ZunĂ€chst danke ich erstmal allen, die meinen Post gelesen haben und vorallen denen, die dann noh kommentiert haben fĂŒr ihre Meinung.
Schön, dass der Beitrag gut angekommen ist und das wir bisher doch auf einer schönen Ebene disskutieren können. Ich hoffe, dass ich es am Wochenende schaffe den Teil zum Kritik zu schreiben.
Longshanks; Schildschmiede; Bayernkini:
Was ich dazu schreiben möchte ist das ich es auffĂ€llig finde welchen, scheinbar, hohen Stellenwert fremdes positives Feedback von, vermutlich gröĂtenteils, unbekanntem Menschen im relativ anonymen Internet bei Dir zu spielen scheint, wenn Du solch einen Aufwand in einen Post wie diesen steckst.
.. und wenn ich weiter darĂŒber nachdenke: Kontraproduktiven Aufwand, da die Zeit die Dich dieser Post gekostet hat, am Maltisch evtl. was produziert hĂ€tte das Dir besagtes, und scheinbar gebrauchtes, positives Feedback hĂ€tte bringen können.
Dieses Thema ist in der Tat interessant, genauso wie, dass @Tailgunner momentan nicht mehr weiter auf seinen Beweggrund dieser \"Tat\" eingeht und alle anderen sich nun selbst hinterfragen... :rolleyes:
Das wĂ€re allerdings interessant zu wissen, was der \"AnlaĂ\" dieses Posts ist (wenn es denn einen speziellen gibt).
Ja, um eure Frage zu beantworten. Einen direkten Anlass gibt es eigentlich nicht fĂŒr diesen Post. Ich denke das hat mehrere GrĂŒnde, warum ich mir zu dem Thema Gedanken mache.
1. Zum einen betĂ€tige ich mich in der Politik (Bin bei den JuSos = Jugendpartei der SPD) und will auch irgendwann mal ein Mandat bekleiden. AuĂerdem mĂŒssen wir unbedingt neue Mitglieder gewinnen, da es viel zu wenig junge Leute gibt, die sich in der Politik betĂ€tigen oder sich ĂŒberhaupt interessieren. Mitglieder einer Jugendpartei kommen meist wellenweise und verschwinden dann wieder zum Studieren, was vieles nicht einfach macht. Daher mache ich mir Gedanken darĂŒber, wie man eine gewisse AuĂenwirkung erzielt, die nicht so abschrecken und langweilig fĂŒr junge Leute daherkommt. Aber das brauche ich historischen Miniaturenspieler denke ich nicht zu erzĂ€hlen.
2. Auch mein Berufsstand (BeamtenanwĂ€rter einer Eingriffsbehörde) ist bei den Menschen sehr unterschiedlich angesehen. Und wer mit Menschen zusammenarbeitet, egal ob Kunden oder Kollegen, der sollte sich schon mal Gedanken darĂŒber machen, wie man mit anderen kommuniziert. Dazu haben wir an der FH auch sozialwissenschaftliche FĂ€cher, zumindest ein paar Stunden mit etwas fortgebildeten Dozenten. Meine Kollegen halten das meiste was da gelehrt wird fĂŒr Schwachsinn, ich finde es ganz interessant und denke dann darĂŒber nach (Habe mir das schon selbst ausgedacht, was ich geschrieben habe
). Beim Thema Kritik bringe ich auch mal eine Technik aus diesen FĂ€chern ein.
3. Ich bin Moderator im Behind Omaha Forum. Als Moderator muss man sich auch Gedanken darĂŒber machen, wie der Stil eines Forums sein soll.
Frank Bauer:
Die Rezeption dazu ist aber sehr unterschiedlich. Vor vielen Jahren kam es schon mal zu einer Diskussion hier zu dem Thema und dazu, dass einige Forennutzer in ein anderes Forum abwanderten, weil sie fanden, dass hier zu viel kritisiert wird. Die standen eher auf diese \"Awesome...\" Lobesposts, mit denen ich ĂŒberhaupt nichts anfangen kann.
