Epochen > Absolutismus und Revolution
Taktik in der 1. Hälfte des 18.Jahrhunderts
tattergreis:
Ja ist richtig, man braucht aber schwere starre Stiefel, um in engen Formationen zu reiten. Ich schaue mal, ob ich was finde.
cheers
Pappenheimer:
Wenn ich mir so die Verluste der Österreicher und Franzosen in den 1740ern immer wieder anschaue, scheint es mir so, als ob die Franzosen irgendwie \"ineffizienter\" gekämpft haben. Die Bayern traf es noch ärger.
Mal ein paar Beispiele:
Gefecht bei Neudorf 8. Juni 1744
Ö. unter Nadasdy: 1 Toter, 1 schwer u. 3 leichtverwundete.
Bayern: 40 Mann
Geplänkel bei Liedolsheim 13. Juni 1744
Ö. unter Nadasdy: 1 toter Husar
Bayern unter Geschrey: 1 toter Offizier, 2 tote Mannschaften
Gefecht bei Weissenburg 5. Juli 1744
Ö. unter Nadasdy: 293 Tote, 343 Verwundete, 450 Gefangene
F. unter Coigny: 3.000-4.000 Tote und Verwundete, 398 Gefangene
Gefecht vor Fort Louis 13. Juli 1744
Ö. unter Bärnklau: 13 Tote, 24 Verwundete, 2 Gefangene
F. unter Balincourt: 200 Mann Verluste
Hindu:
Ja den Eindruck habe ich auch, das zieht sich irgendwie auch durch die Kriege (also von Ludwig dem XIV. bis zur Revolution). Selbst wenn die Franzosen die Schlacht gewinnen, haben sie oft (deutlich) höhere Verluste. Habe das auch schon mal vor Jahren in anderen Foren gepostet, aber außer der üblichen Häme gegen die frz. Kriegskünste keine vernünftige/ überzeugende Antwort erhalten. Einzig die Verluste gegenüber englischen Truppen wurden mit dem auf kurze Reichweite schießen der Engländer und deren größeres Kaliber zurückgeführt.
Pappenheimer:
In den Kriegen gegen die Österreicher zumindest scheinen immer wieder die leichten österr. Truppen eine Rolle gespielt zu haben. Oftmals gelingt es Husaren, Kroaten und Panduren sich zurückziehende französische Truppen einzuholen und gewaltige Depots zu erobern. Vor allem Proviant und Heu fällt oft die Hände der leichten Truppen, während es den Franzosen fast nie gelingt die feindliche Versorgung zu bedrohen, obwohl sie auch Husaren haben.
Die Waffentechnik war ja eigentlich überall so ziemlich die Gleiche. Auch die Taktik unterschied sich m.W. nicht so besonders in dieser Zeit. Zu Gunsten der Franzosen scheinen vor allem die gewaltigen Ressourcen auszuschlagen, so dass sie offenbar den Verlust vieler Truppen und Vorräte erstaunlich leicht kompensieren können.
Die zahlreichen Schlappen im kleinen Krieg scheinen aber auch die zeitgen. Befehlshaber frustriert zu haben. So hatte der Maréchal de Noailles 1743 in Folge vieler verlorener Scharmützel sein Kommando an den Nagel hängen wollen.
tattergreis:
Die Taktik der Franzosen zielte meist auf den schnellen Angriff, weniger das Schießen auf längere Distanz über einen längeren Zeitraum. Deine angegeben Beispiele sagen nix über die taktische Situation aus, ein Angriff auf eine befestigte Stellung ist meist sehr verlustreich. Übrigens hat de Saxe immer gewonnen.
Die östereichischen leichten Truppen haben auch den Preußen arg zugesetzt, die Franzosen haben dann ihre leichten Truppen stark ausgebaut, nicht so die Preußen.
cheers
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