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Autor Thema: Hail Caesar auf Deutsch  (Gelesen 19969 mal)

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AndréM

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #30 am: 06. April 2014 - 15:57:59 »

Naja, warum lässt wohl FFG die Heidelberger seine ganzen Sachen machen? Natürlich weil es sich überhaupt nicht rechnet das selber zu machen... Ganz Klar....

Eventuell könnte es aber auch daran liegen, dass der deutsche Gegenpart ewtas mehr Ahnung von der Sprache und dem lokalen Markt hat.

Ach, und das Ende ist mit Fantasy/SF nicht erreicht? Erzähl das mal den gescheiterten Firmen in diesem Bereich.

Und die Probleme von BF liegen ganz wo anders. Unter anderem das man die Konkurrenz ein wenig verschlafen hat (Plastik anyone?), allerdings erholen sie sich langsam davon wieder.
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Sir Leon

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #31 am: 06. April 2014 - 16:37:40 »

So falsch ist das gar nicht. Ich kann bei fiktionalen Systemen eben neue Fraktionen erfinden, alte Fraktionen vollkommen neu \"einkleiden\" oder einfach mal alte Fraktionen \"in der nächsten Edition\" rauswerfen.

Nur kann ich ja keine neue Edition von HC rausbringen und die römische Legion mal rauswerfen und dafür... Space Marines! ... veröffentlichen.

Du kannst außerdem fiktionale Settings einfach neu aus dem Boden stampfen. Bei historischen Settings bist du stark von deren Bekanntheitsgrad abhängig (und das bringt uns das zum 100. Anbieter mit EIR-Römern...) und in dem Bereich gibt es auf dem Markt dann ja viel Auswahl. Aber es gibt auch genug andere Settings, für die es kaum Modelle oder Regeln gibt. Einfach, weil keiner das Risiko eingehen will.
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AndréM

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #32 am: 06. April 2014 - 17:17:03 »

Dir ist klar, was für einen gewaltigen Zeitraum HC abdeckt?

Wir reden hier von Anfang der Menschheit bis zu den Kreuzzügen.

Manchmal hab ich das Gefühl, dass die Leute gar nicht die Bücher gelesen haben, um die es geht.
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Thomas Kluchert

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #33 am: 06. April 2014 - 17:27:15 »

@ AndréM

Hat SirLeon doch geschrieben:
Zitat
Bei historischen Settings bist du stark von deren Bekanntheitsgrad abhängig (und das bringt uns das zum 100. Anbieter mit EIR-Römern...) und in dem Bereich gibt es auf dem Markt dann ja viel Auswahl. Aber es gibt auch genug andere Settings, für die es kaum Modelle oder Regeln gibt. Einfach, weil keiner das Risiko eingehen will.

Ich stimme dem zu. Völlig egal wie groß der Zeitraum ist, den das Regelwerk abdeckt, es gibt 2-4 Epochen als Favoriten und das wars dann.
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Lordkane

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #34 am: 06. April 2014 - 20:41:40 »

Mag sein das HC ein großes Spektrum abdeckt und man damit viele Spieler erreichen KÖNNTE. Problem ist aber eben das (wie bereits angesprochen) bestimmte Epochen/Zeiträume populärer sind. Mich zb. Interessiert von dem von HC abgedeckten Zeitraum nur der Teil zwischen der Bronzezeit und dem einsetzen der großflächigen Christianisierung in Europa, quasi die Antike, genauer gesagt ist für mich die Zeit der sog. \"Streitwagenheere\", die der Griechischen Hoplitenheere und das frühe Rom (das vorallem!) von interesse. Bei jedem/jeder anderen Spieler/Gruppe sind es wieder andere Zeiträume. So großartig es ist, das HC soviel Epochen abdeckt, es gibt niemanden den alles zwischen 3.000 v.Chr - 1.500 n.Chr interessiert bzw anspricht. Die meisten anderen Spieler werden sich eher für die Zeit Alexanders des Großen, das früh-imperiale Rom & die Kreuzzüge interessieren, die bekannten sachen eben. Europa der frühen Bronzezeit oder der Aufstieg Akkads & Ägyptens wird wohl nur wenige interessieren.
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Sir Leon

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #35 am: 06. April 2014 - 20:47:10 »

Zitat von: \'AndréM\',\'index.php?page=Thread&postID=160955#post160955
Wir reden hier von Anfang der Menschheit bis zu den Kreuzzügen.