Eben genau das. Wie soll mein Forum aussehen, was möchte ich fĂŒr Posts haben. Ich muss moderieren, daher muss ich mir Gedanken machen, wie ich moderieren kann, um die Posts zu erreichen, die ich haben möchte. Ich bekomme das momentan nicht so gut hin. Daher mache ich mir auch deshalb etwas mehr Gedanken zu dem Thema. Vllt. kennt ihr ja dieses schlechte GefĂŒhl, wenn ein Thread zugemacht werden muss, weil eine Diskussion ausgeartet ist und zwei Leute persönlich aneinander geraten. Das Thema hĂ€tte aber noch weiter diskutiert werden können. Ich denke der Albtraum eines jeden Mods. Daher sollte man sich Gedanken machen, wie man das verhindern kann. Ich kenne aber auch leider keine Plattform auf der sich Moderatoren mal darĂŒber austauschen können, vllt. sollte man da mal was schaffen.
4. Wie schon einmal beschrieben interessiert mich das Thema einfach. Vllt. will ich mich mal in die Richtung beruflich entwickeln. Richtig PrĂ€sentieren, Kundenkommunikation oder VerhandlungsfĂŒhrung sowas wĂŒrde ich gerne können und noch lieber anderen beibringen. Also wĂ€re so ein Beitrag vllt. auch eine Möglichkeit ein bisschen auszuloten, ob das was fĂŒr mich wĂ€re und ob ich damit Erfolg haben könnte.
5. Ja, ich mag Lob und brauche auch Lob. Was mich nochmal zu deinem Post zurĂŒck bringt Longshanks.
Longshanks:
Das Lob der eigenen Arbeit geil ist, steht natĂŒrlich auĂer Frage Aber ich denke das einen Stellenwert hat den mancher höher einstuft als andere..
Da gebe ich dir recht. Lob hat fĂŒr den einen einen gröĂeren Stellenwert als fĂŒr andere. Das wirft bei mir eine Frage auf, ĂŒber die ich noch garnicht so nachgedacht habe.
Wer braucht Lob?Lob brauchen meiner Meinung nach grade AnfÀnger, die sich in einen Bereich eintasten. Menschen die sich unsicher sind, ob das was sie machen so richtig ist
Generell brauchen junge Menschen also schon mal mehr Lob, als Alte, denn junge Menschen (schuldig) hatten einfach noch nicht die zeit wichtige Erfahrungen zu machen. Ihnen fehlen Vergleiche, um ihre eigene Leistung einschÀtzen zu können.
Das gilt natĂŒrlich auch bei uns, wobei es da dann halt eher darauf ankommt, wie lange man schon dabei ist und was man schon alles so gemacht hat. Man stelle sich vor, jemand, der noch nie von Tabletop gehört hat bekommt einen Haufen Farben, Minis und Pinsel und dazu Bilder aus dem Sweatwater-Forum. Der malt dann seine Minis an und vergleicht sie mit den Bildern. Ich denke, dass er danach keine Miniaturen mehr bemalen wird, weil er denkt, er sei total unfĂ€hig. Kommt dann aber ein Meistermaler aus dem Forum und sagt, \"Oh, da hast du ja ein Bild von meinen Minis. Zeig mal deine! Ja, fĂŒr den Anfang schon ganz gut, so sahen meine ersten Minis auch aus. Ăbung macht den Meister\", ist der Neuling von dessen Lob motiviert, guckt sich noch ein Tutorial an und macht sich gleich an die nĂ€chsten Miniaturen.
Weniger Lob brauchen die besagten Meistermaler. Weniger, nicht kein Lob, wie schon geschrieben, jeder braucht Lob. Die Meistermaler brauchen das Lob wohl eher rein zur Motivation, nicht um einen Standpunkt zu bestimmen. Man weiĂ doch schon wo man steht. Bei mir persönlich ist es zumindest so, wenn ich Bilder von 1/72 Panzern poste, dann reichen mir da 3x \"sehr schön\", weil ich selbst weiĂ, was ich kann. Wenn ich aber Bilder von 28mm Miniaturen (hab erst so 40 stk. bisher bemalt) poste oder einen Spielbericht (hab ich noch nie) oder einen Beitrag zu meinen Gedanken machen wĂŒrde, brauche ich schon etwas mehr Lob und Kritik, da ich davon erst ein paar bemalt habe und das fĂŒr mich ein ganz neues Feld ist, auf dem ich mich noch nicht so einschĂ€tzen kann.
Constable:
Gut dass ich heute kein Plakat zeichnen musste. Was mir hier im Forum hin und wieder auffĂ€llt, die Platzhirsche sind wie die eifrigen Kinder in der Schule...die bekommen Lob fĂŒr alles und jedes....das ist oft gruppendynamisch nicht gut. Andere die aus welchen GrĂŒnden auch immer nicht so viel machen(können) oder nicht so beliebt sind (subjektiv) verlieren da oft die Lust und den ANsporn ĂŒberhaupt noch was zu tun. Das \"Bayern MĂŒnchen-Sydrom\"; warum ĂŒberhaupt noch nach MĂŒnchen fahren wenn man eh verlieren wird.
Driscoles:
Ich möchte aber noch etwas anmerken. Manchmal stehen hier Sachen von den \"Experten\" drin die zwar gut sind aber doch nicht so gut sind wie sie gehyped werden.
Das ist grundsĂ€tzlich natĂŒrlich geschmacksabhĂ€ngig ich finde aber, man sollte Lob und Kritik nicht vom Ruhm oder Status anderer Forumsmitglieder abhĂ€ngig machen.
Da sind wir dann auch wieder bei der Aufrichtigkeit.
Da stimme ich euch zu. Ich ertappe mich aber oft dabei, eher bei Bekannten zu loben als bei den Neulingen, auch unabhĂ€ngig von der GĂŒte des Werks. Irgendwie geht ein Werk einem eben doch nĂ€her, wenn man denjenigen kennt, der es veröffentlicht und es scheint einem wichtiger das zu kommentieren.
Mein Fazit zu dem Thema ist also, dass man vielleicht etwas mehr Zeit in das Loben von Neulingen stecken sollte, als als 15. noch ein \"Wundervoll\" unter ein Werk zu setzen. Jedes Hobby kann nur ĂŒberleben, wenn eine Nachwuchsarbeit betrieben wird.
Einmal komme ich noch auf dich zurĂŒck Longshanks.
Was ich dazu schreiben möchte ist das ich es auffĂ€llig finde welchen, scheinbar, hohen Stellenwert fremdes positives Feedback von, vermutlich gröĂtenteils, unbekanntem Menschen im relativ anonymen Internet bei Dir zu spielen scheint, wenn Du solch einen Aufwand in einen Post wie diesen steckst.
Naja, das Lob von Unbekannten im Internet ist mir viel wert, weil die sich auskennen mit dem was ich mache. Ich habe keinen Verein bei mir und auch nicht wirklich einen Mitspieler (wobei ich am Freitag auf ein SAGA \"Blind-Date\" verabredet bin). Da muss ich also auf das Internet zurĂŒck greifen und auf Cons werden die Leute dann ja auf einmal bekannt. Wenn ich meine Mutter frage, ob sie das Splittertarn auf Zeltbahn meines 1/72 Grenadiers realistisch findet, bringt mich das nicht wirklich weiter.
.. und wenn ich weiter darĂŒber nachdenke: Kontraproduktiven Aufwand, da die Zeit die Dich dieser Post gekostet hat, am Maltisch evtl. was produziert hĂ€tte das Dir besagtes, und scheinbar gebrauchtes, positives Feedback hĂ€tte bringen können.
Da brauchst du dir leider keine Sorgen zu machen, ich kann an der FH sowieso nicht malen und mein PaintRack von Massive Vodoo hat schon 3 Monate VerspÀtung
Habe deine Kritik konstruktiv verstanden und kann dich auch verstehen, denke ich, wenn ich mir mal angucke, was manche Altersgenossen im Facebook so treiben.
