Kaserne > Projekte
Kamils limitierte Projekte - BA Normandie 1944 Deutsche
Karma Kamileon:
Hallo Forum,
wie andernorts angedroht und noch-andernorts angedeutet wird es um mein erstes historisches Nebenprojekt so langsam ernst. Ernst genug, um mir Gedanken um die Form der Sweetwater-Dokumentation zu machen, die mir bei meinem Bürgerkriegsprojekt schon viel Motivation durch konstruktives (und viel positives) Feedback gespendet hat. Danke nochmal dafür, möchte ich nicht missen. :)
Doch warum nun \"limitierte Projekte\" und \"Nebenprojekt\"? Recht einfach. So wie mir schon zu Beginn meines Civil War-Projekts klar war, dass daraus eine waschechte Sammlung erwachsen wird, die beizeiten weit über das zum Spielen notwendige erwachsen wird (hell, der erste dahingehende Meilenstein ist im Grunde erreicht: Die Bürgerkriegssammlung im FatReb-Keller ist auf beiden Seiten umfassend genug, um kaum noch Tischflächenspielraum zu bieten), weiß ich im Gegenzug jetzt schon dass mein vorläufiges Folgethema nicht weit über eine Armeeliste auswachsen wird. Alleine die Vielfalt sonstiger Optionen, innerhalb (dank der umfangreichen Auswahl an Gegneroptionen, Martin und Stephan haben eben einen Knacks weg :p) wie auch außerhalb von BA, und mein Dauerthema ACW zu dem ich noch viel machen möchte, sowie der schiere Drang zur Abwechslung... taugen da für eine solide Prognose. Mal davon abgesehen dass ich jetzt schon kommen sehe wie viel Tarnmustermalen ich vertrage bis ich die Schnauze voll habe. ;)
Natürlich schließt das die Möglichkeit von weiterer Expansion nicht aus, aber ich kenne mich inzwischen ganz gut. In diesem Sinne soll dieses Thema, inspiriert vom Don (Hat\'s off, sir) dazu dienen, solcherlei (historische wie auch nicht-historische) \"limitierte\" Projekte zu dokumentieren, deren Ausmaß von vornherein recht klar abgesteckt ist und die sich jeweils sicher nicht über mehr als ein paar Monate (oder weniger!) ziehen, eventuell von anderem Kleinkram unterbrochen werden (der hier ebenfalls reinkommt!), und generell zu eher kurzen, schnell versickernden Projektthreads führen würden.
Zukunftsprognosen dahingehend? Da wäre z.B. das noch immer warme Thema Mortheim, die Option auf 28mm Nepoleonisch-Irgendwas (bei dem ich mich ähnlich zurückhalten werde, ein 19jh.-Massenthema auf Brigade/Divisionsebene reicht mir völlig) und Freebooter\'s Fate (was in Martins Keller sehr beliebt ist, wofür ich mich aber einfach nicht erwärmen kann)/ Infinity (dito), sowie bereits herumgeisternde Ansätze zu anderen Reizthemen meiner Mitstreiter und eigenen Wenigkeit (z.B. Satsuma-Rebellion, Spanischer Bürgerkrieg, Indochina/Vietnamkrieg).