Ich kann mich ja irren, aber mWn beginnt HC so um 4000 vC. Keine Ahnung, wann bei dir die Menschheit anfängt, aber zu dem Zeitpunkt ist sie auf jeden Fall schon verdammt alt...

Es ist vollkommen unerheblich, was HC da abdeckt. Fakt ist nun einmal, dass nur ein Bruchteil der Möglichkeiten abgerufen wird. Ich kenne jedenfalls nur sehr wenige Leute, die gerade unbedingt Modelle und Regeln für den Thüringisch-hessischer Erbfolgekrieg suchen. Gerade Leute, die in das historische TT einsteigen, suchen ja eher Sachen, die sie schon kennen. Kreuzfahrer, Römer, von mir aus auch Griechen. Alles, was dann noch kommt, wird schwierig zu vermitteln. Das war es, um das es hier ging.
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AndréM

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #36 am: 06. April 2014 - 21:00:09 »

Wie die alten Opas, die für nix offen sind...

> Also wenn ich mit einem System mein Zeitalter spielen kann und dann feststelle, dass ich ohne Neulernen auch mal mit den Minis meines Kollegen in seiner Epoche spielen kann, dann greif ich doch lieber zu dem Regelwerk, als wenn ich für jede Epoche ein einzelnes nehme. Und wenn ich auch die weniger gespielten Zeitalter damit spielen kann, dann haben die dadurch doch eine bessere Chance bekommen auch mal auf dem Tisch zu landen.

> Anfang der Menschheit... man hätte sich das mit der Kriegsführung über dem Level der Faustkeilerei auch denken könne, aber wenn man halt kleinlich ist....

Und ihr redet immer nur von denen, die bereits spielen, aber das es anderen um diese UND Neuspieler geht....
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Sir Leon

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #37 am: 06. April 2014 - 22:00:32 »

Fahr mal die Reißzähne wieder ein, du Reformator...

Ich erspar es uns mal, hier zu diskutieren, ob der Mensch vom Faustkeil direkt zur soliden Kriegsführung gesprungen ist, daher gleich mal zu den Epochen...

Nein, es geht eben nicht nur um die, die schon spielen. Denn gerade die Neueinsteiger suchen das, was sie kennen. Die meisten, die ins historische TT einsteigen, haben selten Geschichte studiert und werden vor allem von dem inspiriert, was sie kennen. Die Kenntnisse kommen da nicht selten aus Filmen, weniger aus Dokus. Filme sind eben cooler. Und da sind die gängigen Programme, die dabei genutzt werden, eben die erste Wahl. Königreich der Himmel, Alexander etc. pp.
Das ist auch vollkommen in Ordnung, limitiert aber im historischen Bereich schon die Möglichkeiten für Hersteller. Ist einfach so. Es muss schon irgendwie cineastisch sein, damit man es sicher gut verkaufen kann.

Klar, ein System, dass viele Epochen abdeckt, hat natürlich den Vorteil, dass es mehr Spieler erreicht. Hat hier auch keiner bestritten.
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battlefield

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #38 am: 06. April 2014 - 22:24:23 »

Zitat von: \'AndréM\',\'index.php?page=Thread&postID=160942#post160942
Naja, warum lässt wohl FFG die Heidelberger seine ganzen Sachen machen? Natürlich weil es sich überhaupt nicht rechnet das selber zu machen... Ganz Klar....

Eventuell könnte es aber auch daran liegen, dass der deutsche Gegenpart ewtas mehr Ahnung von der Sprache und dem lokalen Markt hat.

Ach, und das Ende ist mit Fantasy/SF nicht erreicht? Erzähl das mal den gescheiterten Firmen in diesem Bereich.

Und die Probleme von BF liegen ganz wo anders. Unter anderem das man die Konkurrenz ein wenig verschlafen hat (Plastik anyone?), allerdings erholen sie sich langsam davon wieder.

Warlord hat einen deutschen Mitarbeiter, der den Vertrieb in Deutschland macht. Der hat genug Ahnung vom deutschen Markt.
Fantasy Flight ist was ganz anderes, die sind geringfügig größer als Warlord und ihre Spiele.

Es geht darum, dass historische Spiele irgendwann komplett sind. Irgendwann hat jeder 10 Panter, Napoleons Old Guard und 30 Cowboys. Dann ist Ende. Bei einem SciFi/Fantasy Setting kann man alles immer wieder neu erfinden. Aber das weisst du als Insider ja bestimmt.

