Sweetwater Forum

Sweetwater Forum

  • 06. Mai 2024 - 22:02:41
  • Willkommen Gast
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Autor Thema: Ethik und Wargaming  (Gelesen 4913 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

SisterMaryNapalm

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.591
  • Würfelfee in Action
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #30 am: 11. September 2015 - 14:25:14 »

Zitat von: \'Jean-Armand\',\'index.php?page=Thread&postID=201654#post201654
Wenn man also historisches wargaming betreibt ohne das Interesse, was dazuzulernen, dann sollte man Fantasy oder SF spielen oder Computer.

Wer sagt das?

Ich spiele seit Jahren SciFi-Tabletop und Computer, und habe mir im Rahmen meiner eigenen Ideen für meine SciFi-Armeen viel Wissen über Materie, Konflikte und Technik angeeignet, spiele am Computer Strategiespiele, bei denen ich mich sowohl mit der Hintergrundgeschichte meiner Einheiten beschäftige (siehe bspw. Airland Battle oder Red Dragon) um ihre taktische Verwendbarkeit zu evaluieren, mich mit Mitspielern abstimmen zu können oder auch - wenn es ein historisches Szenario (bspw. Rise of Three Kingdoms) ist - weil mich interessiert, wie der historische Endeffekt dieser Geschichte war, die ich da gerade verändere.

Bei Crusader Kings 2 bspw haben die Entwickler die historischen Persönlichkeiten als Wikipedia-Links ins Spiel eingefügt, sodass sich der interessierte Geist mit der Geschichte und dem Wirken jener Charaktere beschäftigen kann.

Nur, weil der Computer als Spielmedium anders funktioniert oder Science Fiction ein differenziertes Setting präsentiert, sollte davon Abstand genommen werden, zu behaupten, dass sich jemand, der so etwas spielt, für die Historie, für politische oder soziale Themen oder \"reale\" Technik nicht interessiert.

Kann ich mich genauso hinstellen und sagen: \"Jeder, der nicht historisch interessiert ist, der baut Panzer III von Italerie. Die sind im Maßstab nämlich 2,7 cm länger als das Original.\"
Gespeichert

_______________________________
Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika

Schelm

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 265
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #31 am: 11. September 2015 - 14:36:05 »

Wargaming ist ein Hobby und KEINE politische Einstellung.

Nur weil einer SS oder Wehrmacht bei Bolt Action spielt ist er kein Nazi. Ich selbst habe zwar auch Probleme WW2 Systeme zu spielen (und zocke es daher nicht), aber wenn andere das zocken habe ich damit kein Problem.

Die Südstaatenflagge und die Flagge der kaiserlichen japanischen Streitkräfte im Wargaming läuft bei mir unter historischer Korrektheit und nicht politische Einstellung. Solange man sich an die Gesetze in D hält (keine verfassungfeindlichen Symbole) und man mich nicht zu irgendwas bekehren will oder Scheiße labert habe ich kein Problem damit.

Dennoch muss man verstehen das andere das ernster bzw anders sehen könenn, aber deswegen muss man sich nicht streiten. D ist groß und dann kann man sich auch aus dem Weg gehen. Wir reden hier schließlich über ein Hobby!


Mein Fazit:
Für alle Spieler sollte daher folgende goldene Regel gelten:
-> Vorurteile haben in diesem Hobby keinen Platz, erst mal die Leute kennen lernen. :smiley_emoticons_prost:
« Letzte Änderung: 01. Januar 1970 - 01:00:00 von 1441975270 »
Gespeichert

SisterMaryNapalm

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.591
  • Würfelfee in Action
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #32 am: 11. September 2015 - 14:37:15 »

Zitat von: \'Schelm\',\'index.php?page=Thread&postID=201663#post201663
Vorurteile haben in diesem Hobby keinen Platz, erst mal die Leute kennen lernen. :smiley_emoticons_prost:

Genau - aber dann das Bier rausholen. Damit stellst du uns doch wieder in eine Ecke, Schelm. Na toll.  :P
Gespeichert

_______________________________
Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika

Pedivere

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.151
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #33 am: 11. September 2015 - 14:37:47 »

@Knochensack
völlig unnötig die Pferde in Unruhe zu versetzen :P

meine Logikkette war:
wer sich nicht für historische Zusammenhänge interessiert >> der kann Fantasy, SF und Computerspielen (weil man dafür kein historisches Interesse braucht)
und nicht:
wer SF, Fantasy und Computer spielt >> interessiert sich nicht für historische Zusammenhänge

dieser Umkehrschluß ist Deiner, alles was recht ist :smiley_emoticons_pirate2_light:
PS - die Panzer von Flames of War sind viel schlimmer ;)
Gespeichert
ach was!

Schelm

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 265
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #34 am: 11. September 2015 - 14:44:47 »

@Knochensack
Du solltest Dich bei Jean-Armand mal Entschuldigen, der hat das garnicht so gemeint.

@Jean-Armand
Alle Panzermodelle für Wargaming sind nicht korrekt in ihren Maßen. Die verwendeten Maßstäbe (für mich bis 28mm) waren nie für Nietenzähler gedacht.

Pedivere

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.151
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #35 am: 11. September 2015 - 14:47:28 »

alles easy :cool:
Gespeichert
ach was!

Schelm

  • Schneider
  • ***
  • Beiträge: 265
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #36 am: 11. September 2015 - 14:51:29 »

Ich will ja nur das Frieden herscht (im Forum, nicht auf dem Spieltisch) . ^^

Sonst finden wir uns nur irgendwann auf Tagesschau oder so wieder und ich schlag mich so ungerne mit Journalisten.^^

SisterMaryNapalm

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.591
  • Würfelfee in Action
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #37 am: 11. September 2015 - 14:54:51 »

@Schelm: Warum? Nur weil ich einen meine Thematik darlegenden Diskussionsbeitrag geliefert habe? Also ich glaube, da muss deutlich mehr passieren, bis es einen Grund zu einer Entschuldigung gibt.

EDIT: \"Ich will ja nur das Frieden herscht (im Forum, nicht auf dem Spieltisch) . ^^\" - Haha :-D Das sagt der, der mir stolz erzählt, wie er AoS-Fanboys trollt. Der\'s gut, Schelm!
Gespeichert

_______________________________
Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika

**GS**

  • Bauer
  • ****
  • Beiträge: 840
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #38 am: 11. September 2015 - 15:03:55 »

Interessant, wie intensiv sich die Forumsbenutzer hier selbst hinterfragen!
Das ist gut so.
Ich selbst kenne diese Frage nach der Auswirkung von Spiel/Hobby auf die eigene Persönlichkeit schon aus dem Thema Rollenspiel, als ich in den 80ern des letzten Jahrhunderts mehrfach angefeindet wurde, weil ich D&D in seiner Urform spielte. Das ging von: \"Rollenspieler sind alles potentielle Psycho-Mörder!\" bis zu \"Wenn Du sowas spielst, bist Du Satans Opfer!\" Das war schon sehr heftig, finde ich.

In die selbe Kerbe schlagen die hier angeführten Problemdarstellungen derjenigen, die auch für TT nicht die nötige Differenzierung finden.


Wie schon gesagt, geht es um die Unterscheidung zwischen Spiel/Hobby und Realität. Wir suchen uns einen Zeitvertreib, der sich nun mal mit Kriegsspiel (ob nun historisch oder fantastisch) befasst.
Sind wir dadurch besser/schlechter als der Mensch, der einen Actionfilm nach dem anderen ansieht, in dem ja genügend Menschen um die Ecke gebracht werden? Oder als der/die Konsument von Filmen mit XXX-Rating? Oder von Zombieserien?

Wichtig ist, nach dem Hobby wieder in die Realwelt zurückzufinden.

Rollenspiel und TT können sehr lehrreich sein, wenn man sich neben den Regeln noch mit einem vernünftigen Maß mit Hintergründen und Nebenschauplätzen wie Moral und beim Rollenspiel dem Gedankengut der anderen beschäftigt.

Ich für mein Teil kann sagen: Erst haben mich englische RPGs durch das Shakespeare-Abi gebracht, dann die \"soziale Grundschulung\" der Rollenspiele durch mein 25 Jahre dauerndes Berufsleben in Tausenden von Besprechungen. TTs haben den taktischen Verstand geschult (bei mir mit fragwürdigem Erfolg :) ).

Per se sind TTs nicht böse, auch nicht, wenn man WW2 spielt.

