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Autor Thema: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte  (Gelesen 781602 mal)

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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3405 am: 04. Februar 2021 - 16:06:38 »

Ja, das ist auch mit ein Grund, warum diese Epoche so super gefällt und sich das Wargaming in 20mm da für mich inzwischen zu einem eigenen Hobby entwickelt hat :) Es macht einfach unglaublich Spaß, die Figuren auf etwa anderthalb Meter Distanz zu sehen :) Dazu der Fakt, dass es eine Zeit großer Umbrüche in Europa war ...
Deine Mins sehen wieder sehr stark aus :)

Genau! Danke dir :D
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3406 am: 04. Februar 2021 - 16:07:22 »

Die gemischten Basen sind einfach toll, wie sie sich da nebeneinander her bewegen. Schon wie eines dieser Gemälde, das einen Ausschnitt zeigt aber gleichzeitig verschiedene Truppen vorführt.

Das war die Idee - schön, dass es aufgegangen ist und dir gefällt!
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Maréchal Davout

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Österreichische Jäger
« Antwort #3407 am: 05. Februar 2021 - 08:51:48 »

Hallo,

Diesmal zu Brigaden frühe österreichische Jäger - einmal eine gemischte Brigade (die mit Husar) und eine reine Infanteriebrigade:



Die frühen Jäger trugen noch Raupenhelm, was ich auch mal darstellen wollte - als Modelle verwendete ich die Österreicher von Esci und Italeri. Der Husar ist ebenfalls wie alle österreichischen Husaren bei mir ein Italeri-Franzose (mit anderem Pferd wegen der Schabracke).
Vorn auf der Base wird in 2er Rotten geplänkelt und zwischen Büschen usw. Deckung gesucht.

Wie gefallen euch die beiden Bases?

Hiermit endet die habsburgische Heerschau!



29 Brigaden Infanterie, 6 Brigaden Kavallerie (die durch diverse Husaren nochmal aufgestockt werden können) und 11 Batterien Artillerie (davon 3 reitend) - die Armee von Aspern-Essling. Da ich bei Leipzig oder so nur Ausschnitte spielen würde, bräuchte ich da wohl auch nicht mehr Österreicher. 1813/14 sonst sind Schwarzenbergs Truppen dann auch mit anderen Nationen wie z.B. bayrischen Truppen vereint. Nur für Wagram bräuchte ich vor allem mehr...



Aber so war es das erstmal mit den Österreichern, was Armeeerweiterungen angeht.

Viele Grüße
Felix
« Letzte Änderung: 05. Februar 2021 - 08:58:51 von Maréchal Davout »
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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3408 am: 05. Februar 2021 - 11:53:58 »

Ich mag deine Heerrschau :)
Keine Ausfälle, alles auch mit Hintergrund belegt ... gefällt mir super :)
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3409 am: 05. Februar 2021 - 12:25:01 »

Ich mag deine Heerrschau :)
Keine Ausfälle, alles auch mit Hintergrund belegt ... gefällt mir super :)

Danke dir! Ja, so ist ja auch mein Anspruch! Hier im Forum wird man ja auch gut "erzogen" auf den Hintergrund zu achten. Ich hätte doch wohl viel weniger gelernt und viele Recherchetools so nicht gefunden, wenn ich dieses Forum nicht hätte (und ich bin in keinem anderen). Ich bin zwar Historiker, aber außer der Grundlehre, dass Genauigkeit (bei der Quellenanalyse) wichtig ist, hat das Knöpfchenzählerhobby wenig mit 99% der akademischen Geschichtswissenschaft gemein. Allein der Fokus auf Uniformen usw. ist eben sehr praktisch und auf das, was man auf dem Tisch sieht, verengt. Fragen über die ich Texte schreiben würde (Fragen der polit. Freiheit, Legitimation etc.) kommen hier nicht vor. Habe mich im Rahmen der Geschlechter/Gender-Geschichte tatsächlich mal mit Landsknechten und der Herausstellung von Männlichkeit auch in deren Mode beschäftigt. Da ging es tatsächlich mal um praktische Dinge wie Ausrüstung und Kleiderfarben, die man fürs TT nutzen könnte.

