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Autor Thema: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte  (Gelesen 782516 mal)

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D.J.

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2910 am: 29. November 2020 - 08:01:04 »

Super danke dir :) Das hilft mir enorm weiter!
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D.J.

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Re: Waterloo-Spiel Herbst 2020
« Antwort #2911 am: 29. November 2020 - 08:21:46 »

Jetzt habe ich mir das Schlachtgeschehen in Ruhe angesehen :)

Die Reaktion der Briten folgt - ganz unten rechts greifen zwei leichte Brigaden (Hannover und Briten) die schwache Brigade Reilles an. Am Rand der Hügelkuppe versucht eine noch recht starke Brigade brit. Linie die Legers von dort wieder zu vertreiben. Ein Kampf der Abnutzung, ein Kampf um Zeit...

Der letzte Satz ... passend.
Absolut passend :)

Obwohl das nicht der Plan war, müssen die leichten Dragoner (grün) und die Scots Greys im Zentrum den Gardehügel angreifen, die schweren Dragoner rechts davon blockieren dagegen nur (für mehr sind sie mit 1 Stärkepunkt auch nicht mehr gut).
Kenne ich das nicht irgendwoher :P

Die leichten Brigaden am rechten brit. Flügel waren erfolgreich und brachen die äußerste vorgeschobene franz. Truppe. Am rechten Rand der Anhöhe gilt ähnliches und der Union Jack flattert dort wieder stolz, wo keine Trikolore sein darf! (am Rande: Die hellblauen Husaren wollten eigentlich die franz. reitende Artillerie angreifen/vertreiben, aber bekamen in der Enge keinen Angriff hin (1 gewürfelt).

Ist das so etwas, wie beim Schach ein erzwungener Zug? Also zu wenig Movement erwürfelt = der am nächsten stehende Feind wird zum Ziel?


Die Lifeguards nehmen auftragsgemäß die Batterie und stehen gut, um gleich mit dem Rest der unehrenhaften Feindartillerie weiterzumachen!

Bitte wie?
Bitte was?
Unehrenhafte Artillerie?
Parbleu, ich verlange Satisfaction!
:D

Die brit. Husaren können in einem todesmutigen Angriff die demoralisierten franz. Füsiliere brechen, deren Kommandeur eilig versucht hatte, sie noch in ein Karree zu formieren. Was haben diese Husaren nicht schon alles erreicht und mitgemacht in dieser Schlacht: Batterien vernichtet, Kürassiere zersprengt, Infanterie gebrochen...

Ja, das scheint eine echt harte Truppe zu sein!

Doch noch wurde die preußische Infanterie nicht eingesetzt - 9 Regimenter mit 27 Bataillonen rücken hier mit dem IV. Korps Bülows an, bald sollen ihnen das I. und das II. Korps von Ziethen und Pirch folgen. Werden sie Napoleon ins Wanken bringen, was Wellington bisher nicht gelingt? Was denkt ihr?

Wellington war der Scooter, das Blümchen oder wie die one-minute-Stars von Heute alle heißen, seiner Zeit :D Überbewertet, gehyped ... ohne die Preußen und alle seine Verbündeten hätte er nichts erreicht.
So!
Das war meine Rache für die "unehrenhafte Feindartillerie" :D

Spaß beiseite.
Der Spieler "Wellington" hat bisher die Franzosen gut beschäftigt und ermüdet, so wie ich das (im positiven Sinne unglaublich üppig ausgestattete!) Geschehen überblicke. Da ist richtig Leben auf der Platte, da brennt die Hütte, um es mal so salopp auszudrücken :)
Dennoch wäre er mit seinen Truppen, in der bisher erspielten Lage, auf lange Sicht meiner Meinung nach nicht in der Lage, noch lange standzuhalten. Ich glaube, da würden die Franzosen unter dem Spieler "Napoleon" die Briten arg abnutzen und am Ende zwar ebenfalls arg geschwächt, aber als Sieger aus der Schlacht hervorgehen.
Mit den Preußen an der Flanke sieht das Spiel aber wieder ausgeglichener aus.
Es bleibt auf alle Fälle spannend :)
« Letzte Änderung: 29. November 2020 - 08:23:30 von D.J. »
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2912 am: 29. November 2020 - 10:49:58 »

Super danke dir :) Das hilft mir enorm weiter!

