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Kennt jemand die Delbrück Werke?

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Garfield667:
Hallo,

die Überschrift ist wahrscheinlich, gelinde gesagt, *doof* da es sich dabei ja um einen der bekanntesten Militärhistoriker handelt. Dennoch: Weltbild hat derzeit 4 Bücher von ihm in 2 Bände zusammengefasst und verkauft diese im Schuber für 15€. Darin wird die Geschichte der Kriegskunst der Antike, Germanen, des Mittelalters und der Neuzeit (Napoleon) behandelt. Kennt jemand diese Werke und kann etwas darüber sagen inwieweit sie für Wargamer interessant wären, ob sie gut lesbar und fundiert sind?

Bin schon versucht zuzuschlagen, aber ein grosser Name allein heisst ja noch nichts und über jegliche Info wäre Ich dankbar.

Schönen Abend noch!

Mehrunes:
Habe mich letztens belehren lassen, dass man Delbrück mit Vorsicht zu genießen hat. Als Kind seiner Zeit geht er immer sehr stark davon aus dass die stärkeren Armeen gewinnen. Diese Sichtweise verfolgt er zuweilen etwas sehr dogmatisch, so dass schon mal antike Armeestärken ins Gegenteil verkehrt werden!

Aber für 15€ auf jeden Fall zuschlagen, ich hab diese Ausgabe auch hier stehen. Lohnt sich für den Preis auf alle Fälle und macht sich gut im Regal. :)

Poliorketes:
Delbrück ist 100 Jahre alt. Seinerzeit revolutionär ist natürlich das ein oder andere etwas antiquiert, aber er ist immer noch lesenswert.

Thomas Kluchert:
Ich les noch an seinem ersten Werk. Wichtig ist wohl zu wissen, dass er die Kenntnisse über die Schlachtberichte der antiken Autoren voraussetzt. Denn auf dieser Grundlage übt er Kritik. Ist manchmal schwierig zu lesen, aber im Kern sehr interessant.

Thomas

drpuppenfleisch:
Die von Dir beschriebene Ausgabe hat ein ziemlich brauchbares Vorwort, wo Dehlbrück im Spektrum der Kriegs- und Militärgeschichtler eingeordnet wird, auf seinen Streit mit dem Generalstab eingegangen wird, diskutiert wird, inwiefern er der theoretische Vater der Verdun-Offensive ist, und anderes mehr.

Daneben ist Dehlbrück halt einfach mal der Begründer der Militärgeschichte in Deutschland und liest sich außerdem köstlich. Meiner Meinung nach bis heute das wichtigste Militärhistorische Werk, dass man bei sich rumliegen haben kann. Mein Eindruck ist, dass er heutzutage gerne mit mehr Vorsicht gelesen wird, als er verdient hat. Gerade, dass er gerne den Stärkeren gewinnen lässt (übrigens nur in der offenen Feldschlacht) hat doch was sehr vernüftiges. Er wirkt dadurch natürlich sehr deterministisch und als vollblut-Wargamer müsste man sich daher über ihn ärgern.

Er setzt zwar die Lektüre der ganzen Klassiker sowie Latein, Französisch und Altgriechisch voraus, aber man kommt auch ganz vorzüglich ohne dieses aus.

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