die napoleonische Zeit und 1/72. Die letzten 17 Jahre hatte ich zwar 28mm-Minis gekauft, zusammengebaut und angemalt, für mich hatten die 1/72/20mm in ihren realistischeren Proportionen mit ähnlich vielen Details wie 28mm nie ihren Reiz verloren. Außerdem verdrängen sie auf dem Schlachtfeld weniger Platz als 28mm-Minis und uns war klar, dass wir an der Epoche die großen Schlachten (Austerlitz, Jena, Auerstedt, Borodino und Waterloo etc.) besonders typisch und toll fanden. Das wollten wir spielen. Nun begann die Suche nach einem passenden System - leider war ich vor einem halbem Jahr noch nicht auf dieses und andere Foren gestoßen. Trotzdem fanden wir Grande Armee von Sam Mustafa, bestellten und lasen es. Das System bietet die Möglichkeit, große Schlachten mit 6 Korps und mehr zu spielen, war für mich als Historiker, der sich auch mit der Militärgeschichte beschäftigt, sehr stimmig und strategisch. Also gaben wir dem ganzen eine Chance! Da ich stark zu den Franzosen tendierte, überließ mein Kumpel sie mir und wählte die Briten als seine Fraktion.

Für mich war von Anfang an klar, dass im für so ein Projekt eine größere Spielgruppe haben will. Darum warb ich für das Projekt und als nächstes kam Olli (olli5445) dazu und wählte die Preußen. Mittlerweile sind noch ein weiterer Franzosenspieler und ein Historikerkollege, der sich für die Habsburger entschieden hat, dabei.

Basierung und Malen
Malen war die erste Priorität! Sam Mustafa gibt für Grande Armee 75x75mm-Bases für die kleinste Standardeinheit, die Brigade von 2500-3400 Mann vor. Grob war meine Tendenz, so viele Figuren wie möglich auf so eine Base zu kleben. Bei der Infanterie entschied ich mich für 20 Mann, bei der Kavallerie 10 Reiter, Batterien werden durch eine 1,5x3 Zoll-Base dargestellt, wo in unserem Maßstab eine Kanone draufpasst.

Meine erste Einheit war eine Brigade Linieninfanterie (Modelle von Airfix, Esci und Italeri):



Die zweite Einheit waren diese polnischen Ulanen (Modelle von Esci), die größtenteils schon von früher bemalt waren.



Die kleinen Kärtchen hinten sind für die Informationen, die im Spiel an der Einheit zu lesen sein müssen. Links bei den Ulanen schonmal für eine bestimmte Armee, die Armee von Portugal 1811 eingetragen. II. Korps (II), Corps Cavalry, Kommandeur Soult, leichte Kav. (LIGHT) und die Zusatzinformation, dass es Ulanen sind). Die Bases waren am Anfang nur begrast, da ich dachte, dass es am besten zu dem Rasen meines Tisches gut passt.

Fortsetzung folgt...

Pappenheimer:
Die Bemalung und die Bases gefallen mir sehr gut. Ich habe bis jetzt auch nur Bases mit nur Rasen drauf gemacht und finde, dass das einfach am besten zu den Spielmatten passt. Ich hätte für was anderes als die Matten auch eh keinen Platz (alles voll mit Reenactment-Kram ;) ).

Das Einzige was mir weniger gefällt sind die Posen der Franzosen, die Du ausgesucht hast. Dieses Gewehr über dem Knie gelegte Vorrücken wirkt irgendwie unheimlich unnatürlich. So tappe ich vielleicht rum, wenn ich als einzelner Soldat erschöpf bin - aber ne ganze Einheit? Ich fand diese frühen Italerie-Franzosen nie so prall auch wegen den Fehlern im Erscheinungsbild (Füsiliere mit Säbeln!). Hast Du extra viel umgebaut?

Ich wünsche Dir jedenfalls mehr Ausdauer als ich selber habe. Wenn Du Historiker bist, wird es Dir sicher die meiste Freude machen, möglichst realitätsnahe Szenarien für die Spiele zu konzipieren. Viel Spaß dabei. (PS: Deine Abneigung gegen die Proportionen bei den 28mm Minis teile ich absolut. 8) )

Maréchal Davout:
Danke für das Lob!

