Und schon gefunden:
Delbrück widmet Macchiavelli ein ganzes
Kapitel ( 4. Teil, 1. Buch, 6.Kapitel) und schreibt darin:
\"Das Land wurde in Distrikte geteilt; Regierungs-Kommissare bereisten diese Distrikte, bezeichneten die ihnen geeignet erscheinenden Männer und legten Listen von ihnen an. Jeder Distrikt stellte eine Kompanie, an deren Spitze ein kriegserfahrener Hauptmann gesetzt wurde. Die Mannschaften erhielten Waffen, einen Spieß und einen Brustharnisch und Uniform, ein weißes Wams und eine Hose mit einem roten und einem weißen Bein. Jede Kompanie führte eine Fahne von verschiedenem Tuch, aber alle gleichmäßig geschmückt mit dem Bilde des florentinischen Löwen. Dem Hauptmann zur Seite stand ein Kanzler für die Verwaltung, Listenführung und alles Schreibwerk, der Fähnrich, eine Anzahl Korporale und ein oder einige Trommler, die »nach Art der Ultramontaner« trommelten. Von Zeit zu Zeit zog an einem Festtage der Hauptmann ortschaftsweise seine Leute zusammen, musterte sie, allein oder zusammen mit einem Regierungs-Kommissar aus der Hauptstadt, und übte sie in militärischen Bewegungen »nach der Art der Schweizer«. Zuweilen wurden große Paraden in Florenz selbst abgehalten.
Im Frieden hatten die Landwehrmänner das Recht, Waffen tragen zu dürfen und gewisse Justiz-Privilegien; im Kriege erhielten sie (oder sollten sie erhalten) denselben Sold, wie Geworbene, drei Dukaten auf den Monat. Die Haupttexte erhielten ein regelmäßiges Gehalt bis zu 12 Dukaten monatlich oder statt dessen teilweise Naturallieferung, freie Wohnung und Futter für ein Pferd.
Die Kompanien wurden allmählich sehr stark gemacht, 800 Mann, also viel zu viel für einen einzigen Offizier, aber man rechnete, daß im Ernstfalle nur etwa der dritte Teil wirklich ausmarschieren würde, und es waren tatsächlich noch viel weniger, etwa 150 Mann auf die Kompanie.
Die Kompanien waren zu reichlich 70% mit Langspießen bewaffnet; etwa 10% waren Schützen, der Rest verteilte sich auf leichte Hellebarden (die »ronca«), Kuebelspieße und andere blanke Waffen. Man bildete den großen Gevierthaufen, gewöhnte sich nach dem Trommelschlag einigermaßen im Tritt zu marschieren, Vordermann und Nebenmann zu halten, Rechts- und Linksum zu machen. Diese Bewegungen sind, ebenso wie die Handhabung
[119] der Waffen so einfach, daß sie sehr wohl in den wenigen Festtags-Übungen erlernt werden konnten. Auch die Schweizer und Landsknechte werden nicht gründlicher exerziert haben. Die einzige Waffe, die Kunstfertigkeit erforderte, die Schußwaffe, wurde von solchen geführt, die sich auf eigene Hand darin übten und selber Besitzer solcher Waffen waren; ob Armbrust oder Arkebuse, wurde freigestellt.\"
Also nicht nur ein schmuckes Wappen, sondern auch eine schmucke Uniform. Jedenfalls für die Miliz.