Wo man dann bewusst Fünfe gerade sein lässt wegen eines Machbarkeitskompromisses müssen die geneigten Forenmitglieder dann stark sein...
« Letzte Änderung: 05. Februar 2021 - 12:30:21 von Maréchal Davout »
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D.J.

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3410 am: 05. Februar 2021 - 13:00:53 »

Wo man dann bewusst Fünfe gerade sein lässt wegen eines Machbarkeitskompromisses müssen die geneigten Forenmitglieder dann stark sein...

Der Satz der Woche ;D
Aber davon abgesehen:
Gerade was historisches TT betrifft, ist hier einfach der Sammelpunkt schlechthin. Und was locker beginnt und vielleicht auch locker bleiben sollte (wie bei mir Napoleon & Wellington) wird dann ganz schnell wie ein Hobby im Hobby.
Ich finde es toll so  :)
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3411 am: 05. Februar 2021 - 15:42:46 »

Zitat
Fragen über die ich Texte schreiben würde (Fragen der polit. Freiheit, Legitimation etc.) kommen hier nicht vor.

Fang doch einfach damit an, was soll negatives passieren?
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3412 am: 05. Februar 2021 - 16:54:20 »

Zitat
Fragen über die ich Texte schreiben würde (Fragen der polit. Freiheit, Legitimation etc.) kommen hier nicht vor.

Fang doch einfach damit an, was soll negatives passieren?

Naja, ich habe solche Paper/Essays usw. ja geschrieben. Hier beschäftige auch ich mich ja in erster Linie mit Uniformen, Formationen, Feldzügen usw.. Ansonsten könnte es doch auch schnell ins Politische gehen und das ist nach Forenordnung ja nicht erwünscht, oder? ;)
Naja, eine Diskussion über die moralische Verwerflichkeit von Napoleon könnte schon passen (und man muss ja auch nicht auf aktuelle Politik verweisen).
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3413 am: 05. Februar 2021 - 17:42:42 »

Wo man dann bewusst Fünfe gerade sein lässt wegen eines Machbarkeitskompromisses müssen die geneigten Forenmitglieder dann stark sein...

Der Satz der Woche ;D
Aber davon abgesehen:
Gerade was historisches TT betrifft, ist hier einfach der Sammelpunkt schlechthin. Und was locker beginnt und vielleicht auch locker bleiben sollte (wie bei mir Napoleon & Wellington) wird dann ganz schnell wie ein Hobby im Hobby.
Ich finde es toll so  :)

Ja, ich auch, toll hier im Sweetwater! Locker bleiben sollte man trotzdem ;)
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3414 am: 05. Februar 2021 - 17:51:31 »

Zitat
Naja, eine Diskussion über die moralische Verwerflichkeit von Napoleon könnte schon passen (und man muss ja auch nicht auf aktuelle Politik verweisen).

Da kannst Du Dir auf TMP ne Menge Freunde machen.

Vice L´Empereur!
Tatter
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Riothamus

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3415 am: 05. Februar 2021 - 18:24:05 »

Zu den Bildern: Das sieht alles wieder toll aus, auch wenn ich gerade keine Zeit zum schreiben habe.

(Ja, Kopie, aber heute gab es vier Kartons Bücher zum WW2 für mich. Da muss ich sichten.)

zur Moral: Ethik ist im Forum dummerweise auch ausgeschlossen. Es gab da mal ein Zeit mit gleichzeitiger Debatte zur Darstellung von Kindersoldaten und zu Brother Vinnie. Da, so wie ich es verstanden habe, viele die Äußerung einer anderen Meinung als der ihren als störend empfanden oder die Äußerung zweier unterschiedlicher Meinungen als Streit auffassten, wurde die Ethik verbannt.
« Letzte Änderung: 05. Februar 2021 - 18:28:36 von Riothamus »
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Gruß

Riothamus

Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3416 am: 06. Februar 2021 - 09:39:46 »

Zitat
Naja, eine Diskussion über die moralische Verwerflichkeit von Napoleon könnte schon passen (und man muss ja auch nicht auf aktuelle Politik verweisen).

Da kannst Du Dir auf TMP ne Menge Freunde machen.

