Dabei sind die Grenadieroffiziere in meiner Zeit noch fieser, da meistens mit Muskete bewaffnet.
Hm... wĂ€re interessant etwas mehr ĂŒber die MentalitĂ€t der (österreichischen) Grenadieroffiziere in der Geschichte zu lesen. Muskete, keine Pferde - macht ja schon ein paar Unterschiede zu anderen Offizieren gleichen Ranges bei anderen Truppen. Bekamen die den dann auch Trainung an der Muskete? Oder hat die der Bursche vorweg einmal geladen und ansonsten war es mehr symbolisch, dass er sie trug?
Bei den Briten hatten die Grenadieroffiziere, siehe mein Zitat, auch Musketen. In einem Aufsatz ĂŒber den Wasunger Krieg las ich, dass in Sachsen-Gotha alle Offiziere Musketen gehabt haben sollen. In Frankreich sollen Mitte des Jahrhunderts zumindest die Dragoneroffiziere ebenfalls Gewehre gehabt haben - was zu ihrem zu der Zeit noch infanteristischen Einsatz passen wĂŒrde. In Schwarzburg-Rudolstadt hatten offensichtlich auch die Offiziere der Grenadiergarde Gewehre, denn ein schwarzburg-rudolstĂ€dtischer Prinz wird auf einem PortrĂ€t mit Gewehr und Patronentasche dargestellt (1. HĂ€lfte 18.Jh.). Ich habe bis jetzt noch keine brauchbaren Hinweise dazu gelesen, ob extra gedrillt wurde. An der schönen AusfĂŒhrung der Gewehre und Bajonette der Grenadieroffiziere kann man aber wohl abnehmen, dass sie ebenso wie die Spontons anderer Offiziere Statussymbol und Waffe in einem waren. Als Waffe sind sie sicherlich geladen mitgefĂŒhrt worden und wurden halt im Nahkampf abgefeuert.
Mir ist aus dem Wasunger Krieg der bislang erste \"offensive\" Einsatz eines Gewehrs durch einen Offizier bekannt. Ein meiningischer Leutnant der \"Landwehr\", also der damaligen Landesdefension, schoss mit seinem Gewehr bei der Gelegenheit auf einen der Oberbefehlshaber der Gothaer. Besagtem Leutnant, der Zimmermann hieĂ, erging es dafĂŒr schlecht, da er diese Tat mit dem Leben bezahlen musste - der erste Tote in dem Konflikt und wahrscheinlich der einzige gefallene Offizier ĂŒberhaupt des Wasunger Krieges.