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2 Armeen 1743-48

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Pappenheimer:
Da wir beschlossen haben erstmal mit was bemaltechnisch leichterem als den Sachsen-Meiningern anzufangen, gibt es gleich noch ein 2. Projekt.

Erstmal alles auf Skirmish-Ebene.

Mir schwebt vor, dass man Geplänkel der Österreicher mit den Franzosen in der Kampagne 1744 nachspielen könnte.

Zur Orientierung nehme ich die Ordre de Bataille der Armee des Prinzen Karl im Elsass und die Angaben, die ich in einem Buch von 1761 zur Zusammensetzung der franz. Armee unter Coigny gefunden habe.


Interessant sind für mich v.a. aus Lokalpatiotismus die Regimenter der Österreicher, die an der Verteidigung von Freiburg im September/Oktober 1744 beteiligt waren.
Österreicher
General von Damnitz
Inf.
1. Regiment Damnitz (später Jung-Colloredo)
2. Regiment Browne
3. Regiment Neipperg
4. Regiment Harrach
5. Regiment Bayreuth
Bataillon Starhemberg (ist das ein kombiniertes Grenadierbataillon?)

Franzosen
Marschall le Duc de Coigny / M. le Duc de Noailles
\"Armée du Rhin\"
Inf.
2. Artois (1er bat.)

Mestre de Camp generale de cavalerie
Berry cavalerie

Hessen
unter General-Leutnant von Clement, dann Gen.-Maj. v. Waldenheim (gefallen bei Weißenburg), dann Gen.-Maj. von Mansbach
IR Donop, Clement, Waldenheim (jeweils 1 Bat.)
DR König (3 Esk.)
insgesamt 3.000 Mann
Also müssen das im Vergl. zu den franz. und v.a. kaiserlichen Bataillonen sehr große gewesen sein.

Pappenheimer:
Der historische Hintergrund.

Etwas verwirrend war für mich anfangs, dass die selben Namen bei den Franzosen an verschiedenen Kriegsschauplätzen auftauchen. Sie haben quasi turnusmäßig ihre Oberbefehlshaber auf den Kriegsschauplätzen durchgewechselt. So war Conti 1744 Befehlshaber in Italien (Schlacht von Villafranca), dann im selben Jahr im Elsass, dann 1745 in Deutschland, dann 1746 in Flandern, wo er sich heillos mit dem Maréchal de Saxe zerstritt und in Folge dessen den Hut nahm.
Maillebois diente mal in Dtl., dann unter Coigny 1744 im Elsass, dann 1745/1746 in Italien, wo er in der großen Schlacht von Piacenza verlustreich geschlagen wurde.

Da ich mich in die Kampagne 1744 noch einlesen muss, kommt jetzt das Ende des Feldzuges im Breisgau als erstes rein.

1743 muss es einige Auseinandersetzungen bereits im Breisgau gegeben haben, denn ich habe in einem Katalog Karten franz. und österr. Truppenbewegungen aus dem Spätsommer 1743 im Breisgau gesehen.

Während der Belagerung musste mitunter von Seiten der militärischen Führung der Österreicher gegen Verteidiger vorgegangen werden, die im Zuge der Belagerung begannen in Häusern zu plündern (in dem Fall Panduren).
Interessant auch, dass selbst die Verteidiger scheinbar scharenweise desertiert sind, wogegen auch erhöhte Soldzahlungen und vermehrte Nahrungs- und Brandweinausgaben nichts nutzten. In einer Nacht sollen allein über 30 desertiert sein (wohl irgendwie über die Wälle).