Und nein, das Problem von Battlefront ist nicht das Plastik anderer Hersteller. Die Leute haben schon genug Tiger gehabt bevor PS welche aus Plastik rausgebracht hat. Das hat nur T34 betroffen, und das ist schon sehr lange her.
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Wellington

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #39 am: 07. April 2014 - 00:30:04 »

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen....

Die wirtschaftliche Dynamik ist bei historischen Systemen und Settings aus meiner Sicht eine etwas schwierigere als bei Fantasy oder SiFi Systemen.

- Bei SiFi und Fantasy kann man bei schwächelden Absatz die Rüstungsspirale noch weiter hochdrehen. Im historischen Bereich gibt es halt keine neuen Supergimmicks, die man in der nächsten Erweiterung rausbringen kann (Römische Dampfkanonen, Normannische Kreigselefanten).
- Bei Warmachine oder GW erfinde ich notfalls ne neue SUPER COOLE Fraktion, da tut man sich schwer bei uns. Im Historischen nützen die wengisten Spieler die mögliche Vielfalt aus, gefühlt sind 80% aller Armeen gegen die ich die letzten 15 Jahre gespielt habe die Spacemarines der Geschichte (Römer, Makedonen, Spartaner, Wikinger, Normanne). Und hier ist die Konkurenz unter den Herstellern verdammt groß! Und warum soll ich mir neue Kaufen wenn ich mir eh schon für ein anderes System welche zugelegt hab. Dann wird halt umbasiert.
- Ein anderes Problem für die Hersteller ist, dass es keine solche Bindung ans \"Rundumsorglos, Alles-aus-einer-Hand\" Konzept gibt. Ausser bei BF hat das nie wirklich im historischen Bereich geklappt. Ich kauf mir die Figuren die ich will und spiel mit den Regeln die ich mag. Ist bei SiFi und Fantasy nicht so einfach, da die Figuren teilweise schon extrem auf den Fluff und die Regeln abgestimmt sind.

Drum hat die Skepsis nicht mit alten Opas zu tun, die was gegen neues haben. Es ist schon mutig die Investion in deutsche HC Regeln zu wagen. Und ob da jetzt massenhaft Neueinsteiger kommen ....? Ich finde sie weder besonders gut, noch besonders anfängerfreundlich. Saga ist da schon geeigneter.
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Riothamus

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #40 am: 07. April 2014 - 06:22:30 »

Du meine Güte, was ist denn hier los. Sollten wir uns nicht über die Deutsche Übersetzung freuen?

Für viele ist doch ein fremdsprachiger Text ein unüberwindliches Hindernis. Wird Kugelhagel auf andere Zeiten ausgedehnt, dürfte das mit Absatzproblemen für die Warlord-Regeln verbunden sein, wenn es sie nicht auf Deutsch gibt.

Und man wird demselben Spieler auch bei GW nicht ewig neue Figuren verkaufen können. Niemand, außer ein paar extremen Fans, wird sich das auf Dauer gefallen lassen. Ein System, dass die Zeit von 4000 oder 3000 v.Chr. bis zur Einführung der Feuerwaffen abdeckt, bietet doch schon so viele Armeen, dass ich bezweifele, dass jemand alle besitzt. Abgesehen vielleicht von DBA. Und ganz ohne die Kunden abzocken zu müssen. Der wahre Unterschied liegt doch darin, dass es GW dem Kunden bisher möglichst einfach gemacht hat, sein Geld auszugeben. Fällt das weg, werden Marktanteile verloren gehen. Man stelle sich deutsche historische Regeln vor, zu denen ein Heft erscheint, welches passende Figurenhersteller nennt, die Bemalung erläutert und die Grundlagen des Geländebaus enthält. Dann vielleicht noch Bücher zur Bemalung verschiedener Epochen. Richtig gemacht dürfte das eine ernsthafte Konkurrenz ergeben: Leichterer Zugang, günstiger und dennoch im Endeffekt die Möglichkeit höherer/gleicher Qualität. Und niemand zwingt den Regelhersteller komplett auf Fantasy und Science Fiction zu verzichten.

