Der Pub > An der Bar

Der Einfluss der Forschung auf die heutige Geschichtsschreibung, Existiert er?

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AndréM:

--- Zitat ---Einem Land vertraglich auf den Tag genau eine Entlastungsoffensive zu versprechen und darauf zu drängen jegliche Verhandlungsversuche seitens der Deutschen abzuschlagen und DANN zuzusehen wie eben jenes Land verblutet.. das würde ich sehr wohl als vorsätzlichen Verrat auffassen. Polen wurde bewust ans Messer gelíefert; aber hey, das kann ja unter Umständen auch nur Realpolitik sein- sehr klug also von den Allierten, wie du schön ausgeführt hast.
--- Ende Zitat ---

Schau dir die Außenpolitik Westerwelles an und du siehst aktuell wie es zu solchen Entscheidungen kommen kann.

J.S.:
@andre:sag ich doch die ganze Zeit  ;)

@Mansfeld: Eine Steilvorlage haste drin, aber seis drum. Im Grunde ist die Diskussion gut zu nen Ende gebracht und ich stimmte dir gerne zu!

Ursus Maior:
@AndreM
Danke, der Verweis auf die aktuelle Politik wollte noch in den Post, aber über eine Pause hab ich ihn dann vergessen.

@Mansfeld


--- Zitat ---Wären sie es gewesen, hätten Amerikaner und Briten beim Einmarsch ins Reich sich nicht um die Versorgung der Zivilbevölkerung gekümmert, sondern mal angefangen, zu entgermanisieren. Um etliches schlimmer ist das Wüten der Roten Armee, mir Massenvergewaltigungen und Ermordungen, aber nach 1945 wurde dann auch nicht die Sowjetzone systematisch entvölkert und mit Slawen neu besiedelt. Was hätte das Dritte Reich in der gleichen Situation getan?
--- Ende Zitat ---

Danke, das fasst meine Auffassung gut zusammen!

Murphy:

--- Zitat ---@Mansfeld


--- Zitat ---
  Zitat

 Wären sie es gewesen, hätten Amerikaner und Briten beim Einmarsch ins Reich sich nicht um die Versorgung der Zivilbevölkerung gekümmert, sondern mal angefangen, zu entgermanisieren. Um etliches schlimmer ist das Wüten der Roten Armee, mir Massenvergewaltigungen und Ermordungen, aber nach 1945 wurde dann auch nicht die Sowjetzone systematisch entvölkert und mit Slawen neu besiedelt. Was hätte das Dritte Reich in der gleichen Situation getan?
--- Ende Zitat ---

Danke, das fasst meine Auffassung gut zusammen!
--- Ende Zitat ---
War es nicht auch so, dass die Alliierten nicht zuletzt daran interessiert waren, eine Pufferzone gegenüber dem jeweils anderen aufzubauen? (Also die Westmächte gegenüber der SU und umgekehrt.)

Wollten Patton und einige andere westalliierte Generäle nicht sogar Teile der Wehrmacht unter Waffen halten/umgehend wiederbewaffnet um \"der roten Bedrohung\" besser gegenüber treten zu können?

Ursus Maior:
Zumindest die Führungen der westlichen Armeen waren davon überzeugt, dass ein Krieg mit der UdSSR rasch folgen würden. In diesem Zusammenhang wurde auch an eine schnelle Remobilisierung Deutschlands gedacht, ja. Patton gehörte zu den Wortführern hinsichtlich eines Konfliktes mit der Sowjetunion. Die Sache mit der Pufferzone ist etwas komplizierter. Es gab jede Form von Vorstellung, was mit Deutschland zu geschehen habe. Der Pufferstaat war nur sehr kurz im Gespräch, weil viele im Westen befürchteten, eine Demilitarisierung und Zwangsneutralisierung, die ja auch auf diplomatischer Ebene hätte erfolgen müssen, würde de facto einem zweiten Versailler Vertrag gleichkommen. Außerdem wurde die deutsche Industrie (nach eine Wiederaufbau) als entscheidend für die europäische Wirtschaft erkannt. Man entschloss sich daher im Westen früh die drei Zonen sich vereinen zu lassen und die neue Nation in das westliche Bündnis zu integrieren. Die NATO wurde ja 1949 gegründet, Brüsseler Vertrag und European Conference on Federation waren schon 1948. Adenauer war da genau der richtige Mann für.

Der Weg der Neutralität wurde dann ab Mitte der 50er von Österreich beschritten, das zunächst auch geteilt war. Der Preis war die Bündnisfreiheit. Wirtschaftspolitisch war Österreich aber auch eine andere Nummer. Das Land blieb aber diplomatisch wichtig, weil es als Vermittler fungieren konnte.

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