Wenn ich mal als ehemaliger Exporteur sprechen darf... nein, man bekommt vom GroĂhĂ€ndler, an den man verschifft, keine Info, ob und wie der Steuern zahlt. Das ist zum Einen fĂŒr den Hersteller irrelevant und zum Anderen geht es den Hersteller auch nichts an.
Wenn der GroĂhĂ€ndler keine Steuern zahlen sollte ist das eine Sache, die fĂŒr die Steuerbehörden in seinem Land interessant ist, aber nicht fĂŒr den Hersteller oder den vom GroĂhĂ€ndler belieferten EinzelhĂ€ndler.
Und als \"Schockmeldung\" hinterher... jeder Kaufmann kann etwas wie den Vorsteuerabzug vornehmen... zahlt also weniger Steuern. Sprich wenn Lieferant B an GroĂhĂ€ndler A Ware liefert und dafĂŒr Umsatzsteuer in Rechnung stellt, kann der GroĂhĂ€ndler diese von seiner zu zahlenden Umsatzsteuer abziehen. Simples deutsches Steuerrecht.
Was das Problem mit Amazon sein könnte ist deren Steuerdeal mit der Regierung von Luxemburg, wonach sie - ich muss gerade lĂŒgen, waren das 2% oder 3%? - Umsatzsteuer zahlen. Was definitiv unter den hier ĂŒblichen 19% liegt, aber das war ein mit Billigung der EU geschlossener Deal, damit Luxemburg ein paar groĂe Firmen bei such ansiedeln konnte. Das hat aber nichts mit \"nicht gezahlten Steuern\" zu tun, mit derartigen Aussagen wĂ€re ich vorsichtig... ich wĂŒrde Amazon nur ungerne so etwas unterstellen wollen, die sind da recht empfindlich. Zumal dieses unsinnige GerĂŒcht gerne mal wieder aufgekocht wird...
Noch einmal... kein VerkÀufer hat oder bekommt einen Einblick, wie viele Steuern ein KÀufer zahlt. Die Umsatzsteuer vom VerkÀufer kann der KÀufer (als Kaufmann) eh als Vorsteuer abziehen und was er dann selbst an Umsatzsteuer beim Weiterverkauf zahlt erfÀhrt der eigentliche VerkÀufer nicht und kann ihm auch recht egal sein, da die Umsatzsteuer in den LÀndern unterschiedlich ist.
\"Der zahlt zu wenig Steuern, den beliefere ich nicht\" wĂ€re auch ein gefundenes Fressen fĂŒr die AnwĂ€lte, das Stichwort wĂ€re hier Wettbewerbsverzerrung unter Anderem. Ein ExklusivitĂ€tsvertrag wĂŒrde das aber absichern... dadurch darf dann aber kein GroĂhĂ€ndler aus einem anderen Land HĂ€ndler in dem Land, fĂŒr das der Exklusivvertrag existiert, beliefern. Wobei ein derartiger Exklusivvertrag meist nicht billig ist, weil der Hersteller sich damit eventuell Absatzmöglichkeiten und damit Umsatz verbaut.
Wer auch immer dir den Döntje erzĂ€hlt hat... prĂŒf sowas einfach selber nach...