Steuerhinterziehung ist es aber nur, wenn er tatsächlich Steuern hinterzieht. Ein Privatmensch, der ab und an für andere Figuren anmalt, wird nicht unbedingt auf die Beträge kommen, bei denen er Freigrenzen überschreitet.
Sobald es regelmäßig und mit Gewinnabsicht geschieht ist es steuerlich relevant, Freigrenzen sind da egal. Sprich, es wäre Steuerhinterziehung.
Was 2,50 pro Mini angeht, wenn das nicht ein ganz einfacher Level ist, dann ist es ein Dumpingpreis, von dem kein Mensch leben kann. Damit aber macht er den Markt kaputt und schadet denen, die ihren Job ernst nehmen, Qialität abliefern und auch brav Steuern zahlen.
Und das Beispiel von JensN ist da abseits jeder Realität, da man ja nicht immer nur die gleiche kleine Mini zum Bemalen bekommt, sondern ständig alles Mögliche durcheinander, mal davon abgesehen, dass er Steuern, Versicherung etc. garnicht mitberechnet. 2,50 ist finanzieller Selbstmord. Einfachster Level 6 Euro kann man drüber reden, aber für guten Tisch-Standard würde ich schon 8-16 Euro pro Mini rechnen.
Lustigerweise läuft es in meinem Berufsfeld ja ähnlich ab, die Leute beschweren sich über schlechte Übersetzungen, aber wenn der Auftraggeber nur 3 Euro pro Seite oder Stunde zahlen will, wie soll da Qualität rauskommen. Ich lehne grundsätzlich Aufträge unter einer bestimmten Grenze ab, da ich mich nicht selber schädigen will. Klar geht der Kunde dann evtl. zu einem billigeren möglicherweise, aber bisher haben es alle bereut und sind irgendwann doch bereit gewesen meine Preise zu bezahlen. Teilweise konnte ich sogar das Doppelte verlangen, da das Ergebnis der Billig-Konkurrenz so übel war, dass ich den Feuerwehr-Auftrag bekam, dass kurz vor Druck zu retten. Qualität setzt sich auf Dauer durch, man darf sich nur nicht selbst unterminieren.
Wir haben im TT-Bereich nicht deshalb so wenige oder öfters auch schlechte Übersetzungen, weil es keine kompetenten Leute gibt, sondern weil all zu oft Fanübersetzungen oder Amateurübersetzungen herangezogen werden, die für ein paar Minis oder ein paar wenige Euros übersetzt wurden. Übersetzten ist noch der einfache Teil, es aber gut in Deutsch zu fomulieren und dann auch noch im Wissensgebiet der Übersetzung sehr gut bewandert zu sein, dass macht dann den Profi aus. Nebenbei tun sich die Firmen bei Billigübersetzungen keinen gefallen, in der Regel übersetzt ein Profis 128-250 Seiten incl. Lektorat in einem Monat, bei Amateuren kann das zwischen 8 und 16 Monaten dauern und in der Regel muss man noch einen Lektor drüberjagen, damit es sich einheitlich liest. Wenn man nu gegenrechnet wie lange man schon die teurere gute Profiübersetzung hätte verkaufen können, wird die Amateurübersetzung deutlich teurer. Und meist findet durch diese auch noch indirekt Steuerhinterziehung statt.
Und bei Malern ist es auch nicht viel anders.
Der Clip hier fast das immer ganz gut zusammen:
http://www.youtube.com/watch?v=mj5IV23g-fENebenbei, auch bei Profis kann man günstige Preise bekommen, da diese ja nachdem einfach effektiver arbeiten. Wenn ich mir ein Bild von Hansi Amatauer malen lassen in A4 kann mich das teurer kommen, als ein Bild von Greg Capuello, da der das innerhalb von 2 Tagen malt, der Amatauer dafür aber 3 Wochen baucht. Es kommt aber auch immer drauf an ob noch Folgeaufträge kommen, da kann man den Preis der Vorbereitungsphase über die ganzen Aufträge streuen.