Hier eine Beschreibung der Alemannischen Männertracht, wie sie in Gräbern unter günstigen Umständen gefunden wurde. Allerdings liegen die meisten gefundenen Gräber zeitlich nach dem 3. Jh. und der erwähnte Sax fand wohl erst im 6. oder 7.Jh. weitere Verbreitung. Jedenfalls steht es so im zitierten Werk. Aber das braucht nichts über das Vorhandensein im täglichen Leben auszusagen, sondern nur über die Verwendung als Grabbeigabe.
\"Der Mann trug eine strapazierfähige Hose aus dichtem Kordstoff, einen leinenen blusenartigen Kittel, auch mitunter eine Felljacke, und einen leinenen oder wollenen Mantel. Die Bluse wurde durch einen Ledergürtel zusammengerafft. Lederschuhe in Bundschuhform oder Sandalen gehörten zur Fußbekleidung. Das zweischneidige Hiebschwert hing an einem über die Schulter geführten Sondergurt, während die auch bei den Thüringern übliche rechteckige Ledertasche (mit Schere, Feuerzeug, Klemmzange) am Gürtel rechts hinten getragen wurde. An der linken Seite des Gürtels trug man den Sax in einer Lederscheide. Die Gürtel waren teilweise mit farbigen Fäden durchzogen.\" Bruno Krüger u.a., Die Germanen Geschichte und Kultur der germanischen Stämme in Mitteleuropa, Band II Die Stämme und Stammesverbände in der Zeit vom 3. Jahrhundert bis zur Herausbildung der politischen Vorherrschaft der Franken, Berlin 1983, S.358 f.
Der \"blusenartige Kittel\" wurde auch als Kaftanähnlich beschrieben. Man kann ihn bei Reenactor-Gruppen sehen.
Als wehrhafte Grabbeigaben werden neben dem Sax (s.o.) S. 354 \"Spatha, Lanze, Pfeil und Bogen, Schild\" genannt. \"Helme, Panzer und Goldgriffspathen\" stammten nur aus Adelsgräbern. Dies muss nicht viel heißen. Wenn der Panzer zu wertvoll war, wurde er sicher nicht als Grabbeigabe genutzt. Pferde und Hunde wurden den Alemannen auch oft mitgegeben.
Aber es gibt ja keine entsprechenden Figuren mit Kaftan-Blusen-Kittel... Und 260 sollen die Alemannen ja noch recht zusammengewĂĽrfelt gewesen sein...