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Autor Thema: Italian Wars Kampagne, die Armeen  (Gelesen 5436 mal)

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Riothamus

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Italian Wars Kampagne, die Armeen
« Antwort #15 am: 22. März 2014 - 20:58:58 »

Und Macchiavelli hat seiner Miliz eine Uniform verpasst. Eine Beschreibung müsste sich bei Delbrück finden.

 Wenn er Dein Lieblingstheoretiker ist, kommst Du daran nicht vorbei.
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Gruß

Riothamus

Riothamus

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Italian Wars Kampagne, die Armeen
« Antwort #16 am: 22. März 2014 - 21:11:07 »

Und schon gefunden:

Delbrück widmet Macchiavelli ein ganzes Kapitel ( 4. Teil, 1. Buch, 6.Kapitel) und schreibt darin:

\"Das Land wurde in Distrikte geteilt; Regierungs-Kommissare bereisten diese Distrikte, bezeichneten die ihnen geeignet erscheinenden Männer und legten Listen von ihnen an. Jeder Distrikt stellte eine Kompanie, an deren Spitze ein kriegserfahrener Hauptmann gesetzt wurde. Die Mannschaften erhielten Waffen, einen Spieß und einen Brustharnisch und Uniform, ein weißes Wams und eine Hose mit einem roten und einem weißen Bein. Jede Kompanie führte eine Fahne von verschiedenem Tuch, aber alle gleichmäßig geschmückt mit dem Bilde des florentinischen Löwen. Dem Hauptmann zur Seite stand ein Kanzler für die Verwaltung, Listenführung und alles Schreibwerk, der Fähnrich, eine Anzahl Korporale und ein oder einige Trommler, die »nach Art der Ultramontaner« trommelten. Von Zeit zu Zeit zog an einem Festtage der Hauptmann ortschaftsweise seine Leute zusammen, musterte sie, allein oder zusammen mit einem Regierungs-Kommissar aus der Hauptstadt, und übte sie in militärischen Bewegungen »nach der Art der Schweizer«. Zuweilen wurden große Paraden in Florenz selbst abgehalten.

Im Frieden hatten die Landwehrmänner das Recht, Waffen tragen zu dürfen und gewisse Justiz-Privilegien; im Kriege erhielten sie (oder sollten sie erhalten) denselben Sold, wie Geworbene, drei Dukaten auf den Monat. Die Haupttexte erhielten ein regelmäßiges Gehalt bis zu 12 Dukaten monatlich oder statt dessen teilweise Naturallieferung, freie Wohnung und Futter für ein Pferd.

Die Kompanien wurden allmählich sehr stark gemacht, 800 Mann, also viel zu viel für einen einzigen Offizier, aber man rechnete, daß im Ernstfalle nur etwa der dritte Teil wirklich ausmarschieren würde, und es waren tatsächlich noch viel weniger, etwa 150 Mann auf die Kompanie.

Die Kompanien waren zu reichlich 70% mit Langspießen bewaffnet; etwa 10% waren Schützen, der Rest verteilte sich auf leichte Hellebarden (die »ronca«), Kuebelspieße und andere blanke Waffen. Man bildete den großen Gevierthaufen, gewöhnte sich nach dem Trommelschlag einigermaßen im Tritt zu marschieren, Vordermann und Nebenmann zu halten, Rechts- und Linksum zu machen. Diese Bewegungen sind, ebenso wie die Handhabung [119] der Waffen so einfach, daß sie sehr wohl in den wenigen Festtags-Übungen erlernt werden konnten. Auch die Schweizer und Landsknechte werden nicht gründlicher exerziert haben. Die einzige Waffe, die Kunstfertigkeit erforderte, die Schußwaffe, wurde von solchen geführt, die sich auf eigene Hand darin übten und selber Besitzer solcher Waffen waren; ob Armbrust oder Arkebuse, wurde freigestellt.\"

Also nicht nur ein schmuckes Wappen, sondern auch eine schmucke Uniform. Jedenfalls für die Miliz.
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Gruß

Riothamus

Thomas Kluchert

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Italian Wars Kampagne, die Armeen
« Antwort #17 am: 22. März 2014 - 21:13:29 »

Wow, danke für den Input!
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DonVoss

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Italian Wars Kampagne, die Armeen
« Antwort #18 am: 22. März 2014 - 21:35:13 »

Super cool! Thanx... :thumbup:

Kann das jemand noch mal für den Kirchenstaat recherchieren... :thumbsup:

Dem wird sich nämlich der Don widmen.

Klasse. Dann kanns ja losgehen... 8o

Thomas kriegt morgen ein paar Minis ausm Zugfenster zugeworfen, Moritz sitzt schon dran, Andrit hat schon die ersten Truppen fertig.
Wat will man mehr...:)

Ick freu mir...

Don
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Riothamus

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Italian Wars Kampagne, die Armeen
« Antwort #19 am: 22. März 2014 - 22:26:25 »

Auch zum Kirchenstaat gibt es ein bisschen was:

Köchli, Zusammensetzung und Organisation des päpstlichen Heeres im 17. Jh. geht wenigstens kurz auf die Ursprünge ein.

Dann gibt es eine Dissertation zum 15. Jahrhundert. Netterweise findet man dort die E-Mail-Adresse des Autors.

Die hier dürften ja bekannt sein. Sie wurden 1506 aufgestellt. Die Uniform wurde 1914 historisierend, aber im Geschmack der Zeit anhand von Gemälden \'rekonstruiert\'. Die schlichte blaue Exerzieruniform soll auf Michelangelo zurückgehen. Historisch mag eher sein, dass eine Uniform von ihm gestaltet wurde. Denn die Garde bezog ihre Kleidung sicher vom päpstlichen Hof. Und auch damals schon gab es ein gewisses Repräsentationsbedürfnis. Allerdings wurde die Schweizer Garde m.E. kaum im Feld eingesetzt. Aus dem 16. Jahrhundert gibt es aber m.E. auch schon Gemälde, habe aber so schnell keines gefunden.

Unter den Borgia wurde das päpstliche Militär angeblich zeitweise nach antikem Vorbild gekleidet. Ob es da Minis gibt, weis ich nicht. Auch muss man bei Nachrichten über die Borgia Vorsicht walten lassen. Das könnte auch auf einen Versuch zurückgehen, die Borgia als dekadent zu diskreditieren. Eine der Verfilmungen zeigt diese Uniform.
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Gruß

Riothamus

Kniva

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@Wilhelmshöher
« Antwort #20 am: 24. März 2014 - 08:46:44 »

Zitat
Etwas Kleines zu spielen finde ich auch okay.
Dann nehme ich Mailand.

Das Herzogtum Mailand würde ich nun nicht als \"etwas Kleines\" bezeichnen. Es war neben Venedig das größte und mächtigste Staatsgebilde in Norditalien ...  ;)

Gruß

Kniva
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Wilhelmshöher

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Italian Wars Kampagne, die Armeen
« Antwort #21 am: 24. März 2014 - 09:02:51 »

Je sais, das war Ironie ;)
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Kniva

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Oh....
« Antwort #22 am: 24. März 2014 - 10:41:12 »

Zitat
Je sais, das war Ironie  

... na dann ...  :thumbsup:

Bin mal sehr gespannt auf Eure Armeen. Für mich zwar die richtige Zeit, aber der falsche Maßstab. Ich bemale gerade die ersten 15mm-Minis für die Epoche - für FoG.

Gruß

Kniva
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