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Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte

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Maréchal Davout:
2. Spielzug

Ich komme zu dem Entschluss, dass eine reine Defensivhaltung dazu führen könnte, dass ich vor allem die rechte Flanke zwar sicher halte, die linke vielleicht, ich im Zentrum aber ziemlich sicher von der Garde gebrochen werden würde. Daher fasste ich den Plan, am rechten Flügel offensiv zu werden, zu versuchen, Vandammes Korps zu zersprengen, um dann von der Flanke die Garde im Zentrum anzugreifen, während diese hoffentlich frontal noch vom Fluss und den preußischen Truppen dort aufgehalten wird.

Nachdem ich den Initiativewurf gewann, ließ ich die Franzosen wieder anfangen. Mein Plan war, nach der Bewegung der Franzosen, meinen Angriff an der rechten Flanke zu beginnen und beim 2. Pulse alles zu versuchen, die Initiative zu gewinnen (CommandPoint-Einsatz hierfür!), um im 2. Pulse zu beginnen und somit einen Doppelzug zu bekommen, der dann den Angriff auf Vandammes schwachen linken Flügel vollenden sollte.



Dieses Foto zeigt den Stand nach dem 1. preußischen Pulse im 2. Spielzug. Vandammes Truppen oben am Fluss hatten versucht, über den Fluss anzugreifen. Eine Brigade war steckengeblieben, die zweite von der preußischen Linie zurückgeschlagen worden.
Daraufhin war ich dann mit zwei Brigaden oberhalb der Kirche vorgegangen und hatte eine französische Legere-Brigade zurückgeworfen. Nun stand ich direkt vor der französischen reitenden Artillerie in Kernschussreichweite, während nun ich meine Flanke der französischen Gardeartillerie auf dieser Seite von St. Amand zuwies.
Meine Dragoner hatte ich allerdings um die Kirche herumgeführt und bedrohte nun die Flanke der französischen, reitenden Artillerie. Wenn mein Doppelzug gelang, dürfte ich die Batterie wegnehmen oder zumindest vertreiben. Wenn nicht, würden die Dragoner von der franz. Infanterie verjagt werden.

Mein zweites Treffen, vor allem Landwehreinheiten aus Pirchs Korps waren hinter der Kirche nachgerückt.



Hier sieht man nochmal mehr von der Gesamtlage: auch rechts der Kirche gehen drei Brigaden unterstützt durch eine leichte Kavalleriebrigade vor. Sie sollen tatsächlich auch versuchen, die zwei französischen Brigaden demgegenüber zu brechen. Oben rechts in der Ecke sieht man die ersten zwei gebrochenen französischen Brigaden von Vandammes Korps. Eine war durch massenhaftes Artilleriefeuer gänzlich gebrochen, die andere war im Kampf zurückgeworfen worden und dann äußerst effektiv von den Sprengladungen meiner Haubitzenbatterie getroffen worden.



Die Lage aus Sicht eines Landwehrreiters am rechten Flügel.





Hier Gerards Korps vor dem linken preußischen Flügel.



Den nächsten Ini-Wurf pushte ich mit CPs und der Doppelzug gelang! Hier sieht man nur noch der Ergebnis der Angriffe auf der rechten Flanke. Mit einer Übermacht an Landwehr und Linie war es gelungen, vier weitere französische Brigaden unter deutlichen eigenen Verlusten zu brechen (siehe oben links im Bild). In der Mitte zwischen den Preußen steht noch eine französische Brigade aufrecht und etwas höher rechts sieht man eine unter hohen Verlusten zurückgeworfene franz. Infanteriebrigade sowie die Ulanen - das ist nun alles, was Frankreich auf diesem Flügel aktuell hat.

General Vandamme persönlich hatte versucht, die Linien zu stabilisieren und war durch einen Voltigeur erschossen worden (Officer Casulty Check auf 2W6 eine 11 gewürfelt, darauf Art der Verwundung: 6 -> death in action). Napoleon ernannte einen General als Ersatz, um das restliche Korps zu führen (das zufällig erwürfelte Command Rating verbesserte sich gegenüber Vandamme sogar!) - man sieht ihn oben im Bild.