Doch zunächst zum Thema der Stunde: Der Wind im Fat-Rebels-Keller drehte irgendwann im Oktober in Richtung Bolt Action-Hurrastimmung, und ich war von vornherein nicht völlig begeistert, aber auch nicht abgeneigt. Dennoch: Die Lust, mir 28mm-Abwechslung von Grant und Lee zu gönnen war da, und Spielfreude sowieso immer, wobei ich, trotz medialer WK2-Übersättigung während meiner Teenagerjahre (Das Zeitalter von Private Ryan und Golden Age des WK2-Computershooters,) doch sehr neugierig auf Bolt Action als \"retro 40k-revivalregelwerk\" und leichte Kost war und bin. Nach einem etwas holprigen Themenfindungsprozess aufgrund der schieren Auswahl (bei dem ich Stephan schier um den Verstand gebracht habe- Was haben die auch so vielfältige 2WK-Sammlungen?) fiel die Wahl des dritten Rads am Wagen auf eine Achsenmächte-Armee für den Schauplatz Normandie \'44. Ab da habe ichs mir allerdings leicht gemacht: Meine Armeewahl richtete sich nach Fraktionsbedarf, der Idee eine kleineren und elitären selbstständigen Truppe (die dennoch genug Abwechslung einbringt), und den Schnäppchen die ich unmittelbar machen konnte. Als Schnittmenge des resultierenden Venn-Diagramms fiel die Wahl schließlich auf eine Waffen-SS-Truppe, angelehnt an die 12. Panzerdivision Hitlerjugend.
Abschließen möchte ich dieses kleine Exposé vorerst mit dem Link zur Armeeliste - man klicke bei Interesse bitte hier um einen Blick auf das PDF zu werfen - und einem kleinen Hilfe/Handelsgesuch: Sollte jemand die in meinem Handelsthread ganz unten beschriebenen 28mm-Decalbögen über haben (Divisionswappen, Balkenkreuze, rote Turmnummerierung) wäre ich über einen Handel sehr dankbar.
Next up: Die fertig zusammengebauten Modelle, einiges an Gedanken zu den involvierten Bausätzen, und hoffentlich bald die ersten bemalten Testminis.
Beste Grüße,
Longstreets zeitreisender falscher Bart.
Regulator:
Cool, jetzt startest du (endlich) den neuen Thread :) Bin schon auf die Miniaturen gespannt und wie du die Tarnmuster angehen willst!
Stephan
Karma Kamileon:
Update Eins- Im Gegensatz zu den sechsfachbasierten Bürgerkriegsjungs bot sich Bolt Action dafür an, die gesamte Armee (bis auf das Hanomag, das noch woanders wartet) in einem ausgedehnten Aufwasch zusammenzubauen, was mich mit wohliger Einzelbasierungsnostalgie erfüllt hat.
Bis auf einen Spähtrupp (der zu zwei Dritteln zur Kommendoeinheit umfunktioniert wurde) und die Besatzung des Nebelwerfers entstammt die gesamte Infanterie einer einzigen Warlord Games Late War German Grendadiers Box. Top Preis-Leistungs-Verhältnis, allerdings habe ich das eine oder andere Hühnchen mit der Box zu rupfen, denn der Zusammenbau hat mich ziemlich kirre gemacht. Zwei sehr allgemeine Probleme erstmal: Einerseits die ganzen furchtbar aufgeregten Actionfilmposen. Ich hätte die Jungs lieber etwas gesetzter und abwartender, aber die allermeisten Figuren sprühen vor nervöser Energie, Haltungen zum Zerreißen angespannt, alles auf Action. Das... ist ermüdend. Das andere Problem ist etwas schwerer zu umreißen, aber ich versuchs: Die Spezialisierung der Einzelteile. Es gibt gefühlt für jede Waffe nur eine Konfiguration von Armen die Sinn ergibt, was soweit nicht ungewohnt ist- ungewohnt ist aber, wie viel Potenzial zur Austauschbarkeit eigentlich da ist, und sich vom optischen Ersteindruck bis hin zur groben Passprobe durchzieht, aber dann am Ende im Detail scheitert, anfangs- bei den ersten Gehversuchen- erst beim Kleben. Es ist, als hätte es nur etwas mehr Erfahrung auf Seiten der Designer gebraucht, um die Armpaare, Einzelarme und Waffen viel modularer zu gestalten und für benutzerfreundlichere Vielfalt zu sorgen. Ich hatte beim Basteln ein konstantes \"das hätten die Perry-Brüder besser gemacht\"-Gefühl.
