... a camera\"

Wir hatten sogar beide uralte Handies, die keine Fotos machen können. So kriegt ihr diesmal leider wieder nur nen Plan vom Gefecht.

Nach einer spannenden und extrem knappen Partie \"Maurice\", die wir, ich und mein Wargaming-Kumpan aus der Nachbarschaft, mit viel Glück und einer entscheidenden Karte gewonnen haben, spielten wir noch eine schnelle Partie \"Der alte Fritz Rules ...\". Das Regelwerk ist ja extrem übersichtlich, auch wenn ich selber noch ein bisschen dran rumfeilen muss. Z.B. geht das mit der Moral nicht bei der Kavallerie auf. Bei ner Einheit mit 12 Figuren kann man ja garkeine 13+ Hits sammeln. Folglich muss auch eine Base Kav. 4 Hits einstecken, ehe sie entfernt wird, auch wenn nur 2 Modelle drauf stehen.
Hintergrund:
Frühjahr 1744. Administrator Wilhelm schickte 3.000 Hessen zu den Franzosen. Da Prinz Carl bereits in die Offensive gegangen war, hatten die damals auf beiden Seiten heißbegehrten hessischen Truppen keine andere Wahl als einen Umweg in westlicher Richtung zu suchen, da sie auf der ursprünglichen Route über Darmstadt wahrscheinlich abgefangen worden wären. Auch danach trachteten die Österreicher immer wieder darauf die sich schlecht koordinierenden Verbündeten getrennt zu schlagen. Nach der Einnahme Weißenburgs durch Nadasdy kam es zur Schlacht bei Weißenburg, die zwar mit dem Rückzug der österr. Vorhut endete, aber die Verbündeten etwa halb so viele Verluste kostete wie die Gesamtstärke der Österreicher war. Coigny gab daher einen vordem geplanten Angriff und eine Generalschlacht gegen die taktisch massiv überlegenen Österreicher auf und bezog eine Stellung, welche das Elsass denken sollte. Diese wurde aber wiederholt umgangen, so dass Coigny immer weiter nach Süden abgedrängt wurde.
Einen solchen Umgehungsversuch sollte dieses Game widerspiegeln. Statt einer kleinen franz. Kav.unterstützung hatten die Hessen doch nur ihre paar Husaren (eigentl historisch Dragoner). Ziel war für beide Seiten 4 Punkte zu erreichen. Man bekam 1 Punkt pro vernichtete feindliche Einheit. Obendrein erhielten die Österreicher 1 Punkt für das Passieren der südl. am Hügel gelegenen Brücke und 2 für die Besetzung der Weggabelung - was das Abschneiden des hess. Rückzugsweges nach Süden symbolisieren sollte. 1 weiteren Punkt bekamen die Österreicher für die Besetzung des kleinen Wäldchens bei der Weggabelung.
Die Hessen erhielten 1 Punkt für das Haus, den sie aber beim Überqueren der Brücke durch die Österreicher wieder verlören und 1 Pkt. für die Besetzung besagten Wäldchens.
Die Karte ist gesüdet.
Während die hess. Truppen schliefen (sie wurden aktiviert, sobald sich ein Österr. auf 30 cm einem Hessen näherte) suchte ihr Befehlshaber Erdbeeren unweit der besagten Brücke. Erst als schon die Masse der Österreicher südlich an der Brücke vorbei geschlichen war, wurde General von Mansbach der Spitze einer Kolonne österr. Grenadiere gewahr.
Sofort wurden die Truppen alarmiert (nächste Runde waren sie einsatzbereit). Kopflos hastete alles zu den Waffen.
Das südlichste Eskadron stürzte sich sogleich auf die österr. Kürassiere, welche die wichtige Weggabelung inne hatten. Doch diese machten einen Gegenangriff und auf der Mitte prallten die Reiter aufeinander. Zwar brachten die Husaren den Kürassieren höhere Verluste bei (kein Wunder bei 1 gegen 2 Würfel), aber mussten nach einer Weile wieder zurück (beide Seiten ziehen sich bei einem Kav.-Melee nach 2 Nahkampfrunden ohne Entscheidung gleich weit zurück). Damit war zwar vorerst die Gabelung frei, aber das konnte nur ein Moment sein.
Außerdem kamen nun Grenadiere über die Brücke gestürmt und die Hessen hatten lediglich ihre schwachen Reiter rasch genug bei der Hand.
Ein Battailon Füseliere vom IR Bayreuth ging entschlossen vom Hügel herab auf die im Wald angekommenen Husaren zu. Das Dumme war, dass meine Husaren zu schwach waren, um zu attackieren und sich somit immer weiter nach Norden absetzen mussten, hoffend, dass bald Musketiere heran wären, um ihre Stelle gepaart mit ordentlicher Feuerkraft zu übernehmen.
Nur auf dem rechten österr. Flügel sah es schlecht aus. Die dortigen Kürassiere wurden auf dem falschen Fuß erwischt (sie vermasselten den Moraltest zum Countercharge). Stehend erwarteten sie die anpreschenden Husaren, die ihnen schwere Verluste zufügten.
Leider mussten wir hier abbrechen, weil mein Gegenspieler keine Zeit mehr hatte. Aber ich würde es dennoch als einen klaren österreichischen Sieg werten. Ich war viel zu langsam, um rechtzeitig den Wald mit meinen Musketieren zu säubern. Hier war bestimmt mein Fehler, dass ich gescheut hatte von der Linie in die Kolonne überzugehen (Kehrtmachen+Formationswechsel kostet die volle Bewegung!). In Kolonne wäre ich rascher dran gewesen. Die Husaren waren für die exzelente österr. Infanterie kein Gegner. Hätte ich attackiert, hätten sie auch damit ihren vierten Punkt bekommen (Br. passiert+Gabelung besetzt+E. vern.). Ich hatte maximal 1 Punkt und selbst wenn ich den einen Kavallerieflügel vernichtet hätte, wäre es nicht wirklich knapp geworden.
Fazit: Mein neues Szenario funzt. Paul als Spieler für sowas wie die Österreicher, die hier mehr durch Taktik und Geschwindigkeit statt Musketenfeuer siegen, ist ne harte Nuss. Man könnte e auch nochmal versuchen. Vielleicht würde es für ausgeglichenere Chancen schon reichen, wenn von Mansbach noch ein bisschen näher der Brücke Erdbeerensammeln wäre. Fragt sich nur wieviele Einheiten er dann aktviert kriegt.
Hat wieder viel Spaß gemacht und Paul haben die supersimplen Regeln gut gefallen, die von \"Maurice\" aber auch. :thumbsup: