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AoF - ein (ganz ganz ganz) kleiner Spielbericht

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Thomas:

Den heutigen Nachmittag habe ich dazu genutzt, ein weiteres Testspiel der Altar of Freedom Regeln zu machen, um meine Regelkenntnisse zu festigen. Zunächst sei aber gesagt: mir ist klar, das das viel (viel, viel, viel) zu wenige Einheiten für das Regelwerk sind, ich habe mir bewusst so einen kleinen Ausschnitt gewählt, um keine Details aus den Augen zu verlieren. Wie Ihr seht ist das Schlachtfeld momentan nach wie vor eher provisorisch gestaltet, man möge mir vor allem die \"Wege\" verzeihen, ich wollte unbedingt die Zeit zum spielen nutzen und so hatte ich nur die Wahl: nicht spielen, oder improvisieren. Wie man sehen kann habe ich mich zu letzterem entschieden.So, jetzt aber ohne weitere Umschweife zum Wesentlichen!



1862, irgendwo in der Grenzregion zwischen der Amerikanischen Union und den Konföderierten Staaten. Ein kleines Dorf, Eastville, rückt in den Blickpunkt des konföderierten Oberkommandos, es stellt einen wichtigen Knotenpunkt dar, der genommen werden soll, um zu einem Brückenkopf für weitere Operationen ausgebaut zu werden.


Eine Infanteriedivision unter General Brown wurde ausgeschickt, um den nur schwach verteidigten Grenzposten zu erobern.


Die Unionstruppen, die Eastville schützen sind zahlenmäßig klar unterlegen, auf einem kleinen Hügel liegt der leicht befestigte Grenzposten.


4.00 AM: Im Schutze der Dunkelheit beginnt der Angriff, zwei Brigaden der Rebellen haben sich in der Nacht in ein Waldstück unmittelbar an der wichtigen Brücke nach Eastville geschlichen.


4.30 AM: Der Rest der Division setzt sich kurze Zeit später in Bewegung, der Grenzposten schlägt Alarm und die Unionseinheiten ziehen sich in aller Eile auf dem Hügel vor der Stadt zusammen.


5.00 AM: Lautes Donnern zerschneidet die Stille der Morgendämmerung - die Artillerie eröffnet das Feuer, als die Rebellen den Fluss zu überqueren versuchen.


5.30 AM: Den Rebellen bleibt nur die Flucht nach vorne, mitten hindurch durch das Abwehrfeuer.


6.00 AM: Die Truppen nähern sich auf gut 200 yards, ein harter Feuerkampf entbrennt. Die stetig feuernde Artillerie verzögert das Überqueren der Brücken sehr, weswegen die Einheiten, die es bereits hinüber geschafft haben, auf sich allein gestellt sind.


6.30 AM: Es geht weder vor, noch zurück: Die Brücke gleicht einem Nadelöhr.


7.00 AM: Während der Hauptteil der Rebellen noch immer unter schwerem Feuer versucht, den Fluss zu überqueren, branden die ersten beiden Einheiten gegen die Verteidigungsanlagen - jedoch ohne ernsthaften Schaden zu verursachen.


8.00 AM: Der erste Angriff verpufft, die Rebellen verlieren wieder an Boden!


9.00 AM: Nachdem der erste Frontalangriff erfolglos geblieben ist, treibt Brown seine Männer an: mit aller Macht stoßen die Truppen jetzt über die Brücke vor.


9.30 AM: Die Unionstruppen müssen sich auf Ihre Artillerie verlassen, wenn die Rebellen über die Brücke kommen, wird Eastville kaum zu halten sein.


10.00 AM: Immer mehr Konföderierte drängen durch den Artilleriebeschuss vorwärts, langsam wird es eng für die Unionstruppen.




10.30 AM: Die Rebellen erreichen die Befestigungen, doch die Unionstruppen halten stand.


11.00 AM: Es entbrennt ein zähes Ringen um den Berg, die Konföderierten schaffen es zwar über den Fluss, können die Unionstruppen aber nicht zurück drängen.