Beispiel? Die Mp40i mit Trageriemen passt im Grunde nur als frei baumelndes Nackenanhängsel, aber mit etwas besserem Design hätte sie auch super um die rechte oder linke Schulter gepasst, am Magazin oder Lauf gehalten, was auch aussieht als würde es funktionieren, bis man es klebt und feststellt dass es nicht ganz passt- dass jede denkbar passende Hand danebengreift, der Schultergurt nur etwas zu ausgebeult ist, et cetera. Und wegen der Kleinteiligkeit des ganzen fallen solche kleinen Diskrepanzen auch dann noch auf, wenn man als erfahrenerer Bastler der Sache mit Messer, Modelliermasse und Biegearbeit zu Leibe rückt, um mehr Vielfalt zu schaffen. Eine Arbeit, die entsprechend nervenzehrend gerät.
A propos Vielfalt: Eine größere Auswahl frei verwendbarer Arme die nicht dazu bestimmt sind etwas bestimmtes zu halten wäre super gewesen, ich habe bei meinen MG-Teams wirklich viel improvisieren müssen um nicht viel zu sinnlos viele Landkarten- und Ferngläser-Arme auf freie Schultern zu verbauen...
Last but not least gibt es einen bestimmten Torso (mal Fünf) dessen Fehlguss in meiner Box bei jedem Exemplar vorne \"eingefallen\" ist, ein offensichtlicher Graben der sich von der Brust bis zur Gürtelschnalle zieht. Was öfter mal halbwegs von der Waffe oder Taschen zu verdecken ist, aber trotzdem sehr ärgerlich.
So viel zum Gemecker... dem entgegen stehen das erwähnte Preis-Leistungs-Verhältnis, der ansonsten einwandfreie und scharfe Guss der durchaus (bevor man anfängt sie zusammenzusetzen) hervorragend aussehenden Einzelteile, die schiere Vielfalt der Teile und Bewaffnung, das gut zu bearbeitende Material, und die gute bis sehr gute Abstinenz allzu nerviger Gussgrate. Das kompensiert das Fehlen der letzten entscheidenden Quäntchen Erfahrung beim benutzerfreundlichen Design, die schiefe Qualitätssicherung und die nicht nach meinem Geschmack gelungenden Posen für mich soweit, dass ich die Box dennoch empfehlen kann, obwohl ich widersprüchlicherweise so\'n bisschen hoffe, nicht nochmal eine davon zusammenbauen zu müssen. Wenn man Geduld und Nerven mitbringt kann man aus der schieren Menge der Teile sehr viel Indivisualisierung herausholen.
Lehrreich, das ganze: Ich hatte mich schon länger darüber gewundert warum viele Hobbyisten Metallminiaturen vorziehen. Jetzt weiß ichs. Bisher hatte ich es in erster Linie mit den neueren Perry-Bausätzen zu tun, die weniger vielfältig, aber auch simpler und benutzerfreundlicher ausfallen... aber diese Warlord-Plastikinfanterie opfert der Vielfalt und Posierbarkeit eindeutig die Benutzerfreundlichkeit und macht den Zusammenbau zu einer ausgedehnten Angelegenheit. Die mir die Sehnsucht nach ein- bis zweiteiligen Zinnmodellen einjagt.
Für den erfahreneren Bastler dennoch zu empfehlen. Und was wäre das Hobby wenns nicht solche Anstöße zu umfangreichen Erfahrungsberichten gäbe? :D
(A propos, mein Panzer IV war und ist ein Albtraum, dazu aber später mehr. ^^)
Gruß,
Longstreets zeitreisender falscher Bart
Nick Ryder:
Sehr schön, nur weiter so. Dann bekomme ich vielleicht auch wieder Lust meine Marines weiter zu pinseln...
Karma Kamileon:
Nick! Wusste gar nicht dass du auch BA machst. Sachen gibts. :) Schade dass ich bisher für den Pazifik nur \'ne Handvoll Chindits habe.
Obwohl, US Marines in der Normandie... Ist doch \'ne Landung! ;)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln