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Polizisten für 1918 Deutsches Reich?

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nille:
naja, wie gesagt, ich suche städtische , preuß. Polizei des Kaiserreichs (aber eben in der kritischen Endphase).
Und wie gesagt, Farbe etc ist kein Problem, das Problem ist , das man bei den meisten Minis die ich kenne (div. WW1-Ranges) eben einen Tornister inkl Decke etc dabei hat.

Ziel ist das Abbilden des Kieler Matrosenaufstands 1918.

severus:
Falls noch Interesse am Thema besteht, die preußische Sipo und Schupo ist eine Gründung der Weimarer Republik. Im Kaiserreich war die Polizei ausschließlich kommunal. Denn Aufstandsbekämpfung fiel in den Aufgabenbereich des Militärs. Die Polizei war in Preußen in Blau gekleidet. Wenn du Polizei in den Wirren der Revolution darstellen willst, bietet es sich an, nicht nur Uniformierte zu nutzen, sondern sie mit bewaffneten Zivilisten zu mischen. Denn die Polizei tat relativ schnell mit den Arbeiter -und Soldatenräten gemeinsam Streifendienst. Wenn du Revolutionskämpfe zwischen Polizei und Revolutionären darstellen willst, bewegst du dich im Bereich der kontrafaktischen Geschichte. Das hat nämlich nirgends stattgefunden. Auch nicht beim Kieler Matrosenaufstand. Das war eher eine Auseinadersetzung Matrosen und Werftarbeiter versus Marineoffiziere. Das Gewaltmonopol des Staates ist im November 1918 völlig zusammengebrochen. Im Übrigen war die Polizei auch kaum mit militärischen Waffen ausgerüstet. Das kam erst in der Weimarer Republik. Deshalb gingen die Polizisten auch nicht gegen die Revolutionäre vor, die schwer bewaffnet und miltärisch ausgerüstet waren.
Überhaupt verlief der Beginn der Novemberrevolution sehr friedlich. Das änderte sich erst, als die ersten Feldtruppen in Berlin ankamen und aus deren hartem Kern Freikorps augestellt wurden. Stichwort Gardekavallerieschützendivision. Und in Berlin waren es auch Freikorps und nicht etwa Polizeieinheiten, die sich dann mit der Volksmarinedivison und wärend des Spartakusaufstandes mit revolutionären Arbeiter und Soldatenräten herum schossen.

Hier mal noch ein Literaturhinweis


Leßmann, Peter: die preußische Schutzpolizei
in der Weimarer Republik. Streifendienst und Straßenkampf. Düsseldorf( 1989).



Der Autor geht auch auf die Vorgeschichte der preußischen Schutzpolizei ein sowie auf die Bewaffnung und deren Einsatz.

nille:
Das sind doch hilfreiche Fakten! Danke. Und der Literaturtip ist auch super. Danke.

Naja, der besagte Zusammenstoß den ich darstellen will ist der des Kieler Matrosenaufstands :)

severus:
Soweit ich weiß, kam es aber garnicht zu Auseinadersetzungen mit der Polizei. Lediglich zu Gefechten zwischen Matrosen auf der Einen und Offizieren und verbliebenen Mannschaften auf der Anderen. Als nach dem Kieler Aufstand die Matrosen nach Berlin verlegten, hat sich die Polizei aus dem Staub gemacht. Denn wie gesagt, die Polizei war lediglich mit Säbeln und Handfeuerwaffen in unzureichender Stückzahl bewaffnet, im Gegensatz zu den Matrosen, die kriegsmäßig bewaffnet waren.

nille:
Ich weiß jetzt nicht wo es stand, aber ich hab irgendwo gelesen, dass eine Polizeisperrung von den Demonstranten angegriffen wurde, diesen die Waffen abgenommen wurden und danach erst die Rekruten angerückt kamen...

btw. die andre wichtige Frage ist ja eh die nach brauchbaren Minis

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