Auf diesem Foto sieht man welchen Ritt meine Dragoner (hellblau oben in der Mitte), die vor der Kirche gestartet waren, hinter sich haben. Sie begannen damit, die Flanke der reitenden Artillerie zu attackieren, diese protzten zwar noch rechtzeitig auf und wollten entweichen, wurden dann aber doch dabei niedergeritten, ich konnte meinen Galopp fortführen, der mich direkt auf eine Batterie Gardefussartillerie zuführte. Ein Kartätschenhagel empfing mich, das Entweichen gelang der Fussartillerie nicht und so konnte ich auch diese niedermachen. Jetzt stand ich allerdings direkt vor den Grenadiers a Cheval der Garde und nach dem Doppelzug kam unweigerlich die französische Bewegungsphase des 2. Pulses... (Hinter meinen Dragonern war übrigens noch die vierte verbiebene Einheit des III. Korps von Vandamme - eine leichte Kavalleriebrigade.
Bevor die französische Reiterei hier aber etwas unternehmen konnte, war in jedem Fall die Artilleriephase! Ihr seht ja, was unten im letzten Bild alles flankierend aufgefahren ist.

Insgesamt war mein Flankenangriff sehr erfolgreich. Jetzt hoffte ich inniglich, dass der Zug nicht schon wieder nach zwei Pulsen enden würde und ich die Früchte meines Erfolgs ernten durfte. Dafür brauchte ich einen 3. Pulse, um mit der leichten Kavallerie Ziethens in den Rückraum des III. französischen Korps vorzustoßen und jedes Sammeln der inzwischen 10 gebrochenen Brigaden zu verhindern. Andernfalls müsste ich ca. die Hälfte der Hanseln nochmal bekämpfen, nachdem sie sich gesammelt hätten.

Fortsetzung folgt...

Flotter_Otto:
Um auf die Stärkepunkte zurückzukommen, wie Felix schon sagte, fließt in die Bewertung der StP einer Brigade deren Kopfzahl und ihre Qualität (Kampferfahrung, Ausbildung, Ausrüstung, Motivation). Mehrere Variablen spielen also eine Rolle. Da werde ich die Recherchen von Sam Mustafa und seiner Unterstützer erst mal nicht in Zweifel ziehen. Man sollte das Spielsystem erstmal verinnnerlichen, bevor man anfängt an irgendwelchen Stellschrauben zu drehen. Mit Hausregeln fackele ich auch nicht lange, wenn ich an manche Spiellsysteme denke, wie DBA oder BP. Das hielt ich da für zwingend, wie sich in späteren Supplements oder Nachfolgespielregeln erwies.
Bei GA kommt mir nach dem Lesen und Spielen alles sehr stimmig vor. Vielleicht finde ich ja noch etwas Kritikwürdiges. Das könnte dann später ein Thema werden. Wenn ein System aber so gut funktioniert wie dieses, mache ich mir da erstmal keine Gedanken. Ich bin froh, daß alles rund läuft aus spielerischer wie historischer Sicht.

Was bei GA auch sehr interessant ist, sind die Pulse innerhalb einer Spielrunde. Folgt ein Puls auf den anderen oder endet er abrupt? Kommt man vielleicht 2 mal nacheinander an die Reihe, was man mit Command Points zum Würfelwurf beeinflussen kann, oder ist dann doch der Gegner am Zug? Oder gehen mir die CPs aus, weil noch ein Puls in derselben Spielrunde folgt? Denn erst in einer neuen Spielrunde werden wieder CPs vergeben, um seine Corps zu aktivieren.
Wenn ich keine CPs mehr habe, muß ich durch einen W6 bestimmen, ob ich ein Corps aktivieren kann oder nicht. Das könnte dazu führen, daß mein Corps in dieser Runde inaktiv bleibt.
Ein Corps Kommandeur hat neben seinem Kommandoreichweitenwert, z.B. 15 Zoll, auch einen Aktivierungswert von 1,2,3, oder 4. Dafür müssen die CPs für alle Corps Kommandeure ausgegeben werden. Sind keine. CPs mehr da, bleibt nur der W6 für die Aktivierung. Dazu muss man je nach Qualität des Kommandeurs gleich oder höher 2,3 oder 4 würfeln..

Die Einstufungen einiger Kommandeure können sich je nach Szenario und Jahr auch verändern. Man denke nur an Napoleon selbst.

Gruß Bernd

Flotter_Otto:
Mir fällt gerade noch was zu den Spielregeln von GA ein. Leichte Kavallerie kann gegnerischen Angriffen ausweichen. Ebenso kann sie gegnerische Einheiten verfolgen, wenn diese ihrerseits ausweichen können. Wenn das keine Dynamik im Spiel ist.
Sie können außerdem gegnerische Brigaden daran hindern gesammelt zu werden, wenn sie nicht weiter als 6 Zoll zu der zu sammelnden Brigade stehen. Handelt es sich um gebrochene Einheiten, gelten sie als zersprengt und werden am Ende der Runde aus dem Spiel genommen.

Maréchal Davout:
Weiter geht´s:

Wir würfelten und es folgte ein 3. Pulse (und nicht das Ende des Spielzugs), yes!



Die Franzosen bekamen die Initiative und versuchten nun mit der Garde das Zentrum der Preußen zu zerschlagen! Die stärksten Gardeeinheiten rückten aus St. Amand aus, weitere Gardebrigaden rückten sofort durch die Straßen des Dorfes nach. Auch rechts des Dorfes rückte das Gardekorps vor, links davon wurde der Angriff weiterhin durch die Gardeartillerie unterstützt. Allerdings nehmen auch fünf Batterien um den preußischen Feldherrnhügel die angreifende Garde direkt aus Kernschussreichweite unter Feuer, was große Verluste verursacht.
Desweiteren griffen rechts St. Amands die Grenadiers a Cheval nun tatsächlich meine Dragoner an, ich zog mich aber erfolgreich zu den preußischen Linien zurück.





Gerards Korps vor Ligny greift derweil ohne Unterlass die befestigten Gehöfte dort an. Flankierend stieß eine Brigade an der Flanke vor, ebenso bewegten sich die reitende Batterie und die leichte Kavalleriebrigade auf Ziethens Flanke zu. Letztlich ist dies von Erfolg gekrönt: die befestigten Stellungen in Ligny werden vollständig von Gerards französischen Sturmtruppen erobert, die preußischen Verteidiger vollständig aufgerieben.





Im 3. preußischen Pulse des 2. Spielzuges vollendete ich den Angriff auf das III. Korps. Drei Brigaden preuß. Infanterie und eine leichte Kavalleriebrigade zersprengen den letzten Widerstand der einen Kavallerie- und der einen Infanterie-Brigade Vandammes. Mit den Husaren wird nun durch meine Artillerie die letzte Einheit des III. Korps gebrochen (alle gebrochenen Einheiten sind oben rechts im Bild zu sehen). Nun rückt meine leichte Kavallerie in den tiefen Hinterraum der Franzosen vor, ebenso eine Infanteriebrigade, diese beiden Brigaden sind innerhalb von 6 Zoll der zu sammelnden 10 Brigaden des gebrochenen III. französ. Korps. Dadurch ist ein Sammeln so nah am Feind nicht möglich. Sie werden für den Tag gänzlich zersprengt, es gibt für diese Schlacht kein III. Korps mehr. Die rechte Flanke gehört ganz den Preußen, so dass diese hier die Tür Richtung französisches Zentrum (Garde bei St. Amand) zuklappen. Im Zentrum decken die Grenadiers a Cheval die Flanke.



Hier die endgültig herausgenommen Brigaden des französischen III. Korps.

Können die Franzosen durch einen Sieg im Zentrum und auf dem anderen Flügel ihrerseits die preußische Moral brechen? Schließlich sind nun Ligny und St. Amand komplett in französicher Hand!

