Epochen > Absolutismus und Revolution
Taktik in der 1. Hälfte des 18.Jahrhunderts
umbranoctis:
--- Zitat von: \'Blüchi\',\'index.php?page=Thread&postID=184726#post184726 ---Haja.....dann sind wir uns einig das die kavallerie spätestens seit dem 30 jährigem krieg sich hauptsächlich auf die flanken konzentrierte.....siehe schlachten von Lützen, Breitenfeld, Lutter, Nördlingen.......
Bevorzugt gegen andere kavallerie....und das zentrum meidete......
--- Ende Zitat ---
Es gab aber auch Ausnahmen, besonders wenn der Angriff der Infanterie bereits die Reihen der gegnerischen Infanterie geschwächt hatte, konnte die Kavallerie auch Frontal in die Linien des Feindes einbrechen. So geschehen bei Hohenfriedeberg, als das preussische Dragonerregiment Nr.5 durch das österreichische Zentrum brach und sogar noch durch das zweite Treffen hindurch stürmte und so die Moral des Gegners brach und die Schlacht entschied.
Weitere Beispiele hiefür gab es bei Kolin und Zorndorf, wenn auch nicht mit solch durchschlagendem Erfolg.
Ein Beispiel für preussischen Abwehrkampf gegen Kavallerie gab es bei Kolin, als sich das I. Bataillon Garde gegen öster. Dragoner wehren musste. Hierbei wurde aber auch nicht ein Karree im eigentlichen Sinne gebildet, vielmehr dreht sich das hintere Glied um, um auch auf die Reiter in ihrem Rücken schießen zu können.
Blüchi:
Bei hohenfriedberg war aber ausschlaggebend das die sächsische kavallerie a. Linken flügel zerschlagen wurde....und somit ein angriff auf das zentrum mgl wurde.....die infanterie der österreicher war geschwächt und im feuerkampf mit der gegnerischen infantrie gebunden.somit konnte die preußische kavallerie effektiv auf den gegner einwirken ohne gefahr zulaufen von der gegnerischen kav flankiert zu werden.
Ach jungs.....wir brauchen en spielfeld und genug zeit , bier und chips :smiley_emoticons_joint:
Pappenheimer:
--- Zitat von: \'Blüchi\',\'index.php?page=Thread&postID=184754#post184754 ---Ach jungs.....wir brauchen en spielfeld und genug zeit , bier und chips :smiley_emoticons_joint:
--- Ende Zitat ---
Und Kavallerie.
Zum Thema Wandel in der Taktik hin zu Napoleonischen bin ich in meiner Beschäftigung mit dem Österr. Erbf.krieg auf den Namen Pierre Joseph Bourcet gestoßen. Sein Buch zum alpinen Krieg soll wohl recht richtungsweisend für das Vorgehen in einzelnen Divisionen gewesen sein. Dabei war es ja bei Bourcet aus der Not heraus geboren. Erfahrungsgemäß bekam man nur wenige Truppen am Tag über einen Pass. Wenn man also eine ganze Armee von zigtausenden Soldaten hinüber schickte, musste die Spitze der Armee tage- wenn nicht wochenlang in der Ebene warten bis alle Truppen drüben waren. Von daher war es einleuchtend die Armee aufzuteilen und mit mehreren Divisionen über mehrere Pässe zugleich zu marschieren. Ein nummerisches Übergewicht konnte man in einem engen Tal gegen eine feindliche Barriere wie ein Fort ohnehin nicht ausspielen.
tattergreis:
--- Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=184698#post184698 ---Ob dies dem Gesamtkonzept aber entsprach, kann ich mir nicht vorstellen
--- Ende Zitat ---
In den Instruktionen von Friedrich d.G. aus dem Jahr 1744 wird schon erkennbar, dass die Hauptaufgabe der Kavallerie der Kampf gegen die feindliche Kavallerie ist. Erst wenn diese vollständig geschlagen ist, soll das zweite Treffen zum Teil gegen die Flanken der Infanterie wirken, doch auch die Erfolge der Kavallerie gegen feindliche Gegenangriffe absichern.
Der Einsatz der Bayreuther bei Hohenfriedberg passt nicht unbedingt in dieses Konzept. 1748 schreibt Friedrich (deshalb?) neue, diesmal sogar auf deutsch. Auch dort schreibt er:
--- Zitat ---Wenn die ganze feindliche Cavallerie dergestalt weggesprenget ist, alsdann kann an die feindliche Infanterie gedacht werden, auf die Art, wie schon vorhin erwähnet worden ist. Ich erinnere nur dieses noch dabei, daß die Attaque auf die Flanke der beiden feindlichen Treffen die sicherste und kürzeste ist, indem sodann die Linien wie ein Kartenhaus übern Haufen gehen.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---...wäre es aber, wie es auch öfters in Bataillen zu arriviren pfleget, daß die feindliche Infanterie allein da wäre, so kann die Cavallerie selbige ohne alle Complimente attaquiren, so wie das Baireuthsche Regiment bei Hohenfriedeberg davon ein Exempel gegeben hat5...
--- Ende Zitat ---
Wichtig ist immer, dass erst die feindliche Kavallerie ausgeschaltet sein muss, bzw diese nicht vor Ort ist.
Zu Hohenfriedberg noch: Die Bayreuther stellen nicht die Kavallerie des linken Flügels dar, ebensowenig hat der rechte Kavallerie-Flügel etwas mit der Attacke zu tun. Laut Preussenweb war dieses Regiment als Reserve eingeteilt. preussenwebLeider konnte ich keine Quellenangabe dort finden.
cheers
tattergreis:
--- Zitat von: \'Pappenheimer\',\'index.php?page=Thread&postID=184801#post184801 ---Zitat von »Blüchi«
Ach jungs.....wir brauchen en spielfeld und genug zeit , bier und chips :smiley_emoticons_joint:
Und Kavallerie.
--- Ende Zitat ---
In meinen Spielen hab ich immer das Problem, dass meine\" Armee\" eigentlich winzig ist, also eigentlich nur ein Detachement darstellt. Und bei dieser Armeegröße (9 Btl) gelten ne Menge \"Regeln\" nicht (zum Bleistift kann das zweite Treffen nicht sinnvoll in Brigaden eingeteilt sein). Deshalb ist es ein ewiger Zwiespalt zw.\" Spielen nach Zeitgeist\" und \"Thinking outside of the Box\" (betrifft zum Beispiel das Platzieren der Kavallerie, man könnte sie ja auch als zweites Treffen benutzen). Leider hilft das \"Die Kriegskunst\"-Regelwerk nicht bei der Bewältigung dieses Konfliktes, man merkt, dass es einem napoleonischen Regelwerk (General de Brigade) entstammt.
cheers
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