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Sind da auch so viele glühende Napoleon-Verehrer auf TMP? Ich habe 1-2 solche Leute in den Kommentaren bei Instagram. Mit einem habe ich mal diskutiert, der sieht trotz guter Quellenkenntnis nicht, inwiefern Napoleon problematisch war. Der wollte nicht die Welt retten und die Werte der Revolution überall hin bringen.
Er schuf einen Polizeistaat ohne echte Pressefreiheit, die Franzosen hielten die Füße still, weil Ruhe und Sicherheit (nach den Exzessen der Revolution/Terreur) eben doch den meisten wichtiger waren, als mehr Freiheit. Die Armee bewunderte und verehrte ihn, mit ihr wurde er Kaiser und durch sie erfocht er seine Siege auf denen alles basierte. Für seine militärischen Aktionen bewundere ich ihn auch (und auch der Code Civil ist schon was), aber ich höre dadurch nicht auf, zu sehen, warum er insgesamt politisch und ethisch viel Problematisches getan hat. Die anderen waren aber auch nicht wirklich besser, schaut man sich die politischen Gelüste Preußens an (deren Problematik des Dominanzausbaus sich nach 1815 weiter zeigte) oder die Handlungen Großbritanniens...

Frankreichs Armee ist aber nicht gleichzusetzen mit Napoleon. Diese Truppen mit ihrer Geschichte, ihren Uniformen und ihrer Struktur sind bemerkenswert. Da spiele ich lieber Franzosen als die anderen.
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3417 am: 06. Februar 2021 - 09:45:33 »

Zu den Bildern: Das sieht alles wieder toll aus, auch wenn ich gerade keine Zeit zum schreiben habe.

(Ja, Kopie, aber heute gab es vier Kartons Bücher zum WW2 für mich. Da muss ich sichten.)

zur Moral: Ethik ist im Forum dummerweise auch ausgeschlossen. Es gab da mal ein Zeit mit gleichzeitiger Debatte zur Darstellung von Kindersoldaten und zu Brother Vinnie. Da, so wie ich es verstanden habe, viele die Äußerung einer anderen Meinung als der ihren als störend empfanden oder die Äußerung zweier unterschiedlicher Meinungen als Streit auffassten, wurde die Ethik verbannt.

Danke!

Ethik auch? Ich muss ja sagen, dass es für mich eine evtl. sogar gefährliche Sache ist, wenn ich mir vorstelle, dass in einer Gesellschaft immer mehr Bereiche existieren, wo Menschen Politisches und Ethik ausschließen. Eine Demokratie braucht Diskurs, Gespräch, Diskussion. Auch in einem Forum, dass sich mit Krieg beschäftigt, eigentlich gerade dort.

Wenn es Figuren von Kindern in Wehrmachtsuniform gibt, ist es gut und richtig, darüber zu diskutieren, was man problematisch daran findet, mit ihnen zu spielen oder warum man das nicht problematisch findet.

Redet man bei Themen wie Krieg nicht auch von Ethik und Politik, könnte man ja in die Gefahr rutschen, wie Teile des dt. Militärs vor den Weltkriegen eben sich als militärische Fachleute zu sehen, die die Politik und damit auch die höhere Verantwortung außen vor lassen. Wohin das führt, haben wir im 2. Weltkrieg/3. Reich gesehen. Man beschäftigt sich mit dem Militärischen als Selbstzweck quasi dann, was gefährlich sein kann oder auch ein Vehikel für die Verherrlichung von Krieg.
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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3418 am: 06. Februar 2021 - 10:18:48 »

