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Autor Thema: Nordirlandkonflikt  (Gelesen 2679 mal)

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Diomedes

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #15 am: 10. April 2014 - 13:21:52 »

Behaltet bitte im Auge das wir uns hier im Forum in der Diskussion nur auf die für Figurenspiele relevanten Aspekte von bewaffneten Konfikten beschränken.
Und essen und trinken bitte nur an der Bar.
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MacGuffin

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #16 am: 10. April 2014 - 13:45:13 »

Oh, es gibt sogar dazu Tabletops:
http://www.brueckenkopf-online.com/?p=102622
Aber da schweifen wir dann vollends ab :whistling:
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Dave

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #17 am: 10. April 2014 - 13:56:28 »

Nun, das historische Tabletopthemen für Zeitzeugen oftmals befremdlich und unangebracht wirken, ist denke ich normal. Wer sieht denn schon gerne, wie der Konflikt, in dem man im schlimmsten Fall seine Existenz und seine Familie verloren hat, mit Spielzeug nachgespielt wird?

Trotzdem wäre für mich das Argument, der Nordirlandkonflikt wäre noch zu frisch, kein Argument, es nicht im Rahmen eines Tabletops zu verwursten. Da gibt es meiner Meinung nach keine absolute Grenze, ab wann man geschichtliche Ereignisse nachspielen kann, ohne irgendwen vor den Kopf zu stoßen ( a la \" das ist jetzt 50 Jahre her, jetzt kann man es auch nachspielen\").

Zu den Regelwerken kann ich leider außer Force on Force nicht viel beitragen, aber als Setting wäre ja vielleicht auch Jugoslawien ganz interessant
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Decebalus

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #18 am: 10. April 2014 - 16:23:51 »

Ob jemand das Thema passt, muss er selbst entscheiden. Ich finde es auch immer befremdlich, wenn Spieler hier ihre Afghanistan Figuren zeigen. Andererseits ist mir die Atriti-Con Entscheidung nichts nach 1900 zuzulassen, auch etwas willkürlich.

Andererseits gibt es ja zwei schöne Bemerkungen zu dem Thema (sinngemäß zitiert):
1. Wenn mehr Männer die Aufschläge ihrer Grenadier-Kompanien korrekt anmalen würden, dann wäre die Welt ein friedlicherer Ort.
2. Wenn ich ein Garde-Grenadier gewesen wäre, der bei Waterloo drauf gegangen wäre, dann fände ich es besser, wenn mich heute jemand spielt, als wenn ich vergessen bin.

Wie gesagt, muss jeder selbst wissen.

Nordirland-Konflikt ist ein gewalttätiger Konflikt, also spielbar. Man kann wohl mit allen Systemen spielen, die Einzel-Skirmish in dieser Zeit ermöglichen. Force on Force ist wohl wirklich eine Idee. Wenn man zurück geht, dann könnte man auch den irischen Aufstand von 1916 spielen.
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Black Guardian

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #19 am: 10. April 2014 - 17:03:04 »

Zitat von: \'Decebalus\',\'index.php?page=Thread&postID=161444#post161444
Ob jemand das Thema passt, muss er selbst entscheiden. Ich finde es auch immer befremdlich, wenn Spieler hier ihre Afghanistan Figuren zeigen. Andererseits ist mir die Atriti-Con Entscheidung nichts nach 1900 zuzulassen, auch etwas willkürlich.

Andererseits gibt es ja zwei schöne Bemerkungen zu dem Thema (sinngemäß zitiert):
1. Wenn mehr Männer die Aufschläge ihrer Grenadier-Kompanien korrekt anmalen würden, dann wäre die Welt ein friedlicherer Ort.
2. Wenn ich ein Garde-Grenadier gewesen wäre, der bei Waterloo drauf gegangen wäre, dann fände ich es besser, wenn mich heute jemand spielt, als wenn ich vergessen bin.

Wie gesagt, muss jeder selbst wissen.

Nordirland-Konflikt ist ein gewalttätiger Konflikt, also spielbar. Man kann wohl mit allen Systemen spielen, die Einzel-Skirmish in dieser Zeit ermöglichen. Force on Force ist wohl wirklich eine Idee. Wenn man zurück geht, dann könnte man auch den irischen Aufstand von 1916 spielen.
Tja, das Thema mit der Schattenseite des Wargaming, hm?
Ich als jemand der seine Afghanistan-Figuren auch öfter einsetzt, kann dazu eigentlich nur sagen: Wieso macht es einen Unterschied, ob wir einen Konflikt spielen bei dem die Leute schon lange tot sind gegenüber einem Konflikt in dem aktuell Menschen sterben? Wird die schreckliche Seite des Krieges wird denn dadurch angenehmer, dass mehr Zeit seit dem Ereignis vergangen ist? Wieso soll es vertretbar sein, den Horror des 2. Weltkriegs nachzuspielen, aber nicht angemessen, die Situation in aktuellen Krisenherden auf dem Tisch abzubilden? Nur dass 60 Jahre vergangen sind, mindert doch nicht die Bedeutung dessen was dort passiert ist. Und wenn ich das für 60 Jahre sage, sollte es dann nicht auch für 120 gelten? Oder 360 Jahre? Logisch ist, dass nach einer gewissen Zeit diejenigen, die es durchgemacht und erfahren haben, nicht mehr am Leben sind und nicht mehr Anstoß nehmen können an dem was wir tun. Aber ändert das denn was an der Tatsache, dass wir Gemetzel mit Toten, Verwundeten und unendlich viel Leid nachspielen?

