Spezielle Regelsystem > Flames of War
Offener Brief an Battlefront
Christof:
Ich persönlich habe ja den Verdacht, das man auf anderen Märkten mit der Nazi-Symbolik gutes Geld verdienen kann. Es gibt ja Nationen bei denen die Reliquien und Devotionalien der Nazis hoch gehandelt werden. Dort wird man auch den Absatz duch entsprechende Cover und Bebilderung in Regelwerken steigern können. Wenn BF genau diese Inhalte verkauft bedienen sie eben diesen Markt und damit glücklicherweise nicht den des deutschen TT der sich wohl einen angemesseneren Umgang mit dem Thema wünscht. Letzteres ist übrigens das was ich sehr positiv wahrnehme, genau wie den offenen Brief. Wenn jetzt noch in zweiter Konsequenz erkannt wird welche Kuh die Neuseeländer hier melken wollen und die entsprechenden Schlüsse von der verantwortungsbewussten Spielerschaft gezogen werden (siehe Planet Fantasy -> Ausstieg) fände ich das echt begrüssenswert.
Gruss Christof
Hotwing:
--- Zitat von: \'Diomedes\',index.php?page=Thread&postID=15674#post15674 ---Erzähl doch mal mehr zu der Anfrage vom Staatsschutz. Es wäre schonmal interessant ein paar Fakten zu hören und nicht nur Spekulationen.
--- Ende Zitat ---
Nun,
es handelt sich im Grunde um eine Kette. Im letzten Mai gab es in der Region um Fulda allgemein Probleme mit rechts gesinnten Gruppierungen. Darauf hin wurden Örtlichkeiten, an denen die Größe für Veranstaltungen etc. gegeben sind, kontrolliert. So auch die Jugendherberge. Der Polizeichef von Fulda hatte im Auftrag des Staatsschutzes dort angefragt, was denn die Operation Sommerwind sei. Über das Internet habe man recherchiert und ein paar Verbindungen zu nicht ganz \"sauberen\" Sachen gefunden, Symbolik etc.. Ich machte eine Rückmeldung an den Herbergsvater und gab eine Stellungnahme ab. Diese wurde dann über die Polizei weiter geleitet.
Um sicher zu sein, habe ich im Vorfeld klar gemacht, dass alles was gegen das Gesetz verstößt von der Veranstaltung fern zu halten sei und jeglicher Verstoß einen sofortigen Ausschluss des Teilnehmers nach sich ziehen würde.
Gruß
Hotwing
Constable:
--- Zitat ---This is one of the main problems we have in Germany with wargaming in general.Here ,if you wargame you have to defend yourself and explain that you like history and that you are not a \"war-monger\", and it\'s a game that challenges your mind and encourges reading and education etc.In America,all I need to say is I like wargames.Most do not assume the worst,hell,we grew up playing with toy soldiers.
--- Ende Zitat ---
word man!!
So ist es, ich bin auch absolut gegen manche Diinge, die BF im Moment so abzieht (nähere Erklärungen sinnlos da im offenen Brief alles gesagt wurde) Ich kann absolut meine Stuka ohne HK bemalen..wer sich zumindest die alte Verpackung der STUKA ansieht wird auch kein HK als Illustration oder Decal finden. Für mich hat das einfach den Reiz einer taktischen Simulation aus einer Periode die mit militärhistorisch wie geschichtlich interessiert.
ICH KANN noch zwischen Spiel und anderen Dingen trennen aber es wird zusehends schwieriger wenn einfach gewisse Dinge wie ein Elefant im Porzellanladen agiert.
Egal, ich spiele weiter mit meiner Runde FOW......alles andere wird sich weisen. Politisch korrekt hin oder her. Die eigentlich Problematik für mich wäre mit TT generell auf zu hören. Gewalt, Waffen und Hintergründe, die eben mit Gewalt und co strotzen gibt es in jedem TT, sei es nun historisch oder fiktiv.....
cheers
tom
lemming:
Vor ein paar Wochen hat BF noch damit geworben, dass ihnen der deutsche Markt so sehr am Herzen liegt, dass ihnen das ein kostenloses deutschsprachiges Regelbuch wert ist. Aber die hiesige Rechtslage zu berücksichtigen, ist dann doch nicht wichtig genug. ?(
Da ich die Normandie-Erweiterungen nicht mitgemacht habe und bei mir noch genug Bemalrückstand im Mid War Bereich aufzuholen war, ist die Diskussion um die XX im Cobra-Handbuch weitgehend an mir vorüber gegangen. (Bin generell, also auch bei anderen Systemen, jemand, der nicht gerne Geld für Erweiterungshandbücher ausgibt.)
