Salut!
Ich würde davon ausgehen, dass die Regimenter oft nichtmal 1.000 Mann hatten, auch wenn Kronoskaf eine stattliche Anzahl für das Regiment Baden-Baden angibt - vielleicht auch eine rühmliche Ausnahme weil möglw. der Regimentsinhaber mehr Interesse an seiner Truppe hatte. Was mich auch darauf bringt, ist dass ich selten bisher von Durchzügen von Verstärkungen von Feldtruppen gelesen habe. Die Motivation die Regimenter aufzufüllen scheint bei den meisten Staaten erst dann gegeben gewesen zu sein, wenn das mit Subsidiengeldern zusammen hing. Auch wenn die Uniformen prinzipiell dieselben waren und es auch eine Musterung aller schwäbischen Truppen am Beginn des Krieges gab, wäre es denkbar dass die Qualität der Ausrüstung unterschiedlich war. Die größeren Staaten mussten generell finanziell weitaus weniger proportional zu den Einwohnerzahlen als die kleinen bluten. Auf der anderen Seite wurden die Kreistruppen von den größeren Staaten wie Württemberg oftmals als Prestigeobjekte betrachtet und entsprechend besser behandelt, m. E. sogar ausgestattet. Es wäre also denkbar, dass die Gamaschen oder sowas bei den größeren Mächten besser aussahen. Ab Kriegsbeginn scheinen dann ja die Kreisstände ziemlich überfordert gewesen zu sein, die Ausrüstung etc. zu finanzieren. Ewige innere Streitigkeiten über aufgelaufene Schulden noch aus dem Span. Erbf.krieg kenne ich aus einer Publikation zu der Zeit 1716-1733.
Da ich auch mit dem Gedanken spiele, mit nem Freund TT für 7-jährigen aufzuziehen, würde ich auch ähnlich wie Du vorgehen und den Grenadieren einfach ne eigene Base geben. Wir würden das zwar in 1/72 machen, aber generell wäre das ne schöne Idee, auch für den Fall, dass Grenadiere mal spezielle Funktionen in einem anderen Regelwerk haben sollten. Die Kurmainzer Grenadiere warfen ja bspw. immernoch Granaten, die sie regulär noch mit sich führten (habe da mal ne Vorführung von zwei Bekannten von mir gesehen).
Wenn es das Regelwerk hergibt, würde ich auf jeden Fall die Regimenter der Reichstruppen immer nummerisch schwächer als die preußischen machen bis hin zu einer Base weniger.
Mir ist noch kein Beispiel begegnet, dass mehrere verschiedene Uniformen in einem Bataillon waren. Es gab ja das kombinierte Reichsregiment Schwarzburg-Reuß, das extrem klein war (habe immer nur von 450 Mann oder so in dem Dreh gelesen). Scheinbar haben sich da, die Quellenlage ist zugegeben bis auf zwei Fähnchen im TLMH sehr dünn, die vielen reußischen und die beiden Schwarzburger Linien geeinigt. Wie Schwarzburger und Reußen aus der Verantwortung gekommen sind, Reichstruppen zu stellen, ist mir momentan eh schleierhaft. Wenn ich es bisher recht verstanden habe, wurde das Regiment nachdem es aus holländischen Diensten heimgekehrt war scheinbar in preußische vermietet - eh schon eigenwillig ein Kreisregiment zu vermieten. Und ein Kreisregiment war es mit Sicherheit, weil es in der 1. Hälfte des 18.Jh. zu einer Reichsexekution in Mecklenburg eingesetzt wurde.
Was mir ad hoc aus dem Gedächtnis noch einfällt, ist dass im Treppenhaus im Stadtschloss von Eisenach vor ein paar Jahren, als ich da war, ein (oder zwei?) Gemälde mit Soldaten, sicherlich Sachsen-Eisenach, hing. Das war eine Ansicht eines, mittlerweile nicht mehr vorhandenen (Residenz-)Schlossbaues in der Nähe vom heutigen Lutherhaus. Die Uniformierung müsste interessant sein. Aber ob wir damals Fotos gemacht haben? Der letzte Sachsen-Eisenacher Herzog, Wilhelm Heinrich, war ja genauso wie sein Weimarer Kollege ziemlich in das Militär vernarrt und stellte im Vergleich zur Größe seines Staates allerhand Truppen auf, die er dann wie sein Weimarer Vetter wacker vermietete, um die Kosten für den Soldatenprotz wieder rein zu kriegen. Von daher dürften bei Sachsen-Weimar-Eisenach die Truppen gut gerüstet gewesen sein, da Geld reinkam.