Na, gern!
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Maréchal Davout

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Antwort: die 6-Zollregel bei Grande Armée
« Antwort #2913 am: 29. November 2020 - 20:48:00 »

D.J. sagte: „ Ist das so etwas, wie beim Schach ein erzwungener Zug? Also zu wenig Movement erwürfelt = der am nächsten stehende Feind wird zum Ziel?“

Hängt alles mit der vielbesprochenen 6-Zollregel zusammen: in dieser Nähe zu Feinden muss an auf den nächsten Feind zubewegen, von ihm direkt weg oder man muss stationär bleiben.
Würfelt man beim Bewegungswurf dann eine 1, muss man stationär bleiben (das ist den hellblauen Husaren passiert), würfelt man beim Bewegungswurf eine 6 muss man den nächsten Feind angreifen (das ist den beiden Reitereinheiten aus dem Reservekorps passiert). Diese 1/6-Regel wird von Elite und Gardeeinheiten ignoriert (die sind diszipliniert genug). Ist der Korpskommandeur in 2 Zoll Umkreis darf eine Einheit pro Unterspielzug diesen Bewegungswurf wiederholen.
Dies simuliert, dass Truppen im Angesicht des Feindes nicht unbedingt das machen, was ihr Force Commander will. Mal lassen sich Truppen im Ungestüm zu einem Angriff hinreißen, wo der Chef dies nicht wollte (ist beim echten Waterloo mehrfach bei Kavallerie passiert), mal greift eine Truppe nicht an. Es ist eine gute Regel, die die absolute Kontrolle des Spielers/des Oberbefehlshabers notwendig begrenzt.
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2914 am: 29. November 2020 - 21:49:05 »

@D.J.: Man muss ein Schach beseitigen bzw. ihm ausweichen, ansonsten weiß ich nicht was ein erzwungener Zug beim Schachspiel ist, was meinst Du?
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

D.J.

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2915 am: 30. November 2020 - 06:09:49 »

@D.J.: Man muss ein Schach beseitigen bzw. ihm ausweichen, ansonsten weiß ich nicht was ein erzwungener Zug beim Schachspiel ist, was meinst Du?

Es gibt Züge die sind abseits eines drohenden oder stehenden Schachs "alternativlos". (ich hasse dieses Wort)
Wenn du zum Beispiel die Wahl hast, einen Turm oder die Dame zu verlieren, wirst du dich je nach deiner gewählten Takitk für eine der beiden Figuren als Opfer entscheiden müssen. Das Opfer ist dann ein "erzwungener Zug", weil dein Mitspieler dich vor eine Entweder-Oder-Wahl gestellt hat.

Solche erzwungenen Züge gibt es aber auch jenseits des drohenden oder stehenden Schachs für Außenstehende oft nicht so offensichtlich erkennbar und der Ausdruck ist auch eher unter Schachspielern verbreitet (jedenfalls damals, bei mir im Verein)
Meist sind das subtilere Züge, wo du vor der Wahl stehst dein eigenes Spiel und Tempo durchzuziehen und eine Figur oder Stellung zu opfern, oder auf das Spiel deines Mitspielers einzugehen, also eben einen "erzwungenen Zug" durchzuführen, manchmal auch unter Zeitdruck (das nennt man dann wie bei einem drohenden oder stehenden Schach "Zugzwang"). Ich habe schon ewig nicht mehr Schach gespielt, kann also keine guten Beispiele bieten, aber vielleicht helfen die  folgenden Links?

https://www.chess.com/de/lessons/forcing-moves-2
https://de.wikipedia.org/wiki/Zugzwang
https://de.wikipedia.org/wiki/Kombination_(Schach)

Sorry für die Verwirrung  :-\
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2916 am: 30. November 2020 - 06:38:54 »

Na, toll! Tattergreis sagt nichts zur Schlacht und DJ nimmt darauf reagierend dann auch nicht Bezug auf meine Erläuterung und redet breit über Schach (ja, ist auch ein gutes Spiel...).  ;)
« Letzte Änderung: 30. November 2020 - 18:03:23 von Maréchal Davout »
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D.J.