Das Ende der Kampagne sah so aus:
Der Rest der 7.000 Mann starken Besatzung Freiburgs musste Ende November 1744 die Waffen strecken. Es waren noch ca. 4.250 Mann kampffähig.
Die 70.000 Mann starke Armée du Rhin hatte ihrerseits in der etwa 2-monatigen Belagerung Freiburg etwa 12.000 Mann eingebüßt(!) (ein Militär-Historisches Kriegs-Lexikon gibt sogar 16.000 an) - also so viele wie in einer großen Feldschlacht.
Dafür mussten die Verteidiger Freiburgs unter Feldzeugmeister Sigismund von Damnitz in die Gefangenschaft. Die auf Ober- und Unterschloss (die Festung auf dem Schlossberg) eingesetzten Truppen waren nicht mehr verteidigungsbereit. Bereits beim Abzug aus der Stadt auf die Festung soll das Unterschloss nur noch ein Trümmerhaufen gewesen sein, da die französische Artillerie geschickt von Süden (heute Wiehre) Stadt und Festung unter Beschuss nehmen konnte.
Hatten die Franzosen Ende Okt./Anf. November in den Verhandlungen, die der König persönlich führte, noch einen freien ehrenhaften Abzug in Aussicht gestellt, wenn Stadt und Festung zusammen übergeben wurden, so war Mitte/Ende November davon keine Rede mehr. Dummerweise sah sich Damnitz außerstande die Bedingungen nebst der Stadt auch die Festung auszuliefern zu erfüllen, da er für diese keine Kompetenzen hatte - eine Anfrage nach Wien war seine einzige Lösung. Als die Nachricht aus Wien eintraf, die auf eine unbedingte Verteidigung der Festung drängte, war die Lage so gravierend verschlechtert, dass er kapitulierte. Später wurde er deswegen offiziell gerügt. Andererseits bescheinigte Louis XV seinen ganzen Respekt den österr. Verteidigern gegenüber indem er ausgesprochen haben soll: \"So tapfere Leute wünsche ich in meinem Heere zu haben\".*

* Johann Ritter von Rittersberg: \"Geschichte des kaiserlichen königlichen Nro. 47sten erledigten Freyherr v. Klopstein ́schen Linien-Infanterie-Regiments, seit dessen Errichtung im Jahre 1682 bis auf die neueste Zeit. Mit kurzer Uebersicht der militärischen Zeitgeschichte dieser Epoche\" 1827, S. 15
Literatur:
1. Detlef Vogel: \"Die Belagerungen Freiburgs i. Br. während des 17. und 18. Jahrhunderts\" - in: \"Stadt und Festung Freiburg - Aufsätze zur Geschichte der Stadtbefestigung\" Verlag Stadtarchiv Freiburg, Freiburg, 1988
2. W. Klug/ J. Diel: \"Festung Freiburg: die Bauentwicklung vom dreißigjährigen Krieg bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts\" - in \"Stadt und Festung Freiburg - Aufsätze zur Geschichte der Stadtbefestigung\"

Pappenheimer:
Ich suche derzeit detailierte Angaben zu den Truppen, die damals in Freiburg waren. Kavallerie müsste eigentlich auch dabei gewesen sein. Es müsste ja eigentlich einiges im Zuge der Kapitulation aufgezeichnet worden sein, wieviele Bataillone und von welchen Regimentern dabei waren.

Hab was gefunden, leider nur zur Infanterie.

Pappenheimer:
Das Dumme ist, dass ich jetzt massig preußische Husaren habe, aber bei den Franzosen die Husaren kaum eine Rolle spielten. Außerdem gab es ja auch noch garnicht so rasend viele Regimenter zu der Zeit.
Lynden Hussards
Esterhazy/David Hussards
Berchény Hussards

Pappenheimer:
Zwischenstand

Ösies
1 Btl. Bayreuth Füsiliere (+ 1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Wurmbrand Füsiliere (+1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Prié Füsiliere (+1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Arenberg Füsiliere (+ 1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Salm (+1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Botta (+1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Marulli (+ 1 Komp. Grenadiere)
2 Btl. Müffling
1 Btl. Walsegg (+ 1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Hessen-Kassel (+ 1 Komp. Grenadiere)
1 Btl. Forgách (+ 1 Komp. Grenadiere)

1 Btl. AdHoc Grenadiere Arenberg/Bayreuth/Prié
1 Ad Hoc Btl. Prié/Browne/Salm
1 Btl. Grenadiere Marulli/ Max v. Hessen / Walsegg