Aber schon bei den ersten Version 2 Büchern fiel mir unangenehm auf, dass das Cover Artwork anscheinend mehr und mehr versucht, vorpupertären Vorstellungen von Heroismus gerecht zu werden. Also, dass der Trend dahin ging, die Produkte reißerischer aufzumachen als in Version 1. Beim FoW-Kalender hat sich das fortgesetzt. Art of War 2 kann in gewisser Weise als Weiterführung dieses Trends gesehen werden.
Trotzdem, ich finde das Spielsystem als solches gut und möchte dabei bleiben.
Es gibt eine große Bandbreite von verantwortungsbewusstem Umgang mit Wargaming. Ich finde, es muss nicht gleich ein Ausstieg sein.
Tankred:
Tja, Tallistro, da habt ihr was angeleiert.
Battlefront darauf hinzuweisen, dass sie eine Grenze überschritten haben, finde ich sehr gut. Ich fand bislang alles nicht sonderlich schlimm, was BF gemacht hat, aber diese Gestapoheadline war wirklich das letzte.
Ein E-Mail an die Geschäftsleitung wäre allerdings besser gewesen. Ich empfinde Eure Erwartungshaltung in Bezug auf die Resonanz als überzogen. Engländer und Amerikaner finden uns Deutsche gerade in Bezug auf die NS Zeit völlig anal. Dieser Vorwurf ist natürlich nicht von der Hand zu weisen. Aus dem Angloamerikanischen Raum ernst genommen zu werden in Bezug auf Nazisymbolik ist nur ein frommer Wunsch. Ich denke die Antworten spiegeln recht gut wieder, dass wir in diesen Belangen im Ausland einfach nicht verstanden werden. Kennt ihr die Totenkopf Walmart Geschichte?
Ich habe inzwischen viel Literatur über den 2. Weltkrieg, die voll von verbotenem Zeug ist, auch in Grafiken. Es ist schon etwas merkwürdig, dass ein relativ harmloses Tabletopbuch gesetzlich problematisch ist, während einige WK2 Schinken von Autoren verfasst wurden, die man getrost als tumbe Neonazis bezeichnen kann. Zwei Fehlkäufe in dieser Richtung habe ich schon.
Die Angst vor gerichtlichen Konsequenzen finde ich völlig überzogen, ich meine das in Bezug auf uns Spieler. Ich bin durchaus bereit ein persönliches Risiko zu tragen, damit wir hier in Deutschland eine klare Gesetzeslage haben. Falls mich einer anzeigt, weil ich ein Hakenkreuz in einem Spielbuch habe, muss ich das eben ausstehen. Ab und an macht man ja auch andere verbotene Dinge, z.B. falsch parken, mp3s tauschen, kiffen oder das Treppenhaus nicht putzen. Lasst doch mal die Kirche im Dorf.
Wenn man akkurate Armeen aufbauen will und auf verbotene Symbolik verzichten will, kann man Wehrmacht spielen und fertig ist die Laube. Die paar verbotenen Zeichen kann man selbst bei SS Truppen leicht umgehen, indem man einfach eine andere Truppe wählt, deren Zeichen nicht verboten ist. Als Spieler und Armeensammler macht einem die Gesetzeslage also kaum Probleme. Blieben allenfalls die Bücher und Assessoirs wie DAK T-Shirt und Würfel. Und das wurde ja im offenen Brief angesprochen. Die Covergestaltung ist dabei essenziell, da die Behörden meist nur Zeit für einen oberflächlichen Blick haben. Wenn dort schon klar ist, dass gegen Gesetzte verstoßen wird, wird es eben übel. Mir fällt gerade auf, dass auf meinem \"Axis and Allies\" eine fette HK-Fahne drauf ist. Wie haben die das eigentlich so lange geschafft?
Ab und an macht man eben auch verbotene Dinge, z.B. Falschparken und zu schnell fahren, manchmal habe ich neben meinem legalen Hakenkreuzbuch eben ein Grauzonenbuch daneben stehen. Wenn man wie ich möchte, dass Neonazis ohne NS Symbolik rumlaufen, dann muss man eben in Kauf nehmen, dass man ein böser Junge ist, wenn man auf 15mm Modelle Sig Runen auf den Kragenspiegel malt ;).
Aus Händlersicht ist das natürlich anders, aber deren Sicht ist mir einfach nicht bekannt und ich fand Ghibelines Ausführungen dazu sehr aufschlussreich.
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