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Re: Waterloo-Spiel Herbst 2020
« Antwort #2917 am: 30. November 2020 - 07:43:41 »

Na, toll! Tattergreis sagt nichts zur Schlacht und DJ nimmt auch nicht Bezug auf meine Erläuterung und redet breit über Schach (ja, ist auch ein gutes Spiel...).  ;)

Das ist so nicht ganz richtig ;)

Jetzt habe ich mir das Schlachtgeschehen in Ruhe angesehen :)

Die Reaktion der Briten folgt - ganz unten rechts greifen zwei leichte Brigaden (Hannover und Briten) die schwache Brigade Reilles an. Am Rand der Hügelkuppe versucht eine noch recht starke Brigade brit. Linie die Legers von dort wieder zu vertreiben. Ein Kampf der Abnutzung, ein Kampf um Zeit...

Der letzte Satz ... passend.
Absolut passend :)

Obwohl das nicht der Plan war, müssen die leichten Dragoner (grün) und die Scots Greys im Zentrum den Gardehügel angreifen, die schweren Dragoner rechts davon blockieren dagegen nur (für mehr sind sie mit 1 Stärkepunkt auch nicht mehr gut).
Kenne ich das nicht irgendwoher :P

Die leichten Brigaden am rechten brit. Flügel waren erfolgreich und brachen die äußerste vorgeschobene franz. Truppe. Am rechten Rand der Anhöhe gilt ähnliches und der Union Jack flattert dort wieder stolz, wo keine Trikolore sein darf! (am Rande: Die hellblauen Husaren wollten eigentlich die franz. reitende Artillerie angreifen/vertreiben, aber bekamen in der Enge keinen Angriff hin (1 gewürfelt).

Ist das so etwas, wie beim Schach ein erzwungener Zug? Also zu wenig Movement erwürfelt = der am nächsten stehende Feind wird zum Ziel?


Die Lifeguards nehmen auftragsgemäß die Batterie und stehen gut, um gleich mit dem Rest der unehrenhaften Feindartillerie weiterzumachen!

Bitte wie?
Bitte was?
Unehrenhafte Artillerie?
Parbleu, ich verlange Satisfaction!
:D

Die brit. Husaren können in einem todesmutigen Angriff die demoralisierten franz. Füsiliere brechen, deren Kommandeur eilig versucht hatte, sie noch in ein Karree zu formieren. Was haben diese Husaren nicht schon alles erreicht und mitgemacht in dieser Schlacht: Batterien vernichtet, Kürassiere zersprengt, Infanterie gebrochen...

Ja, das scheint eine echt harte Truppe zu sein!

Doch noch wurde die preußische Infanterie nicht eingesetzt - 9 Regimenter mit 27 Bataillonen rücken hier mit dem IV. Korps Bülows an, bald sollen ihnen das I. und das II. Korps von Ziethen und Pirch folgen. Werden sie Napoleon ins Wanken bringen, was Wellington bisher nicht gelingt? Was denkt ihr?

Wellington war der Scooter, das Blümchen oder wie die one-minute-Stars von Heute alle heißen, seiner Zeit :D Überbewertet, gehyped ... ohne die Preußen und alle seine Verbündeten hätte er nichts erreicht.
So!
Das war meine Rache für die "unehrenhafte Feindartillerie" :D

Spaß beiseite.
Der Spieler "Wellington" hat bisher die Franzosen gut beschäftigt und ermüdet, so wie ich das (im positiven Sinne unglaublich üppig ausgestattete!) Geschehen überblicke. Da ist richtig Leben auf der Platte, da brennt die Hütte, um es mal so salopp auszudrücken :)
Dennoch wäre er mit seinen Truppen, in der bisher erspielten Lage, auf lange Sicht meiner Meinung nach nicht in der Lage, noch lange standzuhalten. Ich glaube, da würden die Franzosen unter dem Spieler "Napoleon" die Briten arg abnutzen und am Ende zwar ebenfalls arg geschwächt, aber als Sieger aus der Schlacht hervorgehen.
Mit den Preußen an der Flanke sieht das Spiel aber wieder ausgeglichener aus.
Es bleibt auf alle Fälle spannend :)
;D
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tattergreis