Ich bin trotz (oder wegen?) meiner Affinität zur Geschichte, zu aktuellen Geschehnissen und zum Wargaming ein Pazifist und Kriegsgegner, ich sehe meine Spiele teilweise (nicht immer und bei allen Szenarien, aber doch ab und an) auch als ein Element, um den Leuten nahezubringen was die Soldaten auch heutzutage noch an den entlegenen Kriegsschauplätzen unserer Welt durchmachen müssen, welche schwierigen Entscheidungen teilweise zu treffen sind und welchem Druck die Jungs dort ausgesetzt sind.

Klar muss es jeder mit sich selbst vereinen und dazu gibts sicher auch andere Ansichten. Ich persönlich würde sicher auch nicht mit meiner Modern War Sammlung bei irgend einem Veteranentreffen aufschlagen oder das in eine Therapiegruppe für Kriegs-PTBS-Geschädigte hineintragen. Ich denke das gehört ebenfalls zum gesunden Respekt und Anstand. Auf der anderen Seite sage ich, dass man nicht A sagen kann aber das B nicht akzeptiert. Wenn Krieg heute schrecklich ist und wir ihn nicht spielen dürfen, wieso soll der Krieg von gestern (was ja auch mal \"heute\" war) dann akzeptabel sein? :huh_1:

Die Alternative ist natürlich immernoch Imaginations, What-if-Szenarien, etc. - aber auch dort gilt, dass wir theoretisch den Tod und das Leiden von jungen Männern spielen, auch wenns diese konkreten Szenarien die wir spielen so nie gegeben hat...

Decebalus

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #20 am: 10. April 2014 - 19:07:02 »

Zitat von: \'Black Guardian\',\'index.php?page=Thread&postID=161448#post161448
... Wird die schreckliche Seite des Krieges wird denn dadurch angenehmer, dass mehr Zeit seit dem Ereignis vergangen ist? Wieso soll es vertretbar sein, den Horror des 2. Weltkriegs nachzuspielen, aber nicht angemessen, die Situation in aktuellen Krisenherden auf dem Tisch abzubilden? Nur dass 60 Jahre vergangen sind, mindert doch nicht die Bedeutung dessen was dort passiert ist. Und wenn ich das für 60 Jahre sage, sollte es dann nicht auch für 120 gelten? Oder 360 Jahre? Logisch ist, dass nach einer gewissen Zeit diejenigen, die es durchgemacht und erfahren haben, nicht mehr am Leben sind und nicht mehr Anstoß nehmen können an dem was wir tun. Aber ändert das denn was an der Tatsache, dass wir Gemetzel mit Toten, Verwundeten und unendlich viel Leid nachspielen?
...

Ich denke, Du hast die Antwort selbst gegeben. Den Toten ist es egal, aber die (Über-) Lebenden, denen kann es schon etwas ausmachen. Von daher ist es ein großer Unterschied wieviel Zeit vergangen ist. (Und es ist auch ein Unterschied, wo ich etwas spiele. AK 47 würde ich trotz seiner erfundenen Länder nicht in Ruanda spielen.)
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Nimb

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #21 am: 10. April 2014 - 22:57:05 »

Danke Leute,

ich werde mir mal Force on Force anschauen, vielleicht wird das Szenario auch noch gewechselt.

Ich wollte hier jetzt keine Grundsatzdebatte darüber entfachen was man spielen \"darf\" und was nicht.
Da sollte jeder für sich selbst ausmachen was okay ist. Ich habe nen Kumpel der spielt keine XX bei WW2 Spielen und einen anderen,
der würde am liebsten nur irgendwelche Volkssturmtypen in die Schlacht treiben.

So ist halt jeder anders und jeder sollte gucken das man da verantwortlich mit umgeht. Ich würde jetzt mit meinen WW2 Miniaturen nicht unbedingt in das nächste jüdische Begegnungszentrum gehen oder sowas. Aber ich denke da sollte jeder selber drauf achten. Was ich mit meinen Kumpels im Keller treibe geht ja niemanden was an... *hust* :P

Also danke dafür, ich schau mir jetzt mal Force on Force an und vielleicht wird es auch ein anderes, modernes Setting, sollte ja genug konflikte geben, die vielleicht sogar besser passen.

