So, Jungs - heute war ein interessanter Abend - einige meiner Kumpelz fragten, ob es Möglichkeiten gäbe, eine weitere Mystery-Facette in unser Projekt mit einfließen zu lassen. Nun kann man sagen: Okay - Du hast eine (un)gesunde Mischung aus Vietnam und Pazifikkrieg gute 23 Lichtjahre weit weg und in die mögliche Zukunft gepackt - was kann da noch kommen?
Nun... so ziemlich alles.
Wer sich in der Astronomie etwas auskennt weiß, daß unser Sonnensystem mit seinen ruhigen, klar strukturierten Umlaufbahnen und relativ wenigen kosmischen Zwischenfällen... eine Ausnahmesituation darstellt. Wie weiter oben schon beschrieben - wir hatten unwahrscheinlich viel Schwein, hier zu landen. Anderswo kann es durchaus vorkommen, daß ein möglicher habitabler Planet keine zwei Milliarden Jahre seine Ruhe hat, ohne, daß etwas großes in ihn reinkracht - oder er in etwas noch größeres. Pulsare, Doppelsternsysteme, Neutronensterne, Magnetare und Schwarze Löcher - das Universum ist gespickt mit physikalischen Monstrositäten, gegen die man NICHTS... unternehmen kann. So weit, so schlecht.
Und dennoch finden wir in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, in deren `urbanen Randgebiet´ wir leben, bis zu 250 000 000 000 Sternsysteme. Und die Drake´sche Formel versichert uns theoretisch glaubhaft, mit wievielen intelligenten Lebensformen wir in dieser Galaxie demnach rechnen könnten. So weit, so gut.
Varianten möglichen Lebens gibt es also wahrscheinlich mehr als genug im All. Sieht man sich die Extremophilen alleine auf unserer Erde an, so stellt man fest, wie bizarr Leben in Erscheinung treten kann - möglicherweise würden wir im All manches Mal über Leben stolpern, ohne es als Solches zu erkennen. Wie also bringt man etwas X-Files-Power in ein Setting wie dieses? Lasst mich mein Bestes versuchen, lehnt euch zurück und genießt die Show, inklusive dem passenden Sound, harhar...
https://www.youtube.com/watch?v=f9egQyLpEyIFifty Shades of Black
\"Meine Güte - es ist unwahrscheinlich, wieviele Sterne man hier draußen sehen kann!\"
\"Und dennoch ist die Dunkelheit allgegenwärtig.\"
https://www.youtube.com/watch?v=w1bd9L5Tw7k&list=PLCF78A6D4F54F01DADas Forschungsschiff PAGAN (eine Anspielung auf die Trendwende in der ewig strittigen Religionsfrage zur Zeit der Hochtechnologie auf der Erde des 23. Jahrhunderts) startete 2264 zu einer Mission in den interstellaren Tiefraum, um der einmaligen Chance Rechnung zu tragen, auf einem sogenannten Waisenplaneten zu forschen. Ein Planet, der durch den Tiefraum driftet - ohne je von einer Sonne beschienen zu werden. Das ist spannend. Anhand der Bahn des Planeten wurde errechnet, daß er nicht einmal aus dieser Galaxie stammt - er ist also intergalaktischen Ursprungs - was das Ganze noch interessanter macht. Stolz und groß wie es war, begann das reinweiße Schiff seine Reise vom Spaceport Maine aus. Man versprach sich viel von seinem neuen Antrieb - dem quantenverschränkten Tachyonenreaktor, der mit der sogenannten `Raumfaltung´ arbeitete.
Nach nur 14 Wochen andauernder Beschleunigung begann die Pagan abzubremsen und sich langsam dem lichtlosen Himmelskörper zu nähern.
https://www.youtube.com/watch?v=lDqhEa7HUl4Der namenlose Planet mit der Katalognummer PBY-13666-X war kleiner als die Erde - aber dichter. Schon lange geologisch tot, fanden die Forscher heraus, daß er unfassbare 9,8 Milliarden Jahre alt war. Ewige Winterstürme zogen über die Eiswüsten, deren feine Kristalle den vom schieren Alter brüchigen Fels zu Staub zerrieben haben - alles war... glatt. Konturlos. Bis sie auf... die Stadt trafen.
Oder das, was man dafür halten konnte.
Inmitten der fremdartig und beunruhigend geformten Strukturen gab es neun Objekte aus einer Art schwarzem Glas - wie überdimensionale Selenitkristalle. Achtzehn Meter hoch, dunkel wie ein Stück leerster Nacht spiegelten sie die Umgegend auf ihrer gebrochen-facettierten Oberfläche wider - ohne jedoch die Forscher in ihren Raumanzügen. Das war der Zeitpunkt, als sie realisierten, daß die ansonsten so glasklar zu sehenden Sterne und Galaxien um sie herum vom Himmel verschwunden waren. Hier war nur noch...
Fortgeschrittene Finsternis.
Später fand eine zweite Shuttlecrew heraus, daß diese seltsamen Kristallprismen älter als 60 Milliarden Jahre waren. Was eigentlich unmöglich sein sollte - denn damit wären sie dreimal älter als das der Menschheit bekannte Universum. Auf der Reise zurück zur Marsbasis dann häuften sich unheimliche Zwischenfälle an Bord der Pagan. Und bei der Untersuchung der Kristalle konnte sich einer der Forscher nicht helfen - aber er könnte schwören, daß sich - je nach Licheinfall - ab und zu Gesichter tief in ihnen zeigten. Die Gesichter von Mitgliedern der ersten Crew. Terrorgefroren, grauengeschüttelt und schreckverzerrt. Möglicherweise war Leben auch auf lichtlosen Welten möglich - Leben, daß das Licht eines Sterns scheute.
Leben, das von allem zehrte - außer von Licht. Möglicherweise verlor Doktor Tallinn aber auch nur seinen Verstand.
Schließlich kehrte die Pagan zurück zum irdischen Sonnensystem. An Bord waren nur noch neun Leute am Leben - oder so ähnlich. Was dann passierte, weiß so genau niemand - aber nach einiger Zeit erschien ein neuer Spieler im Mächtepoker der Konzerne - eine mächtige Firma namens Nospheratech.
In der Jetztzeit steuert ein weiteres Schiff das Cahoona Star System an - es stoppte in einem Fix-Orbit auf der sonnenabgewandten Seite von Tuvalu II. Die finstere THARGOVISZTE ist angekommen. Von nun an würden die Nächte auf Tuvalu II nie wieder so sein wie früher.