Dann geht es hier um Regelwerke und nicht um Figuren. Ein Regelwerk verkaufe ich einmal, egal wie viele Armeen sich jemand zulegt. Allenfalls der Verkauf einer neuen Auflage mag locken, was aber auch Risiken birgt.
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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #41 am: 07. April 2014 - 08:10:11 »

Worum geht es hier eigentlich??

Mal kurz entspannen  :smiley_emoticons_joint:
Von mir aus auch ein  :smiley_emoticons_prost:  trinken...

Da wurden viele DInge gesagt die ich absolut nachvollziehen kann, bei anderen Sachen scheinen persönliche Vorlieben, INteressen was auch immer den Ton anzugeben...

Also imo schadet ein deutsches Regelwerk sicher nicht. Wenn dann sollte es aber wirklich gut gemacht sein und wohl auch von A nach B gehen......Ich glaube ich habe einen etwas erweiterten Horizont nachdem ich selbst einmal in der Branche gearbeitet habe und auch noch Kontakt mit Händlern habe, ABER unterm Strich ist auch mein Horizont sehr auf die Region eingeengt aus der ich komme. Deutsche Publikationen haben meiner Erfahrung nach bei uns in Österreich nicht den großen EInfluss dass merkbar mehr Leute was auch immer spielen würden. Und wenn dann muss man immer das Gesamtpaket sehen.....Warhammer hat immer auch die Jugend gut angesprochen weil man auch alles in DEUTSCH bekommen hat, weil es Fantasy/SciFI ist und weil es ein paar Grundbedürfnisse der Generation abdeckt (natürlich nich tnur für unter 20 Jährige...ich etwa habe überhaupt erst mitte 20 mit WHFB angefangen). Da hat das Gesamtpaket aus SPrache, Hintergrund, OPtik, Verfügbarkeit und Spielergemeinschaft immer sehr gut gepasst.

Bei FoW hatte ich nie das Gefühl dass das kleine deutsche Regelwerk jetzt den UNterschied gemacht hat. Davon abgesehen dass die Ãœbersetzung  :smiley_emoticons_outofthebox:  war. Kann gut sein dass der eine oder andere das dankbar angenommen hat, den FOW Spielerpool hat uns das sicher nicht großartig vergrößert.

Für mich ist ein deutsches Regelwerk ein Bausteinchen im großen Ganzen. Schaden tut das sicher nicht!! Ob deswegen Hail Caesar (um beim Beispiel zu bleiben) nun als System bei uns die HTT-Scene aufmischt wage ich zu bezweifeln. Ich glaube nicht einmal dass cih das großartig überregional merken werde...

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #42 am: 07. April 2014 - 08:35:08 »

Falls Pike & Shotte ebenfalls auf Deutsch erscheint, würde ich es mir auf jeden Fall zulegen. Mit 1/72 kriegt man die Vorgaben von P&S m.E. schon ganz gut hin und das geht auch mit moderat großen Tischen. In meinem Umkreis wird zwar nix von Warlord gespielt, aber die Regelwerke fahren dort immer rum, was wieder dafür spricht, dass es eben auch was für die reinen Leser von Regelwerken sein könnte, v.a. natürlich, wenn die Übersetzung gut ist.
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Hanno Barka

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #43 am: 07. April 2014 - 10:07:20 »

