Heho, nachdem wir (Virago und meine Wenigkeit) in letzter Zeit recht viel Chain of Command von Too Fat Lardies gespielt haben dachten wir es ist Zeit sich an eine kleine Kampagne zu starten.

Ganz kurz gefasst: Das Regelwerk ist Chain of Command gemeinsam mit der Kampagnenerweiterung At the Sharp End, der Hintergrund ist Nordafrika, Mitte 1941.
Das Afrikakorps ist gerade gelandet und wirbelt mit Ziel Alexandria Sand auf, das britische Empire ist auch leicht gewirbelt, schlüpft aber in die Stiefel. Denn man kann Engländer aus Frankreich rausschmeißen, aber nicht aus völlig legitim erworbenen Kolonien und befreundeten Regimes.
Gespielt wird in 15mm, die Modelle sind von Battlefront.

Vor dem Spiel wurden, At the Sharp End folgend, die Offiziere ausgewürfelt, inklusive Hintergrund, Alter, Charakter, Körperbau und Herkunft.
Mein britisches Platoon wird von 2nd Lieutenant Deaglan Fitzpatrick, 22, geführt; ein durchschnittlich wirkender Ire. Seine Biografie ist ebenfalls unscheinbar: eine gute Schule, Universität, am Beginn einer vielversprechenden Karriere im öffentlichen Dienst. Ihm als Platoon Sergeant zur Seite steht der bullige Schotte Callum Graham, 20. Er besuchte nur eine minder angesehene öffentliche Schule und ist dann über kleinere Umwege gleich zum Militär gekommen.
Das alles wurde schnell anhand der Tabellen aus dem Kampagnenbuch zusammengewürfelt. Falls man Lust hat auf zusätzliche Charakteristika bzw. Motivation, Vorlieben, usw. kann man \"Platoon Forward\", ebenfalls von den Lardies, zu Rate ziehen. Clevererweise ist Platoon Forward ebenfalls ein Kampagnenbuch für WW2-Spiele auf Zugs- oder Kompanielevel, allerdings wurden andere Gesichtspunkte ausgearbeitet als bei At the Sharp End. Deswegen sind ansich beide Bücher zu empfehlen, auch nebeneinander. Nicht nur für den 2.Weltkrieg, sie funktionieren auch für die meisten Sachen die man so im 20.Jhdt. spielen kann.
Für die einzelnen Führer der Trupps wurden ebenfalls Charakteristika ausgewürfelt.
Nun zum Spiel in dem 2nd Lieutenant Fitzpatrick seinen Widersacher - Leutnant Lechner aus der Steiermark (im Folgenden: \"Der Lechner\") trifft.
Es wurde Szenario Eins aus dem Chain of Command Regelbuch gespielt. Zwei patroullierende Schützenzüge schauen sich in Niemandsland um, treffen aufeinander und versuchen die jeweils andere Seite zu vertreiben um in Ruhe vorgeschobene Punkte zu nehmen und das Gelände zu erkunden. Dazu muss die gegnerische Force Morale auf 3 oder weniger reduziert bzw. der Gegner zum Rückzug gebracht werden.
Irgendwie historisch nachvollziehbar hab ich meinen Force Morale Wurf versaut und startete mit 8 und virago bekam für seine Deutschen 11. Schonmal ein interessanter Start.
Wir beide entschlossen uns für drei Patrol Markers, die Patrouillenphase war recht schnell erledigt und die Jump-Off Points, über die die Modelle ins Spiel gebracht werden, wurden festgelegt (drei pro Spieler).
Das Foto wurde während des Spiels aufgenommen, am Anfang waren natürlich keine Leuts am Tisch. Unterstützung wurde ausgewürfelt, ich entschied mich für zwei Artilleriebeobachter mit einer 3\" Mörserbatterie im Hinterland auf Abruf und einen Bren Carrier mit Besatzung. Die Deutschen nahmen ein Panzerbüchsenteam mit.
