Kaserne > Geländebau
Kopfsteinplaster in 28mm
The Desertfox:
Entweder in Styrodur schneiden oder Fimo (oder sowas) formen und aufkleben.
Rusus:
Ich habe für mein Whitechapel-Projekt (was leider immer noch der Vollendung harrt) Kopfsteinpflaster in Gips geritzt und dann mit Silikon abgeformt. Da ich recht viele Straßen benötige, wollte ich sie nicht alle per Hand ritzen. Wenn der Umfang aber überschaubar ist, würde ich das individuellere einmalige Ritzen aber vorziehen.
Hier ein kleiner Baubericht, wie ich\'s gemacht habe.
Man könnte auch noch verdünnten (mit Spüli fließbarer gemachten) Weißleim in die ritzen laufen lassen und dann ganz feinen Turf einstreuen. Das ist dann wie Moos in den Ritzen.
schwarzer Herzog:
Das sieht auch sehr geil aus.
Ich vwersuche mich gerade an den Linsen!!!
Aber danke für die tollen Tipp!
Black Hussar:
Das sind alles brauchbare Tipps für das Herstellen von Kopfsteinpflasterstraßen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob vor 200 Jahren die Straße derart befestigt war. Das Pflastern ist eine sehr, sehr kostspielige Angelegenheit und war damals eher den großen und reichen Städten vorbehalten. Normale Straßen waren bis zum Aufkommen von günstigen Beton- und Asphaltstraßen unbefestigte Schotter- und Sandpisten.
Du könntest dir also eine Menge Arbeit sparen und es auch noch einigermaßen historisch begründen... :)
Riothamus:
Irrtum, die Straßen wurden seit dem 18.Jh. - beginnend in Frankreich und Preußen (und den Niederlanden?) - befestigt gebaut. Dazu wurde die Arbeitskraft der Bevölkerung eingesetzt. Jeweils ein Dorf hatte unter Anleitung des Vorstehers/Bürgermeisters/Maire einen bestimmten Abschnitt zu bauen. Ein Nachbarort sollte in den 30er Jahren des 19.Jh. einen Abschnitt zwischen zwei anderen Dörfern bauen. Sie haben sich geweigert. Die Preußen schießen zwar angeblich nicht so schnell, aber das Militär soll 2 Tage später dagewesen sein. So funktionierte der Straßenbau bei Kreis- und Landstraßen noch bis zum 2. Weltkrieg.
Vereinfachte Beschreibung des Vorgangs: Zunächst wurde das alte Material beseitigt, dann Sand eingefüllt. In diesen Sand wurden dicht an dicht aufrechte Steine geschlagen. Zeitzeugen haben mir berichtet, dass das eine Arbeit war, wie man sie sich schwerer nicht vorstellen könne. Darüber kamen Schotter/Sand und Kies. Entweder der Kies bildete die Oberfläche, oder es wurden Steinplatten oder Kopfsteinpflaster benutzt. (Wenn nicht einfach die Köpfe eben erwähnter Steine abgeschlagen wurden.) Hierüber wurde in der Regel Sand oder sandige Erde aufgetragen, um die Oberfläche zu schützen.
Steinplatten (oder Kopfsteinpflater) wurden allerdings bis zur Mitte des 19.Jh. schon deshalb wenig verbaut, da Ochsengespanne auf ihnen nicht laufen konnten. Diese aber wurden von den Landwirten zum Pflügen und zu Transportzwecken benutzt. Zumindest in Westfalen stiegen die Bauern erst auf Pferde um, als die Ochsen die Straßen nicht mehr begehen konnten. Entsprechende Einträge finden sich oft in Ortschroniken.
Und jetzt kommt das für diesen Thread Entscheidende: Wenn ein Gutsbesitzer meinte, es sich schuldig zu sein, konnte er durchaus einen besseren Straßenbelag stiften.
Dass Straßen bis weit in das 18. Jh. hinein nicht befestigt wurden, lag übrigens nicht an mangelnder Technik oder mangelndem Geld, sondern daran, dass man fremde Heere bei der Durchquerung des Landes behindern wollte. Wenn man eine Woche für 50 km braucht, liegt es nahe einen schnelleren Umweg zu nehmen. Das war natürlich ein Fehlschluss, da die Wege überall ähnlich schlecht waren. Da die Heere sich langsamer bewegten, führte dies nur zu einer größeren Belastung des Landes.
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