Epochen > Absolutismus und Revolution

[Black Powder ] was ändert sich durch die Regeländerungen in Albion triumphant konkret?

<< < (19/27) > >>

Wellington:
Ein erstaunliches Zitat vom Experten Napoleon himself zum ausführlich diskutierten Thema Linie gegen Kolonne:

\"Why the devil did Massena thrust himself into that muddle at Bussaco? Even in plain country, columns do not break through lines unless they are supported by a superior artillery fire\"
The Spanish Ulcer, Seite 232

Und der sollt es ja wissen wo er die Napoleonischen Kriege erfunden hat. Sorry an an alle! Hätt ich so nicht geglaubt und nehme alles zurück! Mein Briten sind also noch toller als ich immer gelaubt hab :laugh1_1:

Flotter_Otto:
Wenn es da so steht, hat Napoleon es wohl auch so gesagt. Das ist aber kein Widerspruch zu vorherigen Aussagen zur Wirkungsweise einer Angriffskolonne.

Hier mal ein Auszug von Wikipedia zu Kolonnenformationen:
\"Gegen undisziplinierte Truppen wirkte der geballte Ansturm sich aber oft verheerend auf die Moral aus, so dass die Feuerlinie durchstoßen werden konnte. Dies hatte die Vernichtung der gegnerischen Feuerlinie zur Folge.
Waren die in der Feuerlinie stationierten Truppen gut ausgebildet und motiviert, so war es ihnen möglich die Feinde an der Kolonnenspitze schneller zu töten, als Verstärkung nachrücken konnte. Dies führte zur Vernichtung der Kolonne. Deshalb war es essenziell beim Angriff auf einen starken Feind schnell von der Kolonnenmarschformation in die Feuerlinie umzuschwenken. Ein guter Drill befähigte die Soldaten diese Ausrichtung sehr schnell auszuführen und so das Feuer rasch erwidern zu können.\"

Gerade bei den Briten hatten die Franzosen doch bemerken müssen, daß diese gut ausgebildet und motiviert waren. Klar daß Napoleon kritisch war. Diese Qualität der Briten hatten die anderen europäischen Armeen eben nicht, so daß die Angriffskolonne gegen sie noch erfolgreich war.
Wellington hatte im Peninsularkrieg herausgefunden, wie einer Angriffskolonne beizukommen war.

Riothamus:
Die Linie einzunehmen sollte mindestens 2-3 Minuten dauern. Macht wieviele freie Salven? Seien wir großzügig: 4. Bei 10% Trefferquote, wären von 1000 erst 900, dann 810, dann 729, schließlich rund 656. übrig. Also allein beim Formationwechsel über 34% Verlust. Und die Preussen verlangten 4 Schuss die Minute.

Zudem ist es dann kein Angriff in Kolonne mehr. Der wurde ja aufgegeben.

Was hat Reiswitz dazu für Wahrscheinlichkeiten?

Nun, Morgen lese ich die Zahlen nochmal nach.

Pappenheimer:
Zum Thema Bataillonskolonne:
Also wir hatten das in Waterloo entsprechend dem Reglement so gemacht, dass das Bataillon in 4 Peletons zerfallen ist. Bei einem Bataillon in Kampfstärke von damals wären das um die 500 Mann, also Peletons von ca. 120 Mann. Bei uns zählte das ganze Bataillon etwa 120 Mann, was wohl auch nach einigen Kämpfen vorgekommen sein mag. Jedenfalls ist das Vorrücken als eine Linie von 50-60 Mann Breite schon ziemlich anspruchsvoll.
Nehmen wir jetzt an, dass die Bataillone nicht in Bataillonskolonne, sondern in Kolonnen, wobei die Bataillone in Linienformation geblieben wären, so war das schon höchst anspruchsvoll, wenn die Frontbreite dann ca. 170 Mann war.

Ich denke mal realistisch große Bataillone hätten 2015 für Zuschauer von daher langweilig ausgesehen, weil dann auf franz. Seite an Reenactors vielleicht eine Brigade vorhanden gewesen wäre. Heißt auch weniger Lametta. Napi befiehlt nur einer Brigade den Angriff - vielleicht nicht so der Reißer. Mit den \"winzigen\" Bataillonen gab es immerhin einige \"Brigaden\" mit 4 Bataillonen oder so Stärke.

Ich glaube, da wird eine Marschkolonne, die man vielleicht noch auf einer Straße einnehmen konnte/sollte mit einer Kolonne auf dem Schlachtfeld verwechselt. Als Marschformation laufen auch normalerweise nicht 2 Mann nebeneinander und der Rest dackelt hinterher. Normalerweise marschiert man divisionsweise, also halbe Peletons. Die Glieder der Subdivision, die nicht auf die Straßenbreite wegen meinetwegen einem Hindernis passen, lässt man nach hinten abbrechen (deux fils en arriere marche!). Sobald die Einheit hält schließen die hinteren Glieder automatisch wieder auf.
Dass man mit einer Breite, die der Tiefe der Linienformation (also 3 Glieder) entspricht, marschiert, ist manchmal notwendig, wo die Wege nix anderes zulassen. Ansonsten wird sowas nur im Falle kleinerer Detachements betrieben, so sich diese überhaupt in Formation an ihren Einsatzort begeben.

DerAndereSkaby:
Die Darstellung der Kolonne auf dem Tabletop ist sehr irreführend: ein Bataillon in Kolonne hatte eine Frontbreite von ein bis zwei Kompanien, was bedeutete, dass etwa fünfzig bis achtzig Männer nebeneinander und etwa neun bis zwölf Reihen hintereinander marschierten. Dies bedeutete eine Frontbreite von ca. 30 bis 60 Metern sowie eine Tiefe von ca. 11 bis 14 Metern - also 4 mal so breit wie tief!
Bei der normalen BP-Basierung entspricht ein Bataillon in Linie eher einer Kolonne als einer Linie.

Persönlich finde ich, das Linien bei BP mehr Mali bei der Befehlsvergabe erhalten sollten: bei einer Breite von ca. 150 Meter hat ein Kommandeur einfach mehr Probleme die Einheit zu befehligen - versucht mal über anderthalb Fussballplätze verständlich zu kommunizieren!

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln