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Autor Thema: Die Kriegskunst-Begegnungsgefecht  (Gelesen 1800 mal)

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tattergreis

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Die Kriegskunst-Begegnungsgefecht
« am: 19. Januar 2015 - 22:14:31 »

Jarovit hatte sich ein Spiel ohne Befestigungen gewĂŒnscht, also hab ich meinen Sohn gebeten, ein wenig GelĂ€nde zu verteilen, jedoch keine HĂ€user oder anderen cover. Ergebnis war eine sehr kavalleriefreundliche Landschaft.
Hier mein linker FlĂŒgel, bestehend aus meiner gesamten
Kavallerie

Die Truppenpositionen wurden vor dem Aufstellen auf einer Karte aufgezeichnet, und so kam es zu der NovitĂ€t, dass die jeweiligen KavalleriekrĂ€fte auf Infanterie treffen wĂŒrde, anstatt sich gegenseitig zu neutralisieren. Leider gab es bei mir eine gewisse Diskrepanz zw. Karte und RealitĂ€t, weshalb meine Schlachtlinie sich nicht ganz wie geplant bildete, es gab nicht genĂŒgend Platz fĂŒr Infanterie und GeschĂŒtze.

Jarovit konnte schon in der ersten Runde seiner Kavallerie einen neuen Befehl geben, und so attackierten seine Husaren sobald als möglich meine Truppen frontal ohne jegliche Vorbereitung.



Zu meinem Entsetzen schossen meine Truppen erbĂ€rmlich schlecht, und so konnten die Husaren ins Melee gehen, bei dem die Boni schonmal einen Vorsprung von 4 fĂŒr den Angreifer ergaben, die Husaren gewannen also das Melee, das bedeutete 13 tote Infanteristen und kein Verlust fĂŒr die Husaren 8|  Dazu möchte ich noch anmerken, dass die Plastikhusaren eigentlich lĂ€ngst aussortiert sind und in bisherigen Spielen nur durch hohe Verlustzahlen geglĂ€nzt haben. :rolleyes:

Die Infanterie tauschte in der Zwischenzeit Fernfeuer aus, wobei ich zwar mehr Verluste erlitt, was aber nichts sehr tragisch war, da meine mittlere Artillerie bald anfangen sollte, mit KartÀtschen die gegnerische Infanterie zu zerschreddern.


Hier der linke FlĂŒgel meiner Kampflinie, Jarovit in Überzahl, die er aber noch nicht zum Tragen bringen kann:

Das Zerschlagen meines ersten Gardebtls war natĂŒrlich ein Schock, sollten die Husaren die fliehende Fahne einholen wĂ€re die Schande vollendet gewesen, aber was stattdessen geschah, war genauso schlimm: die Husaren ritten einfach weiter und hatten keinerlei MĂŒhe, die Besatzung der mittleren Batterie auszulöschen, hier am unteren Bildrand erkennbar
Zwar waren die Husaren danach erschöpft und mussten sich erstmal hinter die eigenen Linien zurĂŒckziehen, aber die KalamitĂ€ten in meinem Zentrum nahmen noch kein Ende, mein zweites Gardebataillon zog sich entsetzt zum Spielfeldrand zurĂŒck. :help_1:

Der einzige Lichtblick im Zentrum war das Feuer meiner Grenadiere: obwohl sie durch das terrain ungeordnet waren, konnte ihre erste Salve in die Flanke der den Husaren folgenden Linienkavallerie dieser schwere Verluste beibringen, sodaß die Einheit sich erstmal an Ort und Stelle sammeln musste.Ein vollstĂ€ndiges Durchstoßen meines Zentrums war erst einmal vereitelt. Puuh...

An meinem linken FlĂŒgel hatte meine Kavallerie erst einmal die gegnerischen skirmisher ĂŒberrannt:

Diese Mousquetaires de la Garde umritten dann die Grenadiere Jarovits, wurden aber noch durch diese beschossen und verloren zwei Reiter.
Dazu hatten die Grenadiere einen Schwenk durchfĂŒhren mĂŒssen, der nun ihre Flanke meine roten Plastikhusaren darbot, und obwohl die Grenadiere ihre Flanke neu positionierten, war das Ergebniss des Melees eindeutig, die Grenadiere wurden ebenfalls zum allergrĂ¶ĂŸten Teil niedergeritten. Die Mousquetaires ritten weiter in Richtung feindliche Artillerie, das KartĂ€tschenfeuer war ohne Ergebnis


und in Gedanken plante ich schon das Überrennen der großen Batterie Jarovits


Jarovit hatte seine KavalleriekrĂ€fte in 2 Brigaden geteilt, das Cuirassierregiment bildete mit 16 Reitern also eine eigene Brigade. Diese Brigade umritt meine rechte Flanke, unbehelligt von meinen Dragonern, die dummerweise in skirmish-Formation gegangen waren.  Da mein rechter FlĂŒgel sich klugerweise in schwieriges GelĂ€nde begeben hatte, konnte er allerdings nicht von den Cuirassiers angegriffen werden. Hier meine rechte FlĂŒgelbrigade, bevor sie sich auf den HĂŒgel begibt und dadurch in Unordnung, aber auch in Sicherheit gerĂ€t.

