Historischer Hintergrund:
Die polnisch-litauische Union ist in anhaltend schwere Konflikte mit dem Zarenreich der Moskowiter, den Osmanen und den Krim-Tartaren verwickelt.
Außerdem haben sich in der Ukraine die Kosaken erhoben und führen eine erbitterte Rebellion gegen den polnisch-ruthenischen Adel.
Diese Krise nutzt der schwedische König Karl X. Gustav zur Invasion, bei der die Schweden in kurzer Zeit große Teile Polens überrennen.
Diese Zeit wird in Polen die \"blutige Sintflut\" (polnisch: Potop) genannt.
Warum dieser Hintergrund ?
Ich habe mich für dieses Setting entschieden, da es mich selbst sehr interessiert und garantiert, dass es meine Motivation als Spielleiter hochhält. Außerdem sind von unserer Spielepräsentation für die TACTICA 2013 alle erforderlichen Miniaturen vorhanden. Zu guter Letzt denke ich, dass das Thema englische Bürgerkriegs- und 30jährige Kriegs-Interessierte ansprechen könnte, da im wesentlichen die selben Truppentypen vorhanden sind, diese zugleich aber noch um die Osteuropäischen Truppentypen (z.B. Husaren, Streltsi, Osmanen) erweitert und ergänzt werden.
Es sind keine besonderen Vorkenntnisse zu diesem Konflikt erforderlich, da die gesamte Kampagne und auch weitgehend die Beteiligten und der Schauplatz bzw. die Karte fiktiv sind. Es soll bestenfalls aber so sein, dass der Verlauf unseres Spieles so oder so ähnlich um 1656 stattgefunden haben könnte.
Vorwort
Nachdem meine ersten beiden Play-by-(e)mail-Spiele recht gut funktionierten und es mir auch als Spielleiter sehr viel Spass machte, möchte ich ein weiteres Play-by-mail (PBM)-Spiel veranstalten. Mein erstes PBM war eine Kartenkampagne im 30jährigen Krieg in der es schwerpunktmäßig um das Erobern und Halten von Ortschaften ging. Das zweite PBM war eher ein klassisches Kriegsspiel, das die berühmte historische Entsatzschlacht der Türken-Belagerung Wiens 1683 zum Vorbild hatte.
Zeitlich bleiben wir weiterhin im 17.Jahrhundert, in dem Europa nahezu ununterbrochen in große Kriege und Feldzüge verwickelt war. Es ging den Herrschenden um Macht und Einfluss, Ländereien und Reichtum sowie Prestige und Religion.
Ich greife auch diesmal auf kein fertiges PBM-Regelwerk zurück, sondern entwerfe ein eigenes System, das zu der Kampagne passt. Natürlich werden den bisherigen Teilnehmern viele Sachen bekannt vorkommen, z.B. habe ich den Wirtschaftsaspekt vom 1.Spiel und viele Kampfmechanismen aus dem 2.Spiel weitestgehend übernommen.
Oft kommen aber noch viele gute Ideen der Teilnehmer, die aber im laufenden Spiel nicht mehr integriert werden können. Daher möchte ich im Vorfeld hier über das System berichten und vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag.
Thematisch werden die Ereignisse des sog. 2.nordischen Krieges den Hintergrund abgeben. Ich werde aber viele Fakten und historische Tatsachen eher als Vorschläge behandeln. Schließlich soll das hier ja auch keine wissenschaftliche Aufarbeitung werden, sondern ein unterhaltsames Spiel.
Konzept:
Wenn genug Spieler zusammen kommen, übernimmt jeder ein Kommando. Es sind bis zu sechs Kommandos zu vergeben. Finden sich mind. 4 Spieler kommt das PBM zustande.