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2918 am: 30. November 2020 - 10:55:04 »

Na, toll! Tattergreis sagt nichts zur Schlacht und DJ nimmt auch nicht Bezug auf meine Erläuterung und redet breit über Schach (ja, ist auch ein gutes Spiel...).  ;)
Ist mir auch aufgefallen, dass ich z. Z. etwas weniger schreibe. Da ich im Augenblick überhaupt nicht spiele, kann ich keine AARs posten, und ich hab es m.E. mit der kritischen Kommentierung etwas übertrieben, weshalb ich einfach mal die Klappe halten wollte. Aber wenn Du mich schon nötigst  :) , dann schreib ich mal all das auf, was mir in den Sinn gekommen ist.

Preußen Uniformfarbe: es gibt 2 Farbtöne Preußischblau von Vallejo, die sind signifikant anders als das Königsblau, welches ich für die Franzosen nehme. Ich sehe keine Probleme, die Farbunterschiede darzustellen. Die Uniformen der Linieninfanterie unterscheidet sich aber eh sehr von den Franzosen.

Preußen Organisation: mir gefällt die Gestaltung der preuß. Basen, weil sie nicht so überfüllt sind wie die der anderen Nationen. Man könnte eventuell noch einen Plänklerschirm andeuten.

Ich hab die Preußen (in 6mm) als Gegner meiner geliebten Franzosen gewählt, weil man sie sehr schnell bemalen kann und (vor allem) weil das taktische Konzept der Preußen noch interessanter ist als das der anderen Gegenspieler Napoleons. Als ich mit meinem Korps + Garde fertig war, empfand ich die Armee allerdings eher als unansehnlich, das wollte ich Dir allerdings nicht im Zusammenhang mit Deinen Truppen auf die Nase binden  ;) Möchte aber noch anmerken, dass man den Preußen durchaus Farbtupfer geben kann, wenn man möchte.

Bataille de Mont Saint-Jean:
mir fehlt der genaue Überblick über die Situation am rechten Flügel Wellingtons, aber ich habe den Eindruck, dass die dortigen Truppen auch vor dem Zusammenbruch stehen. Das Zentrum ist m. E. verloren, die Armee wird zerschlagen. Eigentlich müsste Wellington den Rückzug antreten, um die englischen Truppen vor der Vernichtung zu bewahren (was für seine Karriere wichtiger als die Verteidigung Brüssels ist imho). Da es aber nur um das Gewinnen eines TT-Spiels geht, wird nun die anglo-alliierte Armee verheizt, um die Chancen der Preußen zu verbessern.
Der frühe Einsatz der Gardegrenadiere und Gardekavallerie ist ja ganz erfolgreich gewesen, Napoleon hat diese Truppen allerdings eher für den Coup de grâce aufgespart. Ist aber verständlich, weil der Franzosenspieler eben weiß, dass er möglichst schnell Wellington zerschlagen muss, da er sonst in eine hoffnungslose Unterzahl kommt. In gewisser Weise ist das Drehbuch für den Ablauf der Schlacht schon vor Spielbeginn klar. Die Alternativen sind nicht gerade üppig.

cheers



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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen Kämpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und Rücken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, läuft aber alles auf eins hinaus.“

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2919 am: 30. November 2020 - 11:22:36 »

Ich finde die Massen an Artillerie der Preußen schön. Ob sie noch rechtzeitig kommen um Napoleons Truppen aufzurollen ist eben ein va-banque-Spiel. So ganz fehlt mir die Einsicht wie die Chancen Wellingtons noch sind ein bisschen standzuhalten. Die Frage ist wie rasch die Preußen es schaffen die Kavallerie in größerer Zahl vor zu werfen, um genug von Napoleons rechtem Flügel zu binden, damit Wellington etwas von seinem linken Flügel abziehen kann, um rechts zu verstärken.
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Maréchal Davout

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Re: Waterloo-Spiel Herbst 2020
« Antwort #2920 am: 30. November 2020 - 19:04:10 »

@D.J.: deine ausführliche Beschäftigung mit den letzten Teilen der Schlacht hatte ich natürlich schon gesehen, gelesen und auf den einen Punkt ja auch schon inhaltlich reagiert (was zum Schach-Austausch führte. Habe mich sehr über deine ausführliche Reaktion gefreut! Wollte nur mit etwas (gespielter) Aufregung was zur Schachgeschichte sagen ;)