Die Cuirassiers hatten also einen etwas lĂ€ngeren Anmarschweg, und so konnten sie trotz auf Assault geĂ€nderten Brigadebefehl noch nicht die zurĂŒckgegangene Gardebrigade oder das zweite Treffen in meinem Zentrum angreifen, Stattdessen konnte die leichte Haubitze sich ausrichten und wĂŒrde bald das Feuer auf die Kavallerie eröffnen. Auch das Bataillon Langstrumpf wĂŒrde genĂŒgend Zeit haben, sich der Flankenbedrohung zuzuwenden.



Zu diesem Zeitpunkt mussten wir das Spiel beenden, um weiter ĂŒber Zinnfiguren, Kampagnen und alles Mögliche zu quatschen.
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1421702438 »
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen KĂ€mpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und RĂŒcken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, lĂ€uft aber alles auf eins hinaus.“

tattergreis

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Fazit
« Antwort #1 am: 19. Januar 2015 - 22:37:22 »

-Kavallerie mit passenden Befehlen macht richtig Spaß.

-Niemand braucht mir vorzuschlagen, mal mit der franz.  Truppenorganisation und den franz. Befehlsstrukturen zu spielen. Ein 16er Bataillon muss schon gut schießen, um angreifende Kavallerie so weit zu reduzieren, dass deren Moral versagt. Und als Franzose hĂ€tte Jarovit seiner Kavallerie niemals neue Befehle geben können, dazu hĂ€tte er 10+ gebraucht.

-FĂŒr die Kampagne muss ĂŒberlegt werden, ob Verluste wirklich fĂŒr die nĂ€chste Schlacht ĂŒbernommen werden sollen bzw. in welchem Rahmen dies ersetzt werden, da Kavallerie ja wirklich böse zuhauen kann.
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen KĂ€mpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und RĂŒcken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, lĂ€uft aber alles auf eins hinaus.“

kiralyfc

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Die Kriegskunst-Begegnungsgefecht
« Antwort #2 am: 19. Januar 2015 - 22:46:59 »

Na das sieht doch wieder sehr fein aus! :clapping:
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Sorandir

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Die Kriegskunst-Begegnungsgefecht
« Antwort #3 am: 20. Januar 2015 - 10:07:27 »

Spielplatte und Bilder vom Spiel kommen ziemlich Old-school rĂŒber  (umgefallene totgeschossene MĂ€nnchen  :D ), passt aber zum Nickname und irgendwie auch zur Epoche.

Gesamteindruck gefÀllt mir aber und Horse&Musket sieht man sowieso viel zu wenig. Gerne mehr davon.
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- Kurpfalz Feldherren -

tattergreis

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Die Kriegskunst-Begegnungsgefecht
« Antwort #4 am: 20. Januar 2015 - 10:42:50 »

Oh ja, manche empfanden das Umwerfen und Liegenlassen frĂŒher sogar als \"kindisch\" ;)

Normalerweise packe ich noch ein paar BÀumchen, Hecken und 1-2 HÀuser auf die Platte, aber mein Sohn, den ich mit dem GelÀndeaufbau beauftragt hatte, wollte möglichst schnell wieder Minecraft zocken (kann er richtig gut!)

Ich hab mindestens 6xmal die fahne einer Einheit umgeworfen, mit BÀumen wÀre das noch schlimmer geworden. :rolleyes:

Als ich den Spielbericht Gettysburg 1.Juli 1863 – 14:20 Uhr – Rodes Angriff auf Oak Ridge hier im Forum gesehen hab, hab ich auch gedacht, da darf ich meine irlĂ€ndische GrĂŒnlandschaft gar nicht posten :laugh1: Aber eigentlich sehe ich mich nicht in Konkurrenz mit anderen tabletoppern, sondern freue mich darĂŒber, was anderen so auf die Beine stellen. Und Jarovit und mir hat es ja auch so Spaß gemacht. NĂ€chstes Mal kommt aber mindestens meine neue WindmĂŒhle aufs Feld, versprochen. :w00t_1:

cheers
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Zusatz von 1752: „Die Hauptregel im Kriege bei allen KĂ€mpfen und Gefechten besieht darin, daß man sich selbst in Flanke und RĂŒcken sichert, dem Feinde aber die Flanke abgewinnt. Dies geschieht auf verschiedene Weise, lĂ€uft aber alles auf eins hinaus.“

Pappenheimer

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Die Kriegskunst-Begegnungsgefecht
« Antwort #5 am: 20. Januar 2015 - 11:28:57 »

Was sehe ich da? Französischer BĂŒrgerkrieg oder was?  :D

Och, solche Schlachtfelder hat es auch gegeben. Mich nervt\'s auch immer, wenn ich laufend BĂ€umchen umwerfe, was bei den Matten nunmal dann und wann vorkommt.

Schöne Taktiken und unterhaltsamer Verlauf, v.a. durch die viele Kavallerie, die sich ja in der Zeit wirklich oftmals recht agil bewegte.
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