Ah, ich sehe das ein klein wenig anders.
Klar, Kindersoldaten ist so eine Sache, wo auch ich eine ganz klare Grenze ziehe!
Aber ansonsten ist Tabletop, egal ob historisch oder nicht, für mich in erste Linie ein Hobby. An "meinen" Tischen ist jede und jeder willkommen. Aber Themen wie Hautfarbe, Herkunft, Religion und Politik möchte ich am Spieltisch und im Hobby nicht haben.
Das Eine ist sozialer Spaß miteinander, wo es um Strategie, Takitk, bunte Püppchen und teilweise um Geschichte geht. Das Andere geräte gerne mal außer Kontrolle und unter die Gürtellinie des guten Geschmacks und Anstands.
Daher ziehe ich da eine harte und unverrückbare Trennlinie bei den Themen.
Wer mag, kann mit mir gerne über Ethik und Politik diskutieren. Da kann ich ernsthaft sein und mich ohne meine typischen Albernheiten und Späßken auch den ernsten Dinges des realen Lebens widmen.
Aber bitte nicht am Tisch und bitte nicht in den Foren, in denen ich wegen des Hobbys bin und wo ich mich über das Hobby und wegen des sozialen Spaßes wegen aufhalte.
Diese Trennung halte ich persönlich für wichtig und ziehe sie auch für mich konsequent durch.
Ein Beispiel:
Wenn man diese Trennung nicht einhält ... wie diskutiert man über die Kriegstreiberei und die geplanten Genozide bei Warhammer 40k, die dort gespielt werden auf ethischer Ebene? Gar nicht weil fiktiv?
Wie ist das mit Star Trek Attack Wing oder Star Wars, wo schlimmstenfalls Raumschiffe mit Besatzungen vom Umfang einer Kleinstadt platzen um dem Mitspieler (Gegner) zu bezwingen?
Wo zieht mann dann bei ethischen Fragen die Grenzen?
Ist im Grunde nicht jedes Tabletop, gleich welche fiktive oder reale Epoche ein Kriegsspiel?
Ist die Gefahr erkennbar, die ich hier benenne?
Solche Diskussionen sind eine Büchse der Pandorra, die man mit "anonymen" Teilnehmern in einem virtuellen Raum nicht führen sollte. Privat, Aug' in Aug',  kann man sich die Teilnehmer an so einer Diskussion aussuchen, auch wenn sie am Spieltisch nix verloren hat. Da gibt es dann aber andere Gelegenheiten für, wenn man denn unbedingt will.

Meine Meinung zu dieser Frage, nicht böse gemeint, aber doch sehr am Herzen liegend.

« Letzte Änderung: 06. Februar 2021 - 10:21:35 von D.J. »
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Riothamus

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #3419 am: 06. Februar 2021 - 10:26:41 »

Vor den letzten beiden Posts geschrieben:

Es geht natürlich auch ohne Ethik:

Es sollte auch bedacht werden, dass das Direktorium für den Offizier Bonapart ineffektiv und staatsgefährdend gewirkt hat. Nachdem er sich für den Putsch entschieden hatte musste er - wie so viele Diktatoren und von Prozessen bedrohte Politiker vor und nach ihm - schon als Existenzsicherung an der Macht bleiben. Er war klug genug, dass es nicht zu unangenehm wurde und er von anderen Mächten - trotz der Haltung einer Königin Luise und anderer sowie der Propaganda seiner Gegner - durchaus als Monarch und nicht als Tyrann wahrgenommen wurde. Dass aber nicht alles Machtpolitik gewesen sein kann, sieht man m.E. an Dingen wie dem Code Napoléon und auch an den auf uns eher unbeholfen-putzig wirkenden Versuchen, Ägypten den Fortschritt zu bringen. Aber wir haben ja auch die Erfahrungen des Kolonialismus. In Ägypten sieht man das Problem, denke ich, deutlicher als in Europa: Was war Ruhmsucht, was Machterhalt und wo wird politische Überzeugung sichtbar? Was steckt hinter der Straßenbeleuchtung für Kairo? Ich würde hier eine Mischung der Motive nicht ausschließen. Wer Ruhm sucht, ist ja auch davon abhängig, dass andere eine Maßnahme richtig finden, wofür oft wieder nur der eigene Geist die Richtschnur sein kann. Und Macht erhält sich gut, solange andere zufrieden sind. 1814 scheiterte er ja gerade daran, dass er zweimal einen für alle Seiten akzeptablen Frieden ablehnte, nachdem sich zudem das Volk sehnte. Der Motivationsmix liegt nun nicht so offen da, dass Einigkeit herrschte. Und auch nicht so offen, dass der Historiker ohne Spekulation auskommt. Daher wird man wohl auch in 100 Jahren noch über ihn diskutieren. Und dabei ist die ethische Frage, die nach der Konsistenz und Gültigkeit seiner Motive noch nicht einmal gestellt. (Mit Kant könnte man zeitgenössisch fragen: "Was war für ihn Pflicht?" Doch wir sind nicht einmal bei der Zuordnung dessen fertig, was bloße Notwendigkeit war.)
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Riothamus