12.00 AM: Da der Frontalangriff nach wie vor nicht weiter kommt, versuchen die Rebellen es mit einem Flankenmanöver.


1.00 PM: Den Verteidigern bleibt nichts anderes übrig als Ihre Stellungen zu verlassen und sich den Rebellen zu stellen, um der Flankierung zu entgehen.


1.30 PM: Noch immer haben nicht alle Einheiten die Brücke überquert, durch den Beschuss ist diese fast unpassierbar.


2.00 PM: Der Anführer der Unionstruppen fällt im Kampfgetümmel, ein harter Schlag für die Verteidiger, die sich nun erst einmal wieder sammeln müssen.


3.00 PM: Das Flankenmanöver und der Verlust ihres Anführers hat die Unionstruppen in arge Bedrängnis gebracht, langsam zeichnet sich ab, das Eastville nicht zu halten sein wird.


4.00 PM: Der neue Anführer der Union entscheidet sich dafür, zunächst die Schlachtreihe wieder zu schließen, um nicht das Leben der kompletten Streitmacht aufs Spiel zu setzen.


5.00 PM: Die Straße nach Eastville ist nun frei für die Konföderierten, einige Einheiten setzen nach, um den Druck aufrecht zu erhalten.


5.30 PM: Eastville ist gefallen, die Konföderierten haben gesiegt!




Am Ende des Tages hat, wie erwartet, die Übermacht der Angreifer gesiegt. Mit der höheren Anzahl an Einheiten haben sie auf Dauer mehr Optionen, als dann auch noch der General der Unionstruppen fiel, war die Schlacht so gut wie entschieden. Man könnte jetzt sagen, dass das Ergebnis von vornherein klar gewesen ist, und hier muss ich zustimmen, ich habe es sogar darauf angelegt, da ich sehen wollte, wie sich die Situation entwickeln würde. Entgegen meinen Befürchtungen haben die Verteidiger fast den ganzen Tag stand gehalten, noch 2 Runden und die Nacht wäre angebrochen, was den Sieg für die Union bedeutet hätte.

Insgesamt hatte ich viel Spaß beim spielen, die Regeln sind wirklich simpel, entfalten aber doch ihre Wirkung und lassen das Kampfgeschehen immer hin und her wogen. Die befestigte Stellung von vorn anzugreifen wäre vermutlich auch ohne das Nadelöhr am Fluss schief gegangen und ich denke genau so sollte es auch sein. Hoffentlich hat es Euch auch gefallen und Ihr hattet beim Lesen des kleinen Berichts so viel Spaß wie ich beim Schreiben gehabt habe - aber jetzt müsst Ihr mich entschuldigen: ich muss dringend Straßen bauen!

Gruß,
Thomas

The Desertfox:
Netter Bericht. Allerdings gehst du nicht auf die Spielmechanismen ein ;) Und die Wälder auf Stelzen? Kenne ja die Tutorials, aber mir gefallen sie so nicht. Warum nicht wie Mr Weigle machen?

Thomas:
Ja, erwischt, ich hatte tatsächlich erst vor, dieses Spiel Schritt für schritt anhand der Regeln zu erklären, hab es mir dann aber anders überlegt - ich mache noch mal eine Art \"Tutorial\" bei einer offenen Begegnung.
Da hier die Ausgangslage doch sehr speziell ist, fand ich das nicht so wirklich repräsentativ, zumal mit nur einem Kommandeur pro seite der wichtigste Teil der Regeln, die Initiative, gar nicht richtig beschrieben werden kann.

Der Wald der zu sehen ist, ist ein Prototyp, wie das meiste Gelände auf dem Tisch (hab ich ja eingangs auch geschrieben), ich werde es am Ende vermutlich so machen, das der Waldboden â la Weigele auf der Platte aufgemalt ist und darüber dann ein \"Stelzenwald\" steht, um dem Ganzen ein bisschen mehr Tiefe zu geben. Mir gefällt der \"Blätterdach-Effekt\" einfach zu gut um drauf zu verzichten.
:-)

Gruß,
Thomas

The Desertfox:
Ja okay! Ich werd wohl einzelne Baumelemente bauen.

Thomas:
Find ich auch gut, bin gespannt, wenn es bei Dir so \"richtig\" los geht.
 :)

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