Die Deutschen begannen gleich ihre MGs auf den Tisch zu bringen, die Hälfte von ihnen gleich auf Overwatch, falls einer meiner Leute den Kopf aus dem Sand stecken sollte. Deswegen stellte ich erstmal zwei Trupps hinter einer Düne in Deckung auf - Corporal Benjamin Dovers Trupp, begleitet von Platoon Sergeant Graham und - etwas weiter vorne - Corporal Percy Appletons Trupp. 2nd Lt.Fitzpatrick hatte sich in einer alten Karawanserei einen Kommandostand eingerichtet, gemeinsam mit Cpl.Miggins\' Trupp, einem 2\" Mörser und den Artilleriebeobachtern.
Leutnant Lechner stand inzwischen auf dem Dach seines eigenen Kommandostandes auf einem kleinen Hügel, gemeinsam mit einem Obergefreiten der doppelt so alt war wie er und dessen Trupp. Später würde sich das Panzerbüchsenteam zu ihnen gesellen.
Es kam zu einigen kleineren Schusswechseln, aber in Summe passierte nicht viel. Die Deutschen zogen einige Teams zusammen um die Briten von den Dünen zu vertreiben also machten die britischen Artilleriebeobachter Druck und der erste Mörserschlag traf - zu meinem großen Glück - genau ins Ziel. Fast der gesamte deutsche Zug ging zu Boden und verschwand in einer riesigen Wolke aus Staub und Sand. Der tatsächliche Schaden war minimal, aber immerhin war der Feind erstmal beschäftigt.
Zumindest dachte sich das Corporal Percy Appleton als er zu einem Sprint übers offene Feld ansetzte um schnell mal einen gegnerischen Jump-Off Point zu nehmen (was die Deutsche Force Morale deutlich anschlagen würde und möglichweise Auszeichnungen für ihn bedeuten würde.
Virago hatte sich allerdings sehr fürh einen Chain of Command Würfel ergattert den er einsetzte um den Zug und damit auch das Mörserfeuer zu beenden. Außerdem stellte sich der Jump-Off Point als garnicht so unbewacht heraus und \"Percy\'s Charge\" endete im Angesicht von zwei MG34 und einer scharfen Kehrtwende zurück in Deckung. Der halbe Trupp ging im Feuer zu Boden.
Appletons Jungs direkt vor dem Frontalangriff. Nur die Hälfte kam wieder zurück.Die Verluste und das vorzeitige Ende des Mörserfeuers waren natürlich nicht gut, besonders weil es ab der 2. Salve immer schwieriger wird nochmal die Dienste der Batterie in Anspruch nehmen zu können. Also hieß es Eingraben, der 2\" Mörser schoss Rauchgranaten um die Sichtlinien der Deutschen zu stören und hoffen, dass die Unterstützung bald wieder Verfügbar würde.
Inzwischen hatten sich die Deutschen abgebeutelt und begannen - wegen eines gewissen Mörser-Zwischnfalles verärgert - den Kommandostand unter Beschuss zu nehmen. Zwei Tommies gingen zu Boden und Cpl. Miggins wurde leicht verwundet. Im Gegenzug brachten die Briten den Bren Carrier auf den Tisch und erwiderten das Feuer. Das gelang so gut, dass es auf deutscher Seite ca. fünf Verluste zu beklagen gab, inklusive des alten Obergefreiten. Dies reduzierte die deutsche Force Morale auf 8. Angesichts dessen, der Tatsache dass die mittelschweren Mörser in der nächsten Phase wieder zur Verfügung stehen würden und es schon spät war traten die Deutschen geordnet den Rückzug an (mit Ausnahme eines Schützen für den wir noch würfeln müssen).
Leutnant Lechner überblickt die SituationEin kleiner Sieg für die Briten, allerdings nur weil sie als letzte das Feld verließen. Beide Seiten waren auf Force Morale 8, die Deutschen hatten zwei Verluste mehr verursacht, allerdings einen Truppführer eingebüßt.

Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht! Das nächste Mal gibt\'s mehr Bilder. Immerhin sind wenige Fotos immer ein Zeichen dafür, dass das Spiel spannend war.