Das letzte Kapitel mit der finalen Entscheidung naht.
Fortsetzung folgt...

Maréchal Davout:
So, kommen wir zum abschließenden 7. Teil des Schlachtberichts:



Der Angriff der Garde läuft! Aber links von St. Amand muss eine Brigade Infanterie neben der Gardekavallerie die Flanke decken. Trotzdem gehen die Grenadiere der Alten Garde und die Mittlere Garde gegen das Zentrum vor. Die mittlere Garde erreicht unter schwerstem Artilleriefeuer nicht über den sumpfigen Fluss, die alte Garde bricht allerdings trotz der Tatsache, dass sie nur noch auf halber Sollstärke sind, in die preußischen Linien ein. Sie fällt eine Brigade Linieninfanterie Ziethens an. Hasserfüllt treibt Blücher selbst die Musketiere an. Das Ergebnis ist, dass die Preußen komplett gebrochen werden (auf 0 SPs runter), allerdings verlieren dabei auch die Gardegrenadiere fast komplett ihre Kampfstärke (1 SP über). Die Sieger stehen mitten zwischen den preußischen Artilleriestellungen. Noch ein Lauf und sie hätten die gefährlichste Waffe Blüchers vernichtet! Aber da fegen die Kartätschen von mehreren Batterien in die letzten aufrechten Kompanien der Alten Garde und sie waren nicht mehr...
Hinter der Artillerie Preußens stehen immernoch 8000 Preußen in einigen Brigaden bereit, was immer hier durchkäme aufzuhalten!



Jetzt lässt Blücher auf ganzer Front zum Angriff blasen! Auf der linken französischen Flanke geht alles geschlossen gegen das französische Zentrum vor, St. Amand wird noch von der Garde gehalten, was den Angriff der Preußen verzögert. Trotzdem gehen jetzt auch im Zentrum die Preußen über den Fluss.

Es wird gewürfelt und endlich endet der 2. Spielzug. Der französische Break Point ist erreicht. Der flotte Otto würfelt und seine Moral hält gerade so. Ab jetzt muss er unter immer schwierigeren Bedingungen am Ende jedes Zuges würfeln.





Auch die Artillerie bekam den Befehl nun den französischen Rückzug zu decken. Ein höllisches Feuer wird auf die vorrückenden Preußen entfesselt, während sich alle Infanteriebrigaden von Gerards Korps von Ligny lösen und versuchen, sich zurückzuziehen. Die Preußen sind ihnen überall aber dicht auf den Fersen.



Am Ende eine deutliche Niederlage Napoleons, die Artillerie kann Blücher gänzlich unter Verlusten nehmen, Vandammes IV. Korps ist zersprengt und hat sehr hohe Verluste erlitten, die Garde kann sich teilweise kämpfend vom Feind lösen, aber sie ist zur Hälfte dezimiert.
Die Anwesenheit vieler nachrückender Korps, allen voran die Streitkräfte Milhouds und Grouchys verhindern eine Verfolgung der Franzosen, Blücher muss sich letztlich wieder hinter den Fluss zurückziehen, Pirchs und Ziethens Korps dürfen ihre Wunden lecken, die Dunkelheit verhindert einen weiteren Angriff der Franzosen, verstärkt durch neue Truppen auf die starken Stellungen der Preußen. Der Tag ist für die Preußen gewonnen, Napoleon geschlagen und vielleicht kann nun die Vereinigung mit den Briten gelingen!

Mir hat die Schlacht viel Spass gemacht. Es war toll, die Preußen zu spielen. Ich denke, dem Flotten Otto hat es auch Spass gemacht, wie man aus seinen Kommentaren wohl auch herauslesen kann. Natürlich musste er manche Dinge erstmal einschätzen lernen, würde vieles anders machen, was ein Rematch spannend machen würde :) Ich würde aber auch gern mal die Franzosen in dem Szenario spielen!

Ich hoffe, es hat euch gefallen! Viele Grüße
Felix

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