Der Spieler "Wellington" hat bisher die Franzosen gut beschäftigt und ermüdet, so wie ich das (im positiven Sinne unglaublich üppig ausgestattete!) Geschehen überblicke. Da ist richtig Leben auf der Platte, da brennt die Hütte, um es mal so salopp auszudrücken :)
Dennoch wäre er mit seinen Truppen, in der bisher erspielten Lage, auf lange Sicht meiner Meinung nach nicht in der Lage, noch lange standzuhalten. Ich glaube, da würden die Franzosen unter dem Spieler "Napoleon" die Briten arg abnutzen und am Ende zwar ebenfalls arg geschwächt, aber als Sieger aus der Schlacht hervorgehen.
Mit den Preußen an der Flanke sieht das Spiel aber wieder ausgeglichener aus.
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Freut mich, dass es dir gefällt. Die Analyse finde ich auch passig. Schön, dass man das zumindest im Groben verstehen kann.  :D
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2921 am: 30. November 2020 - 19:37:43 »

Na, toll! Tattergreis sagt nichts zur Schlacht und DJ nimmt auch nicht Bezug auf meine Erläuterung und redet breit über Schach (ja, ist auch ein gutes Spiel...).  ;)
Ist mir auch aufgefallen, dass ich z. Z. etwas weniger schreibe. Da ich im Augenblick überhaupt nicht spiele, kann ich keine AARs posten, und ich hab es m.E. mit der kritischen Kommentierung etwas übertrieben, weshalb ich einfach mal die Klappe halten wollte. Aber wenn Du mich schon nötigst  :) , dann schreib ich mal all das auf, was mir in den Sinn gekommen ist.

Preußen Uniformfarbe: es gibt 2 Farbtöne Preußischblau von Vallejo, die sind signifikant anders als das Königsblau, welches ich für die Franzosen nehme. Ich sehe keine Probleme, die Farbunterschiede darzustellen. Die Uniformen der Linieninfanterie unterscheidet sich aber eh sehr von den Franzosen.

Preußen Organisation: mir gefällt die Gestaltung der preuß. Basen, weil sie nicht so überfüllt sind wie die der anderen Nationen. Man könnte eventuell noch einen Plänklerschirm andeuten.

Ich hab die Preußen (in 6mm) als Gegner meiner geliebten Franzosen gewählt, weil man sie sehr schnell bemalen kann und (vor allem) weil das taktische Konzept der Preußen noch interessanter ist als das der anderen Gegenspieler Napoleons. Als ich mit meinem Korps + Garde fertig war, empfand ich die Armee allerdings eher als unansehnlich, das wollte ich Dir allerdings nicht im Zusammenhang mit Deinen Truppen auf die Nase binden  ;) Möchte aber noch anmerken, dass man den Preußen durchaus Farbtupfer geben kann, wenn man möchte.

Deine Kommentare: Ich finde sie eigentlich zumeist ganz witzig und auf jeden Fall bereichernd. Auch in anderen Threads, wo sie manchen manchmal auf die Nerven zu gehen schienen ;) Wenn ich darauf reagiere, erkläre etc. heißt das ja nicht, dass ich mich ärgere, nur, dass ich noch ein erweitertes Verständnis erzeugen will.

Preußen: Ja, Probleme, die verschieden darzustellen von den Franzosen hatte ich ja auch noch nicht. Das weniger überfüllte der Basen liegt eben daran, dass ich da auch dazugelernt habe. Man sieht das auch bei den meisten Briteneinheiten, wo vor allem vor (und ein wenig hinter der Truppe) Platz auf der Base ist und auch bei den neueren Legers-Einheiten (die hier bei Reille sind) oder den neueren Füsiliertruppen (hier bei D´Erlon), die durch HäT-Figuren dargestellt sind. Da habe ich auch eher so eine dreireihige Formation platziert mit Platz vor der Einheit. Bei meinen ersten Basen stehen vorn ja die Musketen über...
Der Gesamteindruck der Preußen ist schon eintöniger als bei jeder meiner anderen Armeen, insofern kann ich das mit unansehnlich nachvollziehen und muss es nicht konkret auf meine Minis beziehen ;). Es ist eine weniger bunte, moderner wirkende Armee (was zur organisatorischen Modernität, die Riothamus bzgl. der preuß. Brigade angesprochen hatte, passt). Aber ich werde da auch noch ein paar Einheiten ergänzen, die eben nicht wie der Standard aussehen. Es gibt ja hellgraue, dunkelgraue Röcke bei bestimmten Einheiten. Russ. Legion in anderer Uniform.
Je mehr eher farbenprächtige Husaren ich ergänze, desto bunter wird es da noch. Insofern da nicht als nächstes die Totenkopfhusaren...

Die schönste Armee bleiben immer noch die Franzosen. Einerseits modern aufgestellt, andererseits farbenprächtig - mit tollen Exoten, aber auch die Linie sieht einfach gut aus und dank mehr Weiß, der Akzente, die Leichte und Grenadiere liefern bunter.
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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2922 am: 30. November 2020 - 19:46:53 »

Zitat
Die schönste Armee bleiben immer noch die Franzosen.
Oui!
Die Westfalen und die Neapolitaner, so interessant sie auch sind,  haben einfach nicht genügend Einheiten, um so vielfältig zu sein. Allein die Gardekavallerie und die schwere Kavallerie legen die Messlatte ziemlich hoch.
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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2923 am: 30. November 2020 - 19:49:39 »

Genau!
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Maréchal Davout

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Re: Grande Armee in 1/72: Aufbau der napoleon. Armeen und Spielberichte
« Antwort #2924 am: 30. November 2020 - 19:49:47 »

Bataille de Mont Saint-Jean:
mir fehlt der genaue Überblick über die Situation am rechten Flügel Wellingtons, aber ich habe den Eindruck, dass die dortigen Truppen auch vor dem Zusammenbruch stehen. Das Zentrum ist m. E. verloren, die Armee wird zerschlagen. Eigentlich müsste Wellington den Rückzug antreten, um die englischen Truppen vor der Vernichtung zu bewahren (was für seine Karriere wichtiger als die Verteidigung Brüssels ist imho). Da es aber nur um das Gewinnen eines TT-Spiels geht, wird nun die anglo-alliierte Armee verheizt, um die Chancen der Preußen zu verbessern.
Der frühe Einsatz der Gardegrenadiere und Gardekavallerie ist ja ganz erfolgreich gewesen, Napoleon hat diese Truppen allerdings eher für den Coup de grâce aufgespart. Ist aber verständlich, weil der Franzosenspieler eben weiß, dass er möglichst schnell Wellington zerschlagen muss, da er sonst in eine hoffnungslose Unterzahl kommt. In gewisser Weise ist das Drehbuch für den Ablauf der Schlacht schon vor Spielbeginn klar. Die Alternativen sind nicht gerade üppig.

cheers

Man könnte aus dieser Analyse rauslesen, dass Waterloo eine langweilige Schlacht ist, weil die "Alternativen nicht [...] üppig" sind und vieles am Vorgehen "vor Spielbeginn klar". Aber interessant, spannend wird es beim Spielen komischerweise trotzdem und scheinbar ja auch beim Nachverfolgen als Leser, wie ich euren Rückmeldungen entnehme.

"Eigentlich müsste Wellington den Rückzug antreten, um die englischen Truppen vor der Vernichtung zu bewahren (was für seine Karriere wichtiger als die Verteidigung Brüssels ist imho). Da es aber nur um das Gewinnen eines TT-Spiels geht, wird nun die anglo-alliierte Armee verheizt, um die Chancen der Preußen zu verbessern."
Ich freue mich immer, wenn die Simulation, die sich aus Spielregeln und Entscheidungen der Spieler hier ergibt, deiner Analyse näher kommt, als du denkst! Aber ich möchte dem Verlauf nicht spoilernd vorgreifen (manches kommt euch vielleicht länger vor, als es im Spielverlauf ist, da ich hier zuletzt sehr ausführlich die Auseinandersetzungen Pulse für Pulse beschrieben habe. Schauen wir aber mal, wie lange die anglo-alliierte Armee verheizt werden kann... :)
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