Danke euch!
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MacGuffin

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #22 am: 11. April 2014 - 08:53:38 »

Welcher Hersteller hat gute Russen und Ukrainer im Programm? :smiley_emoticons_pirate_erschreckt:

Ich denke, selbst mit einer differenzierten Meinung und Diskussion führt das Ganze hier nirgendwohin. Jeder hat seine Grenzen, aber jeder zieht sie eben an anderer Stelle. So lange man das Gespielte nicht verherrlicht - denn dazu eignet sich keine gewalttätige Auseinandersetzung, egal wie \"nobel\" der Grund einer Partei sein mag - sollte man seines Gegenüber Entscheidung da auch respektieren.
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Dareios

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #23 am: 11. April 2014 - 10:26:34 »

Wenn du das ganze etwas entschaerfen moechtest, mach doch ein Pulp Szenario draus oder ein \"Was waere wenn\" Szenario. Oder vielleicht einen exotischen Konflikt in Fernost? Vielleicht waere auch das \"Gallia to arms\" Projekt eine gute Anregung?

Wie immer denke ich ja, dass taktische Spiele mit Zinn oder Plastikfiguerchen keinerlei Verbindung zu der Essenz des Krieges haben: Tod, traumatische Erlebnisse, generelle Unsinnigkeit etc. Am Ende denken wir doch darueber nach, ob das nun als Flankenangriff zaehlt oder was die Kampffaktoren sind und sehen das ganze als taktische Herausforderung im Sinne eines Brettspiels. Ich kann beim besten Willen nicht sehen, wie das Krieg verherrlicht oder sich ueber das Leid der historisch davon betroffenen lustig macht. So lange letzteres nicht der Fall ist, kann man alles spielen. Im Endeffekt wird man ueber den Konflikt waehrend der Recherche viel lernen und dann erstens besser informiert sein und zweitens verstehen, das sich auch dieser Konflikt in die Reihe der unsinnigsten Beschaeftigungen der Menschheit einreiht.
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Schelm

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #24 am: 12. April 2014 - 16:05:46 »

@ Jerekin
Du meinst vielleicht Ethnien.
Da ging es aber um einen Konlfikt zwischen zwei gesellschaftlichen Gruppen bzw. deren selbsternannten Vertretern:

Protestanten
- die \"Einwanderer\" (im historischem Sinne) aus England und Schottland
- eher wohlhabend

Katholiken
- Iren
- eher ärmerer Teil der Bevölkerung
- Anschließung NI an Irland.

Wir kennen da Tagesschauberichte über Anschläge und über Unruhen (Riots?) mit Bildern von Polizisten und Militäreinheiten in gepanzerten Landrovern, Wandgemälde in den einzelnen Sadtteilen, Begriffe wie Ulster und Bloody Sunday. Zuletzt sind mir noch Berichte über Behinderungen und Beschimpfungen von Schulkindern der einen Seite auf dem Weg zur Schule durch das \"Terretorium\" der anderen Seite in Erinnerung. Hoffentlich ist da jetzt endgültig Ruhe.
Die dort gemachten Erfahrungen sollen den Engländern im Irak gute Dienste geleistet haben.

Die Tschetschenienkriege waren offene Kriege, der Nordirlandkonflikt war eher geziehlte Ermordung einzelner Personen, Bombenanschläge und Polizeiaktionen.
Nach meiner Meinung nicht für Tabletop geeignet.

Jerekin

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Nordirlandkonflikt
« Antwort #25 am: 12. April 2014 - 17:50:45 »

Tja, für mich fällts halt dennoch irgendwie unter Rassissmus im weitesten Sinne. Wenn mans genau nimmt, ist es natürlich nur eine dezidierte Form von Feindlichkeit gegenüber Menschen, die menschheitsgeschichtlich bedingt etwas anders aussehen, aber irgendwie hat sich in meinem Kopf der Begriff \"verwässert\" hin zu genereller Ausländerfeindlichkeit in welcher spezifischer Form auch immer. Ich habe das Wort nicht in seiner Ursprungsdefinition der biologische Rasse gesehen. Generell bin ich es eher gewohnt im Alltag zu Rassismus zu verallgemeinern, statt die Gründe von Menschen für den Hass gegenüber anderen Ethnien alle einzeln aufzuzählen.

Daher wohl auch der Trugschluss mit den Rassenunruhen und den Rassen bei mir.

Ich wollt es jetzt auch nicht zu so einer ausufernden Diskussion kommen lass, aber für mich hatte Rasse bis jetzt auch einfach nicht diesen negativen Unterton gehabt und das sollte auch nicht wertend gemeint sein...

Sorry. Wieder was gelernt.

Und soweit kenne ich mich noch in Geschichte aus. Ich meine bitte wir sind in einem Forum für historisches Wargaming.
Wegen einem Ausdrucksfehlers gleich die Neunschwänzige rausholen. Ich machs mir halt gerne einfach beim Schreiben...

Sry
 ;(
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