\"300\" Trenck\'sche Panduren
Banalisten

3 1/2 Esk. Kürassiere \"Diemar\"
3 1/2 Esk. Jung-Savoyen
6 1/2 Esk. Kür. Lanthieri
1/2 Esk. Karabiniers Hohenzollern
3 1/2 Esk. Dragonerregiment Ligne
3 1/2 Esk. Styrum
3 1/2 Esk. DR Bathyany
3 1/2 Esk. DR Althan
3 Esk. Husaren Nadasdy
3 Esk. Husaren Karolyi
3 Esk. Husaren Ghilanyi
3 Esk. Splenyi Husaren
3 Esk. Kálnoky
2 3-Pfünder
1 6-Pfünder
2 Generalstab (Oberbefehl) Feldmarschall + Dragoner (Styrum) / FM + Offizier
5 Brigadegeneräle FWM
1 Brigadekommandeur Obrist
Macht in Toto: 12 Bataillone, Panduren, Banalisten, 40 Eskadrone, 3 mal Artillerie (\"18\" Gesch.)

Hessen
1 Btl. Mansbach
1 Btl. Clément
2 Esk. DR König
1 General
Macht in Toto: 2 Btl.

Franzosen
Gendarmarie de la France
2 Esk. (Anglois & Eccosais)

Cavalerie légère:
4 Esk. Cav. légère - Colonel Général Cavalerie
4 Esk. Cav. légère - Mestre de Camp Général Cavalerie
4 Esk. Cav. légère - Royal Cavalerie
4 Esk. Cav. légère - Reg. Berry
4 Esk. Cav. légère - Reg. Clermont-Tonnerre
4 Esk. Cav. légère - Cuirassiers du Roi
4 Esk. Cav. légère - Reg. Pons/Harcourt
4 Esk. Cav. légère - Bourbon Cavalerie
4 Esk. Cav. légère - Chevreuse/Brancas cavalerie
4 Esk. Cav. légère - Conti cavalerie
4 Esk. Cav. légère - Royal-Carabiniers (von 10 Esk.)
4 Esk. Cav. légère - Hussards Bercheny
4 Esk. Cav. légère - Hussards Polersky
4 Esk. Cav. légère - Hussards Lynden
Maison du Roi:
1 Esk. Gendarmes de la Garde
1 Esk. Chevaulegers de la Garde
2 Esk. Mousquetaires de la Garde du Roi
1 Esk. Grenadiers à Cheval (1 Kompanie)
4 Esk. Gardes du Corps - 1er Compagnie francaise, 3e compagnie Francaise

Dragons:
5 Esk. Orléans Dragons
5 Esk. Dragons Royal
5 Esk. Beauffremont Dragons
5 Esk. Mestre de Camp Général Dragons
5 Esk. Nicolay Dragons (Asfeld)

2 Btl. Gardes Francaises

Infanterie de ligne:
2 Btl. IR La Marine
1 Btl. IR Royal La Marine
1 Btl. IR La Fère
2 Btl. IR Artois
2 Btl. IR Navarre
1 Btl. Royal-Vaisseaux
1 Btl. Nice
1 Btl. Provence
1 Btl. Grenadiere (Piémont, Pons, Auvergne, Champagne, Royal Vaisseaux, La Couronne)

Infanterie étranger:
1 Btl. IR Clare
1 Btl. IR Dillon
1 Btl. IR Berwick
1 Btl. Rooth
2 Btl. Royal Suédois
1 Btl. Bettens

1 Btl. Arquebusiers de Grassin
1 Btl. Fusiliers de la Morlier
1 \"Btl.\" Compagnies Franches Noble & Chemin

3 4-Pfünder
1 Haubitze
2 8-Pfünder
1 16-Pfünder

15 Brigadekommandeure (10 xM. de Camp, 4xBrigadier. 1 Lieut.-Géneral)
3 x General (Oberbefehl) Lieutenant General + Stab
1 Marschall + 1 Garde du Corps (1er Comp. franc.)
Le Roi
Macht in Toto: 24 Btl., 92 Esk., 7 mal Artillerie ("42" Geschütze)

Soweit ne spielbare Streitmacht vorhanden!  :D

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