Und:
Alle Generalisierungen sind von Vornherein falsch!

Cheers
GS
Gespeichert
\"You don\'t have enough magic in you to make cereals into breakfast!\" Harry Blackstone Copperfield Dresden


Sch.. Party! Wenn ich meine Hose finde, gehe ich nach hause!

Pedivere

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.151
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #39 am: 11. September 2015 - 15:21:49 »

@Knochensack, auf eine Entschuldigung war ich nicht aus, nur auf die Erleuchtung :punish:
Gespeichert
ach was!

SisterMaryNapalm

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.591
  • Würfelfee in Action
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #40 am: 11. September 2015 - 15:31:09 »

Zitat von: \'Jean-Armand\',\'index.php?page=Thread&postID=201674#post201674
@Knochensack, auf eine Entschuldigung war ich nicht aus, nur auf die Erleuchtung :punish:

Du nicht, aber Schelm.

Und was ich schrieb, meinte ich auch ehrlich und meine es weiterhin. Das hat nichts mit Erleuchtung zu tun.

(Gegenüber einem derart religiösen Thema verwahre ich mich übrigens ebenso wie gegenüber der Verallgemeinerung von Pc-Spielern und SciFi-Tabletoppern).

EDIT: Und damit sind wir gleich wieder beim Thema der Ethik, denn ... wessen Verständnis ist nun richtiger? Warum sollte nun einer vom anderen bekehrt werden?
Gespeichert

_______________________________
Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika

Dave

  • Fischersmann
  • ***
  • Beiträge: 609
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #41 am: 11. September 2015 - 15:54:09 »

Wie verhält es sich eigentlich mit der Außendarstellung? Muss man darauf achten, nach außen hin ein politisch korrektes Hobby zu betreiben, oder kann man sich aufgrund seiner (fehlenden) ethischen Bedenken öffentlich alles erlauben, solange es nicht gegen geltendes Recht verstößt (Beispiel Hakenkreut als NoGo, Beispiel Warschauer Aufstand als Präsentation auf der Tactica).
Gespeichert

Pedivere

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.151
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #42 am: 11. September 2015 - 16:12:46 »

es käme darauf an wie Du den Warschauer Aufstand präsentierst, zB mit der Option, ob die Sowjets zu Hilfe kommen oder nicht, und das erläuterst

@Knochensack - Du hast nix verstanden :thumbsup:
Gespeichert
ach was!

Hexenmeister76

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.182
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #43 am: 11. September 2015 - 16:32:37 »

Zitat von: \'The Desertfox\',\'index.php?page=Thread&postID=201658#post201658
Zitat von: \'Hexenmeister76\',\'index.php?page=Thread&postID=201657#post201657
Ich male Swastikas nicht weil ich das 3. Reich verherrliche, sondern weil es historisch korrekt ist

Fehlt da ein Komma? Also du malst keine Hakenkreuze, weil es historisch korrekt ist?

Du weißt wie ich das meine.
Die ganze Welt darf die Decals der Kreuze benutzen, nur wir bösen Deutschen dürfen es nicht.
Meine 1:72 aus dem WW2 mit den Swastikas, die auch nur als Dioramen gedacht waren, standen lange unter Verschluß und irgendwann habe ich sie entsorgt.
Ich werde auch meine FoW-Deutschen nicht mit Swastikas versehen, möchte schließlich auch damit in die Öffentlichkeit auf Turniere, etc...

Zitat von: \'Jean-Armand\',\'index.php?page=Thread&postID=201659#post201659
Hexenmeister, was auch immer Du persönlich dazu denkst, Du tust Deiner Hobbyausübung keinen Gefallen wenn Du geltendes recht (Hakenkreuze) oder die Gefühle von Frauen (Miniaturtitten) ignorierst.

Ãœber die Kreuze streite ich auch nicht. Kommen keine drauf. Punkt.

Finde nur diese Unterschiede so krass:
- TV darf... ist schließlich Geschichte
- Hobby darf nicht... ist schließlich Geschichte

Selbst wenn ich jetzt einen indischen Tempel oder Verzierungen der Kelten darstellen wollte und dort Swastikas anbringen würde dürfte ich das nicht.

Fakt ist: Man hat sich im 3. Reich an Symbolen aus der Geschichte bedient und mit diesem Schlag waren sie auf einmal böse.
Wäre nicht so viel braunes Gedankengut in einigen Köpfen hätte sich das bestimmt schon lange geändert.


