Es kommt natürlich auf den Künstler an, aber, wenn ich z.B. eine friderizianische Grenadiermütze im Original sehe und Abbildungen der wahren Historienmaler davon abweichen, gehe ich doch klugerweise davon aus, dass Knötel und Co. viele Mützen studiert haben, während ich vielleicht ein paar Fotos näher betrachtet habe und bei Gelegenheit in Museen ein paar Details betrachtet habe, wobei ich sehr leicht an eine Ausnahme geraten konnte.
Bei Zivilkleidung ist es natürlich etwas problematischer, insbesondere bei den sich in jener Zeit ändernden deutschen Trachten. In einem Don Trojani Band gibt es eine gute Schilderung, wie gegenwärtige Sehgewohnheiten unser Bild von der Vergangenheit beeinflussen, insbesondere, wenn sie selbst erlebt ist. Ein Historienmaler, der seinen Namen verdient hat, hat das auch schon um 1800 gewusst.
Was das Tabletop angeht, suche ich mir Zivilisten nach Armee. Für meine Preussen kommen in erster Linie Franzosen und Belgier in Betracht. Wenn ich mich nicht an Kleinigkeiten störe auch Deutsche und Russen, aber bisher habe ich 1815 im Auge. Und es ist ganz eindeutig: Einen alten Mann oder eine besondere Tracht mit Dreispitz mag angehen, aber in militärischen Zusammenhang wird man eher Oberschicht sowie Städter und Landbevölkerung in Arbeits- oder Alltagskleidung finden. Oftmals waren das auch alte Uniformbestandteile. Aber mit etwas Räuberzivil dürfte man von Frankreich bis Polen für die einfache Bevölkerung durchkommen.
Aber wieder sind wir an dem Punkt, dass für jeden von uns die Fantasy woanders beginnt.