[Disclaimer - ich will hier niemanden persönlich kritisieren oder angreifen sondern einfach nur meine Beobachtungen wiedergeben, nichts davon ist aIs Provokation gedacht]
Ich finde diese Sprachdiskussion, die auch in anderen Threads immer wieder aufflackert interessant. Ist die Englische Sprache in Germanien wirklich so ein arges Hindernis für ein Regelsystem? Um ein Tabletop lesen/ verstehen zu können reichen doch die Englischkenntnisse, die man in der Schule bekommt Länge mal Breite aus (klar gibts ein paar Spezialvokabeln, die man nachschlagen muß, aber da das in fast jedem System eh die gleichen sind, hat man auch die bald verinnerlicht)
Wenn ich da meine (zugegeben subjektiven) Erfahrungen hernehme (aber immerhn habe ich auch jahrelang in der Branche gejobbt) stellt hierzulande Englisch v.a. für die \"Pensionistengeneration\" und - um den abgedroschenen Begriff zu verwenden - die Kiddies ein Problem dar. Bei letzteren weil die Schulbildung halt noch nicht fortgeschritten genug ist, bei ersteren, weil sie nach der Schule nur selten Gelegenheit hatten, die in der Schule erworbenen Sprachkenntnisse auch anzuwenden und daher das meiste wieder vergessen haben.
Bei den restlichen Gamern bevorzugen etwa 30 - 40% die (englische) Originalsprache und sind an Ãœbersetzungen überhaupt nicht interessiert, der Rest bevorzugt zwar deutsche Ãœbersetzungen, aber wenns keine gibt nehmen sie halt die englischen Regeln. Und dabei handelt es sich nicht nur um Akademiker, auch Leute mit Schulabschluß ohne Matura (Abitur) sind da mit von der Partie. Spieler die ein Regelwerk kategorisch ablehnen, weil es nicht auch deutsch publiziert wurde sind meiner Erfahrung nach eher Einzelfälle. Komischerweise hat ja auch keiner mit Englisch ein Problem wenn es um EDV (oder sollte ich  IT sagen :P ) und was damit zusammenhängt geht... Mir kommt vor, daß die Ablehnung von Englischen Regelbüchern weniger auf mangelnden Sprachkenntnissen sondern eher einem \"Ich-will-das-aber-auf-deutsch-haben\" oder einem \"englisch-ist-sicher-uranstrengend\" Syndrom beruht. (oder Eure Fremdsprachenkenntnisse sind tatsächlich so viel schlechter als unsere, was ich mir nicht vorstellen kann, da unser Schulsystem laut Pisatests (und auch nach meinen Erfahrungen als Lehrender) mittlerweile nicht nur seine frühere Spitzenplatzierung eingebüßt hat, sondern überhaupt nur mehr eine Katastrophe ist...
Offenbar gehen bei uns die Uhren trotzdem etwas anders :)
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Mit meiner brandneuen ergonomischen Gamingtastatur geschrieben. Kryptische Wortschöpfungen sind tastatur-, geschicklichkeits- und koordinationsbedingt und nicht als Zeichen geistigen Verfalls zu werten!

Graue Maus A.D. - Jetzt im Dienst Karthagos nördlich der italischen Alpenpässe.

Riothamus

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Hail Caesar auf Deutsch
« Antwort #44 am: 07. April 2014 - 11:08:46 »

Natürlich zieht historisches Tabletop wenig bildungsferne Zeitgenossen an. Doch kenne ich so einige Zeitgenossen, die bis fast zum Abitur Englisch hatten und ein abgeschlossenes Hochschulstudium vorweisen können, aber behaupten, nicht genügend Englisch zu können, um Unterhaltungsliteratur zu lesen. Aber in Deutschland wird den Schülern ja auch oft gesagt, dass ihre Kenntnisse trotz guter Note nicht ausreichen, obwohl das ja eigentlich ein Armutszeugnis für den Lehrer selbst wäre. Das wirkt nach. Ich kenne einen Hauptschüler, der mit 35 behauptete keinen Film auf Englisch verstehen zu können. Da in seiner Gegenwart über die mitunter sehr schlechten Synchronisationen geredet wurde, wollte er schließlich den Herrn der Ringe mal auf Englisch sehen. Am Ende des ersten Teils musste ich kaum noch etwas erläutern. Das kommt davon, wenn Kenntnisse schlecht geredet werden: Die Angesprochenen glauben in dem Bereich gar nichts zu können.

Ein Bekannter mit Hauptschulabschluss brauchte plötzlich seine Englischkenntnisse und bat mich um eine \"Nachhilfestunde\". Das, was ihm fehlte, war im Prinzip etwas Grammatik und ein bisschen Wiederholung. Ein anderer Bekannter, der aus Sachsen kommt, musste mit Anfang 40 Englisch lernen, da er Aufträge in Großbritannien hatte. Ein 2monatiger Kurs, ein Grundwortschatz und er sagte später, dass er gut zurecht gekommen sei und auch beim Fernsehen keine Mühe hatte. Irgendwo muss es da einen Fehler im deutschen Schulsystem geben.

Viele sind auch einfach so ungeübt, dass ihnen Englische Lektüre zu anstrengend ist.

Ausgenommen sind natürlich Phil Barkers Regeln. Dafür braucht man neben Englisch und Latinum wahlweise eine gute Erläuterung oder hohes Frustpotential. ;) Hier muss ich zugeben, dass seine Regeln in Englisch verständlicher sind, als in der Übersetzung. Das dürfte aber weniger an einer schlechten Übersetzung, sondern an der Komplexität der Regeln liegen.
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Riothamus