Zu den nackten Damen:
Wie viele gucken denn Pornos und würden es niemals zugeben?  ;)
Gespeichert

SisterMaryNapalm

  • Bürger
  • ****
  • Beiträge: 1.591
  • Würfelfee in Action
    • 0
Ethik und Wargaming
« Antwort #44 am: 11. September 2015 - 16:40:19 »

Zitat von: \'Dave\',\'index.php?page=Thread&postID=201676#post201676
Wie verhält es sich eigentlich mit der Außendarstellung? Muss man darauf achten, nach außen hin ein politisch korrektes Hobby zu betreiben, oder kann man sich aufgrund seiner (fehlenden) ethischen Bedenken öffentlich alles erlauben, solange es nicht gegen geltendes Recht verstößt (Beispiel Hakenkreut als NoGo, Beispiel Warschauer Aufstand als Präsentation auf der Tactica).

Ein Chef von mir hat mal gesagt: Wann immer Sie ein Thema ansprechen möchten - sei es von Musik über Militär bis hin zum politisch heiklen Themen - vergessen Sie nie, dass die erste Frage immer lauten sollte: Warum interessiert uns das? Und genau das ist der Punkt, unter dem man so etwas betrachten muss. Ergibt sich aus der Darstellung in irgendeiner Form ein Lerneffekt und wird dieser Lerneffekt nur durch diese Darstellung erzielt?

Da kommt es immer auf das Rechts- und Unrechtsbefinden des Jeweiligen an und auch, wie sehr das präsentierte Thema in der Öffentlichkeit bekannt und bedacht ist. Wenn man es für vertretbar hält, dann kann man seine Möglichkeiten bis an die Grenzen des Rechts ausdehnen, muss aber immer damit rechnen, dass man damit voll in den Mist greift.

2 Beispiele:

Ein ehemaliger Mitschüler von mir hat es wirklich gebracht, das Lager Ausschwitz-Birkenau für ein Schulprojekt zu bauen (in klein) - aus Lego. Mit Zaun und allem. Fand er ganz toll und war auch wirklich plastisch. Aber der Lehrerin hat es nicht gefallen, dass man ein Thema mit bunten Klötzchen angeht und er landete bei der Schulleiterin. Ich fands jetzt auch nicht so großartig, aber er hatte sich sehr mit dem Thema beschäftigt und stand auch gut in der Materie. War es jetzt gut oder schlecht, dass er so eine Konstruktion aus Lego gebaut hat?

Andererseits habe ich es auch erlebt, dass Schüler an einer Schule in Hamburg zu einem Römer- und Rittertag mal einen Onager gebaut haben, der auch wirklich geschossen hat. Die Technik war 1a nachgebildet und hat funktioniert. Das wiederrum fanden alle Anwesenden toll - selbst die Eltern. Dass es sich dabei um eine Kriegswaffe handelt, die auch in ECHT Leute verletzen kann, das war da egal. Wo liegt der Unterschied zu dem Bau meines Schulkameraden? In der Thematik?

Von daher denke ich, dass es da wirklich darauf ankommt, was man selbst in dem Thema sieht und auch was man präsentieren möchte. Die Verbindung zum Publikum muss stimmen, damit man ein Thema präsentieren kann. (Man braucht ja gar nicht mal das Dritte Reich aus der Schublade holen. Man siehe sich nur mal Terroristen in FoF an oder Afrikaner mit Macheten und Sturmgewehren, die gegen andere Afrikaner mit Macheten und Sturmgewehren kämpfen. Oder Leute, die von Zombies zerfleisch werden.) Wo der eine etwas Unkritisches sieht, steht der andere auf und prangert an.

@Jean-Arnaud: Gut, damit ist die Diskussion für mich an dieser Stelle beendet.


Edit:
Zitat
Zu den nackten Damen:
Wie viele gucken denn Pornos und würden es niemals zugeben? ;)

Ein guter Einwand. Auf einer Femenseite posiert auch eine nackte Frau mit einem abgeschnittenen Männergenital. Kann jedes Kind im Internet aufrufen.
Gespeichert

_______________________________
Danke an Djizomdjinn, für die wunderschöne Version von Kubika