Die Posen der Franzosen: Ich weiß, was du meinst. Ja, viele meiner neueren Einheiten (auch anderer Hersteller) haben auch bessere Posen. Ich kann nur sagen, dass es in der Masse von ein paar hundert Figuren weniger auffällt.
Hier meine dritte Einheit:




Meine Idee war, dass die Brigadebase grob zwei Formationen darstellt, um die verschiedenen Bataillone zumindest anzudeuten. Die Bärenfellmützenträger (hier von Revell) sollen die Grenadierkompanien repräsentieren, bevor diese fast nur noch Tschako trugen.

Für eine realitätsnahe Gestaltung der Szenarien habe ich hier im Forum schon tolle Anregungen bekommen!



Ich finde, schon bei diesem Foto fallen einzelne Posen nicht mehr so ins Gewicht.

Flotter_Otto:
Hi !
Was dir an den 28mm Figuren nicht gefällt, erstaunt mich. Da gibt es in Plastik und Zinn verschiedener Hersteller, ausgezeichnete Figuren
bezüglich Gravur und Posen, siehe z.B. Perry. Wenn du dich aber bereits auf 1/72 eingeschossen hast, ist das auch eine gute Wahl. Ich springe selbst zwischen 1/72 und 28mm hin und her.
Schau dir mal diesen Link in Ruhe an: http://www.schmaeling.de/napoleonische-epoche/franzosen/franz-linieninfanterie/franz-linieninfanterie.php
Mit den 1/72 Art-Miniaturen kann man gute Posen für seine Bataillone oder Brigaden auswählen und auch mit passenden Posen z.B. aus Italeri, Hät, Revell und Zvezda ergänzen. Das hat mich bei den Plastikpackungen immer gestört, daß viele Posen für Wargames-Zwecke nicht gerade ideal waren.
Mit Freunden haben wir jahrelang ein selbst gestricktes DBA-ähnliches napoleonisches Wargame gespielt. Hier im Anschluß ein paar Bilder von den Figuren (die meisten Figuren von Uwe Werner). Die Anordnung der Kommandsets im Bataillon sollte man mal ignorieren.
Mittlerweile haben wir unsere Bataillone, allein schon aus optischen Gründen, vergrößert. Aber wir hatten fast immer schnelle Spiele mit fast allen wesentlichen Merkmalen, die für ein \"napoleonisches Feeling\" in der Spielregel wichtig sind.

Gruß
Bernd

Maréchal Davout:
Nein, 28mm-Minis (auch für die Epoche) gefallen mir durchaus. So wollte ich gar nicht verstanden werden. Es ging mir eher darum, auf die Vorteile von 1/72 hinzuweisen. Noch gar nicht genannt wurde bisher, dass 50 Infanteristen für 7 Euro natürlich auch wirklich günstig sind. Wir haben zumindest einen Neuling in der Runde, der wohl nicht angefangen hätte, wenn der Preis nicht so niedrig gewesen wäre. Finde auch die 28mm-Minis von den Perrys,Victrix usw. sehr gut.

Danke für die Tipps! http://www.schmaeling.de/napoleonische-e…ninfanterie.php Einige Schmaeling-Minis für die Franzosen in 1/72 habe ich schon.
--- Zitat von: \'Flotter_Otto\',\'index.php?page=Thread&postID=155223#post155223 ---Mit Freunden haben wir jahrelang ein selbst gestricktes DBA-ähnliches napoleonisches Wargame gespielt. Hier im Anschluß ein paar Bilder von den Figuren (die meisten Figuren von Uwe Werner).
--- Ende Zitat ---
Schöne Bilder! Mir fällt nur spontan auf, dass die Körperposen recht wenige zu sein scheinen. Durch die vielen verschiedenen Boxen in 1/72 stehen mir über 100 verschiedene Posen zur Verfügung, allein um Linieninfanterie darzustellen. Da mögen dann auch einige schlechte dabei sein, die ich inzwischen bei meiner gewachsenen Miniaturenzahl aber weglassen kann. Dieses Wargame von dem du sprichst, könnte auch interessant sein.

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