Es ist vorgesehen, dass jeder Spieler mit einer kleinen Streitmacht von einigen Einheiten das Spiel beginnt. Der Spieler kann mit seinem Trupp dann über die Karte ziehen, Abenteuer erleben, aber vor allem versuchen, seiner Seite zum Sieg zu verhelfen. Es können Schlachten geschlagen, Aufträge erfüllt und Dörfer geplündert werden. Mit dieser Beute kann man neue Truppen ausheben um mit der Zeit eine größere Armee aufzubauen. Damit kann man folgende Schlachten leichter gewinnen oder auch gegen stärkere Gegner bestehen.
Die Identität der einzelnen Spieler ist nur dem SL bekannt. So sind Absprachen nur über Kuriere (per email) möglich, die über den SL an den Empfänger weitergeleitet werden. Der SL wird für jede Nachricht anhand eines Würfelwurfes feststellen, ob die Nachricht beim Empfänger ankommt, verloren geht, oder, schlimmstenfalls, dem Feind in die Hände fällt. Außerdem wird der SL entscheiden, WANN er die Nachricht weiterleitet, so dass ggfs. vor dem Ende der Kurierphase die Nachricht nicht rechtzeitig ankommt oder keine Antwort mehr empfangen werden kann.
Die möglichen Kriegsparteien (sog. Nationen):
Dies ist die Auswahl der möglichen beteiligten Kriegsparteien. Jede Partei hat einen besonderen Truppentyp, der nur ihr zur Verfügung steht.
Jede Kriegspartei ist grob einem von 3 Kriegslagern zugeteilt. Diese sind Polen, Schweden und Neutrale (siehe Angaben in Klammer)
Polnisch-Litauische Royalisten (Polen):
Die treuen Anhänger des polnischen Königs Jan-Kazimir.
Besonderer Truppentyp: Husaren – gepanzerte schwere Lanzenreiter, schnell und aggressiv
Polnisch/Litauische Aufständische (Schweden):
Vom König abgefallene Adelige, die für sich selbst Politik machen möchten (z.B. Hetman Radziwill).
Besonderer Truppentyp: Husaren – gepanzerte Lanzenreiter, schnell und aggressiv
Deutsche:
Sammelbegriff für die diversen deutschen Fürstentümer, die in den Konflikt verstrickt waren z.B. Brandenburg (Schweden) und Sachsen (Neutral).
Besonderer Truppentyp: Kürassiere – schwer gepanzerte Pistolenreiter
Kaiserliche (Polen):
Die Truppen des mit den polnischen Royalisten verbündeten Habsburger-Reiches.
Besonderer Truppentyp: Tercio – übergroße Infantrieeinheit, die viele Verluste aushalten kann und zur Front und den Flanken kämpfen kann
Schweden (Schweden ...wer hätt´s gedacht):
Die Truppen des schwedischen Soldatenkönigs, die in Polen einmarschiert sind.
Besonderer Truppentyp: kommandierte Schützen – kleine Schützeneinheit, die mit der Reiterei eng zusammenkämpft und dadurch örtliche Feuerüberlegenheit herstellen kann.
Kosaken (Neutral):
Freie Wehrbauern aus der Ukraine, zahlreich und motiviert.
Besonderer Truppentyp: Tabor – eine fahrende Wagenburg gespickt mit Musketenschützen und kleinen Kanonen
Tartaren (Neutral):
Die Angehörigen des Krim-Khanates, schnelle und bewegliche Reiter
Besonderer Truppentyp: Steppenkrieger – hochbewegliche Bogenschützenreiter, die den Feind aus der Distanz zermürben und vor Angriffen ausweichen können
Osmanen (Neutral):
Die Truppen des Sultans aus Konstantinopel.
Besonderer Truppentyp: Janitscharen - Elite-Schützen mit guter Nahkampffähigkeit
Moskoviter (Neutral):
Die Truppen des Moskauer Zaren.
Besonderer Truppentyp: Streltsi – geübte Musketenschützen mit Zweihandäxten (Berdische Axt)
Unabhängig von den besonderen Truppentypen hat jeder Spieler Zugriff auf Standardtruppen wie z.B. Pike&Shot-Einheiten, schwere Reiterei, Bandelierreiter, Musketiere, Dragoner und leichte Artillerie.