Curaitis:
Am meisten freue ich mich z.B., wenn aufgrund des eigenen Beitrages andere Hobbyisten sich z.B. insperiert fĂŒhlen oder ihre Imagination fĂŒr ein Szenario angeregt wird. Sehr gut gefĂ€llt es mir auch, wenn die eine oder andere AusfĂŒhrung einer Technik oder vielleicht nur ein lang durchdachtes Detail beim eigenen Werk positiv bemerkt wird. Ebenfalls finde ich auch \"wohl gemeinte\" Verbesserungstipps hilfreich (Stichwort \"Wie formuliere ich Kritik so, dass Sie auch aufgenommen werden kann!).
Ich stimme dir vollkommen zu! Die Inspiration fĂŒr einen Beitrag eines anderen Hobbyisten könnte man noch unter das gute Lob schreiben. Daran kann man merken, dass das was man geschaffen hat wirklich toll sein muss und das es auch andere motiviert. Vielleicht kann man das ganze sogar noch ein bisschen höher treiben. Ich behaupte mal, die höchste Form des Lobes ist, wenn jemand den eigen Beitrag als Inspiration nimmt und in einem eigenen Werk noch besser umsetzt. Dann hat man das GefĂŒhl teil an etwas gehabt zu haben, was einen fasziniert und Vorbild ist. AuĂer vllt. wenn man \"die Leiden des jungen Werthers\" geschrieben hat.
Davout:
Es ist wohl nicht anzunehmen, dass dieses pauschale Lob fĂŒr offensichtlich nur \"angestrichene\" Figuren wirklich ernst gemeint sein kann. Irgendeine Vorbildfunktion fĂŒr die anderen Hobbyisten kann das ja kaum haben, wer soll denn daraus auch was lernen? Versteht mich bitte nicht falsch, hier geht es nicht um die hier prĂ€sentierten Werke, sondern um offenkundig lieblos gestaltete Figuren, die einfach nur in Massen \"mit Farbe in BerĂŒhrung gekommen\" sind. Warum ĂŒberhaupt jemand sowas publiziert werde ich wohl nie begreifen.
Das denke ich mir auch manchmal. Immer, wenn ich riesen Sammlungen von zusammengebauten unbemalten 1/72 BausÀtzen sehe. Alles sollte man wirklich nicht loben, da muss ich mich vllt. korrigerien. Wobei ein Anstrengungslob mit dem Verweis, dass die Anstrengung in die falsche Richtung ging, könnte man vllt. schon anbringen.
Dareios:
Hier muss ich mir natuerlich selbst an die Nase fassen und einraeumen, dass man nicht immer Zeit hat so ausfuehrlich zu antworten. Dies wird dann nochmal erschwert, wenn man mit dem Smartphone die Foren besucht. On-screen keyboard ist leider ein Graus fuer laengere Kommentare. In diesem Sinne kann ich eher kurze Kommentare klar nachvollziehen.
Wie dem auch sei, ein schoener Denkanstoss und ich denke ich werde auch mal mehr den PC nutzen, als das Smartphone, dann kann auch mehr geschrieben werden .
Constable:
Differenziert loben, stĂ€ndig dieselben Flosken sind zwar anfangs nett aber hin und wieder auch nicht mehr von viel Wert. NatĂŒrlich freut man sich in einem Forum auch einmal ĂŒber einen smiley....aber ein kurzer Satz dazu warum der da steht schadet wahrscheinlich nicht.
Driscoles:
Feedbackzwang finde ich grundsÀtzlich doof.
Da geht es mir wie Dareios. Deswegen schreibe ich hier auch relativ selten, einfach kaum Zeit. Aber in einer groĂen Community sollte es ja möglich sein, dass sich immer wer fĂŒr ein kleines Lob findet. Gezwungen werden oder fĂŒhlen sollte sich niemand. Das Smartphone ist definitiv ein Kommentarkiller
GS:
Aus dem Telefon-Support weiĂ ich, dass wir aber in den verschiedenen Nationen eine komplett unterschiedliche Art des Umgehens mit zu Ă€uĂernder Kritik haben.
WĂŒrde ich gerne etwas zu sagen, ich habe aber leider keine wirklichen Erfahrungen mit anderen MentalitĂ€ten gemacht.
Nochmal danke an alle, die ihre Meinung geteilt haben! HĂ€tte gerne zu jedem was geschrieben, aber die Zeit reicht nicht ganz aus dafĂŒr.